169. „Das Projekt“ der Muslimbruderschaft

الإخوان المسلمون

al-iḫwān al-muslimūn

Muslim Brotherhood

Muslimbruderschaft

Frères musulmans

»Das Projekt«

Die italienische Enklave auf Schweizer Territorium mit nur etwas mehr als 2.000 Einwohnern, Campione d’Italia, kurz Campione genannt, gehört zur Provinz Como, ist allseitig vom Schweizer Kanton Tessin umgeben und von Italien durch Berge und durch den Luganersee getrennt. Campione bot zwei einflussreichen radikalen Muslimen, dem aus Syrien stammenden Ali Ghaleb Himmat, den der UN-Sicherheitsrat zu den mutmaßlichen Unterstützern von Osama bin Laden rechnet, und dem 1931 in Ägypten geborenen Finanzstrategen der Muslimbruderschaft, Youssef Nada Unterschlupf und finanztechnisches Betätigungsfeld ihrer zwielichtigen »al-Taqva Bank« (at-taqwā, Gottesfurcht). Als Vorgänger von Ibrahim el-Zayat war Himmat zwischen 1973 und 2002 Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland e.V. (IGD), die als der deutsche Zweig der international tätigen Muslimbruderschaft angenommen werden sollte.

Das unter Verschluss gehaltene Programm der Muslimbruderschaft fand sich am 07.11.2001 bei einer antiterroristischen Razzia in der Villa des Herrn Nada, wurde gute zwei Jahrzehnte lang der Öffentlichkeit vorenthalten und ist selbst heute viel zu wenigen Menschen als »The Project« oder »Das Projekt« bekannt. Der folgende Text basiert auf französischen Übersetzung aus dem Arabischen, die Frau Rawdha Cammoun angefertigt hat und die bei Sylvain Besson (»La conquête de l’Occident: Le projet secret des Islamistes«, Paris: Le Seul, 2005, Seiten 193-205) erschien, Übertragung ins Deutsche unter Hinzufügung von erklärenden Anmerkungen [in eckigen Klammern] von Jacques Auvergne.

Im Namen des gnädigen und barmherzigen Allah,

Bericht S/5/100

01.12.1982

Auf dem Weg zu einer globalen Strategie für die Islamische Politik (Ausgangspunkte, Struktur, Vorgehensweise, Aufträge)

Dieser Bericht stellt die globale Herangehensweise einer international umzusetzenden Strategie für Islamische Politik vor. Dem Wesen seiner [schariatischen] Leitlinien gemäß und ihnen treu bleibend, sind die lokalen Anwendungen in den verschiedenen Weltregionen herauszuarbeiten. Zuallererst muss es uns dabei darum gehen, die jeweilige Ausgangssituation dieser Politik zu definieren, dann darum, die Charakteristik jedes Ausgangspunktes sowie die mit ihm verbundenen Vorgehensweisen zu beschreiben, schlussendlich können wir beispielhaft konkrete Arbeitsaufträge vorschlagen, mögen wir unter dem Schutze Allahs stehen.

Zur den [zwölf] Ausgangsbeschreibungen unseres anspruchsvollen Handelns:

Ausgangspunkt 1 – Kennen lernen der geographischen, politischen und sozialen Gegebenheiten der Weltregion beziehungsweise Region, Entwicklung einer wissenschaftlichen Vorgehensweise für Planung und Umsetzung.

Ausgangspunkt 2 – Gewährleistung der Arbeitsqualität.

Ausgangspunkt 3 – Gewährleistung der global vereinbarten Standards unserer Arbeit bei zugelassener hoher Flexibilität ihrer lokalen Anwendung.

Ausgangspunkt 4 – Nüchterne Gewährleistung des lebenslangen Lernens und der eigenen institutionellen Kompetenz bei aller Begeisterung für erfolgreiche politische Einzelkampagnen und die wichtige internationale Vernetzungsarbeit.

Ausgangspunkt 5 – Arbeit an der Errichtung des Islamischen Staates bei zeitgleichem Nutzbarmachen der regionalen politischen Schaltstellen durch eine im Sinne eines Winkelzuges zu verstehende einstweilige Zusammenarbeit mit diesen.

Ausgangspunkt 6 – Faire Zusammenarbeit mit [den bestehenden] islamischen Gruppen und Institutionen auf verschiedensten Gebieten bei einhelliger Verständigung mit diesen Bündnisgenossen im Sinne des effektiven und effizienten islamischen Prinzips von der »Zusammenarbeit in den Angelegenheiten der Übereinstimmung« bei »einstweiliger Übergehung aller Angelegenheiten der Nichtübereinstimmung«.

Ausgangspunkt 7 – Akzeptanz der auf Vorläufigkeit beruhenden Zusammenarbeit zwischen den islamischen Bewegungen einerseits und den auf dem jeweiligen Staatsgebiet einflussreichen Bewegungen andererseits in allen wichtigen Gebieten, etwa die Themenfelder Antikolonialistischer Kampf, Islamische Glaubensverkündung und Jüdischer Staat betreffend, ohne dabei notwendigerweise Allianzen aufzubauen. Das wiederum erfordert im Einzelfall begrenzte Kontakte zu gewissen führenden Persönlichkeiten, solange diese Kontakte nicht dem [Islamischen] Gesetz zuwiderlaufen.

Ausgangspunkt 8 – Die Kunst des Machbaren meisterlich beherrschen und dabei die Perspektive der Vorläufigkeit einüben und einüben lassen, ohne dabei die Prinzipien der [schariatischen] Basis jemals zu missbrauchen, im Bewusstsein, dass die Vorschriften Allahs jedem auferlegt sind. Ständiger Appell an die unbedingte Notwendigkeit der koranbasierten Hisba als der Standard, »das Rechte zu gebieten und das Unrechte zu verbieten«. Unbedingte Vermeidung einer offenen Konfrontation mit unserem Gegner, sei es auf regionaler oder auf globaler Ebene, solange diese unverhältnismäßig risikoreich ist und zu Angriffen gegen die Dawa (islamische Missionsarbeit) und die Mitarbeiter der Dawa führen könnte.

Ausgangspunkt 9 – Beständiger Aufbau der Einsatzkräfte der islamischen Mission (Dawa) und Unterstützung aller innerhalb der muslimischen Welt dem Dschihad verpflichteten Bewegungen, in unterschiedlichem Ausmaß und so umfangreich, wie gerade angebracht.

Ausgangspunkt 10 – Einsatz von unterschiedlichen Systemen der Nachrichtenübermittlung und der Überwachung, damit der weltweiten ISLAMISCHEN BEWEGUNG die Sicherstellung der Informationsbeschaffung und der Aufbau einer sachkundig-aktuellen und effizienten Kommunikation in jedem Arbeitsgebiet jederzeit garantiert ist.

Ausgangspunkt 11 – Nutzbarmachung der palästinensischen Sache sowohl in der Kultur der politischen Debatte als auch auf dem Umweg des Dschihad für den grundsätzlichen Plan der Islampolitik [als der weltweiten Islamisierung], denn sie ist der Schlüssel zum Erfolg der Renaissance der Arabischen Welt von heute.

Ausgangspunkt 12 – Erlernen der Anwendungen von Selbstevaluation und permanenter Auswertung der weltweiten Islamisierungspolitik hinsichtlich ihrer Ziele, ihres Inhalts und ihrer Arbeitstechniken, mit dem Ziel der beständigen Verbesserung, wie es gemäß den Vorgaben der Scharia Pflicht und Notwendigkeit ist.

Erster Ausgangspunkt

Kennen lernen der geographischen, politischen und sozialen Gegebenheiten der Region, Entwicklung einer wissenschaftlichen Vorgehensweise für Planung und Umsetzung.

Herausforderung

Kenntnis der beeinflussenden Faktoren in Politik, Wirtschaft und Kultur, handele es sich dabei um islamische Kräfte, gegnerische Kräfte oder neutrale Kräfte.

Zurückgreifen auf die notwendigen Werkzeuge aus Wissenschaft und Technik zu Bereichen wie Projektplanung, Organisation, Management und ähnliches.

Vorgehensweise

Einrichtung von Beobachtungszentren, um Informationen zu sammeln, sie unter Zuhilfenahme modernster Technik optimal zu speichern und aufzubereiten und um sie bei Bedarf jederzeit [den Befugten] zur Verfügung stellen zu können.

Aufbau von Bildungs- und Forschungszentren sowohl für Forschungszwecke im engeren Sinne als auch zur technischen Erstellung von Studien über die gesellschaftliche Situation und politische Wirksamkeit der Islamischen Bewegung.

Arbeitsauftrag

Erstellen einer Übersicht zu weltweit allen Ideologien der vergangenen hundert Jahre, auf deren Grundlage, und bei Berücksichtigung der vergangenen und der zu erwartenden Veränderungen, die heutige Situation [der Islamischen BEWEGUNG] analysiert werden kann.

Erstellen einer Übersicht zu den Lehrmeinungen der muslimischen Welt.

Erstellen einer Übersicht zu den islamischen Bewegungen der muslimischen Welt.

Fortdauernde Durchführung politischer und wissenschaftlicher Untersuchungen, die sich in besonderem Maße auf die Ereignisse der Gegenwart beziehen.

Durchführung und Nutzung einer wissenschaftlichen Studie zur Geschichte der heutigen islamischen Bewegungen.

Zweiter Ausgangspunkt

Gewährleistung der Arbeitsqualität.

Herausforderung

Öffentliche Verdeutlichung der Grundsätzen der Dawa und Verdeutlichung der zeitbezogenen Situation, beim Management der Ressourcen und Motivationen, die aufgefunden, kanalisiert und ausgerichtet werden müssen.

Jeder hat ein Mindestmaß an Anstrengung einzubringen, das einigende große Ziel im Blick.

Für alle Arbeiten ausreichend Zeit veranschlagen.

Hierfür Finanzmittel bereitstellen, so weit wie möglich.

Vorgehensweise

Die Mitarbeiter haben ihre Kräfte in den Dienst der Dawa zu stellen, jeder nach seinen Fähigkeiten (die Erzielung optimaler Wirksamkeit mag darin liegen, dass sich jeder in den Aufgabenbereich einbringt, der auf ihn zugeschnitten ist).

Mobilisierung der höchstmöglichen Anzahl von Mitstreitern und Verantwortlichen.

Heranziehung ausreichender Finanzmittel, Kontrolle ihrer Ausgaben und Investition im Sinne des allgemeinen [radikal islamischen] Interesses.

Arbeitsauftrag

Analyse der Fähigkeiten aller Mitstreiter (der richtige Mann am richtigen Platz).

Erstellen von Arbeitsplänen und genauen Dienstzeiten der Mitarbeiter und der Spezialisten im Sinne der besseren Steuerung und der reibungslosen Terminabsprache (rechter Einsatz im rechten Augenblick).

Dritter Ausgangspunkt

Gewährleistung der global vereinbarten Standards unserer Arbeit bei zugelassener hoher Flexibilität ihrer lokalen Anwendung.

Herausforderung

Definition der grundsätzlichen Leitlinien, denen jeder Folge leisten muss.

Dabei einen Spielraum belassen, damit regional und lokal, innerhalb der Grenzen der grundsätzlichen Leitlinien weltweiter Islampolitik, eine ausreichende Handlungsflexibilität sichergestellt ist.

Vorgehensweise

Mit globalem Blick definiert DIE BEWEGUNG die Arbeitsbereiche und Probleme von grundsätzlicher Bedeutung, welche den Einsatz von jedem erfordern und die in der vorab festgelegten Dringlichkeit anzugehen sind.

Auf Regionsebene sind, dem Grundsatz der Flexibilität, Geduld und einstweiligen Anpassung folgend, all die Fragen, die spezifisch ortsbezogene Bedeutung haben, in der vorab festgelegten Dringlichkeit anzugehen.

Arbeitsauftrag

Weltweiter Einsatz aller Muslime zur vollumfänglichen Befreiung Palästinas und zur Schaffung eines muslimischen Staates [auf dem Gebiet des dann überwundenen Staates Israel], eine Aufgabe, die der obersten weltweiten Führung obliegt.

Schaffung von Kulturen der Absprache auf regionaler und lokaler Ebene mit all jenen, die der politischen Welt-Leitlinie der BEWEGUNG folgen. Die Ausgestaltung dieser Gesprächskultur soll der Regionalführung und der Ortsgruppenführung überlassen sein.

Vierter Ausgangspunkt

Nüchterne Gewährleistung des lebenslangen Lernens und der eigenen institutionellen Kompetenz bei aller Begeisterung für erfolgreiche politische Einzelkampagnen und die wichtige internationale Vernetzungsarbeit.

Herausforderung

Es gilt der Grundsatz des freien Gestaltens im Sinne der Nutzbarmachung der im jeweiligen Staat gegebenen Umstände, soweit dieses und soweit die Meinungsbildung darüber nicht gegen die Scharia verstößt.

Jeder [Muslim] sei aufgefordert, an den parlamentarischen, stadtpolitischen und gewerkschaftlichen Prozessen und Beratungen teilzunehmen, soweit diese im Sinne des Islam und der Muslime tätig sind und durch die Bevölkerung gebilligt werden.

Weiterentwicklung der Ausbildung aller Individuen und Generationen bei Heranbildung einer Anzahl von Spezialisten auf verschiedenen Fachgebieten nach einem vorab erstellten Konzept.

Aufbau sozialer, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Organisationen des Gesundheitswesens und Unterwanderung der Sozialen Dienste und Sozialarbeit, um mit der Bevölkerung möglichst breitflächig in Kontakt zu treten und ihr mit dem Werkzeug islamischer Institutionen dienlich zu sein.

Vorgehensweise

Analyse der politischen Situation im jeweiligen Staat und der Wahrscheinlichkeit des dortigen [islampolitischen] Erfolgs.

Vorbereitung des Aufbaus spezialisierter Bildungszentren wie Kommunikationswissenschaften, Islamische Geschichte und ähnliches.

Durchführung von Machbarkeitsstudien zu [unseren] verschiedenen Vorhaben und Anwendung derselben im Sinne der [von uns] in jedem Staat aufgestellten Prioritäten.

Arbeitsauftrag

Erstellen von Vergleichsstudien zu den bisher gewonnenen Erfahrungen zu Islamischer Politik, das Ziehen von Rückschlüssen dazu.

Abgabe einer islamischen politischen Stellungnahme zu dringenden Fragen.

Unterstützung der Fragen mit Ortsbezug, beispielsweise die Lage der Arbeitnehmer oder die Gewerkschaften betreffend durch einen Islamisches Beratergremium.

Schaffung einer gewissen Anzahl von Wirtschaftsinstituten sowie Sozial-, Gesundheits- und Bildungsverbänden, soweit die Möglichkeiten dazu gegeben sind, um der Bevölkerung mit dem Bereitstellen von islamischen Dienstleistungen zu helfen.

Fünfter Ausgangspunkt

Arbeit an der Errichtung des Islamischen Staates bei zeitgleichem Nutzbarmachen der regionalen politischen Schaltstellen durch eine im Sinne eines Winkelzuges zu verstehende einstweilige Zusammenarbeit mit diesen.

Herausforderung

Ausrichtung des Denkens, der Ausbildung und der Arbeit auf die Errichtung der Islamischen Herrschaft auf Erden.

Beeinflussung der lokalen und globalen Machtzentren im Sinne des Islam.

Vorgehensweise

Anfertigung einer wissenschaftlichen Machbarkeitsstudie zum Aufbau der HERRSCHAFT ALLAHS überall auf der Welt, im Einklang mit den aufgestellten Prioritäten.

Untersuchen der lokalen und globalen Machtzentren und der Möglichkeiten, sie [im Sinne des Islam] zu beeinflussen.

Durchführung einer modernen Studie über das Konzept der islamischen Dawa und über das Islamische Recht, Fokussierung aller unserer Energie auf diese, bei besonderer Berücksichtigung der einflussreichsten Persönlichkeiten im jeweiligen Staat.

Arbeitsauftrag

Redigieren einer ISLAMISCHEN VERFASSUNG im Lichte der bisher eindeutig erkennbaren Fortschritte.

Redigieren von Islamischen Gesetzesbüchern wie Islamischem Personenstands- und Islamischem Familienrecht usw.

Auswahl eines Ortes und Integration desselben in unsere Liste der Prioritäten mit dem Ziel, dort ein [islamisches] Entscheidungs- und Verwaltungszentrum zu errichten, Konzentration aller unserer Energie darauf.

Infiltrieren verschiedener Institutionen und Indienststellung derselben zum Zwecke der Islamisierung.

Dazu die spezialisierten Islamischen Institutionen (für Wirtschaft, Soziales usw.) heranziehen.

Sechster Ausgangspunkt

Faire Zusammenarbeit mit islamischen Gruppen und Institutionen auf verschiedensten Gebieten bei einhelliger Verständigung mit diesen Bündnisgenossen im Sinne des effektiven und effizienten islamischen Prinzips von der »Zusammenarbeit in den Angelegenheiten der Übereinstimmung« bei »einstweiliger Übergehung aller Angelegenheiten der Nichtübereinstimmung«.

Herausforderung

Einheitliches Koordinieren der gesamtislamischen oder weltislamischen Arbeit, um den Baugrund des Wachstums zu bereiten und um alles Handeln in den Dienst ALLAHS zu stellen.

Jeder arbeite ganz nach seinen Fähigkeiten und in einem Aufgabengebiet, das er frei gewählt hat und das er beherrscht, denn von Bedeutung sind nur seine Loyalität und die [zentrale, straffe] Koordinierung aller Fortschritte.

Vorgehensweise

Untersuchen der Wirksamkeit der [einzelnen] islamischen Bewegungen, [zentralislamische] Evaluation der dabei gewonnenen Erfahrungen, auf den Weg bringen von Koordinationsvereinbarungen zwischen den Verbänden.

Ernsthafte und vollständige Vermeidung der Installation eines neuen Islamverbandes auf dem Gebiet eines Staates, auf dem es ja bereits so und so viele (islamische) Bewegungen gibt.

Arbeitsauftrag

Koordinierung der Arbeit von allen, die sich dem Islam widmen, in jedem Staat, Initiieren einer gehaltvollen Begegnung zwischen diesen, handele es sich dabei um Individuen oder um Gruppen.

Verringerung der Abweichungen und Differenzen, die unter all diesen Mitstreitern der Islamischen Sache vorhanden sein mögen und Bewusstsein schaffen für die Pflicht, diese Konflikte nach Maßgabe der Scharia zu lösen.

Siebter Ausgangspunkt

Akzeptanz der auf Vorläufigkeit beruhenden Zusammenarbeit zwischen den islamischen Bewegungen und den auf dem jeweiligen Staatsgebiet einflussreichen Bewegungen in allen wichtigen Gebieten, etwa die Themenfelder Antikolonialistischer Kampf, Islamische Glaubensverkündung und Jüdischer Staat betreffend, ohne dabei notwendigerweise Allianzen aufzubauen. Das wiederum erfordert im Einzelfall begrenzte Kontakte zu gewissen führenden Persönlichkeiten, solange diese Kontakte nicht dem [Islamischen] Gesetz zuwiderlaufen.

Herausforderung

Vernetzung herbeiführen gegen die größtmöglichen Mächte des Bösen bei Anwendung des Prinzips »[für die gute, sprich islamische Sache] gegen das Böse mit einer etwas weniger bösen Waffe ankämpfen, das größere Übel mit dem kleineren Übel bekämpfen.«

Den Leitstellen oder einer begrenzten Zahl von Individuen weitgehende Gestaltungsfreiheit gewähren mit dem Ziel der Gewinnmaximierung und Risikominimierung.

Dergestalt arbeiten, um jene [unverhandelbaren] Ziele zu verwirklichen, die uns durch die [Pflicht zur] Dawa vorgegeben sind.

Vorgehensweise

Durchführung einer Untersuchung, um die Arbeitsfelder zu analysieren, auf denen die wechselseitige Unterstützung zwischen islamischen Bewegungen und anderen Bewegungen [für uns besonders befriedigend] stattgefunden hat, Ziehen der Rückschlüsse daraus.

Erforschen der Arbeitsfelder, auf denen eine Begegnung mit anderen [für uns Gewinn bringend] stattfinden könnte, Definition ihrer Außengrenzen.

Analyse des Denkens und der Planungen der anderen [gewerkschaftlichen, freiheitlich-demokratischen, menschenrechtlichen, bürgerrechtlichen und anderen potentiell antischariatischen] Bewegungen.

Arbeitsauftrag

Auf dem Gebiet jeder Nation oder Region sind alle Möglichkeiten zu erforschen, künftig unsere [islamische] interne Zusammenarbeit zu intensivieren.

Achter Ausgangspunkt

Die Kunst des Machbaren meisterlich beherrschen und dabei die Perspektive der Vorläufigkeit einüben und einüben lassen, ohne dabei jemals die [schariatischen] Prinzipien der Basis zu missbrauchen, im Bewusstsein, dass die Vorschriften Allahs jedem auferlegt sind. Ständiger Appell an die unbedingte Notwendigkeit der koranbasierten Hisba als der Standard, »das Rechte zu gebieten und das Unrechte zu verbieten«. Unbedingte Vermeidung einer offenen Konfrontation mit unserem Gegner, sei es auf regionaler oder auf globaler Ebene, solange diese unverhältnismäßig risikoreich ist und zu Angriffen gegen die Dawa (islamische Missionsarbeit) und die Mitarbeiter der Dawa führen könnte.

Herausforderung

Auswertungen vornehmen lassen zur Situation der Ausbildung der [muslimischen oder künftigen muslimischen] Individuen, ohne dabei der modernistischen Auffassung von Bildung und Ausbildung zu verfallen, die mit jener Realität [schließlich] nicht viel zu tun hat, die es an [schariafreundlichen, islamisierungsbegünstigenden] Flexibilität [nach wie vor leider] fehlen lässt und die [als hohes, islamgefährdendes Konfliktpotential] bereits durch einen einfachen Einwand oder durch eine nicht vorhandene Qualifikation zu schwerwiegenden Konflikten zwischen den [muslimischen oder künftigen muslimischen] Individuen führen kann.

Erstellung von wissenschaftlich fundierten Verlautbarungen, [jeweils etwa] als Podiumsdiskussion, Pressemitteilung oder in Buchform, welche wichtige Ereignisse beschreiben, die unsere Umma gegenwärtig erlebt.

Dabei gilt es zu vermeiden, dass die BEWEGUNG auf schwerwiegende Hindernisse stößt, die ihre [freiheitlich-demokratischen oder sonstigen islamkritischen] Gegner dazu ermutigt [beziehungsweise befähigt], ihr fatal zuzusetzen.

Vorgehensweise

Durchführung einer Studie zu den Erfahrungen der islamischen Bewegungen, um fatale Fehler [künftig] zu vermeiden.

Auswertung der Bildungs- und Ausbildungssituation der [muslimischen] Individuen, mit dem Bestreben, dass diese ebenso vorbildlich [schariatreu] wie wirklichkeitsnah denken und handeln mögen, dabei [also] stets eine ausreichende Flexibilität an den Tag legend, die es ermöglicht, die [uns feindselig gesonnene, da nicht schariakonforme] Wirklichkeit zu bewältigen.

Arbeitsauftrag

Auswertung der [islamischen] Anwerbe- und Einsteigerprogramme [für unsere jungen Muslime, nicht zuletzt gerade auch für die Konvertiten zum Islam], gründliche Nutzung der bisher gewonnenen Erfahrungen.

Befähigung der Individuen mit modernster Ausbildungsmethodik [um die künftigen Eliten der Muslime effektiv gegen die kulturelle Moderne arbeiten zu lassen und zu immunisieren].

Neunter Ausgangspunkt

Beständiger Aufbau der Einsatzkräfte der islamischen Mission Dawa und Unterstützung aller innerhalb der muslimischen Welt dem Dschihad verpflichteten Bewegungen, in unterschiedlichem Ausmaß, so umfangreich, wie gerade angebracht.

Herausforderung

Schutz der Islamischen Missionierungsarbeit der Dawa mit allen nötigen Mitteln [also bedarfsweise auch mit der Anwendung von Gewalt], um ihr lokale wie globale Sicherheit [und Wirksamkeit] zu garantieren.

[Unverzügliche] Kontaktaufnahme mit jeder neuen Bewegung, die sich, wo auch immer auf diesem Planeten, dem Dschihad widmet sowie mit weltweit allen muslimischen Minderheiten. Bereitstellung, soweit nötig, von [logistischen, finanziellen, juristischen usw.] Überbrückungen und Hilfestellungen für die Dschihadbewegungen und muslimischen Minoritäten, um umfassende Unterstützung zu gewährleisten und eine [dauerhafte, verlässliche] Zusammenarbeit aufzubauen.

In der Umma das Bewusstsein für den Dschihad wach halten [als die fallweise militärische, Nichtmuslime ermordende und das muslimische Seelenheil sichernde koranbasierte Kriegsführung].

Vorgehensweise

Aufbau eines [klandestinen, gewaltbereiten] Sicherheitsdienstes, um die Dawa und ihre Mitarbeiter lokal und global zu schützen.

Intensive Forschungen zu den Dschihadbewegungen [des Territoriums] der muslimischen Welt und den muslimischen Minderheiten [in der Dar al-Harb].

Arbeitsauftrag

Brückenbau zwischen den Bewegungen, die sich dem Dschihad in der Dar al-Islam widmen und zwischen den muslimischen Minderheiten [die in Frankreich, Deutschland, in den USA usw. schließlich eine milla, ein Religionsvolk darstellen].

Zehnter Ausgangspunkt

Einsatz von unterschiedlichen Systemen der Nachrichtenübermittlung und der Überwachung, damit der weltweiten Islamischen BEWEGUNG die Sicherstellung der Informationsbeschaffung und der Aufbau einer sachkundig-aktuellen und effizienten Kommunikation in jedem Arbeitsgebiet allzeit garantiert ist.

Herausforderung

[Weltislamische] Weichenstellung zum Thema der von Verlässlichkeit und Verständnis der Prioritäten gekennzeichneten Informationsbeschaffung.

Zielgenaue Setzung der weltislamischen Propaganda, um in der gebotenen [einschläfernden, letztlich widerspruchslosen] Ausführlichkeit und [islamfreundlich-repressiven] Akzentsetzung durch die Medien [auch der Ungläubigen] verbreitet zu werden.

Vorgehensweise

Aufbau eines hoch leistungsfähigen [dabei von außen intransparenten] Überwachungs- und Nachrichtendienstes.

Aufbau eines leistungsstarken Informationszentrums.

Arbeitsauftrag

Inkenntnissetzen der Muslime über die ihnen von außen drohenden Gefahren beziehungsweise Inkenntnissetzen der Muslime über die, ihrem Interesse zuwiderlaufenden, weltweit organisierten Verschwörungen [das Interesse der Muslime wird durch die humane Sittlichkeit und alleinige Heilssicherung der Scharia legitimiert, die Gefahren gehen von der kulturellen Moderne, der säkularen Demokratie und ihren naturgemäß islamfeindlich funktionierenden universellen Menschenrechten aus, und antiislamische Kampagnen sind bereits deshalb Hasskampagnen, weil Islam reine Liebe bedeutet].

Ausarbeitung einer Verlautbarung zu den [zentralen muslimischen] Fragen der Gegenwart und der Zukunft.

Elfter Ausgangspunkt

Nutzbarmachung der palästinensischen Sache, sowohl in der Kultur der politischen Debatte als auch auf dem Umweg des Dschihad, für den grundsätzlichen Plan der weltweiten Islamisierung, denn sie ist der Schlüssel zum Erfolg der Renaissance der Arabischen Welt von heute.

Herausforderung

Ausarbeitung einer islamisch begründeten Erklärung zu allen Angelegenheiten, Konfliktlösungen und benachbarten Problemen der palästinensischen Frage bei Rückbezug auf das Islamische Recht.

Vorbereitung einer Gemeinschaft der Gläubigen des Dschihad mit dem Ziel der Befreiung Palästinas. Man wird [im Erfolgsfall] den Weltislam, die Umma, aus dieser angeregten Dynamik heraus überall auf der Welt [in eine Richtung] führen können, die dem Ansinnen der islamischen BEWEGUNG entspricht, so Allah es will.

Erschaffen des Kristallisationskerns des Dschihad in Palästina, so bescheiden er [zu Beginn] auch sein möge, und Nähren desselben, auf dass diese Flamme, welche den einzig möglichen Weg der Befreiung Palästinas erhellen wird, am Leben erhalten werde bis zum Augenblick der Befreiung.

Vorgehensweise

Heranziehung ausreichender Quellen, um den Dschihad zu verwirklichen.

Erstellen einer Untersuchung zur Situation der Muslime und der Feinde im besetzten Palästina.

Arbeitsauftrag

Forschungen zu den Juden, jenen Feinden der Muslime und zu der Unterdrückung, die von diesen Feinden ausgeht und der unsere Brüder im besetzten Palästina ausgesetzt sind, anders als die [heuchlerischen] Sonntagspredigten [der jüdischerseits manipulierten westlichen Medien] es darstellen [anders, nämlich wahrheitsgemäß, sprich islamisch-revolutionär bzw. schariabasiert].

Kampf gegen das verzehrende Gefühl der Ohnmacht im Herzen der Umma, Zurückweisung der Scheinlösungen, welche die Verräter der islamischen Sache ausstreuen, Aufzeigen, dass die Versöhnung mit den Juden für unsere BEWEGUNG und ihren geschichtlichen Auftrag nicht in Frage kommt.

Erstellung von einer vergleichenden Studie zu den Kreuzzügen und zu Israel. Und der Sieg wird auf der Seite des Islam sein.

Aufbau von Zellen des Dschihad in Palästina, Unterstützung derselben, damit sie das ganze Palästina bedecken [und das zionistische Gebilde, den Staat Israel zerstören].

Schaffung eines Systems der Unterstützung zwischen den Mudschahidin in Palästina und jenen, die sich auf dem [islamischen bzw. bereits islamisch befreiten] Territorium befinden.

Nähren des Gefühls des Grolls und der Verbitterung gegenüber den Juden und Verweigerung jeglicher Zusammenarbeit mit ihnen.

Zwölfter Ausgangspunkt

Erlernen der Anwendungen von Selbstevaluation und permanenter Auswertung der weltweiten Islamisierungspolitik hinsichtlich ihrer Ziele, ihres Inhalts und ihrer Arbeitstechniken, mit dem Ziel der beständigen Verbesserung, wie es gemäß den Vorgaben der Scharia Pflicht und Notwendigkeit ist.

Herausforderung

Permanente Selbstevaluation, um die Klippen zu umschiffen.

Auf den Weg bringen einer permanenten, wissenschaftlich begründeten Evaluation, die es [uns als den monopolistischen Verwaltern des Weltislam] künftig ermöglichen soll, ein gutes Regieren und effizientes Management aufzubauen und beizubehalten.

Ein eindeutiges und vorrangiges Ziel muss es sein, aus der Anwendung der bislang gewonnenen Erfahrungen zur Verbesserung des weltislamischen Managements und seiner [schariabasierten] Leitlinien beizutragen.

Vorgehensweise

Analyse der bisherigen Praxis und Anwendung der dabei gewonnenen Erkenntnisse.

Anfrage bei allen [schariatreuen] Verantwortlichen in den einzelnen Staaten der Welt ebenso wie Anfrage bei den [muslimischen] Individuen in jedem Land, ihre Meinung zu den [hier] dargelegten Grundsätzen abzugeben, sei es die [in Aufbau oder Umbau befindlichen] Hierarchien, die [hier vorgeschlagenen] Methoden oder die bereits gewonnenen Untersuchungsergebnisse betreffend.

Arbeitsauftrag

Erstellung einer offiziellen Islampolitischen Erklärung [zum weltislamischen Management und seiner schariabasierten Leitlinien].

Ein Verpflichten aller [muslimischen] Staaten, Verantwortlichen und Individuen auf diese Erklärung der Islamischen Politik.

Anwendung dieser Islampolitik, jährliche Auswertung derselben und gegebenenfalls Nachkorrektur ihrer Leitlinien, Anweisungen und Handlungsempfehlungen [im Einklang mit der Scharia].

Aus dem Französischen ins Deutsche von Jacques Auvergne

Weiteres zum Thema

Die englische Übersetzung stammt von Scott Burgess (aus: »The Project«), hier veröffentlicht am 06.05.2006 bei »FrontPageMagazine«, wo Patrick Poole titelt: »The Muslim Brotherhood „Project“ (Continued)«

http://97.74.65.51/readArticle.aspx?ARTID=4475

Die wohl früheste komplette Übersetzung von »Das Projekt« ins Deutsche, Grundlage war der englische Text von Scott Burgess, findet sich auf der vom Arbeitskreis Religion und Menschenrechte ausgezeichnet gemachten und für die Islamkritik des deutschen Sprachraumes ganz wichtigen Seite »DER PROPHET DES ISLAM«, wo man unter dem entlehnten Titel »The Muslim Brotherhood „Project“« erläutert: „Das im Folgenden vorgestellte Dokument der Moslem Bruderschaft enthält eine detaillierte Strategie zur Unterwanderung der westlichen Gesellschaften und ihrer Institutionen. Die drei zentralen Begriffe der islamischen Expansionsstrategie haben wir schon kennen gelernt: Da’wa, Jihad und Sharia, sie finden sich selbstredend auch in diesem Dokument. Die in medinensischer Zeit von Allah gebotene Ausbreitung des Islam wird heute mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln fortgeführt.“

http://www.derprophet.info/anhaenge/brotherhood-project.htm

Dr. Eussner meint auf ihrer Homepage sehr treffend: „Hier ist der Ansatzpunkt zum Verständnis der Bestrebungen von Islamfunktionären wie Scheich Ahmad Badreddin Hassoun oder Bekir Alboga, einen Dialog mit Politikern und Vertretern der christlichen Kirchen zu führen. Es hat seitens der Islamfunktionäre nichts damit zu tun, ein friedliches Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen in Deutschland zu organisieren, sondern damit, sich dieser Personen zu bedienen, den Islam als politische Kraft in unserer Gesellschaft zu verankern.“

http://www.eussner.net/artikel_2008-03-21_19-25-15.html

Die Homepage von Gudrun Eussner. Zu unserem Durchblicken beim immer dichter werdenden politischen Nebel schlicht unverzichtbar. Als verlässliche islambezogene Informationsquelle wäre diese Homepage zur noch möglichen Bewahrung der freiheitlichen Demokratie geeignet. Aber vielleicht ist den Europäern das Kalifat mittlerweile attraktiver, dann halt ein paar Jahrhunderte Allahkratie und Polygamie, irgendwann danach wird man Vernunft und die Gleichberechtigung von Mann und Frau wieder entdecken.

http://www.eussner.net, Suchbegriff: Muslimbruderschaft

http://www.google.com/cse?cx=015237133797769547411%3Apobnm06mb5a&ie=UTF-8&q=Muslimbruderschaft&sa=Suche&siteurl=www.eussner.net%2F

4 Antworten to “169. „Das Projekt“ der Muslimbruderschaft”

  1. Jacques Auvergne Says:

    „Ich weiß nicht, was Sie unter Scharia verstehen. Ich wüsste ganz viele Scharias, die in sehr vielen Kernbereichen nicht übereinstimmen. Je nachdem, von welchem Land, welcher Tradition und welcher Rechtsschule wir sprechen – es gibt nicht die „eine“ Scharia.“

    Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) am 06.05.2015


    Ausgerechnet im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe! Scharia im Plural spürt jedenfalls vermarktet ein Islamverharmloser und insbesondere Schariaverharmloser von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

    Omid Nouripour:

    Sie nennen Suren in die eine Richtung und ich zitiere welche in die andere Richtung. Mal sehen, wer am Ende gewinnt. Dann haben Sie gesagt, in der Scharia wäre die Apostasie mit der Todesstrafe belegt. Ich weiß nicht, was Sie unter Scharia verstehen. Ich wüsste ganz viele Scharias, die in sehr vielen Kernbereichen nicht übereinstimmen. Je nachdem, von welchem Land, welcher Tradition und welcher Rechtsschule wir sprechen – es gibt nicht die „eine“ Scharia. Eine Scharia gibt es nur auf Seite eins in der Headline, aber nicht im Text.

    aus:
    Deutscher Bundestag
    Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe
    Protokoll-Nr. 18/35
    Protokoll der 35. Sitzung vom 6. Mai 2015

    (Seiten 30-31 von 45)

    Markus Rode (Open Doors Deutschland)
    (Hier Seite 35 bis 36.)

    […] Ich glaube das Entscheidende ist aber, dass wir deutlich machen, dass wir in vielen Ländern dieser Welt Christen haben, die mehrheitlich in islamischen Ländern leben und massiv unterdrückt werden. Christen, die jeden Tag Verfolgung erleben und zwar mit Rufen „Allahu Akbar“. Ich möchte das Beispiel von Nigeria bringen. Wir haben ein großes Team in Nigeria und zwar in einem Bundesstaat, der genau zwischen den nördlichen Bundesstaaten liegt, also den islamischen, wo die Scharia eingeführt ist, und den christlichen. Dort wurde in einer Moschee die Stimmung aufgeheizt. Daraufhin sind bewaffnete Muslime in die christlichen Viertel gezogen. Man kannte genau die Namen der Pastoren, die dort wohnten. Man hat die Häuser niedergebrannt und die Christen gezielt getötet. Mit den Witwen, Waisen und Hinterbliebenen haben wir unmittelbar zu tun. Die haben sich darüber beklagt, dass in der Presse weltweit veröffentlicht wird, dass dieser Konflikt überhaupt nichts mit Religion zu tun habe, sondern dass es bei dem Konflikt um Land und soziale Belange geht. Wir wissen aber, was wirklich geschehen ist. Das ist für uns ein Schlag ins Gesicht. Wir wissen genau, was die Motivation war. Ich glaube, an dieser Stelle muss man einfach auch denen, die keine Stimme haben, die Möglichkeit geben, dass sie auch die Wahrheit sagen können. Und dass man das nicht vertuscht, weil man sagt „Oh, das heizt die Stimmung noch viel mehr an, deshalb müssen wir es durch etwas anderes ersetzen.“ Das ist nicht der Weg, den wir gehen dürfen. Deshalb veröffentlichen wir auch nicht den Weltverfolgungsindex, um muslimische Staaten an den Pranger zu stellen. Ich möchte auch nicht Suren mit Ihnen austauschen, sondern wir möchten auf die Situation der Menschen aufmerksam machen, die wegen Apostasie in Gefängnissen sitzen – die eben nicht in Gefängnissen sitzen, weil man sagt, sie haben etwas geklaut. Es gibt ja auch falsche Anklagen. Viele werden angeklagt, weil es heißt, sie hätten angeblich Rauschgift gehabt. Das wurde ihnen untergeschoben. Aber die Wahrheit ist, dass es sich um den Vorwurf der Apostasie handelt. Im Iran sitzen im Moment Christen wegen Apostasie im Gefängnis. Iran ist ein islamischer Gottesstaat. Jetzt müssten Sie im Prinzip, weil Sie eben eine andere Auffassung vom Islam als Saudi Arabien, Iran, Afghanistan und viele andere Länder haben – von den 50 Ländern im Weltverfolgungsindex sind 40 islamische Länder – denen sagen, dass dies nichts mit dem wahren Islam zu tun hat. Doch das sind Fakten. Das heißt, in diesen Ländern werden Christen am härtesten verfolgt. Jetzt kann man natürlich diskutieren und sagen, das habe mit dem Islam eigentlich nichts zu tun. […]

    (Potokoll relevant u. a. zu den Stichworten Menschenrechte, AEMR, Menschenrechtsbildung, Open Doors und Christenverfolgung, Islam und/als Islamisches Recht / Scharia, Blasphemie, FGM und MGM, Sozialrassismus.)

    Klicke, um auf protokoll_oea_06-05-2015-data.pdf zuzugreifen


    Was soll die Diskussion über Kopftuch und Burka? Im Islam gibt es kein Kopftuch. Im Islam gibt es keine Burka. Im Islam gibt es die Fitra (fiṭra), das Geschaffensein durch und Ausgerichtetsein auf Allah, die Awra (ʿaura), den zu verhüllenden Schambereich, bei der Muslima ist (mindestens) der gesamte Körper bis auf Hände und Gesicht Teil ihrer Awra, sowie die Scharia, die Schöpfungsordnung und irdisch durchzusetzende islamische Gesetzlichkeit. Omid Nouripur sagt nichts Schlechtes über Fitra, Awra, Scharia (fiṭra, ʿaura, šarīʿa) und lässt die Dhimmis von morgen noch ein Weilchen über Kopftuch und Burka diskutieren. Der Grünen-Außenexperte will die Burka erlaubt wissen und kämpft gegen ein Burkaverbot:

    „Ein Verbot würde nur dazu führen, dass diese Männer ihre Frauen nicht mehr auf die Straße lassen.“

    [Genau. Sie müssten im Haus bleiben. Wie jede muslimische Ehefrau.]

    (Bild vom 01.12.2014)

    http://www.bild.de/politik/inland/burka-verbot/debatte-um-burka-verbot-cdu-vize-kloeckner-38793420.bild.html


    69937: Ruling on her going out of the house without her husband’s permission and travelling without a mahram

    […]

    ‘Umar ibn al-Khattaab said: “Marriage is slavery, so be careful with regard to whom you give your daughter for enslavement.” In al-Tirmidhi and elsewhere it is narrated that the Prophet (…) said: “I urge you to treat women well, for they are prisoners with you.”

    So a woman is like a slave or prisoner of her husband, and she cannot go out of his house except with his permission, whether her father, her mother or anyone else tells her to do that, according to the consensus of the imams. End quote.

    Al-Fataawa al-Kubra, 3/148

    Ibn Muflih al-Hanbali said:

    It is haraam for a woman to go out of her husband’s house without his permission, except in cases of necessity, or shar’i obligations. End quote.

    Al-Adaab al-Shar’iyyah, 3/375

    […]

    http://islamqa.info/en/69937

  2. silis Says:

    Am 4. Februar haben Papst Franziskus und der Kairoer Großimam Ahmad Mohammad Al-Tayyeb in Abu Dhabi das „Dokument über die Geschwisterlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“ unterzeichnet

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    DOKUMENT ÜBER DIE BRÜDERLICHKEIT ALLER MENSCHEN FÜR EIN FRIEDLICHES ZUSAMMENLEBEN IN DER WELT

    VORWORT

    Der Glaube lässt den Gläubigen im anderen einen Bruder sehen, den man unterstützt und liebt. Aus dem Glauben an Gott, der das Universum, die Geschöpfe und alle Menschen – aufgrund seines Erbarmens – mit gleicher Würde erschaffen hat, ist der Gläubige gerufen, diese menschliche Brüderlichkeit zum Ausdruck zu bringen, indem er die Schöpfung und das ganze Universum bewahrt und jeden Menschen unterstützt, besonders die am meisten Bedürftigen und die Ärmsten. (…)

    DOKUMENT

    Im Namen Gottes, der alle Menschen mit gleichen Rechten, gleichen Pflichten und gleicher Würde geschaffen hat und der sie dazu berufen hat, als Brüder und Schwestern miteinander zusammenzuleben, die Erde zu bevölkern und auf ihr die Werte des Guten, der Liebe und des Friedens zu verbreiten.

    Im Namen der unschuldigen menschlichen Seele, die zu töten Gott verboten hat, wenn er sagt, dass jeder, der einen Menschen ermordet, so ist, als hätte er die ganze Menschheit getötet, und dass jeder, der einen Menschen rettet, so ist, als hätte er die ganze Menschheit gerettet. (…)

    Das hoffen und suchen wir zu verwirklichen, um einen universalen Frieden zu erreichen, den alle Menschen in diesem Leben genießen können.

    Abu Dhabi, am 4. Februar 2019

    Seine Heiligkeit Großimam von Al-Azhar
    Papst Franziskus Ahmad Al-Tayyeb

    https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2019-02/papst-franziskus-abu-dhabi-gemeinsame-erklaerung-grossimam.html

  3. Jacques Auvergne Says:

    Neues (?) aus Frankreich

    Staatspräsident Macron hat im Mülhausen im Elsass – frz. Mulhouse – am 18.02.2020 dem „politischen Islam“ den Kampf angesagt.

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    [ „L’islam politique n’a pas sa place“ en France, affirme Emmanuel Macron à Mulhouse – Der politische Islam hat in Frankreich keinen Platz, wie Staatspräsident Macron im elsässischen Mühlhausen feststellt. ]

    [ Le chef de l’État français s’est déplacé, mardi, à Mulhouse, en Alsace, pour délivrer un discours sur la lutte contre le „séparatisme islamiste“. Il a annoncé la fin progressive des „imams détachés“ envoyés par d’autres pays et la formation de davantage d’imams en France. Das französische Staatsoberhaupt reiste am Dienstag nach Mulhouse im Elsass, um eine Rede über den Kampf gegen den „islamistischen Separatismus“ zu halten. Er kündigte das schrittweise Ende der von anderen Ländern nach Frankreich entsandten Imame und die Ausbildung künftiger Imame in Frankreich an. ]

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    Macron veut lutter contre le « séparatisme islamiste », sans stigmatiser les musulmans – Macron will den „islamistischen Separatismus“ bekämpfen, ohne die Muslime zu stigmatisieren

    Le chef de l’Etat a notamment annoncé que la France allait cesser d’accueillir des « imams détachés » envoyés par d’autres pays. – Das Staatsoberhaupt kündigte insbesondere an, dass Frankreich die von anderen Ländern entsandten „losgelösten Imame“ nicht mehr genehmigen werde.

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    Le Monde mit AFP 18.02.2020 aktualisiert am 19.02.2020 – eigene unautorisierte Übersetzung i

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    Der islamistische Separatismus ist unvereinbar mit Freiheit und Gleichheit, unvereinbar mit der Unteilbarkeit der Republik und der notwendigen Einheit der Nation“ , sagte Emmanuel Macron in einer Rede in Mulhouse am Dienstag, dem 18. Februar 2020.

    Emmanuel Macron argumentierte gegen den „islamistischen Separatismus“ , ohne jedoch die Muslime Frankreichs zu stigmatisieren. Dies waren seine zwei Ziele, die Emmanuel Macron bei seinem Besuch in Mulhouse deutlich machen wollte.

    Das Staatsoberhaupt sprach vor örtlichen Beamten und Bewohnern des krisenhaften Bereiches von Bourtzwiller [ im département Haut-Rhin wörtlich Ober-Rhein, dt. Oberelsass ) ]. Bevor er klarstellte, dass er nicht vorhatte, „einen Plan gegen den Islam zu machen“, weil dies „ein tiefer Fehler wäre“, führte der Präsident aus: „Es geht nicht darum, eine Religion zu stigmatisieren“. Vorher hatte er mit Strafverfolgungsbeamten, gewählten Beamten und Führern von Nachbarschaftsverbänden gesprochen.

    In der Republik können wir nicht akzeptieren, dass sich jemand weigert, einer Frau die Hand zu schütteln, weil sie eine Frau ist. In der Republik können wir nicht akzeptieren, dass sich ein Mensch weigert, von einem anderen behandelt oder erzogen zu werden. In der Republik kann man die Abmeldung von der Schule nicht akzeptieren. In der Republik können Jungfräulichkeitsbescheinigungen nicht verlangt werden, um zu heiraten. In der Republik sollte man niemals akzeptieren, dass die Gesetze der Religion den Gesetzen der Republik überlegen sein können, so einfach ist das“ , sagte der französische Präsident.

    Emmanuel Macron kündigte unter den „starken“ Maßnahmen, die die Regierung für mehrere Monate vorbereitet hatte, insbesondere an, dass Frankreich aufhören werde, „losgelöste Imame“ , die von anderen Ländern wie der Türkei und Algerien geschickt wurden, ohne Angabe von triftigen Gründen willkommen zu heißen. Er machte deutlich, dass der Empfang von rund 300 „Vorbetern“, die jedes Jahr während der Ramadan-Zeit einreisen, ebenfalls beendet werden würde.

    Um dem Bedarf nach Moscheeimamen gerecht zu werden, empfängt Frankreich derzeit „abgesandte Imame“ aus anderen Ländern (…). Damit gibt es rund 300 festangestellte Arbeitnehmer, von denen 150 aus der Türkei, 120 aus Algerien und rund 30 aus Marokko stammen, den wichtigsten Herkunftsländern der 4 bis 5 Millionen Muslime in Frankreich.

    Diese religiösen Funktionäre machen einen kleinen Teil der Zahl der Imame in Frankreich aus (…), die an den 2.500 muslimischen Kultstätten amtieren. Diese genaue Zahl ist nicht bekannt, wird aber auf rund 1.800 Imame geschätzt.

    Wegfall des optionalen ELCO-Fremdsprachenkurses

    Das Staatsoberhaupt hat ferner angekündigt, das System der Wahlkurse für Fremdsprachen, die von Lehrern der Regierungen anderer Länder (ELCO) angeboten werden, in internationale Kurse für Fremdsprachen (EILE) umzuwandeln. Konkret wird das ELCO-System zu Beginn des Schuljahres abgeschafft.

    Ich bin nicht zufrieden mit der Idee, Frauen und Männer in der Schule der Republik zu haben, die unterrichten können, ohne dass das Bildungsministerium die Kontrolle hat. Auch haben wir keine Kontrolle über die Lehrpläne, nach denen sie unterrichten“ , fügte er hinzu. „Man kann keine Dinge lehren, die eindeutig weder mit den Gesetzen der Republik noch mit der Geschichte, wie wir sie verstehen, vereinbar sind“ , sagte er.

    Er betonte, dass eine Einigung mit Algerien, Kroatien, Spanien, Italien, Marokko, Portugal, Serbien, Tunesien, aber nicht mit der Türkei erzielt worden sei. Dies würde „80.000 Studenten“ pro Jahr betreffen. „Ich denke, die Türkei hat heute die Wahl, diesen Weg mit uns zu gehen“ , fügte er hinzu. „Doch ich werde keinem fremden Land erlauben, auf dem Boden der Republik einen Separatismus zu nähren, ob religiös, politisch oder identitätsstiftend.“ (…)

    Das [ extrem dicht besiedelte, zu Mühlhausen / Muhlhouse gehörende ] Stadtviertel Bourtzwiller, mehr als 15.000 Einwohner, wurde für diesen Besuch ausgewählt, weil es „echte Schwierigkeiten“ hat, erklärte Emmanuel Macron und verwies auf die Anwesenheit von „Verbänden, die sich dafür aussprachen, die Republik zu verlassen“ sowie für „Schulverweigerung“ (…) Frankreich definiert 47 Republikanische Rückeroberungsbezirke (QRR · quartiers de reconquête républicaine ), Bourtzwiller ist eines davon. QRR ist ein System, das 2018 zur Bekämpfung von Kriminalität und Menschenhandel geschaffen wurde – die Zahl der Polizisten wurde von 7 auf 22 erhöht.

    Ebenso ist Bourtzwiller einer der 17 Bereiche des Kampfes gegen Radikalisierung, die für einige Monate definiert wurden und in denen Maßnahmen gegen Islamismus und Abschottung von der Gesellschaft ergriffen werden (CLIR · contre l’islamisme et le repli communautaire ), ein Projekt, das der französische Präsident stärken möchte.

    Die politische Rechte hingegen kritisiert Macron für seine angebliche Nachlässigkeit

    Schon seit Beginn der fünfjährigen Amtszeit haben rechte Oppositionsgruppen Emmanuel Macron dazu gedrängt, seine Politik in diesem Bereich [ Kampf gegen die organisierte Kriminalität sowie Kampf gegen den zum Seperatismus neigenden radikalen Islam ] durchzusetzen, das Staatsoberhaupt aber als nachlässig bezeichnet. Die Debatte hat sich in den letzten Monaten intensiviert, angeheizt durch heftige Kontroversen (…) [ beispielsweise ] über das Tragen des Hidschab durch eine Mutter, die eine Schulreise begleitet.

    „Emmanuel Macron wird das tun, was er seit drei Jahren am besten kann: Er wird eine Rede halten. Aber wo bleiben seine Taten?“, spottet der einstige Vorsitzende der Senatoren Les Républicains (LR) Bruno Retailleau. LR Nummer 2, Guillaume Peltier, forderte „starkes und klares Handeln, weil wir den Krieg gegen den politischen Islam sonst verlieren“. Der Sprecher von Rassemblement national (RN – bis Juni 2018 FN Front National), Sébastien Chenu, kritisierte „große Worte, die kurz vor den Wahlen nur rührselig sind, um Themen anzuwärmen, die Frankreich zwar nerven, aber nicht ernsthaft behandelt werden“.

    https://www.lemonde.fr/politique/article/2020/02/18/emmanuel-macron-en-deplacement-a-mulhouse-veut-lutter-contre-le-separatisme-islamiste_6029978_823448.html

  4. Jacques Auvergne Says:

    Bericht S/5/100

    01.12.1982

    Auf dem Weg zu einer globalen Strategie für die Islamische Politik (Ausgangspunkte, Struktur, Vorgehensweise, Aufträge)

    Neu übersetzt 2023 unter

    586 · „Das Projekt“ der Muslimbruderschaft

    jacquesauvergne.wordpress.com/2023/02/19/586/

    586 · „Das Projekt“ der Muslimbruderschaft

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