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338. Sayyid Qutb: Das Islamische Konzept

1. Mai 2013

خصائص التصور الإسلامى

Ḫaṣāʾiṣ at-Taṣawwur al-Islāmī

The Characteristics of the Islamic Concept

Die Eigenschaften des Islamischen Konzepts

Lebenslang Göttlichkeit bekunden, heute Hingabe üben: Ein Konzept für eine koranbasierte politische Praxis

Islamische Kultur versteht Sayyid Qutb (1906-1966) richtig als Ergebnis der allgemein eingehaltenen Vorgaben der von Allah geoffenbarten Schöpfungsordnung. Sofern Mohammeds Befehl nur verstanden und umgesetzt werde, müssten beide, Himmel und Erde, Ewiges und Zeitliches, Göttlichkeit und Gottergebenheit den Baugrund der islamischen gesellschaftlichen Ordnung legen. Zwischen angeborener Gottesfurcht und persönlicher Welterklärung, unbegreiflicher Scharia und allahzentrischem Verwaltungshandeln schiebe sich die das Dasein ordnende und am Medina-Modell erneuerte soziale Umgebung, der Raum für Islamisches Lernen und Handeln, das Islamic Concept, und mache der Mehrheit und vor allem der Jugend das verschüttete unmittelbare Koranlesen endlich wieder zugänglich.

Auszüge aus der ein halbes Jahrhundert alten Schrift des Sayyid Qutb (1962), herangezogen wird sowohl die englische Übersetzung The Characteristics of the Islamic Concept, erste Auflage bei Hindustan Publications, Delhi 1984 (hier mit vorangestellter Seitenangabe) als auch (B, hier stets ohne Seitenangabe) das bei ATP American Trust Publications (Illinois 1992) veröffentlichte The Islamic Concept and its Characteristics.

Saiyid Quṭb: Ḫaṣāʾiṣ at-Taṣawwur al-Islāmī. Ins Deutsche übertragen und kommentiert von Jacques Auvergne (2013).

Die anthropologisch immerhin ungefähr gesetzten Grenzsteine der Felder von Ekel und Verzückung unter Drohungen oder Stockschlägen gezielt verschiebend und bis zum Tag der Auferstehung neu einhämmernd schaffen Koransure und Hadithvers die halbierte Welt radikaler Ungleichheit und Ungleichbehandlung: Mann und Frau, Rechtgläubige und Ungläubige, Diesseits und Jenseits, Paradiesgarten und Feuergrube. Wenn kalifatstreue Revivalisten wie Deobandi-Wortführer Waris Mazhari[1] oder Muslimbrudersohn und Quasimuslimbruder Tariq Ramadan beginnen über Islam und Säkularität zu reden, halbieren sie vergleichbar axiomatisch und teilen sie den Erdball auf in die märchenhafte Muslimische Welt und den hierzulande zwar weniger exotischen, aber nicht minder legendären und bekanntlich auch bei unseren stammeskulturell denkenden Rechtspopulisten bis Rechtsradikalen so beliebten „Westen“.

Weder linke Multikulturfreunde noch stolze Europaverherrlicher widersprechen diesem aus der südasiatischen Two-Nation Theory (Zwei-Nationen-Theorie) erprobten, letztlich Mohammedschen Konzept der Spaltung der Welt in islamisch und nichtislamisch.

Mit den Zügeln der postsäkularen Dressur namens Evangelischer Kirchentag und Deutsche Islamkonferenz und mit immer noch mehr Ehrfurcht beim Kontakt mit dem Exotischen, Fremden und Anderen, gemeint ist nicht der Außerirdische sondern die muslimbruderseits verwaltete internationale oder lokale Umma, wird die deutsche Bevölkerung auf diese Mehrfachweib, Verstoßung (aṭ-ṭalāq) und Kindbraut endlich „integrierende“ gesamteuropäische Rechtsspaltung hin in freudige Erwartung und Erregung versetzt.

O Mitmensch, so nahe dich der Dialogbühne der Ehrfucht voll: „Respekt“ (Horst Köhler) gebühre künftig nur noch dem Islam sowie dem, der mit blinkendem Auge beim „Dialog“ vollen Einsatz zeigt, Verachtung hingegen treffe den Dialogverweigerer, und den Ungeheuren, der es wagt, den Dialog als solchen in Frage zu stellen, treffe der „gesamtgesellschaftliche“ Zorn und Hass.

Mit Versäulung ins Europakalifat?

Eine in den nächsten Jahren in einem entdemokratisierenden Europa hergestellte Rechtsspaltung und Dhimmitude könnte sich auf ein Wiederaufleben des zwischen 1920 (oder 1880, Anti-Revolutionaire Partij ARP des gottesfürchtigen Abraham Kuyper) bis 1960 die Niederlande und Belgien prägenden und damit zwei Weltkriege überdauernden Systems der Versäulung (La pilarisation, ndl. de verzuiling) berufen. Mit verzuiling nämlich stellten die ethnoreligiösen Eliten Gemeinschaft, Staat und friedliches Zusammenleben her und sorgten für Abschottung der Glaubensnationen. Wie andersfarbig markierte Schafe verschiedener Herden haben die niederländischen oder belgischen Kollektive in abgekoppelten Sphären nebeneinander her gelebt, beschränkt auf die „Souveränität der eigenen Zone“ (soevereiniteit in eigen kring, Prediger Abraham Kuyper). Vorzugsweise im Namen der Gottheit sorgten hochgeehrte Vertreter für die notwendige Zusammenarbeit zwischen den „Säulen“, ernst gemeintes staatsbürgerliches Bewusstsein etwa im Sinne der französischen Revolution wurde entweder zum Störfaktor oder schlicht nicht mehr verstanden.

Das in seine der indischen Kaste nicht unähnliche zuil oder Säule (vgl. osman.-türk. millet) eingesperrte Individuum – katholisch oder protestantisch, örtlich jüdisch, evtl. noch laizistisch oder säkular – erhielt eine ethnoreligiös spezifische Lebenswelt, welche Gewerkschaft und Krankenhaus, Sportverein und Pfadfindergruppe, Fernsehkanal und Zeitung sowie nicht zuletzt eine politische Partei beinhaltete.

Kommen Abkehr von den allgemeinen Menschenrechten und Islamisierung als verzuiling? Oder erklärt man uns die Umma zur Sub-Kultur der transkulturellen Gesellschaft? Freidenker oder Humanisten könnte man künftig zur eigenen zuil oder Kultur oder, schariakonformer, zur „abrahamischen“ (Dialog-Jargon) Milla erklären. Mittelalterliches europäisches Judenghetto und islamisch beherrschte segmentierte Stadt des Orients – armenisches, arabisches, griechisches Viertel usw., alles ummauert und nachts abgeschlossen – könnten postmodern um die Straßenzüge für Superreiche, Hells Angels, Salafisten, Arbeitsbienen, Arbeitslose, Prostitierte, Politiker und Hedonisten ergänzt werden, oder habe ich das heutige Brüssel, Bonn oder Berlin damit schon treffend beschrieben? Die eine potentielle Versäulung grundsätzlich begünstigende, jeden Widerspruch in Geistlosigkeit einschmelzende Lehre von der Transkulturalität (Wolfgang Welsch) mag den letzten verbliebenen Unzufriedenen besänftigen und das Spirituelle und der Spaßfaktor mögen zu den „irritierenden“ Zwangsverheiratungen und Ehrenmorden öffentliche wortgewaltige Erklärung finden durch evangelische Pfarrerinnen oder nichtmuslimische schwule Islamversteher. Willkommen im atheistischen Sektor.[2]

Während Menschenrechtsuniversalisten oder Freunde des wissenschaftlichen (redlichen) Denkens wenig Lust verspüren, Kontinente, Städte, Rathäuser oder Hochschulen in Muslimbürger und Nichtmuslimbürger zerlegt zu wissen und während Halbwelt für Anständige ohnehin eher der Bereich der Mafia ist, darf der Autor von Hasan al-Banna: Vision and Mission, Thameem Ushama, auf der Netzseite seines Arbeitgebers International Islamic University Malaysia (IIUM, Kuala Lumpur) den 1966 hingerichteten Ägypter Sayyid Qutb unter Heranziehung der in westlich und islamisch halbierten Welt bzw. der westöstlichen Doppelperspektive verteidigen: „Sowohl im Westen als auch in der muslimischen Welt ist Saiyid Quṭb vielfach als extremistisch und radikal schlechtgeredet worden … dabei hat er für die Islamische Bewegung stets eine friedliche, schrittweise Methodik verfochten und persönlich die bewaffnete Taktik als Werkzeug zum Aufbau einer islamischen Gesellschaft und Regierung sehr verabscheut.“[3]

Ḫaṣṣ (pl. Ḫaṣāʾiṣ) ist im islamisch gelesenen Arabischen das sinnlich wahrnehmbare oder menschlich denkbare Bruchstück in Allahs Kontinuum oder das bemerkenswert Geprägte in der ausschließlich himmlisch gewirkten Kausalität und könnte mit Eigenheit oder Charaktereigenschaft wiedergegeben werden, wenn man nur weiß, dass es im Islam bei jeder Zustandsbeschreibung um den zerreißenden oder bewahrten Gnadenstand mit dem Schöpfer gehen muss sprich um Bestrafung oder Belohnung im Diesseits und im Jenseits.

„Ḫaṣṣ ist das Spezielle, ʿAmm das Allgemeine.“[4]

Sein im Folgenden betrachtetes, inzwischen ein halbes Jahrhundert altes Buch (1962) nannte der seit 1954 inhaftierte Muslimbruder nach diesen Ḫaṣāʾiṣ, den Eigentümlichkeiten oder Eigenschaften. Das Englische gibt den Titel in einer 22 Jahre späteren indischen Übersetzung wieder als The Characteristics of the Islamic Concept (erste Auflage bei Hindustan Publications, Delhi 1984) und in einer anderen Übersetzung für die USA, der Text war mittlerweile 30 Jahre alt, als The Islamic Concept and its Characteristics (bei ATP American Trust Publications, unweit von Chicago in Oak Brook oder Burr Ridge, Illinois 1992). ATP entstand 1976 als Gründung des saudi-arabisch finanzierten North American Islamic Trust (NAIT).

Das arabische Taṣawwur wird mit Vorstellungsvermögen oder Begriffsbildung (imagination) wiedergegeben, aber hat um Himmels Willen von Natur aus – jedenfalls von einer islamisch gedachten Natur (fiṭra; qadar) aus – dem Bezugsrahmen der einzigen sittlichen Ordnung und Bewertungnorm gerecht zu werden, der im Medinamodell (622-855 d. Z.) zu erblickenden geerdeten Scharia. Die medinensische Sozialordnung ist zu reaktualisieren. Das sich anschaulich ergebende, Zusammenleben und Gesellschaft (alternativlos …) zurechtzurrende Bild oder Abbild, ein Bilderverbot ist eben immer auch ein Verbot von Imagination sprich Ausweg, ist das so genannte schöne jeweilige Islamsystem (niẓām islāmī), an die teuflischen Widerstände von Zeit und Ort geländegängig angepasst.

Im Englischen hätte der Titel durchaus of the Islamic Opinion oder of the Islamic Judgement auslauten können und im Französischen Vision oder Sichtweise, [Les caractéristiques de] la vision [ou : conception] islamique. In Bezug auf einen anderen Autoren schrieb jemand zu Taṣawwur sogar d’un point de vue islamique. Doch schon weil Allah immer Recht hat und im Islam das Islamische Recht nicht zur Diskussion steht, die nichtislamische Perspektive bzw. Sichtweise (türk. görüş) gar nicht ernsthaft eingenommen werden darf und damit beispielsweise ein Ansinnen, „die Vielfalt der Muslime abzubilden“ (BAMF, Muslimisches Leben in Deutschland, p 37) schlicht unnötig macht, trifft den Begriff Taṣawwur nicht die Wiedergabe Entwurf oder Blickwinkel optimal, sondern Konzept. Auch reicht im politisch folgenreichen Islam bloßes Zuschauen (Vision, Blickwinkel) bekanntlich nie, denn Islam ist Tat – Islam is action.

Bleiben wir daher bei: Sayyid Qutb, Die Eigenschaften des Islamischen Konzepts; Saiyid Quṭb, Ḫaṣāʾiṣ at-Taṣawwur al-Islāmī:

Die Deutung des Lebens (The Interpretation of Life)

A1 Aus einer ganzen Reihe von Gründen besteht ein wichtiges Bedürfnis für unsere Zeit darin, das Islamische Konzept und seine Charakteristiken deutlich herauszuarbeiten.

Göttlichkeit ist das Wichtigste an der Islamischen Konzeption oder Sichtweise (Islamic Concept).

Hayrettin Karaman sagt zu dieser Perspektive İslamî görüş.[5]

Der Mensch, der jederzeit sterben kann, muss an das Ewige denken. Die gesamte Umma lebt auf den Tag der Auferstehung hin, dem im Jenseits erst einmal keine Spaßkultur, sondern ein grausames Strafgericht folgt, welches den vielleicht auch im Familien- und Bekanntenkreis entsetzlich hohen Anteil der für immer Verdammten feststellt. Um sich und den Seinen im Diesseits die Chancen auf ewige Nähe zu Allah zu vergrößern, darf nicht, sondern muss Islamprinzip durchgesetzt werden – bei der Ehefrau erst mit Ermahnung, dann mit Meidung und zuletzt mit Prügel (Koran 4:34) und auch für die Kindern gilt Vergleichbares, wie bin Baz einen Hadith zitiert, mit dem er gleich noch das Verbot der Koedukation sowie im Schulbetrieb die lehrende Frau vor einer Jungenklasse religiös begründet:

„Befiehl deinen Kindern im Alter von sieben Jahren zu beten. Und schlage sie [leicht], wenn sie dem nicht nachkommen und zehn Jahre alt sind. Und trenne sie in ihren Betten.“[6]

Von Nigeria und Mali über Gaza-Stadt, Somalia, Saudi-Arabien, den Iran und bis ins indonesische Aceh: Nach Maßgabe der Hisba verteilen nachbarliche Sittenwächter oder städtische Religionspolizisten Ermahnungen, letzte Verwarnungen oder heftige Stockschläge zur Abwehr der verderblichen Einwirkung Satans und aus reiner Liebe zu Allah. Ohne Staatsauftrag muss die Hisba ehrenamtlich erfolgen, auch in Europa. Kritiker der Scharia sind zu ächten und zu bedrohen.

Relevantes (islamisches) Wissen zu erwerben ist zwingend geboten, und wer viel davon erworben hat, verdient das Amt des Führers. Die Islamkundigen sprich Islampraktiker, in Ägypten sind das seit 1928 die Muslimbrüder und die anderen Salafisten, sind zur Führung der Umma berufen und können erwarten, dass der Schariapflichtige ihrer Theologie und Politik folgt:

Für einen Muslim ist es unbedingt erforderlich, eine solche umfassende Auslegung und Erläuterung des Lebens zu kennen, die ihn dem Schöpfer und den Geschöpfen, das Zweitgenannte sind beispielsweise Weltall, Leben und Menschheit, näher kommen lässt, denen er so tief verbunden ist.

2. It is imperative for a Muslim to know such a comprehensive interpretation and explanation of life as [it] would help him to lead his life according to its light and to enable him to understand God, universe, mankind, and the realities of human life, with which he is deeply connected.

B. The Muslim needs this definition because it provides him with a comprehensive explanation of all that exists, on the basis of which he relates to the world. This explanation brings him closer to an understanding of the great realities that confront him, and of the nature of the relationships and connections that exist among these realities, namely, the reality of the Creator and the reality of the created (the latter including the universe, life, and man), and their mutual relationships and interconnections.

Es gibt den Wunschislam und den Realislam. Wunschislamische Islambeauftragte, Kirchentagsbesucher, Sozialisten und Ökologen könnten hier vor Glück aufschluchzen: dieser fromme und lebensbejahende Koranleser Sayyid Qutb weiß sich in die Schöpfungsordnung eingebunden und seinen Mitmenschen verpflichtet. In realislamischer Wirklichkeit lockt beziehungsweise erpresst der ägyptische Islamtheoretiker die Muslime zur Abkehr von Wissenschaft, Naturrecht und allgemeinen Menschenrechten und zum Aufbau eines totalitären Systems, wobei Qutb seine Religion vermutlich in keiner Weise falsch versteht.

Der Mensch im Islam, so begann der Kölner Dialogaktivist Werner Höbsch 2010 in einem übervoll besetzten katholischen Gemeindesaal zu zaubern – „Nicht der Mensch an sich und Sie wissen das, sondern nur der männliche und dabei schariagehorsame Mensch!“, fiel ihm jemand ernüchternd ins Wort –, darf die Position eines Kalifen einnehmen, um Gerechtigkeit herzustellen. In einer 1979 bei Le Monde aufgrund des Islaminteresses von Michel Foucault veröffentlichen Replik und mit Blick auf die Muslimbruderschaft sowie die gerade ausgebrochene Islamische Revolution im Iran sprach Maxime Rodinson über die Hauptakteure der Islamischen Bewegung, die im Wesen endgültig zu bestimmen für ihn zwar nicht leicht sei: „Aber der allgemeine Trend ist eine bestimmte Ausformung eines urtümlichen Faschismus (the dominant trend is a certain type of archaic fascism)“; Ibn Warraq zitierte Rodinson vor knapp vier Jahren.[7]

Faschismus (Rodinson) reicht aber nicht, um den Islam von bekennendem Religionsunterricht und universitärer Imamausbildung zu beschreiben, denn die Heilssicherung und Seelenrettung würde dabei noch fehlen. Islam aber ist Religion, echter reiner Monotheismus … und ja, zusätzlich irdischer Faschismus, aber das ist für Gottesfürchtige nur die Oberfläche oder jedenfalls eher unwichtige Theaterbühne, ist Wartesaal und Duchgangsstation auf dem Weg in das eigentliche und einzig lohnende Dasein von al-Ǧanna, des Verbleibens im Paradies.

Mit anderen Worten. Gesellschaftlich oder menschenrechtlich betrachtet wird man Rodinsons Bewertung des von Maududi, al-Banna, Qutb oder Chomeini angeführten Realislam zustimmen können, religionswissenschaftlich allerdings gar nicht, denn der ganze Staaten von innen heraus beschlagnahmende Faschismus von Mussolini, Hitler oder Franco rettete aus dessen Sicht keine Seelen vor den Flammen der Hölle und ließ in seiner rassistischen deutschen Ausprägung dem Abkömmling „falschen, artfremden Blutes“ noch nicht einmal die Chance einer Konversion. Die Gottheit Mohammeds hingegen ließ zwar auch morden, aber will jeden, also auch den Juden, zum Islam „einladen“ und dachte und denkt global: Auf Dauer muss die ganze bekannte und mit Da’wa und Dschihad erreichbare Welt zur ins Kosmische vergrößerten Stadt Medina transformiert werden und die Frau und der Teufel gebändigt.

Einem frommen Taoisten, Buddhisten, Juden oder Christen mag es nicht gefallen und das mohammedsche Verwenden sprich Klauen der jüdischen Prophetenkette ist ohnehin ein starkes Stück, doch Islam ist Heilssicherung, echte Religion.

1. Kurz gesagt: das System, das wir als das menschliche vorfinden [möchten], hängt vollkommen ab von dieser Auslegung und Erläuterung des Lebens.

Die nichtislamische Gesellschaftsform wird von sehr kurzer Dauer sein und künstlich und unecht bleiben (A temporary and artificial one), denn nur das Islamische System ist authentisch und von starken Wurzeln genährt. Gottvergessenheit aber muss zu einer Epoche des Unglücks führen, in der die naturgegebenen, realen menschlichen Grundbedürfnisse mit einem derartigen Lebenssystem kollidieren, was wir, ohne Ausahme, als die gegenwärtige Situation in allen Gesellschaften weltweit vorfinden, insbesondere in den entwickelten Ländern

B. especially to the systems of the so-called „advanced“ nations

Nicht der Mann muss sich Unterarme und Haupthaar verschleiern, nicht die Frau braucht zwei Ehemänner, sondern der Mann zwei Ehefrauen und die Frau den Hidschab, das ist Biologie, Grundbedürfnis und wahre Gesellschaftskunde, jedenfalls Fitra-Grundbedürfnis, islamische Biologie und Soziologie nach Koran und Sunna.

Seid unverzagt, der Dīn ist herabgekommen (this deen had come). In jedem Staat müssen die Muslimbrüder Macht gewinnen und, vielleicht taktisch abwartend und versöhnlich argumentierend („moderate Islamisten“), mit aller Kraft versuchen, Medina zu erneuern:

Diese Gemeinschaft sollte die Führung über die Menschheit übernehmen und das Göttliche System durchsetzen

2. This community should take the leadership of mankind, establish the Divine System on the face of the earth;

B. If a Muslim grasps the Islamic belief-concept and its essential constituents, he is guaranteed a role as a founding member of this dynamic ummah, with its special characteristics and distinguishing features, a member capable of leadership and grace, …

Noch im selben Satz ruft Qutb die Revivalisten zur Transformierung der Gesellschaft auf, eigentlich zur Beseitigung der unislamischen Regierung, zum Putsch:

… und die leidende Menschheit sollte endlich von der schweren Last der fehlleitenden Konzepte und fehlgeleiteten Führer befreit werden und von einem Gesellschaftssystem, das auf falschen Theorien gründet

2. and the system of life based on false theories

Die Daʿwa ist die Schariamission oder Islamexpansion, gilt islamisch grundsätzlich weltweit und mindestens als so genannte Gemeinschaftspflicht (farḍu l-kifāya, es reicht aus, wenn eine ausreichend große Zahl stellvertretend für alle Muslime dieser Pflicht nachkommt, das Gegenteil ist farḍu l-ʿayn, die unbedingte Pflicht jedes Muslims). Die Da’wa folgt korangehorsam etwa aus Sure 16:125 „Lade [o Prophet, die ganze Menschheit] ein zum Weg deines Herrn …“, Muhsin Khan: Invite (mankind, O Muhammad) to the Way of your Lord (i.e. Islam), Pickthall: Call unto the way of thy Lord. Wer sich der Da’wa in den Weg stellt, muss überall auf der Welt, also auch in der Dar al-Harb, zum Verstummen gebracht und kann dabei, sofern erforderlich, sogar getötet werden.

Gegen die auf Allahs Befehl nach außen gegen die sittlich Minderwertigen ebenso wie nach innen gegen die ummabewohnenden Frauen und Abweichler entfesselte Gewalt des Realislam lehnen sich interessanterweise noch nicht einmal die islamrechtlich herabgestuften Musliminnen auf. Vielleicht kann man gerade die Frauen im Islam als riesiges Kollektiv von untereinander isolierten und kalkuliert dumm gehaltenen Wesen mit Stockholm-Syndrom betrachten, denn die auch heutige durchschnittliche Muslima verteidigt ihren Wali oder Besitzer (erst Vater, dann vielleicht Bruder, zuletzt sicherlich Ehemann) und damit ihren Peiniger und mit ihm das gesamte, zwingend frauenfeindliche Islamsystem mit Zähnen und Klauen – und wir Menschenrechtsuniversalisten halten die Scharia eben nicht für angeboren, sondern für andressiert.

Der mit einem Messer am Körper des (islamisch saubermachend im Diesseits ermordeten) Atheisten und, schariarechtlich noch schlimmer, des Begünstigers einer Islamkritikerin Theo van Gogh befestigte Drohbrief gegen Ayaan Hirsi Ali)[8] bekundet das Prinzip des ifḥām al-ḫaṣm, „den Gegner zum Schweigen zu bringen“ (zu ḫaṣm pl. ḫuṣūm, aḫṣām: Gegner, Widersacher, Opponent, Prozessgegner).[9]

Wenn sich Allah, der sicherlich auch früher zu einzelnen Propheten wie Noah und Jesus sprach, jemals für menschliches Erkennen vernehmbar im Diesseits spiegelte, dann in der Person Mohammeds und seitdem nicht mehr. Weil es nun gar keinen anderen Hinweis auf ein sittlich zu nennendes menschliches Zusammenleben geben kann und die Hölle wirklich droht, sei für al-Iḫwān al-Muslimūn (Muslim Brotherhood) die islamische Frühzeit Vorbild:

Mit einzigartiger Genauigkeit formten die ersten Muslime ihr Leben nach dem korangemäßen Lebensentwurf (A Seite 3 sowie B: shaped their life on this very concept of life; molded their lives according to this concept)

So übernahmen sie die [rechtmäßige, das heißt die einzige von Allah gebilligte] Führung über die ganze Menschheit (took up the leadership of mankind; They led mankind), derartig vollkommen, dass sie unerreicht blieb, weder vorher noch danach … sie lebten in einer unvergleichlichen Ehrhabenheit.

Ihre hauptsächliche Quelle [der Rechtleitung] war der einzigartige Koran … eine Nation, die im Einklang mit dem dort Geschriebenen [in die irdische Welt] hervortrat und ihr Leben von dem Licht und der Rechtleitung dieser Sunnah erhellen und steuern ließ

3. The foremost source of this group was this very Quran, and the lives of the people of this group were developed by deriving benefit from this source only … a nation emerged from in between the lines of a book, which spent its life in the light of this book, and their entire life depended on it, Sunnah is nothing else but a perfect model of following the Quran

B. What an amazing phenomenon in the history of mankind: a nation emerging from the text of a Book, living by it, and depending on its guidance as the prime source! The practice or the Sunnah of the Prophet (peace be on him) reinforced this guidance as its complete, practical application.

Die Koranrepublik. Qutb lobpreist hier zu verstaatlichende Mischung aus Tugend und Terror der Prophetengefährten als der so genannten korrekt handelnden oder rechtschaffenen Altvorderen, as-Salaf aṣ-Ṣāliḥ. Juden und Christen wurden zeitnah ermordet, vertrieben oder „zur einzigen von Allah angenommenen Religion“ „eingeladen“ jedenfalls vom Gesicht der Erde ([of] the face of the earth) entfernt. Diesen Kampfgeist gegen die jeweilige zeitbedingte Finsternis hätten die Muslime um Himmels Willen beibehalten müssen. Doch Schlimmes geschah.

In die reine Seinsweise der Salaf begann Schlampigkeit einzusickern. Die Dschahiliyya erneuerte sich, Unwissenheit und Heidentum:

Aber die Menschen trieben mehr und mehr fort vom Koran, seiner so kennzeichnenden Haltung und vom Leben in seinem Schatten, bis ihnen diese Lebensweise (A. that life style) und jene Begebenheiten und Ereignisse sowie jene Umgebung (that environment) völlig unzugänglich geworden war, ohne die der Koran nicht verstanden werden kann

Nach Textquelle B übersetzt:

Niemand kann den Koran wirklich verstehen, solange er nicht mitten in der Mühsal und Anstrengung lebt, die jedes Wiederaufleben des Islamischen Way of Life begleiten, solange er nicht all die Lasten trägt, Opfer bringt und Sorgen spürt, die mit einer Konfrontation mit der jeweiligen Dschahiliyya nun einmal verbunden sind.

B. No one can understand the Qur’an as it should be understood unless he lives amidst the toil and struggle accompanying the revival of the real Islamic way of life, with all its burdens, its sacrifices, its sorrows, and all the situations that arise in its confrontation with jahiliyyah at any given time.

Ohne Feinde fehlt dir was. Ein umweltbildnerisch zurückzuweisendes, bemerkenswert korantreues (fundamentalistisches) Lebensgefühl.

Qutb fordert mitfühlendes Entsetzen: die meisten Muslime von heute und dabei sicherlich besonders die Jugendlichen seien vom heilssicherndem koranischem Wissen abgeschnitten, weil sie nicht in einer islamgemäßen Umgebung (that environment) aufwachsen können. Immer noch intensiveres Koranstudium und immer noch engagierteres islamisches Umweltverändern lautet das Gebot der Stunde, wir brauchen die Wiederbelebung der religiösen Seinsweise (the revival of the real Islamic way of life).

Den Islam versteht heutzutage nur eine winzige Elite, die durch gottlose Machthaber nicht nur in Ägypten in Gefängnisse gesperrt ist.

Einer Überzahl an Gottlosen gegenüberstehend, dürfen sich die so wenigen Gottesfürchtigen unserer Zeit ähnlich fremd fühlen wie die ersten Anhänger Mohammeds im damals noch heidnischen Mekka:

Sie fühlten sich als Fremde … von allem verlassen, nur von Allah nicht

they felt as strangers … and the experience of being cut off from every one except God

Der Feind herrscht auf Erden! Fremdheit zu erfahren werde uns Muslimbrüdern zum Qualitätskriterium:

Zweifelsohne: in einer solchen Situation und Gestimmtheit, wie sie mit jeder Wiederbelebung Islamischen Lebens einhergeht, wird der Koran den Herzen der Menschen seine Schätze wieder öffnen … und Rechtleitung bringen und Licht.

B. And without doubt, in a similar atmosphere – an atmosphere that always accompanies any new attempt at the revival of Islamic life – the Qurʾān will again open its treasures to men’s hearts … bringing guidance and light.

Und Grau ist alle Theorie, Islamrevolte ist Islampraxis:

Um es ganz deutlich zu sagen: Unser Anliegen ist es nicht, die Wahrheiten des Islamischen Konzepts lediglich im Sinne eines akademischen Wissenserwerbs zu suchen. Wir haben kein Verlangen, den Regalbrettern der islamischen Bibliotheken ein weiteres Buch über so genannte Islamische Philosophie hinzuzufügen. Niemals! … Das wäre billig und keinen Einsatz wert. Vielmehr möchten wir die BEWEGUNG spürbar machen, die hinter dem WISSEN steht. Die Kenntnis um das Islamische Konzept möchten wir ausbreiten, um … das Bewusstsein für das DASEIN des Menschen zu wecken, sodass er die Ziele seines Geschaffenseins erfüllen kann, wie sie im göttlich offenbarten Konzept vorgezeichnet sind. Unsere Sorge gilt der Rückkehr der Menschen zu ihrem HERRN und zu dem PFAD, den Er für sie vorsieht.

9. nor do we want to introduce a new section of the Islamic Philosophy in the Islamic libraries;

B. We must make it clear, however, that we do not desire to seek the truths of the Islamic concept merely for the sake of academic knowledge. We have no desire to add still another book to the shelves of Islamic libraries under the heading of „Islamic Philosophy.“ Never! … For us, this sort of activity is somewhat trivial and cheap and not worth the effort. Rather, we want to bring about that „movement“ which is beyond „knowledge.“ We want the knowledge of the Islamic concept … to awaken the conscience of the „human being“ so that he may fulfill the purpose of his creation as delineated by this divinely revealed concept. Our concern is that people return to their Lord, to the path He intends for them.

Wir wollen, dass die Menscheit die Zielvorstellung des Lebens annimmt, die Allahs Wohlgefallen findet

9. We want that the humanity should adopt that objective of life which Allah likes

Das nichtislamische Denken, vor allem dasjenige der unglücklicherweise ins Arabische übersetzten griechischen Philosophen, vergiftete die Herzen der Muslime, Völlerei und Vergnügen führten die Umma fort vom rechten Handeln namens al-Islām:

Aus ihrem Leben entschwand die Liebe zum Dschihad und sie verkauften sich ganz an Luxus und Genusssucht.

10. Their life became empty of the love of jihad and they gave themselves up for the life of luxury and pleasure.

Reiner Islam ist reiner Hass auf unislamisches Denken und Handeln und die Islamisierung eines Straßenzugs oder eines Menschen ist die Zunahme seiner geheiligten und heilssichernden Xenophobie:

Auf diese Weise entwickelte sich die Abweichung vom Islamischen Blickwinkel und die Liebe zu fremden Ideen, obwohl DIESES KONZEPT ja vor allem dazu herabgekommen war, die Menschheit aus Abirrungen und falschen Tendenzen herauszuführen … [Es ist das Islamische Konzept, das als einziges Konzept] dem Menschen ebenso dazu verhilft, zu Aufbau und Fortschritt (towards construction and progress) und zu Ruhm und Reinheit auf dem Kampfplatz des Lebens zu gelangen (glory and purity in the battle-field of life) … wie es das menschliche Denken davon abhält, ziellos herumzuirren (from aimless and wayward wandering).

10. In this way the deviation from the Islamic viewpoint and the liking for strange ideas began to develop

Ein von der Muslimbruderschaft beeinflusster Islamischer Religionsunterricht wird die Kinder und Jugendlichen dazu aufrufen, alles Unislamische (western thought, Qutb A11, ihm entgegenzusetzen sei ein Islamic thought, A16) mit Panik und Ekel zu befrachten und aus ihrem Leben wegzustoßen. Diese Strategie hatte bereits Imam al-Ghazali († 1111) verfolgt, der, genau wie ein Dreivierteljahrtausend später Sayyid Qutb, die heilsgefährdende Verderbnis des antiken griechischen Denkens (The mischief of the Greek philosophy, A11) als Objekt des Hasses markierte und erfolgreich islamisch unschädlich machte. Die Theologie und Strategie der Muslim Brotherhood ist die von al-Ghazali … und Ahmad ibn Hanbal … und Mohammed, denn der Islam von Scharia und Fiqh sehnt sich immer zurück in die medinensische Urgemeinde (622-855) bzw. vorwärts ins Paradies zu Allah, wobei auf Erden Stadt und Land, urgemeindlich erneuert, in ein möglichst reines Medina zu transformieren sind.

Religionspsychologisch und nach dem Figur-Grund-Modell: Umma oder Islam ist die einzige saubere Insel (al-Ǧazīra) im dreckigen Meer des Dämonischen (al-Ǧāhilīya). Extremer Fundamentalismus, also auch nichtislamischer, lässt die eingefangenen Seelen wohl stets derartig fremdenfeindlich jedenfalls fremdheitsfeindlich fühlen und handeln, was Pädagogik oder Sozialpädagogik kultureller Moderne offen anzusprechen, mutig zurückzuweisen und nachhaltig zu verhindern hat. Projekte wie Deutsche Islamkonferenz oder kirchlicher Dialog mit dem Islam fallen einer derartigen Erziehung oder Sozialarbeit allerdings seit mehr als zehn Jahren in den Rücken und liefern Stadt- und Staatsbevölkerung an die Islamverbände aus, was schlimmstenfalls bedeuten wird, dass wissenschaftliches Denken und säkulares Recht nicht „reproduzierbar“ (vgl. die reproduction culturelle des Kulturdifferenzdenkers, Antiimp und Islambeschönigers Pierre Bourdieu) oder nur noch im Untergrund möglich sind. Diesem Zeitpunkt, ein noch so kurzer Blick auf politische Kaste und erlaubte mediale islambezogene Berichterstattung belegt das, sind wir in ganz Europa bereits durchaus nahe.

Vom Verschieben ernsthafter Islamkritik in die Schmuddelecke des Rechtsradikalen profitieren die andere Front kultureller Gegenmoderne, der Nationalismus und Rassimus, ebenso wie die wohldotierten und an Einfluss gewinnenden Kreise der den Islam verharmlosenden oder der zum Islam ein bisschen atheistisch plappernden Mietmäuler in Stiftungen und Hochschulbetrieb. Die nach fünf Jahren für Mai 2013 angesetzte zweite Kritische Islamkonferenz (KIK) beispielsweise traut sich konzeptionell nicht, Scharia und Fiqh als inhuman, frauenfeindlich und demokratiegefährdend zu bezeichnen weshalb zu hoffen bleibt, dass wenigstens einige der Rednerinnen und Redner in weenigen Tagen Klartext reden.

In seiner Präambel bekennt sich die KIK 2013 nicht gegen die Scharia oder den Fiqh und noch nicht einmal zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Die einladenden, um Dr. Michael Schmidt-Salomon (MSS) und seine Giordano-Bruno-Stiftung (GBS) zu verortenden bekennenden Transkulturalisten rufen Nichtmuslimbürger und Muslimbürger zu irgendeinem netten kleinen emanzipatorischen Wechsel oder Wandel auf: „Lasst uns voneinander lernen, damit wir gemeinsam die Gesellschaft im Sinne der Menschenrechte weiterentwickeln können!” Wieso weiterentwickeln, rufen wir an MSS und GBS zurück, so schlecht waren AEMR und GG doch gar nicht. ).[10]

Weg von Wolfgang Welsch bzw. zurück zum kulturellen Saubermachen mit Qutb:

17. Unsere Weise, aus dem Koran Führung und Rechtleitung (guidance) zu beziehen, sollte derartig sein, dass wir auf gar keinen Fall die Angelegenheiten antasten, die schon auf der Ebene von Vernunft und Bewusstsein [islamisch] entschieden worden sind … und wir sollten uns nicht jenen zivilisatorischen oder kulturellen Relikten [remnants, Überbleibsel, Reste] zuwenden, die wir nicht unmittelbar aus dem Koran ableiten können.

Orthopraxis ist beides, ganz Gottesdienst und ganz Zivilisation bzw. Kultur. Wo die Muslimbrüder ihrem Ziel der Schariaimplementierung nicht mit einem religiösen Argument näher kommen, werfen sie einfach das Wort kulturell in den Ring des zunehmend erinnerungslosen sprich spontan gewaltreichen Geplappers. Statt sich auf Höllenfurcht zu berufen, fordern die Islamlobbyisten beispielsweise unsere Rücksicht auf eine angebliche kulturelle Besonderheit (der damit noch schärfer herausgemeißelten Spezies der Muslime) oder lassen, um die Zumutungen der AEMR zu umgehen, auf UN-Ebene die eine, unteilbare Menschheit oder Zivilisation der allgemeinen Menschenrechte dialogisch verdoppeln oder vielmehr halbieren und elitär (Chatami, Zapatero, Erdoğan) über eine Allianz der Zivilisationen debattieren (Alliance of Civilizations, AoC bzw. UNAOC, jugendarbeiterisch als arabisch finanzierte und entsprechend proislamistisch ausgerichtete Soliya bzw. Silatech).[11]

Seit Jahrhunderten würden die Muslime ihren Glauben verleugnen oder sie hätten ihn bereits ganz vergessen, zumal „Christen und Zionisten“, so poltert der Theologe der Muslimbrüder, auch heute darin fortfahren würden, den Islam zu schwächen.

Die glaubensschwachen Schariapflichtigen müssen sich endlich wieder an die Pflicht zum Kalifat erinnern, damit der in das staatsgewordene Schariasystem (an-Niẓām al-Islāmī, Nizam-ı İslâm) zu integrierende Dhimmi nach dem Koranwort 2:256 Lā ikrāha fid-dīn, Kein Zwang in der Religion, die Wohltaten der islamischen Glaubensfreiheit spürt und seine Dschizya an die Herrschenden (an die Muslime) bezahlt. Das und nichts anderes ist Ziel des selbstredend gewalttätigen Dschihad, ein Leben in Frieden und Ruhe:

Sie vergaßen, dass der Islam, ungeachtet seiner verbindlich ausrichtenden Qualität [für jeden Muslim], die letzte Religion ist, die Allah der [ganzen einen] Menschheit geoffenbart hat und dass es ihr [muslimisches] Grundrecht ist, Allahs System in der Welt aufzurichten, auf dass die gesamte Menschheit die Wohltat dieses Segens erfahre. Und jedes Individuum, das in dieses [schariatotalitäre] System eintritt, soll in den Genuss der Freiheit des Glaubens und der Freiheit des religiösen Denkens kommen, denn den Glauben betreffend sagt der Koran: „Lā ikrāha fid-Dīn“, es gibt keinen Zwang auf und keine Gewalt gegen jemanden, seine Religion zu wechseln. Damit bleibt es andererseits Ziel und Zweck der Errichtung des Islamischen Systems, dass die gesamte Menschheit, ungeachtet des Bekenntnisses, im Schatten des Islam ein Leben des Friedens und der Ruhe führt. Die Pflicht zum Dschihad bedeutet, dass dieses System eingeführt und beschützt wird und dass die Menschengruppen [der beiden Glaubensnationen der Dhimmis] in ihren besonderen Angelegenheiten in ihrem Bereich frei sind. Ohne meisterliche Staatsführung bei guter Jurisprudenz und Staatsverfassung wird sich das nicht bewerkstelligen lassen

29. They forgot that Islam inspite of its directional quality is the last religion of Allah for the humanity and its basic right is that they should establish Allah’s system in the world, so that the entire humanity may derive benefit from its blessings, and every individual entering this system should take advantage of freedom of belief and freedom of thought in religion, because about belief, the Quran says „La Ikraha Fid-Deen“ there is no coercion or force on anybody to change his religion. However, the objective and purpose of establishing the Islamic system is that the entire humanity, irrespective of belief, should live a life of peace and tranquillity under the shadow of Islam. The demand of Jihad is that this system should be established and should be guarded, and people should be left free with their particular beliefs in its sphere. This cannot be accomplished unless a good government is established and a good law and constitutions are in force

Vielfalt sollte als Bereicherung betrachtet werden, Diversity ought to be seen as enriching (Erdoğan 2013), dazu gleich mehr. Kultur im Plural wird immer auf Rechtsspaltung hinauslaufen – und darum geht es den Islamaktivisten schließlich. Das ist der harmonische Pfad des Islamischen Konzepts, „der allein dem im Koran aufgezeigten rechten Pfad gerecht wird“ (Sayyid Qutb A27: that path which is harmonious and compatible with the straight path shown by the Almighty, Allah). Edler Muslim und ekliger Dhimmi irgendwann friedlich zusammenlebend im Schatten der Schariagesetze … mehr „Gesamtgesellschaft“ (DIK) ist mit dem Islam nicht zu machen, aber auch nicht weniger. Auch das Denken von Sayyid Qutb passt mühelos in die transatlantisch und politisch links so gerne auf Orientverherrlicher Ali Schariati oder Okzidenthasser Edward Said zurückgreifenden multi-, inter- sowie neuerdings transkulturellen Strategien zur Vermeidung klaren Denkens und einheitlichen Rechts.

Das 5. Globale Forum der Allianz der Zivilisationen gibt den gerade schon genannten glühenden Israelhasser und türkischen Spitzenpolitiker am 27. Februar 2013 von der Wiener Hofburg aus so wieder: „Recep Tayyip Erdoğan ist besorgt über das weltweite Anwachsen von rassistischen Stimmungen und von Islamophobie. Vielfalt müsse als bereichernd betrachtet werden. Recep Tayyip Erdogan, Prime Minister of Turkey, is worried of the worldwide rise of racist sentiments and islamophobia. Diversity ought to be seen as enriching.“[12] Der Hohepriester der bereichernden Vielfalt und türkische Ministerpräsident hat dasselbe Ziel wie Sayyid Qutb: „dass die gesamte Menschheit, ungeachtet des Bekenntnisses, im Schatten des Islam ein Leben des Friedens und der Ruhe führt.“

Im selben Atemzug mit Rassismus und Islamophobie nannte der einmal richtig in Fahrt gekommene Erdoğan noch sein Lieblingsobjekt des Hasses, den unterstützenswerten Staat Israel, wobei der Führer der ethnischen In- und Auslandstürken mit nagendem antisemitischem Groll von „Zionismus“ sprach. HAMAS redet bekanntlich nur von „das zionistische Gebilde“ (the zionistic entity) und wünscht dessen Zerstörung und Ersetzung durch ein Kalifat.

Mahmud Ahmadinedschad konkretisierte diesen Vernichtungswunsch am 26. Oktober 2005 anlässlich der durch einen Islamischen Studentenverband organisierten Teheraner Konferenz Die Welt ohne Zionismus (The World Without Zionism) unter Berufung auf den „unseren geliebten Imam“ (Our dear Imam), gemeint ist Ayatollah Chomeini: „Die Besatzungsmacht über Jerusalem muss aus den Seiten der Geschichtsbücher verschwinden. The regime occupying Jerusalem must vanish from the pages of time (… bayad az safheh-ye ruzgar mahv shaved; Nazila Fathi übersetzte für The New York Times: muss von der Landkarte weggewischt werden, must be wiped off the map). 2008 polterte Irans an der Atombombe bastelnde Präsident: „das kriminelle und terroristische zionistische Regime … wird schon bald von der geographischen Weltbühne verschwunden sein“ (the criminal and terrorist Zionist regime … will soon disappear off the geographical scene).

Um wieder 2013 zu betrachten und auf die radikalislamischen Gäste der Wiener Hofburg zu hören: Sehr indirekt bezeichnete der in Östereichs Hauptstadt anwesende Scheich al-Thani jede Islamkritik, die er in die Nähe von „Aufgeregtheit“ rückt, die es „zu überwinden“ gelte (surpass excitement), nötigenfalls bei Schaffung neuer Zensurgesetze oder Strafgesetze (new legal means) als verhindernswert, weil sie interreligiösen Dialog und interzivilisatorische Allianz untergrabe (destructive trends that promote the spread of hatred, extremism and violence and block the prospects of dialogue and alliance among civilizations). Sicherlich, so Seine Königliche Hoheit der Emir von Katar weiter, sei Redefreiheit ganz wichtig, aber so wichtig auch wieder nicht, und die Journalisten, die möglicherweise unbewusste, durch ihre Erziehung erworbene Vorurteile über andere in sich tragen und verbreiten, sollten ihrer humanitären Verantwortung (humanitarian responsibility) bewusst werden, denn die Freiheit des Ausdrucks sei gewiss wichtig, aber es gebe schließlich noch viel Wichtigeres (freedom of expression is vital but not enough).[13]

Excitement. Die der proislamischen Staatsdoktrin angemessene nämlich herablassende Sprache der „unaufgeregten“ charismatischen Machthaber verwendet angesichts jeder unerwünschten, tatsachenbezogenen Rede über die Menschenrechtswidrigkeit und Grundrechtswidrigkeit von Scharia und Fiqh die stigmatisierenden und den weniger Einflussreichen entwürdigend verhöhnenden Worte Aufregung oder Aufgeregtheit. So etwa im durch die Zeitenspiegel-Reportageschule Günter Dahl und die Robert-Bosch-Stiftung verantworteten Vorwort zu bei uns daheim – Islam in Baden-Württemberg:

„Meist ist Aufregung mit im Spiel, wenn Medien über Muslime in Deutschland berichten. Da wird eine evangelische Vikarin entlassen, weil sie einen Muslim zum Ehemann hat; da wird eine muslimische Lehrerin entlassen weil sie ein Kopftuch trägt; da wird der Bau jeder neuen Moschee als Störung des Normalbetriebs notiert. … Übrigens hatten die meisten jungen Muslime, denen die Reporter begegneten, ein recht entspanntes Verhältnis zum Islam – und unterschieden sich damit kaum von ihren christlichen Altersgenossen. Es gibt, so das Fazit der jungen Journalisten, eine spannende Welt in unserer Nachbarschaft zu entdecken – jenseits der Aufgeregtheit.“[14]

Zurück zum Realislam von Sayyid Qutb und den elf bis dreizehn Jahrhunderte eher in Rechtschaffenheit lebenden Salaf. Allah klärte auf, endlich wurde den vor der Zeit der Prophetie Mohammeds in äußerster Finsternis (utter darkness) umherirrenden Menschen wahres Wissen eingeflößt:

Dementsprechend gehörten zu den ersten Dingen, denen der Islam Bedeutung beimaß, Freiheit des Denkens und vollständige Glaubensfreiheit. Die wahre Wirklichkeit des Göttlichen ins menschliche Bewusstsein einzuträufeln (59. To instil the correct reality of divinity in the human conscience) bedeutete, in ihm die Beziehung zwischen Schöpfer und Geschöpf zu wecken …

… die märchenhafte islamische Augenhöhe der realistisch asozialen Beziehung von Herr und Knecht.

Möge dich nichts anderes auf Erden befreien sprich himmelsgegeben versklaven als dein Allahbewusstsein:

Die Beziehung zwischen Gott und seinem Sklaven

59. the relationship between God and his slave

Qutb wendet sich dem eigentlichen Thema seiner Abhandlung zu. Fort mit allem Nichtislamischen aus Herz und Hirn, weg mit dem heidnischen Dreck:

Die Eigenschaften des Islamischen Konzepts

Unverwechselbare Eigenschaften sind es, die das Islamische Konzept von allen anderen Konzepten unterscheiden … Diese bleiben ohne jede Vermischung mit einem fremden Konzept erhalten und wären auf eine Unterstützung durch fremde Konzepte oder Ideen auch gar nicht angewiesen.

61-62. The Characteristics of the Islamic Concept

There are distinctive characteristics of the Islamic concept, which make it distinguishable from all other concepts … These neither mix up with any other concept nor do they need support of other concepts and ideas. …

Mit dem alle anderen Religionen oder Philosophien verneinenden Dīn (korankonsequent politisches Glaubenssystem, politischer Islam, Islam) hat Allah ein bis zum Tage der Auferstehung gültiges Lernprogramm gestiftet. Sittliche Reifung außerhalb des islamisch durchtränkten Raumes ist gar nicht denkbar:

Das Konzept als solches kann nicht weiterentwickelt werden, doch es [allein] ermöglich der Menschheit in seiner Sphäre, sich zu entwickeln

Das Islamische Konzept, welches ein göttliches Konzept ist, braucht weder Wandel noch Änderung

62. That concept in itself is not developable, but humanity is developable in its sphere

63. the Islamic concept, which is a divine concept … does not need any change or modification

Die entsprechend islamkonzeptionelle Gründung oder Unterwanderung von Sozialwerk, Partei und Ministerium oder Parlament wird eine erfolgreiche Muslim Brotherhood zeitnah durchführen.

Ohne eingehaltenes striktes Gesetz fällt uns der Himmel auf den Kopf, der Islamtheoretiker mahnt mit einem Gleichnis:

Ganz offensichtlich ist das Gesetz der Bewegung eines der Naturgesetze, und dieses Gesetz bestimmt auch das Leben der Menschen. Dabei müssen wir daran erinnern, dass es hier nicht um ein ungezügeltes Bewegen geht, frei von jeder Grenzsetzung …

Jeder Stern oder Planet hat [vielmehr] seinen Orbit, seine [genau festgesetzte] Umlaufbahn und hat ebenso eine Achse, um die er sich dreht. Ganz entsprechend benötigt auch das menschliche Leben eine starre Achse und einen Orbit, auf dem es sich bewegen darf, andernfalls würde es genau so zur Beute von Zusammenbruch und Vernichtung wie Planeten, die aufhören, sich um ihre Achsen zu drehen oder die das ordnende System aufgeben, in das sie eingebettet sind.

Aus der noch halb vom zähflüssigen Chaos der Dschahiliyya beherrschten gesättigten Lösung irdischen Daseins wachse der alle Fremdstoffe abstoßende, reinislamische Kristall. Als recht handelnder Mensch, als Muslim hast du dich in das „universelle und ausgewogene“ Kristallgitter molekülgleich einzuordnen.

Alles im Kosmos schwankt und stürzt, nur das verhaltenssteuernde Schariakonzept nicht:

Dieses göttliche Konzept ist allumfassend und ausgewogen. … Außerhalb von ihm gibt es kein Gleichgewicht, zu dem der Mensch flüchten könnte.

65. This concept of divinity is universal and balanced … Apart from this there is no other balance to which man can revert.

Das satanisch verunreinigte Weltall muss die Menschen aus dem Gleichgewicht und zu Fall bringen, ein schrecklich tiefer Sturz bis hinab in die ewige Feuergrube, doch der barmherzige Allah brachte Rettung und stiftete unbegreifliche Scharia und verständliches Konzept. Wie aber kannst du das Konzept spüren und lernen? Wohl nur über das immer noch genauere Erfassen der „Charakterzüge“ des Konzepts, seiner konzeptionellen „Eigenschaften“, die mit den islamischen „Eigenschaften“ Allahs, welche wir in Seinen Asmāʾu Llāhi l-Ḥusnā oder „99 Namen“ kennen, in geheimnisvoller Verbindung stehen müssen und mit dem herabgesendeten deutlichen Koran sowieso.

Qutb erklärt uns Menschen alles Weitere und kommt zur ersten Eigenschaft, aus der alle weiteren Eigenschaften erst gleichsam herausfließen wie ein Wasser von erhabenster Reinheit:

Göttlichkeit (67. Divinity)

Wichtigste Eigenschaft des Islamischen Konzepts ist die Liebe Gottes in [Seiner] Göttlichkeit (the love of God in divinity) … Das Konzept ist [nur] von sich selbst umgeben und entstammt keiner anderen Quelle.

Gib Satan keine Chance. AEMR ist Imperialismus, vom Westen betriebene Kolonialisierung.

Kindererziehung ohne Angst vor der Höllenstrafe muss das islamkonzeptionelle reine Wasser ebenso in einen stinkenden Pfuhl verwandeln wie einklagbares gleiches Recht für die Frau:

Nur der Islam ist die einzige Religion von allen, deren [göttlicher] Grund bewahrt wurde. Niemand konnte seinen klaren Brunnen verschmutzen oder trüben. Im [Herrschaftsbereich des] Islam gelang es der Falschheit nicht, sich mit dem Wahren zu mischen.

68. Only Islam is that one and only religion whose foundation has been kept safe, and none could pollute or muddy its clean spring, and in it falsehood could not be mixed up with truth.

Alle anderen Lebensweisen, Weltanschauungen oder Ideen entstammen als Ganzes oder mindestens teilweise den Menschen oder Teufeln, allein das Islamische Konzept stammt ganz und gar vom Schöpfer.

Das Islamische Konzept ist damit das einzige, das mit der menschlichen Natur harmoniert, mit al-fiṭra, dem angeborenen Ausgerichtetsein auf Allāh hin.

Aus der so wichtigen Eigenschaft des Islamischen Konzepts, der Göttlichkeit, anders gesagt seinem Herabgesendetsein durch Allah, leiten wir ein weiteres Charakteristikum ab, welches lautet: „seine Bewegung auf einer festgesetzten Kreisbahn rund um eine unbewegliche Mitte.“

115. „its movement in a fixed circle around a constant centre.“

Was auch immer auf Erden sich verändere, es bleibe doch auch aus himmlischer Sicht legal (halal). Der Islam ist die Lösung (al-Islam huwa al-hall), Islampädagogik und Parteipolitik werde fortan durch die Ikhwan al-Muslimun verkündet und entsprieße dem elitär gespürten Zweiklang aus gebändigter Vorwärtsbewegung und ewiger Unbeweglichkeit, schariakonformer gesellschaftlicher Verbesserung und schöpfergöttlichem Insichruhen.

Zwar ist dieses: „Auf der genau festgesetzten Kreisbahn um die unwandelbare Mitte [voranschreitend] zu verbleiben“ nicht die herausragendste Eigenschaft des Islamischen Konzepts, aber gleichwohl das unverwechselbare Erkennungszeichen GÖTTLICHEN WILLENS im gesamten Weltall … und das leuchtende Merkmal der Wesensnatur des Islamischen Konzepts.

116-117. „To remain around a constant centre in a fixed circle“ is not the prominent quality of the Islamic concept, but is the distinctive sign of the Divine Will in the whole universe. … and this very thing is also the shining mark of the nature of the Islamic concept.

Schariagehorsamer Islam befolgt stumpfsinnig die vorgegebene Spur und ist damit radikal unkreativ sprich menschenunwürdig. Ein geistloses Inderspurbleiben, wie der bedauernswerte Ochs oder Esel, der im Orient die Wasserhebemaschine, Kornmühle oder Olivenpresse betreiben musste oder immer noch muss.[15]

Allmähliche Ausdünnung sprich Überwindung der freiheitlichen Demokratie wird die unvermeidliche Folge sein, wenn wir einen derartigen Aufruf zum absoluten Gottgehorsam in die Pädagogik kultureller Moderne einbringen. Und doch stoppt Sylvia Löhrmann ihre politische Kooperation mit IGD und IGMG nicht ab, die beide gar nicht daran denken sich von Sayyid Qutb zu distanzieren. Auch Hamburg, Bremen und Hessen wollen möglichst rasch den bekennenden Religionsunterricht einführen, ohne vorher einen Verzicht auf Schariadoktrin und Fiqhpraxis einzufordern.

Es gilt, so dürfen wir aufgrund der Nähe oder vielmehr Identität von Muslimbruderschaft und ECFR, IGD, MJD, FEMYSO, RIGD oder IESH vermuten, MB-Gründer Hasan al-Banna oder der 1966 hingerichtete Sayyid Qutb so manch einem deutschen Lobbyisten für universitäre Imamausbildung oder schulischen Islamischen Religionsunterricht als Vordenker und sogar als pädagogisches Vorbild.

In MB-Manier sowie islamlogisch korrekt werden Deutschlands Scharialobbyisten allerdings stets sagen, ihr wirkliches Vorbild sei gar nicht al-Banna oder Qutb, sondern der absolut nachzuahmende Mohammed.

Die Wirklichkeit der Existenz Allahs, Seine Ewigkeit, Seine Einheit, Seine Kraft und Sein Alldurchdringen sowie Sein aktives Interesse an den Problemen der Menschheit, kurz gesagt Seine Attribute der Macht über Weltall und Leben sind unumstößlich.

Denn dies ist Tatsache, dass das ganze Weltall, belebt oder unbelebt, Schöpfungswerk und Erfindung Allahs ist. Als Allah entschied, die Dinge ins Dasein zu rufen, traten sie ins Dasein. Kein Teil des Weltganzen, das selbst Anteil an Erzeugung oder Ausgestaltung des Universums gehabt hätte.

Die Anbetung, die jedes unbelebte oder belebte Ding ausübt, gebührt allein Allah. (p 118)

Das ist reine Religion. Die Berufung auf die göttlichen Attribute, nämlich die 99 „schönen“ Namen Allahs, klingt für kulturell modern sozialisierte Menschen vielleicht ganz harmlos. Politisch ist sie allerdings folgenreich und zwar totalitär folgenreich, weil die heutigen Sozialwerke, Parteien und Ministerien der Muslimbrüder, von denen der 1966 hingerichtete Sayyid Qutb nur eine ebenso fromme wie radikale Vision haben konnte, dem Endanwender von Koran und Sunna mit Parolen, Wohlverhaltensnormen und Paragraphen verdeutlichen werden, was religiöse Praxis sprich Bewahrung des Gnadenstandes mit Allah ist und gesichertes Heil im Diesseits und im Jenseits.

Alle Menschen, nicht nur die Muslime, im Maghreb ebenso wie in Bangladesch, Indonesien, Malaysia und selbst in den USA und Europa müssten eigentlich laut fragen: Wie werden wir die Ikhwan wieder los?! Diese Frage aber ist allein deshalb nahezu ketzerisch, weil man gar nicht sagen kann, dass Qutb oder die heutige Bruderschaft den Islam missverstanden hätten. Und so wirft niemand die Muslimbrüder und ihre Freunde aus der Deutschen Islamkonferenz oder aus den Beiräten für universitäre Imamausbildung oder den Beiräten für den schulministeriellen Islamischen Religionsunterricht heraus.

Ebenso ist es Realität, dass die Religion bei Allah der Islam ist und nur der Islam und dass Allah keine andere Religion als den Islam annimmt. Islam bedeutet, Allah als den Einen zu akzeptieren hinsichtlich Seines Selbst und Seiner Attribute, Seine Befehle zu akzeptieren und die Wege, die Er gewiesen hat und mit der Entscheidung Seiner Scharia zufrieden zu sein

119. and to be pleased with the decision of His Shariah

Es ist Tatsache, dass der Mensch … Vizeregent Allahs auf Erden ist

119. viceregent of Allah on the earth

Jeder ist – jeder Muslim und dabei männliche Muslim ist – Miniaturkalif. Diese menschlichen Module verlangen nach dem immer größeren und zuletzt nach dem ganz großen Stellvertreter des Himmels und dessen Führung, nach dem Kalifen und dem Kalifat. Islam ist reiner Führerstaat. Und reine Religion.

Und es ist Tatsache, dass der Zweck aller menschlichen Existenz Gottesdienst ist (worship). Aus jeder Handlung eines Menschen, dessen Gesicht Allah zugewendet ist, wird das ganz deutlich sichtbar. Beispiele dieser Wirkungskraft gibt es viele, aber sie alle sind die Erfordernisse und Beweise der Stellvertreterschaft Allahs, die ihren Ausdruck in der Anerkenntnis der [menschlichen] Unterworfenheit und Sklaverei Allah gegenüber findet und in der kraftvollen Einsetzung der Vorgaben Seiner Scharia in allen möglichen Bereichen des menschlichen Tuns.

121. in acknowledging submission and slavery to Allah and in enforcing the decision of His Shariah in the countless human acts.

Nimm dich in acht, die Lehre von der Entstehung der Arten versperrt dir jeden Fluchtweg:

Darwins Evolutionstheorie

Vom Standpunkt der [koranischen] Basis und [Islamischen] Konzeption aus gesehen richtet sich die Theorie der Evolution gegen die Grundstruktur von Universum und Materie. Sie erzeugt eine derartige Verderbnis, dass es kein Entrinnen gibt (p 125).

Was für eine Widernatürlichkeit, angesichts von Fossilien oder heutiger Artenvielfalt das Wirken und den Befehl des Schöpfers nicht laut zu loben.

Nicht zuletzt der Hass auf Darwin verbindet heutzutage den bekanntesten muslimischen Evolutionsgegner Harun Yahya (Adnan Oktar) mit der globalen Muslimbruderschaft. Und so lässt, unter Berufung auf den Koranfreund und angeblich reformislamisch denkenden Libyer Al-Sadiq al-Nayhum (aṣ-Ṣādiq an-Naihūm), 2013 ihr ägyptischer Zweig bereitwillig in einem Nebensatz den amerikanischen und europäischen Lebensstil und Gesellschaftsbegriff als ebenso planlos wie Darwins Denksystem verspotten und verhöhnen, um sogleich ein zu Seelenrettung und Islampraxis taugliches „anderes Modell der Gerechtigkeit und Freiheit“ einzufordern und „auf dem Unterschied der Lebensführung der Menschen in Ost und West“ zu bestehen.[16]

Nicht nur, dass die Gottlosen mit dieser islamisch unmoralischen (in diesen Jahren müsste man sprachlich modebewusst sagen: mit dieser kruden, wenig konstruktiven, gar nicht hilfreichen) Evolutionstheorie versucht haben, Allahgott arbeitslos zu machen.

Es kam noch schlimmer, ein Gespenst geht um in Europa:

127. Die gewaltsamste, erdrückendste unter allen Theorien der Moderne aber ist die kommunistische! [Denn] die Lehre des Karl Marx richtet sich ganz und gar gegen die [korankonforme] Theorie von der „Bewegung um die konstante Mitte auf einer genau festgelegten Kreisbahn.“

Kein Wunder, fiel das marxistische Denken doch nicht vom unerreichbar fernen Himmel hinab und ins irdische Dasein hinein.

Auf beinahe drei Buchseiten führt Sayyid Qutb die Argumente von Muhammad Asad (1900-1992) an, entnommen aus dessen Islam at the Cross-roads.[17]

Betrachten wir vier Zitate des als Leopold Weiss Geborenen, die uns Heutige an Zivilisationszerleger Chatami und Kulturversöhner Welsch erinnern:

„Es ist unser [fester] Glaube, dass der Islam keine Zivilisation wie die anderen Zivilisationen ist, [welche ja nichts sind als] Resultate menschlicher Meinungen und Handlungen, sondern das [der ganzen Menschheit] von Allah gespendete Himmlische Gesetz, ein System des Lebens für alle Zeiten und Orte.“

138. It is our belief that Islam is not a civilization like other civilizations, the result of human opinions and acts, but it is the Shariah bestowed by Allah, which is a system of life in every time and every place.

„Die Islamische Kultur entsteht aus dem Gehorsam dem System gegenüber, das Allah herabgesendet hat.“

139. The Islamic culture is the result of observance of the system sent down by Allah.

„Jede Änderung, die in den Islamischen Theorien und ihrem Sozialsystem auftritt und die einer anderen Kultur entstammt, wird den Islam nicht antasten, aber uns Schaden bringen.“

140. Any change that may occur in the Islamic theories and its social system owing to the influence of other cultures …, it will not affect Islam, but it will be a cause of harm to us.

„Irgendeine Reform oder Veränderung hat der Islam gar nicht nötig. … in sich ruhend ist der Islam eine perfekte Lebensordnung.“

Islam is not in need of any reform or modification. … Nay, Islam in itself is a perfect system of life.

Soweit der von Sayyid Qutb zitierte Rabbinersohn aus Lemberg, der spätere enge Freund von König Ibn Saud, des Gründers von Saudi-Arabien, und pakistanische Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York.

Für Menschenrechtsuniversalisten gibt Zivilisation nicht im Plural. Genau diese Mehrzahl aber setzt das angeblich Frieden stiftende Denken Chatamis voraus. Chatami ist hoher schiitischer Geistlicher im Rang eines Hodschat-ul-Islam val-moslemin, war zwischen 1978 und 1980, also auch in den an Morden reichen Monaten der Islamischen Revolution Chomeinis (1979), Direktor des Islamischen Zentrums Hamburg und später als 5. Iranischer Staatspräsident Amtsvorgänger von Atombombenbauer und Israelhasser Mahmud Ahmadinedschad. An Chatamis Begriff Allianz der Zivilisationen (Alliance of Civilizations, AoC) beachte und verachte man das kleine s am Ende, die radikal kulturkreistheoretische Pluralendung.

Die aus weltbürgerlicher (bürgerlicher) Sicht bedeutendste Kultur ist nicht Karneval oder Kindergeburtstag, sondern die Rechtskultur. Alle möglichen Denker der Gegenmoderne von Gramsci bis Abdullahi an-Na’im oder Naika Foroutan haben genau gespürt, dass es gilt, den kulturellen („vorpolitischen“; „zivilgesellschaftlichen“) Bereich zu erobern, wenn man noch keine wirksamere Form von Gewalt anwenden kann. Konsequenterweise reden auch die global vernetzten Schariafreunde im so genannten Westen gerne vom Dialog der Kulturen, was natürlich die Spaltung und das Auseinanderrücken der phantastischen, unbedingt unterschiedlichen kulturellen Quellen (vgl. Ali Schariati) sowie der Identitätsfabrikation bzw. innerpsychischen „Hybridität“ (Foroutan: Kulturdialoge zwischen dem Westen und der islamischen Welt: Eine Strategie zur Regulierung von Zivilisationskonflikten) voraussetzt und was wie zufällig den Islam begünstigt und die AEMR an den Rand drängt.

Da wird auch das angeblich irgendwie emanzipatorische Transkulturmodell eines Wolfgang Welsch den Verunreinigung abwehrenden Kulturautismus (der xenophobe Asad-Weiss: the influence of other cultures) der revitalisierten alten Dhimma oder medinensischen Staatlichkeit nicht erschüttern können, sondern allenfalls mit ein bisschen Gequatsche schnelles Geld verdienen lassen, während sich in Uni und Jugendamt, Stadtrat und Ministerium das deutsche Schariasystem verfestigt. The Islamic culture is the result of observance of the system sent down by Allah, so versteht Asad seine Religion richtig – mit einem himmlischen System aber haben freiheitliche Demokraten nicht in einen Kulturdialog zu treten! Mit noch so viel gespürtem und reflektiertem „Netzdesign der Kulturen“ (Welsch) werden wir die menschenfeindlichen und insbesondere frauenfeindlichen Paragraphen der Scharia nicht abwehren können, sondern nur mit den eingeforderten allgemeinen Menschenrechten, insbesondere mit der Gleichberechtigung von Mann und Frau. Weder die beherzigte Straßenverkehrsordnung noch die im Islam heilssichernde, im freiheitlichen Rechtsstaat schlicht illegale Frauenentwürdigung darf hierzulande eine Frage der Herkunftskultur sein bzw. der irgendwie überwundenen jedenfalls energisch reflektierten persönlichen Kultur.

Muhammad Asad unerleuchtet Leopold Weiss betonte also, dass jede Veränderung im Islamischen Theoriegebäude oder Sozialsystem einerseits den Muslimen selbst Schaden bringen würde (will be a cause of harm to us), andererseits aber auch für alle anderen Kulturen nicht folgenlos bliebe. Das wiederum lässt Sayyid Qutb unverzüglich bekennen, für die gesamte Menschheit Verantwortung zu tragen, also auch für die Dhimmis und Harbis:

Wir spüren, dass dieser Schaden oder Verlust nicht bloß der unsrige sein müsste, sondern derjenige der ganzen Menschheit, weil er jene einzigartige Quelle beeinträchtigen würde, von der doch die gesamte Menschheit göttliche Rechtleitung bezieht

140-141. We feel that the harm or the loss will not only ours but of the whole humanity, because it would affect that single source, from which the entire humanity receives divine guidance

Verhalten und Politik müssen von Verunreinigung befreit werden und bleiben, medinensisch sein (622-855 d. Z.), Rettung schenkt allein al-Islam, der gar nicht verunreinigt werden kann.

Totalitarismus macht bekanntlich vor nichts halt, Grenzen würden da wirklich stören. Dritte Eigenschaft des Islamkonzepts:

Unbegrenztheit

Dritte Charakteristik des Islamischen Konzepts ist ash-Shumul, Grenzenlosigkeit.

Diese freie Fahrt des die Gesellschaft medinensisch transformierenden himmlischen Schariabefehls folgt, so Qutb, aus Eigenschaft Nummer eins des Islamkonzepts, seiner Göttlichkeit (divinity).

Glossare geben aš-Šumūl als ausgeprägte Bandbreite von Ideen (including a wide range of ideas), Ganzheitlichkeit und Totalität (wholeness), Allgemeingültigkeit (generality) oder Inklusion (inclusion) wieder. Wenn Sayyid Qutb vom Generellen redet, meint er selbstverständlich die Vorgaben Allahs. Wir heutigen begeisterten oder widerwilligen Empfänger der Forderungen der an Qutb orientierten Muslimbrüder sollten stets fragen, ob jemand mit dem in Sozialpolitik und Sozialer Arbeit ärgerlich inflationär verwendeten sowie islamrhetorisch genutzten Begriff von der Inklusion (Heinrich-Böll-Stiftung 2009; ein Vortrag mit Jamal Malik in Bonn 2012), der eigentlich menschenfreundlich jedenfalls harmlos anmutet und Einbeziehung oder Eingliederung bedeutet, ebenfalls die segregierende und separatistische Qualität der Scharia meint.[18]

Ob nun die Scharianorm unmittelbar inkludiert werden soll oder erst einmal nicht, vielleicht zielt die nett gemeinte, aber nicht nur das traditionelle deutsche dreigliedrige, sondern jedes deutsche Schulsystem wie zufällig zerstörende Inklusion im Sinne und auf das Betreiben der Muslimbrüder ganz praktisch auf Stresserhöhung sprich Wahrnehmungsausschaltung im Lehrerkollegium und Klassenzimmer und damit auf die Zerstörung der kulturellen Reproduktion des kulturell modernen Systems. Der deutsche Dschihad von Situationismus und Momentismus (Kontextvernichtung und Hass auf das Geschichtliche), Reizüberflutung und von einer das Bürgerdasein beseitigenden Entmündigung dieser Jahre geht ansonsten mit den Mythen oder vielmehr „alternativlosen“ Dogmen von interreligiösem „Zusammenleben“ (segmentierte Stadt), Expertentum (die Welt sei unüberschaubar komplex; den Untertan zum kindischen Verhalten zwingen) und „Transkulturalität“ (Abkehr von der AEMR) einher.

Die Grenzüberwindung göttlicher Allmacht. Was zunächst platt tautologisch klingt, gelangt sehr bald zur juristisch brisanten und uns durch Tariq Ramadan und Mustafa Cerić bekannten, zielsicher sowie zart erpresserisch das Bequatschbare und vor allem das Indiskutable des Islamischen Rechts legalisierenden Islamisierungsformel „Zeit und Raum“, time and space:

Dem Menschen sind durch Zeit und Raum existenzielle Grenzen gesetzt. … Menschsein, Individuum sein, ein Geschlecht haben und einer Rasse angehören sind Aspekte, die jeden Menschen als Objekt von Grenzsetzung beweisen. … Sein Wissen, seine Erfahrungswissen und sein Verstehen sind begrenzt.

Man from the viewpoint of his existence is limited by space and time.

Die Sache mit dem Grenzen setzenden Menschsein klärte die Islamische Föderation Berlin (IFB) auf den Schulzeugnissen für den Islamischen Religionsunterricht vollendet kulturrassistisch: „Es gibt zwei Arten von Menschen: Die einen sind unsere Geschwister im Glauben, mit den anderen sind wir durch das Menschsein verbunden.“[19]

Im Katholizismus ist der Mensch zutiefst sündig, in Sure und Hadith hingegen gibt es keine Erbsündelehre.

Im Islam ist der Mensch grundsätzlich doof:

Seine Beschränkungen durch Zeit und Raum sowie der weitausgedehnte Raum der Prozesshaftigkeit von Ursache und Wirkung (the vast process of cause and effect) sind beträchtlich größer als seine Fähigkeit und sein Wissen. …

Menschliches Denken oder Verstehen kann daher eine Allgemeingültigkeit (generality) gar nicht beanspruchen.

Das Islamische Konzept ist [ein Geschenk] von Allah. Von so etwas wie den Beschädigungen oder Mängeln der menschlichen Begrenztheiten ist es völlig frei, womit es die Qualität von Allgemeingültigkeit beanspruchen kann und diese Allgemeingültigkeit ist der Baugrund des Islamischen Konzepts.

Woran sollen wir die Grenzenlosigkeit des Islamischen Konzepts bemerken?

Am wichtigsten ist, dass das menschliche Dasein als Verkörperung des Willens Allahs betrachtet wird (144. that the human existence is the manifestation of the Divine Will). Er alleine ist der Schöpfer des Weltalls und [nur] Er ist es, der Veränderung und Entwicklung verursacht.

Islam versklavt die Frauen und Nichtmuslime real und die männlichen Muslime spirituell:

Grundeigenschaft des Islamischen Konzepts ist, dass es die Erkenntnis von der sklavengleichen Rolle aller Geschöpfe ihrem Herrn gegenüber bereitstellt und vorschreibt.

152. The basic quality of the Islamic concept is that it provides awareness of their Lord to the slave creature.

Wie im Himmel so auf Erden, Islam erschafft den Führerstaat. Wer nicht kraftvoll dazu beiträgt, Allahs Königreich zu errichten, ist kein Muslim. Und so können die Sozialwerke und Parteien der muslimbruderseits gesteuerten Islamischen Bewegung mit dem Gehorsam jedes ‚Abdallah rechnen, jedes Gottesknechts. Das ist kein „Islamismus“, sondern authentischer Islam, denn:

jedes Teil des Weltalls ist so beschaffen, dass es sich [dem] einem Zentrum zuneigt … denn Er ist es, Der Schöpfer, Meister, Überwacher und Lenker ist über jeden und alles.

170-171. everything of the universe, in its property of its inclination towards one centre … He is it Who is the Creator, Master and the Administrator and the Controller of every one and every thing.

Klingt betriebswirtschaftlich, der Chef selbst macht hier das Controlling. Allahgott.

Ausdrücklich ruft der religionskundige Sayyid Qutb dazu auf, die von den Islamjuristen erfundene Aufteilung der Schariapflichten in gottesdienstlich und zwischenmenschlich, Fiqhu l-ʿIbādāt und Fiqhu l-Muʿāmalāt zu verwerfen. Islam is unity, Islam ist Einheit, und hier zwischen notwendigen und unnötigen Handlungen zu spalten, ist eben gerade nicht dem zuckersüßen Belieben (sweet will) des muslimischen Endverbrauchers anheim gestellt:

Das ist ein Missverständnis.

174. In the Quranic terminology both these are linked and both are meant do declare Allah’s divinity and man’s subjection. …

This division made by the jurists became the cause of many misunderstandings with the passage of time. …

This is a misunderstanding. Islam does not admit of such kinds of division and limits. Islam is a unity and such a kind of concept is against its very basis.

Endlich Offenheit und Ehrlichkeit, Qutb kennt seine Religion. In unserer Zeit beruft sich das Taqiyyageschwätz von der angeblich demokratietauglichen Scharia immer wieder auf diese hier eindeutig zurückgewiesene Trennbarkeit des kohärenten Schariabefehls in ‚Ibadat und Mu’amalat.[20]

Die islamischen gottesdienstlichen Pflichten seien ins deutsche Grundgesetz problemlos integrierbar? Nicht so voreilig bitte. Der Muchtasar (Muḫtaṣar) des malikitischen Rechtsgelehrten Sidi Khalil (Sīdī Ḫalīl) zählt zu den ‚Ibadat auch den Dschihad.[21]

Dieselbe wichtige Stelle aus Textquelle B und ausführlicher:

The division of human actions into “worship“ or ibadat and „human affairs“ or mu’amalat, which we find in the books of Islamic jurisprudence, was introduced in the beginning merely for technical reasons … Undoubtedly this was a grave distor¬tion of the Islamic concept, which eventually resulted in producing deviations in the Muslim society.

In the Islamic concept there is not a single human act to which the term‘ ‚worship“ is not applicable or in which this property is not desired. Indeed, the Islamic way of life is nothing but the realization of the meaning of worship from beginning to end.

The ultimate aim of the Islamic way of life is not a system of justice, or a system of economics, or a system of legislation concerning criminal, civil, or family affairs, or any other of the rules and regula¬tions that are part of this way of life. The only aim of Islam is the establishment of the meaning of‘ ‚worship“ in human life as accord¬ing to the Qur’an, it is for the worship of Allah that man was created. No human action can be called worship of Allah unless it is done for the sake of Allah alone, and with a recognition that He alone deserves to be worshipped. Either this is the case or the act is not worship, and hence not in the service of Allah, and in fact, is therefore a rebellion against the din of Allah.

Endlich Eintracht und Gleichgewicht, mit der Scharia wackelt oder schwankt nichts mehr, viertes Charakteristikum:

Das vierte Wesensmerkmal des Islamischen Konzepts ist ihre Balance oder Proportion, die sich gleichermaßen auf ihren Unterbau, ihre Grundelemente und ihre Verästelungen bezieht. Sie ist aufs Engste mit dem Charakteristikum der Unbegrenztheit oder Grenzenlosigkeit verbunden, sodass wir beide verknüpfen und von ausgewogener Unermesslichkeit oder proportionaler Unbeschränktheit sprechen können.

178. balance or proportion … „balanced Illimitability“ or „Proportionate Illimitability“.

Stimmt schon, im verstaatlichten Einklang (Totalitarismus) bleibt nichts unberücksichtigt, und weil Kritik wie Kritiker überwunden (beseitigt) werden dürfen, lobe jedermann möglichst laut die Harmonie.

Das System ruht ganz in sich selbst:

Weder gibt es Einwirkung noch Einfluss von außen noch irgendeine Art von Übermaß. Keine Weltanschauung vermochte [auf das Wesensmerkmal der Wohlausgewogenheit] einzuwirken, doch gibt es keine Lehre, die [von ihm] gänzlich unbeeinflusst geblieben wäre.

It has no effect or influence from outside … No theory has affected ist …

Unverschmutzt durch das Irdische und vor allem durch das Teuflische. Statt Made in Germany eben Made in Heaven. Alle Weltanschauungen oder Lebenskonzepte sind durch Menschen gestaltet worden, nur das Islamische stammt zu hundert Prozent aus himmlischer Produktion.

Und wie sehr sie in Mittigkeit oder Wohlausgewogenheit (al-wasaṭīya anglisiert wasatiyya; Qutb auf Seite 289 this balanced view and this middle course) in sich ruht, wusste am 12. Mai 2010 ein gewisser Horst Köhler: „Ich kenne den Islam als im Kern friedliche Religion, die in sich ruht, ihre eigene Berechtigung und Geschichte hat. Respekt muss uns leiten, wenn wir über den Islam diskutieren.“

Der vielleicht grundlegend missverstandene Jude aus Nazareth hatte die Erlöserei nebst Erlösungsreligion und Abhängigkeit von klerikalen Himmelswächtern womöglich für alle Zeit abgeschafft. Spätmanichäisch oder masochistisch um Absolution winselnd fragen sich die amerikanischen oder europäischen Sünder, ob der naturverbundene Islam nun nicht gar Mammonismus und Konsumsucht überwinden kann. So machte es auch der damalige Bundespräsident, der keine drei Wochen später aus ungeklärter Ursache vom Präsidentenamt zurücktreten sollte.

Damals predigte der Islamverharmloser über die baldige Wirtschaftskrise und die gesamtgesellschaftliche islamfreundliche Rückbesinnung auf spirituelle Werte. Und bieten die nahenden Finsternisse massenhafter Verarmung denn nicht die islamisch unterstützbare Chance schlechthin für jedes heller aufleuchtende Seelenflämmchen? „Bestimmt werden wir in den kommenden Jahren nicht das Füllhorn ausgießen können. Wir stehen vor einer Phase der Konsolidierung, nicht nur bei den Staatsfinanzen, sondern auch in Bezug auf das Bewusstsein der Menschen. Diese Phase der Konsolidierung kann uns auch zu neuer Spiritualität bringen, zu einem neuen Bewusstsein für Harmonie und Übereinstimmung menschlichen Lebens mit der Natur dieses Planeten. Wenn wir das schaffen, muss unsere künftige Lebensqualität nicht schlechter sein als die heutige, die doch viel zu sehr vom materiellen ‚Immer mehr‘ geprägt ist. Wohlergehen erwächst nicht nur aus Konsum.“

Ob der planetarische Naturforscher und Mystiker des Wohlergehens inzwischen findet, dass die repressive und insbesondere frauenfeindliche Scharia seinem harmonischen Bewusstsein widerspricht und der Vielfalt gleich mit? Aber dann wäre der Islam „im Kern“ ja gerade keine friedliche Religion? Wie auch immer, der am 31. Mai 2010 aus dem Amt geflüchtete neunte deutsche Präsident schweigt. Keine zweieinhalb Jahre später tritt der inzwischen 69 Jahre alte Köhler wieder auf die Bühne der Menschheitsgeschichte, im August 2012, um für die Vereinten Nationen an der Umsetzung der die Jahre 2000 bis 2015 betreffenden Millenium-Entwicklungsziele mitzubasteln: „Für mich geht es dabei um die Frage einer Entwicklungspolitik für den ganzen Planeten.“ 80 Prozent der Projektzeit zum weltweiten Einsatz für Bildung und Gleichberechtigung, zum Kampf gegen Seuchen sowie zur Halbierung der Armut waren also verflossen. Mit dem Islamischen Recht pflegt der planetenorientierte Entwicklungspolitiker einen harmoniesichernden und sehr bewussten Umgang … Horst Köhler hat das Wort Scharia einfach noch nie ausgesprochen.[22]

Deine Pflicht zu Sunnagehorsam und zur Schariadurchsetzung der Hisba besteht im Diesseits, näheres kannst du bei Imam al-Ghazali († 1111) nachlesen oder erklärt dir dein lokaler Muslimbruder:

Das Islamische Konzept schreibt für jeden Muslim gewisse Pflichten vor, ähnlich wie es die Verwendung gewisser Dinge verbietet. Diese Verpflichtungen und Beschränkungen sind begrenzt, aber unzweideutig …

Die Vorgehensweise eines [authentischen, ernsthaften] Muslims ist völlig eindeutig und ausgewogen. Er handelt nach den Befehlen Allahs, sosehr es seine Kräfte zulassen, und er meidet die Dinge, die verboten sind, aber er strebt nicht nach den Dingen des unsichtbaren Seinsbereichs, die seinem Verstehen verborgen sind.

202. The method of work for a Muslim is very clear and balanced. He acts on the commands of Allah according to his ability, and he avoids the things which are prohibited. He tries to know what are the good things which he has been asked to enjoin and what are the evil things which he has to forbid but he does not wander after the unseen things which have been kept hidden from his intellect.

Nur das Islamkonzept stellt in uns und um uns Harmonie her:

Kurz gesagt finden wir mit dem Islamischen Konzept ein [unübertreffliches] Gleichgewicht zwischen Gläubigkeit und Bewusstheit, Gewissheit und Tat.

203. In short, in the Islamic concept there is a balance of faith and awareness, understanding and practice.

Wer den Aufbau der Schariagesellschaft nicht nach Kräften unterstützt wird, Allahs Beziehung zu Weltall, Leben und Menschheit nicht gerecht:

Fünftes herausragendes Wesensmerkmal des Islamischen Konzepts ist die entschiedene konstruktive Arbeit.

So ist auch die zwischenmenschliche und gesellschaftliche Rolle [des seinen Glauben praktizierenden Muslims] entschieden und konstruktiv

231. The fifth prominent characteristic of the Islamic Concept is Positive Work.

And similar is the positive human role which he plays

Im Jahr 2008 übernimmt der Kanadische Islamische Kongress (The Canadian Islamic Congress) diese Forderung beinahe wörtlich, ich übersetze, ein wenig den spätestens seit der Jahrtausendwende vollendet denkfeindlichen deutschen Jargon von Kirchentagsszene und Sozialer Arbeit anschlagend: „Der eigentliche Dreh- und Angelpunkt muslimischer Identität ist der nach außen gerichtete Ausdruck des Glaubens, der sich, im Umgang sowohl mit sich selbst als auch den Mitmenschen und der Schöpfung insgesamt als konstruktives Tun und positives Involviertsein zeigt.“[23]

Sayyid Qutb:

Im gesamten Koran begegnet uns diese konstruktive Wirklichkeit nämlich Wirksamkeit. Unmittelbar nach dem Tauhid ist sie das Wichtigste überhaupt am Islamischen Konzept.

250. In the whole Quran this positive reality is active. After the unity of God this is the basic point of the Islamic Concept

Derart riefen 2012 auch Muslim American Society (MAS) sowie Islamic Circle of North America (ICNA) anlässlich des Chicagoer Kongresses Hin zu einer Renaissance (Toward a Renaissance) auf: „Sei gläubig, handle, bring dich ein. Believe, Act & Engage“, Tariq Ramadan durfte nicht fehlen.[24]

Beispielgebend sind auch für den 1966 hingerichteten frommen Ägypter die rechtschaffenen Altvorderen, as-Salaf aṣ-Ṣāliḥ, deren fleißigste Nachfolger („Salafisten“) heutzutage staatsdoktrinär aus dem Islam herausgeschoben werden und in die gefälligst eindeutige Ferne des Unislamischen hinein.

Sayyid Qutb wusste es besser:

Wie sehr wurden ihre Tage und Nächte schön durch diesen Glauben! Ihre Verbindung zu Allah war so stark, dass der Glanz des unsichtbaren Gottes auf ihrem Leben und ihren Körpern sichtbar wurde. Jeden Augenblick ihres Lebens gaben sie hin für den Schutz der Religion und in allen ihren Taten, groß oder klein, konnte die tätige Hand des Allmächtigen gesehen werden.

250. they could see the brightness of the unseen God in their lives and bodies. … the hand of the Almighty Allah could be seen active.

So redet prophetische Religion. So spricht Islam.

Die Lebensordnung der Jahre 622-855 ist zu erneuern, Chicago oder Köln muss Medina werden. Einen anderen Islam gibt es nicht – so lange nämlich, wie Scharia und Fiqh nicht verworfen sprich abgelegt werden.

Ohne Islamic Concept kann das eigentliche Dasein des Menschen gar nicht verstanden geschweige denn zugänglich gemacht werden, sechstes Kriterium ist die Alltagstauglichkeit:

Wirklichkeitsnähe (Realism)

263. Das sechste Grundmerkmal ist [des Islamischen Konzepts ist seine] Wirklichkeitsnähe … dieses Konzept ist die tatsächliche und eigentliche Ausdeutung menschlichen Lebens.

this concept is the real and true interpretation of human life.

B. The sixth characteristic of the Islamic concept is its realism. This concept deals with objective realities whose existence is certain and whose effects are positive and concrete. Mere abstract ideas or unat¬tainable ideals that are not functional in the real world are not its concern. The system of life that it delineates for mankind is realistic and eminently practical because it is designed by Allah to be implemented in human societies.

Alternativlos konkret sozusagen, du musst die Wegstrecke ins zeitlose Medina zurücklegen und ohne Muslimbruderschaft geht das gar nicht.

Sicherlich könnten sich nun entweder die deutschen Islamverbände von der Muslim Brotherhood distanzieren oder die MB von Sayyid Qutb. Beides geschieht aber gar nicht, stattdessen machen wir DIK und KIK (Deutsche Islamkonferenz und Kritische Islamkonferenz) und reden in unseren Schulen, Parlamenten und Ministerien einfach gar nicht über die prinzipielle Grundrechtswidrigkeit der Scharia. Noch nicht.

Irgendwann wird das von elitären Friedenskonferenzen begleitete tägliche Gerede über die alten koranischen Offenbarungsanlässe und neuen europäischen Fiqh-Ausgestaltungen heranbranden und kann die „alternativlose“ Doktrin von der demokratietauglichen Scharia verstaatlicht werden und Paragraphen erzeugen.

Das werdende Kalifat setze dabei auf beispielgebenden Event-Charakter. Die ewige Himmelsordnung lokal und situativ erdend, möge man beglückende, reinislamische Emotionen und Situationen schaffen, ein wenig wie in einer Münzprägeanstalt, so legt es uns das vorletzte heute untersuchte Zitat des Muslimbruders nahe:

dieses Konzept bleibt der göttlichen Wirklichkeit verhaftet, die es zu Empfindungen und Ereignissen ausformt.

264. this concept discusses the divine reality and characterises it into feelings and events.

Die schariatische Ewigkeit gleicht der Druckmatrize, der heilssichernde Alltag dem Druckbild. Außerhalb der durch Göttlichkeit motivierten Zeichensetzung der Hand des Schreibers von Sure und Hadith, außerhalb dieser so seltsam gewundenen Schriftzeichen von Koran und Sunna ist keine Sittlichkeit oder auch nur Erkenntnis möglich.

Aber ach, die schöne (islamische) Gestalt ist bedroht, der Teufel bringt aus dem Gleichgewicht, er verzerrt und verformt. Unsagbar reine Form möge daher um Himmels Willen freigelegt werden und den Dreck des Unislamischen aus Staat und Gesellschaft auswaschen.

Tariq Ramadan und sein muslimbrudernahes US-amerikanisches Umfeld sagten es 2012 so: „Von Haus aus verbindet der Islam Glauben und Tat. Islam inherently ties the ‚belief‘ to ‚action‘ … An dieser Aufbauleistung tätig mitzuarbeiten ist eine islamische Pflicht. Participating in a constructive ‚action‘ is an obligation that was confirmed several times in the Quran.“

Noch ein letztes Wort von Qutb, spüre deine Knechtschaft und Allahs Königtum:

Gemeinsam ebnen das Göttliche und das Gottergebene den Baugrund des islamischen Heilsplans und Lebensmodells, den Baugrund des Islamischen Konzepts.

299. The foundation of the Islamic concept is based on divinity and devotion.

Lebe dem Tag der Auferstehung tatkräftig entgegen.

Lebe dabei nicht planlos, sondern zeige uns, dass du Lernraum und Handlungsraum von Sure und Hadith verstanden hast. Der Koran werde uns zum Lebenskonzept.

Lebe islamkonzeptionell.

Jacques Auvergne

Q u e l l e n

[1] Nicht erst seit gestern sind die Beziehungen zwischen dem Westen und den Muslimen sehr gespannt. … Deshalb ist es von solch entscheidender Bedeutung, dass sie ernsthaft daran arbeiten, dem Klima von Hass und Misstrauen zwischen Muslimen und dem Westen entgegenzuarbeiten. Leider sorgen jedoch sowohl der Egoismus und der grob vereinfachende Ansatz vieler westlicher Muslime, als auch einige christliche und jüdische religiöse und halb-religiöse Kräfte für ein Erstarken islamfeindlicher Stimmungen in der gesamten westlichen Welt. Die Praxis des Propheten Mohammed sah vor, normale und beständige Verhältnisse zu schaffen …

aus: Maulana Waris Mazhari: „Okzidentalisten“ verzweifelt gesucht

in: Qantara.de 18.05.2009 (Übersetzung aus dem Urdu durch Yoginder Sikand)

Maulana Waris Mazhari, Absolvent der Hochschule Darul-Uloom Deoband, ist Herausgeber der in Neu-Delhi ansässigen Zeitschrift Tarjuman Dar ul-Ulum, dem offiziellen Organ der Old Boys‘ Association der Deoband Madrasa.

http://de.qantara.de/Okzidentalisten-verzweifelt-gesucht/3955c142/index.html

Persönlicher Blog von Waris Mazhari. Medinensische Minderheitenpolitik gefällig?

Protection of the rights of minorities is an accepted and important aspect of human rights discourse today. As the head of the Medinese polity, Prophet strongly defended this principle.

http://warismazhari.blogspot.de/2012/04/world-peace-and-prophets-message_12.html

So geht das nicht weiter mit der Misogynie im Islam, die heutigen Schariagelehrten müssen uns endlich zum wahren Feminimus Mohammeds zurückführen!

In this light of all this, it is incumbent on Islamic scholars to review their position on and understanding of women and critique and challenge the deep-rooted misogyny that is, unfortunately and wrongly, seen as inseparable from Islam.

http://warismazhari.blogspot.de/2012/04/islam-and-muslim-womens-social-roles.html

Wir dürfen mit euch in den Dialog treten, weil uns die Scharia das nicht verbietet:

A vital basis for dialogue between Islam and secularism, and evidence that such dialogue is indeed acceptable in terms of the shariah, is the polity established in Medina by the Prophet.

http://warismazhari.blogspot.de/2012/04/can-islam-and-secularism-dialogue-with.html

Den Nichtmuslimen die säkularen Gesetze, den Allahbewussten die Scharia. Auf in die Rechtsspaltung:

For dialogue between Muslims and the West to succeed, both parties must be clear, and should also make it clear, that they also have the goodwill and welfare of the ‘other’ in mind. Further, both parties should be accepted as equals, and the principles and outcomes of dialogue must apply to them equally.

http://warismazhari.blogspot.de/2012/04/dialogue-between-muslims-and-west.html

Ohne erschreckende Klüfte oder Schluchten bräuchte man keine Brücken zu bauen (to build bridges), denkt sich der professionelle Brückenbauer und freut sich über neue Einstürze oder wachsende Abgründe. Islamdialog überbrückt:

One such example is the Islamic University of Rotterdam, which was founded in 1997 and has 34 faculty members from nine different nations. The ambitions of the university are reflected in the words of its rector, Prof. Ahmet Akgündüz. In his speech at the opening reception of their new building, Akgündüz stated, “I hope to build bridges between Western and Muslim culture. My aim is to let good win over evil. In my opinion, this can only be accomplished through education.” Although the Islamic University of Rotterdam was not founded by Gülen or any other Nur community member, its prominent faculty members are known to be infl uenced by Nursi’s line of Islamic interpretation.

aus: Ahmet Yükleyen: Compatibility of “Islam” and “Europe”: Turkey’s EU Accession

in: Insight Turkey Vol. 11 / No. 1 / 2009 pp. 115-131

gefunden bei: Foundation for Political, Economic and Social Research, Siyaset, Ekonomi ve Toplum Araştırmaları Vakfı, SETA, Ankara, Türkei

http://files.setav.org/uploads/Pdf/10_yukleyen.pdf

ebenfalls gefunden bei der SETA Foundation for Political, Economic and Social Research

G.S.R.L.

Groupe de Sociologie des Religions et de la Laïcité

EUROPEAN COMMISSION

DIRECTORATE-GENERAL JUSTICE AND HOME AFFAIRS

Islam and Fundamental Rights in Europe

FINAL REPORT

October 2004

Jocelyne Césari

Alexandre Caeiro

Dilwar Hussain

http://file.setav.org/Files/Pdf/islam-and-fundemental-rights-gsrl-2004.pdf

SETA lädt am 12.12.2012 nach Ankara, wo Riyad al-Maliki spricht. Jubelveranstaltung für das im Aufbau befindliche palästinensische Gebilde von Fatah und Hamas

http://setav.org/en/palestinian-statehood-a-belated-recognition/events/1353

Bases of Shari‘ah – Revelation and Reason

The bases of Shariah are four: two are revelatory, coming from Allah, and include the two core sources, the Qur’ān, Islam’s holy book, and the Sunnah (the practice and teachings of the Prophet Muhammad (s)); and two are based in rational endeavor, consensus (ijma) and analogical juristic reasoning (qiyās).

Fiqh–Application of Shari‘ah in Real Life

The Shariah, based primarily on texts from Qur’ān and Sunnah, embodies broad, general rules that are immutable, not unlike today’s modern societal rules: the sanctity of life, security and freedom of expression, and the inviolability of these rights. The adaptation of law according to time and circumstance is necessitated by changes in society, and the influx of various cultures and material conditions. Islam first came to one people with one lifestyle. As the religion spread and the borders of Muslim lands expanded, all of the different civilizations, each with their own codes of law, traditions and cultures, had to be incorporated into the Islamic polity. This was not achieved overnight and took great foresight on the part of Muslim jurists, being most elegantly brought out in the development of fiqh, the jurists’ law.

Kamali states:

The primary sources of Islamic law are twofold: divine revelation (waħīy) and human reason (aql). This dual identity of Islamic law is reflected in its two Arabic designations, Shariah and fiqh. Shariah bears a stronger affinity with revelation, whereas fiqh is mainly the product of human reason.

(…)

Shari‘ah’s Foundations

Communal Interdependence

Islamic law is founded on the principle that individuals rely on other individuals. A single person cannot carry out every aspect of Shariah by himself, but needs other individuals that act as well, and from whose combined actions the society benefits as a whole. It is impossible for a person to reach perfection, but Islamic Shariah shows that one can reach perfection. How? By bringing all the people together. The society as a whole produces perfection which the individual by himself or herself cannot do.

aus: Scheich Muhammad Hisham Kabbani: Understanding Islamic Law

hier bei: The Islamic Supreme Council of America (ISCA, das ist Scheich Kabbani)

http://www.islamicsupremecouncil.org/understanding-islam/legal-rulings/52-understanding-islamic-law.html

Kamali ist Muhammad Hashim Kamali, Autor von Principles of Islamic Jurisprudence (The Islamic Text Society of Cambridge, UK, 1991), hier im Quellenteil aufgeführt neben dem Toward an Islamic Reformation des Top-Islamisierers Abdullahi an-Na’im

siehe: Lily Zakiyah Munir: General Introduction To Islamic Law

http://www.lfip.org/laws718/docs/lily-pdf/Introduction_to_Islamic_Law.pdf

Eine den Hidschab tragende und islamisch-graswurzelbewegte Menschenrechtsaktivistin und Feministin:

Lily Zakiyah Munir is a leading Indonesian Moslem human rights activist and Islamic feminist. She is founder and director of Center for Pesantren (Islamic Boarding School) and Democracy Studies or CEPDES, an NGO dedicated to promoting democracy and human rights education amongst Muslim grassroots communities in Indonesia . She is national board member of Muslimat Nahdlatul Ulama (MNU), the women’s wing of NU, a mass-based organization with membership of about 40 million Indonesians.

http://www.lfip.org/laws718/instructors/munir.htm

gefunden bei Law & Finance Institutional Partnership (LFIP), Jakarta; man kooperiert mit der University of South Carolina (USC) und der deutschen Uni Köln

http://www.lfip.org/english/pplandplace.htm

Columbia, South Carolina, US:

Islamic World Studies Program

University of South Carolina

http://www.walkerinstitute.sc.edu/islm/

Dr. Fathi Osman: Islam in a Modern State: Democracy and the Concept of Shura

http://www.usc.edu/schools/college/crcc/private/cmje/issues/more_issues/Islam_in_a_Modern_State__Democracy_and_Shura.pdf

Dr. Fathi Osman: Human Rights in Islam

http://www.usc.edu/schools/college/crcc/private/cmje/issues/more_issues/more_issues/jerusalem_and_pluralism_issues/Human_Rights_in_Islam.pdf

ISESCO

ISLAMIC DECLARATION ON CULTURAL DIVERSITY

(Adopted by the 4th Islamic Conference of Culture Ministers)

Algiers – December 2004

http://www.usc.edu/schools/college/crcc/private/cmje/heritage/Islamic_Cultural_Diversity.pdf

[2] The most characteristic feature of Kuyper’s political thought is the principle of soevereiniteit in eigen kring, usually referred to in English as „sovereignty in its own sphere,“ „sovereignty in its proper orbit,“ or simply „sphere sovereignty.“ Sphere sovereignty implies three things: (1) ultimate sovereignty belongs to God alone; (2) all earthly sovereignties are subordinate to and derivative from God’s sovereignty; and (3) there is no mediating earthly sovereignty from which others are derivative. Current efforts at rehabilitating what is often called „civil society“ owe something to this principle.

http://alpha.redeemer.ca/~dkoyzis/kuyper.html

[3] Sayyid Quṭb has been much maligned in the West as well as in the Muslim World as an extremist and a radical whose writings have been the inspirational source of international terrorism. A discourse analysis of his writings shows that his views about Western culture and civilisation, the Zionist conspiracy to undermine the ummah, and Western education were highly critical and harsh, and these may have given the impression that he is a radical. His explanation of such concepts as tawḥīd, Islamic society and the infidelity of Muslim rulers may have added further impetus to the charge of extremism. These concepts, however, were explained by Quṭb with reference to the Qurʾān and the Sunnah and has precedence in the writings of other Muslim scholars. Further, Quṭb however advocated a peaceful, incremental methodology for the Islamic movement and personally abhorred armed tactics as means to usher in an Islamic society and state.

aus: Thameem Ushama: Extremism in the Discourse of Sayyid Quṭb: Myth and Reality

in: INTELLECTUAL DISCOURSE VOL 15, NO 2, 167-190 (2007)

Anm.: Professor Ushama kennt das betrachtete Werk – sogar aus demselben indischen Verlag, wie er uns im Fußnotenteil belegt: The Characteristics of the Islamic Concept (Delhi: Hindustan Publications)

http://iium.edu.my/intdiscourse/index.php/islam/article/viewFile/49/44

Thameem Ushama: Hasan al-Banna: Vision and Mission

http://www.amazon.de/Hasan-al-Banna-Mission-Thameem-Ushama/dp/9679963934

Derselbe hier betrachtete Ausgangstext, hg. v. IslamBasics, eigenständig, gründlich und etwas anders ins Englische übersetzt und von Schottlands Hauptstadt Edinburgh aus ins Netz gestellt:

Qutb: The Islamic Concept and its Characteristics

http://edmuslims.co.uk/Learn%20Islam%20-%20Muslims/Purification%20of%20the%20Heart/The%20Islamic%20Concept%20and%20its%20Characteristics.pdf

The Islamic Concept and its Characteristics, kapitelweise bei IslamBasics

http://www.islambasics.com/view.php?bkID=156

wo man auch Sayyid Qutb: Im Schatten des Koran (In the Shade of the Quran) bereithält

http://www.islambasics.com/view.php?bkID=22

[4] khass means „something of specific application,“ as opposed to ‚amm which means „something of general application.“

Vincent J. Cornell: Realm of the Saint: Power and Authority in Moroccan Sufism (p 357)

http://books.google.de/books?id=u4X1s7S0ZdgC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

[5] Schariaprofessor Hayrettin Karaman von der Recep Tayyip Erdoğan und Mustafa Cerić treu ergebenen Meridyen Association (Netzseite: The Last Prophet / Der Letzte Prophet) über die Islamische Sicht / İslamî görüş, die Muslimbrüder und MB-Gründer Hassan al-Banna.

http://yenisafak.com.tr/yazarlar/?t=18.05.2012&y=HayrettinKaraman

http://yenisafak.com.tr/yazarlar/HayrettinKaraman/musluman-kardesler/32365

Hayrettin Karaman ist Professor für Islamisches Recht und arbeitet oder arbeitete an der Marmara Universität (Istanbul) sowie an der Islamic University of Europe (Rotterdam) / Islamitische Universiteit Rotterdam.

http://www.hayrettinkaraman.net/

Proislamistischer Dialog mit Prinz Talal würze die türkische Suppe namens Said-Nursi-Begung,

The Islamic University of Rotterdam, Bergsingel 135, Rotterdam, The Netherlands / Niederlande

http://www.iurtv.nl/eng/index_eng.htm

Islamische Universität zu Rotterdam (IUR), Islamic University of Rotterdam (IUR)

Tural Koç sagt muslimisch, das wären diesen netten spirituellen Menschen, meint aber sicherlich auch islamisch, also schariatreu sprich segegierend und islamrevolutionär:

“Wir arbeiten daran, der niederländischen Sozialstruktur einen muslimischen Bestandteil einzufügen. We are working on integrating a Muslim element into the Dutch social structure.”

http://iqra.ca/2010/a-developing-islamic-university-in-rotterdam/

The motivating force behind all of this action is university principal Professor Ahmed Akgündüz. The 55-year-old who has taught in both Turkish and American universities in the field of Islamic law is an influential figure whose views carry considerable weight.

The IUR is intended to be a university that is run by Muslims and for Muslims. Founded in 1997, it currently has around 200 students. The courses, taught in Dutch and Arabic, include Islamic theology, Islamic arts, Muslim spiritual counselling, Arabic, law, the history of Islam and comparative religion.

aus: Jan Felix Engelhardt: A developing Islamic University in Rotterdam

hier auf: IQra.ca (IQRA is an online magazine based in Toronto, Ontario, Canada and published by the Zanna Group), zuerst bei: qantara 06.06.2010 (Deutschland)

http://iqra.ca/2010/a-developing-islamic-university-in-rotterdam/

eingestellt auch bei CGnews, CG dabei für gemeinsame Grundlage: Search for Common Ground (SFGC)

http://www.commongroundnews.org/article.php?id=28020&lan=en&sid=1&sp=0

CGNews entsteht aus der Zusammenarbeit von SFCG / Search for Common Ground und dem (firmeneigenen) „Jerusalemprogramm“

http://www.sfcg.org/programmes/humanity/index.html

http://www.sfcg.org/programmes/humanity/SFCG_PiH_Program_History.pdf

… bei allen Göttern! Die Spitzenverbände des globalen Dialogbetriebs. Friede, Freude, HAMAS-Raketen:

SFCG’s Jerusalem office has partnered with three other NGOs—the Oslo Center for Peace, One World in Dialogue and Religions for Peace—to develop a universal Code on Holy Sites.

http://www.sfcg.org/programmes/jerusalem/index.html

http://www.sfcg.org/programmes/jerusalem/jerusalem_ourwork.html

erstveröffentlicht bei qantara, Jan Felix Engelhardt:

Ob sich Studieninteressierte von dieser Argumentation überzeugen lassen, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Noch entscheiden sie sich eher für die staatlichen Hochschulen. Wohl auch, weil die Islamische Universität im Ruf steht, der Nurcu-Bewegung nahe zu stehen.

Begründer dieser islamischen Bewegung war der türkische Gelehrte Said Nursi, der einst die Wissenschaft, die er als das Studium der Schöpfung Gottes verstand, zum einzigen Weg erklärt hatte, um den Islam in der Moderne zu bewahren. Bis heute haben die zumeist türkischen Anhänger der Nurcu-Bewegung hunderte Bildungseinrichtungen weltweit gegründet. An der IUR streitet man eine geistige Nähe zur Bewegung nicht ab, im Gegenteil: Im eigenen Buchladen werden die Schriften Said Nursis in verschiedenen Übersetzungen verkauft.

http://de.qantara.de/wcsite.php?wc_c=4127

http://de.qantara.de/Muslime-koennen-den-Islam-am-besten-unterrichten/4127c4217i1p414/

Taqiyya-Künstler Hayrettin Karaman lässt die unbegreifliche Scharia flexibel die universellen Menschenrechte spalten. Manches ist starrer Befehl und immun gegen neuzeitliche Zumutung, anderes ist (für den Sultan oder Kalifen) ein bisschen variabel:

Auf die Kompetenz der Prophetenschaft und der Erteilung von Fatwas beruhende Handlungen des Propheten sind für die ganze Gemeinschaft (Umma) gültig und verbindlich; die Ausführung sowie die Verbindlichkeit dieser Handlungen sind nicht auf die Erlaubnis oder auf das Urteil einer anderen Instanz angewiesen. Mit der Eigenschaft des als Staatsoberhauptes ausgeführten Handlungen des Propheten sind jedoch für die nachfolgenden Staatsoberhäupter nicht verbindlich; ähnliche Rechte von Muslimen können ohne die Erlaubnis des Staatsoberhauptes der betreffenden Zeit nicht beansprucht werden. Deshalb kann ein Staatsoberhaupt in Berücksichtigung der öffentlichen Interessen und Bedürfnissen die Entscheidungen seiner Vorgänger ändern oder aufheben.

aus: Hayrettin Karaman: İslam`ın Işığında Günün Meseleleri, c. 2, İstanbul 1996

hier bei: Der letzte Prophet (Organisation MERIDYEN, Üsküdar, İstanbul, Türkei)

http://www.derletzteprophet.info/die-handlungen-des-propheten-aus-der-sicht-ihrer-verbindlichkeit

Hayrettin Karaman sitzt im Beirat von LAST PROPHET / Der Letzte Prophet

Am 19. April 2007 wurde unter dem Motto “Islam ohne Vorurteile” das Webportal Derletzteprophet.info mit einer eindrucksvollen Feier eröffnet. An der Feier teilgenommen haben der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdoğan, die Staatsminister Mehmet Aydın und Nimet Çubukcu, der Präsident des Amtes für Religiöse Angelegenheiten, Prof. Dr. Ali Bardakoğlu, und der Oberbürgermeister von Istanbul, Kadir Topbaş, sowie zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kunst, Wissenschaft und Kultur. Schon in den ersten beiden Tagen verzeichnete die türkische Seite des Webportals Derletzteprophet.info 3.500.000 Besucher

http://www.derletzteprophet.info/impressum-uber-uns

http://www.lastprophet.info/

Der Lügenbaron schämt sich nicht und leugnet die heilige Empfehlung oder sogar religiöse Pflicht der Schafiiten zu MGM und FGM (zur islamischen männlichen und weiblichen Beschneidung) und die vielen Scheiche der sonstigen Sunniten oder der vor allem zwischen Madagaskar, Indien und Australien ansässigen Dawoodi Bohra (schiitisch), für die die Klitoridektomie als islamische Möglichkeit, Ehre oder Vorschrift gilt.

http://www.derletzteprophet.info/fragen-zum-propheten/antworten-vom-experten-beschneidung-von-frauen-fgm

Yusuf-al-Qaradawi-Bewunderer Ednan Aslan tut so, als ob er keine europäische Rechtsspaltung wolle und grundsätzlich gegen den von Erzbischof Rowan Willam erhobenen Anspruch auf legalisierte Schariagesetze sei, sagt aber gleichzeitig auch das Gegenteil und ruft zu Schariapflicht und Gegengesellschaft. Warum auch immer, die Muslime brauchen sie, die Scharia. Und mit einer erneuerten Dhimma stellt sich auch das Problem des Lebens in Dar al-Harb nicht:

Die jüngste Entwicklung zeigt, dass die Muslime in den europäischen Staaten ein neues Bürgerverständnis entwickeln, das ihrer islamischen Identität nicht widerspricht. Scheich Faysal Mawlawi als Vize-Chairman des European Council for Fatwa and Research warnt die Muslime vor dem klassisch-theologischen Bürgerverständnis, das die Welt in islamisch und unislamisch spaltet. Der türkische Islamwissenschaftler Hayrettin Karaman betont die Möglichkeit muslimischer Identität in einer säkularen Gesellschaft. …

Warum brauchen die Muslime Europas die Scharia?

aus: Ednan Aslan: Scharia und Demokratie

als Gastkommentar in: Die Presse 15.02.2008

http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/363041/Scharia-und-Demokratie

Ednan Aslan = Adnan Aslan

Ednan Aslan spricht über Scharia

http://www.youtube.com/watch?v=5PA6uuWUkaw

Dr. Ednan Aslan, Wien, bei der Eröffnungsmatinee „WER glaubt WAS“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Schalom – Salam – Grüß Gott“ im Österreichischen Jüdischen Museum, Eisenstadt, am 18. April 2010

http://www.youtube.com/watch?v=vg9VOy-zNRA

Islam in Österreich: „Problemfall“ Religionsunterricht. Beitrag im ORF, Februar 2009

Ednan Aslan und islamische Religionsunterricht

http://www.youtube.com/watch?v=CTr6Mg3ZSCU

[6] Command your children to pray at seven and beat them concerning it at ten; and separate them in the bed.

So the child, whether male or female, is to be commanded to pray when he reaches seven and beaten concerning it when he reaches ten. This is because at this point he has reached and drawn near to maturity. The when he attains puberty is becomes individually obligatory and binding upon him; and he deserves, if he abandons it, to be commanded to repent; so if he repents then this is good otherwise he is killed by the leader of the Muslims. So the affair (of the prayer) is major. Hence, it is obligatory upon the fathers and the mothers, the elder brothers of the children, and their uncles to cooperate in this matter and strive hard in rectifying the children and cultivating them Islamically; and fro that is making them hold fast to the prayer and commanding them with it when they reach seven and beating them concerning it when they reach ten and fall short in that.

Shaykh Abdul-Azeez ibn Baaz

https://loveforthesunnah.wordpress.com/tag/bin-baaz/

How do we smack children to make them pray?

Shaykh Ibn Baaz (may Allaah have mercy on him) said:

Take care of the members of your household and do not neglect them, O slave of Allaah. You have to strive hard in their best interests, and tell your sons and daughters to pray at the age of seven, and smack them (lightly) if they do not do so when they are ten, a light smack that will help them to obey Allaah and make them get used to offering prayers on time, so that they will adhere properly to the religion of Allaah and know the truth, as is narrated in saheeh reports from the Messenger of Allaah (blessings and peace of Allaah be upon him). End quote.

Majmoo’ Fataawa Ibn Baaz (6/46).

Shaykh Ibn ‘Uthaymeen (may Allaah have mercy on him) said:

The Prophet (blessings and peace of Allaah be upon him) commanded us to tell our children to pray when they are seven years old, and to smack them (lightly) if they do not pray when they are ten years old, even though they are not obliged to do that yet, so that they may be trained in doing acts of worship and obedience and may get used to them, so that it will be easy for them to do that after they grow up and it will be dear to them. The same applies to all matters that are blameworthy; young children should not get used to them even though they are not yet under any obligation, because otherwise they will get used to them when they grow up and will enjoy indulging in them. End quote.

Fataawa Noor ‘ala al-Darb, 11/386

(…)

He (may Allaah have mercy on him) also said:

It should not be a smack that causes injury, and it should not be a smack in the face for example, or a smack to a lethal site; rather he should be smacked on the shoulder or the hand and the like, which would not cause him to die. Smacking on the face is risky, because the face is the highest and noblest part of a person and if a person is smacked on the face it is more humiliating and shameful than if he were to be smacked on the back. Hence it is forbidden to smack on the face. End quote

Fataawa Noor ‘ala al-Darb, 13/2

Shaykh al-Fawzaan said:

Smacking (lightly) is one of the means of child rearing. The teacher may smack, the trainer may smack, the guardian may smack for disciplinary purposes; and the husband may smack his wife in cases of wilful defiance (nushooz).

Islam Q&A fatwa No. 127233

http://islamqa.info/en/ref/127233

[7] The comparison of Islamism with fascism was also put forward by Maxime Rodinson, [1915- 2004] the eminent French scholar of Islam, and by common consent one of three greatest scholars of Islam of the 20th century, who pioneered the application of sociological method to the Middle East. As a French Jew born in 1915, Rodinson also learned about fascism from direct experience; his parents perished in Auschwitz. Rodinson replied to Michel Foucault-to be discussed at length below- and Foucault’s uncritical endorsement of the Iranian Revolution. In a long front-page article in Le Monde, Rodinson targeted those who „come fresh to the problem in an idealistic frame of mind.“ Rodinson admitted that trends in Islamic movements such as the Muslim Brotherhood were „hard to ascertain … But the dominant trend is a certain type of archaic fascism (type de fascisme archaïque). By this I mean a wish to establish an authoritarian and totalitarian state whose political police would brutally enforce the moral and social order. It would at the same time impose conformity to religious tradition as interpreted in the most conservative light.“

aus: Ibn Warraq: Islam as Totalitarianism (2009)

http://www.newenglishreview.org/Ibn_Warraq/Apologists_of_Totalitarianism%3A_From_Communism_to_Islam,_Part_I/

Wie peinlich, Facebook und vielleicht noch nicht einmal ein genaues Zitat, sondern rückübersetzt aus dem Englischen; Maxime Rodinson habe 1979 in Le Monde gesagt:

Mais la tendance dominante est d’un certain type de fascisme archaïque.

http://www.facebook.com/permalink.php?id=264295076949722&story_fbid=149192191885999

A relire, un quart de siècle plus tard, les articles de Maxime Rodinson répondant implicitement dans Le Monde à ceux de Foucault, on constate que les termes de controverses actuelles étaient déjà posés. Il soulignait, dans « le réveil du fondamentalisme islamique », une tendance indiscutable vers un « type de fascisme archaïque ». Ces mots étaient pourtant doublement mal choisis. (…)

In a 1979 debate with Michel Foucault in the pages of Le Monde over the character of the Iranian Revolution of 1979, the French Marxist historian Maxime Rodinson wrote that the Khomeini regime and organizations such as the Muslim Brotherhood represented a type of “archaic fascism” (“un type de fascisme archaïque”).

http://www.eurotrib.com/comments/2008/8/9/102157/8633/21

[8] Der Drohbrief an Ayaan Hirsi Ali

Aus dem Niederländischen übersetzt und kommentiert von Cees van der Duin

http://eifelginster.wordpress.com/2008/04/18/067/

[9] ifḥām al-ḫaṣm, konjugierte Verbformen

http://www.verbix.com/webverbix/Arabic/faHama%5Ba-a%5D.html

http://www.verbix.com/webverbix/Arabic/xSm%5Ba-u%5D%3AI.html

Arabic verb conjugation by root

http://www.verbix.com/languages/arabic.shtml

Inschallah geht Islamexpansion (Dschihad) höflich einladend oder streitbar verbal: the pursuit of knock-down arguments (ifḥām), andererseits ist die nicht nur finstere und widerliche, sondern den Schöpfer frevelnde und heilsgefährdende Kritik am rechten Handeln (al-Islām) unterdrückerischer ẓulm und sollte oder muss kraftvoll ausgerottet werden:

A
striking
feature
of al-Rāzī’s exegesis is his careful explanation of the quality of discourse which he believed was exemplified by Allah’s revelation of 3.64 and the behaviour of Muḥammad in its alleged narrative setting. After first presenting proofs and secondly proposing the mubāhala to the Christians, “he treated [them] justly on this occasion to the word based on the consideration of justice, and gave up quarrelling and the pursuit of knock-down arguments (ifḥām) or coercion (ilzām).”
(al-Rāzī VIII, 85) al-Rāzī added that in an appeal to theological truth, “it is imperative, in accordance with sound reason, that people abandon all manner of oppression (ẓulm), be it against oneself or others.” (al-Rāzī VIII, 86)

Memories of Najran and Heraclius, p. 8

http://www.quranandinjil.org/downloads_files/Najran_and_Heraclius.pdf

gefunden bei: Qur’an & Injil (Koran und Evangelium, Gordon Nickel)

http://www.quranandinjil.org/

Schariapraxis ist Judenverachtung, da macht auch mal ein Jude mit: Ifḥām al-Yahūd, Silencing the Jew. Die Juden zum Schweigen bringen. Von: as-Samauʾal ibn Yaḥyā al-Maġribī († 1175). Samaual al-Maghribi war Sohn eines marokkanischen Rabbiners, lebte im 12. Jahrhundert im heutigen syrisch-iranisch-irakischen Grenzgebiet und trat 1163 zum Islam über. Herausgegeben und übersetzt von: Moshe Perlmann (Los Angeles 1964)

http://www.scribd.com/doc/67845601/Maghrib%C4%AB-If%E1%B8%A5%C4%81m-Al-Yah%C5%ABd-Silencing-the-Jews

[10] Kritische Islamkonferenz 2013 – Das Projekt der transkulturellen Gesellschaft (Dr. Michael Schmidt-Salomon, Giordano-Bruno-Stiftung)

http://kritische-islamkonferenz.de/praambel/

http://kritische-islamkonferenz.de/programm/

Suchbegriff Scharia? Fehlanzeige:

Nichts gefunden

Entschuldige, aber es konnte nichts gefunden werden. Versuche es mit anderen Schlüsselwörtern erneut.

http://kritische-islamkonferenz.de/?s=Scharia

Als man noch nicht transkulturell (2008) dachte war man als KIK schon mal besser, aber auch damals gab es keine gründlich gemeinte und gemachte Absage an Scharia und Fiqh und kein eindeutiges Bekenntnis zu den am 10. Dezember 1948 festgestellten universellen Menschenrechten. Die wichtigsten Fragen wurden und werden seit einem halben Jahrzehnt einfach nicht beantwortet:

„Aufklären statt verschleiern!“ … Das wohl sichtbarste Ergebnis der Konferenz ist, dass es den konservativen Islamverbänden heute noch leichter fällt zu behaupten, im Namen aller in Deutschland lebenden Muslime zu sprechen, wenn sie die Werte des Korans über die Werte der demokratischen Grundordnung stellen. Ist Schäubles Islamkonferenz also wider Willen zu einer „Islamisierungskonferenz“ geworden? Vor diesem innenpolitischen Hintergrund und in Anbetracht der zahlreichen islambezogenen Konfliktherde und Kontroversen stellen sich folgende Fragen: In welchem Zusammenhang stehen die muslimischen Glaubensgrundlagen und der Islamismus? Sind die Grundnormen des Islam und die Menschenrechte vereinbar? Ist eine Gleichberechtigung von Mann und Frau im Islam überhaupt denkbar?

http://kritische-islamkonferenz.de/aufklaren-statt-verschleiern/

[11] Allianz der Zivilisationen (Alliance of Civilizations, AoC, UNAOC)

http://www.unaoc.org/

http://www.unaoc.org/about/high-level-group/

Soliya advances its mission through two main initiatives: The Connect Program and Terana.

http://www.unaoc.org/communities/civil-society/soliya/

UNAOC wirkt jugendarbeiterisch über Soliya und Silatech, statt universell-menschenrechtlech ist man bei Soliya „interdependent“, irgendwie voneinander abhängig und miteinander verknüpft also, und die Gleichberechtigung von Mann und Frau muss ja vielleicht nicht überall auf der Welt durchgesetzt werden, denn wir werden künftig „Lösungen finden, die den Bedürfnissen von allen gerecht werden:“

We are living in a time of unprecedented interdependence. Addressing the challenges of the 21st Century, whether they pertain to the economy, our environment or our security, will require finding solutions that meet the needs of all.

http://www.soliya.net/

Silatech

http://www.silatech.com/

http://www.silatech.com/home/about-us/our-team

Tarik Mohamed Yousef was appointed in March 2011 as Chief Executive Officer of Silatech

http://www.silatech.com/home/about-us/our-team/dr-tarik-yousef

Raed Al Emadi is Silatech’s Chief Operations Officer

http://www.silatech.com/home/about-us/our-team/Raed-Al-Emadi

[12] Mehr Rechtsspaltung mit Ban Ki-moon, oder: Vereinte Nationen als Schariafabrik. 5th Global Forum – UN Alliance of Civilizations, Vienna 27/28 February 2013

http://www.vienna5unaoc.org/fileadmin/user_upload/Reports/Official_Opening.pdf

Gleichberechtigung von Mann und Frau ist in der Postmoderne nicht mehr so wichtig und war es im Kalifat schließlich ebenfalls noch nie:

Respect and tolerance among human beings in the diversity of their beliefs, cultures, and languages are fundamental values at the core of the UNAOC. The Alliance aspires to the ideal of a culture of peace and dialogue, based on the conviction that “differences within and between societies be neither feared nor repressed, but cherished as a precious asset of humanity.” (UN Development Declaration, 1-6).

auf in den Medien-Dschihad:

Traditional media as well as social media and new information technologies shape perceptions, narratives, and attitudes. They hold the potential to bridge cultural and religious divides and to develop a positive narrative around diversity. Amplifying this constructive role is one of the core tasks of the UNAOC.

http://www.vienna5unaoc.org/about-unaoc/

ob man Islamkritik nicht endlich zum Schweigen bringen kann?

Zu den anwachsenden Repressalien gegen die Religion: wir brauchen dringend neue Gesetze! Addressing rising restrictions on religion: law matters! Taktvoll schariasensibel moderiert: Heiner Bielefeldt.

Building upon the Human rights Council Resolution 16/13 of April 2011 on Freedom of religion or belief and based on the Pew Center Studies of 2009 and 2013, which show some relationship between constitutional protections for religious freedom and overall changes in government restrictions on religion, at a time when many countries are undergoing major political changes and reforming their legal framework, including the Constitutional Law, this break-out session will share best practices on upholding freedom of religion in a context of growing diversity and pluralism.

http://www.vienna5unaoc.org/nc/program/wednesday-2702/page/1/item/68/

Reden

http://www.vienna5unaoc.org/documentation/speeches/

[13] Mr. President,

The previous period has witnessed an increase in the manifestations of misunderstanding about Islam and the Islamic civilization in addition to the Muslims’ suffering from marginalization, discrimination and hatred in many parts of the globe. …

In this context, the growing responsibility of media in portraying the right image of the other while avoiding preconcepts and stereotyping others, and looking at factual things to judge accordingly, make the success of the dialogue among civilizations depends largely on the availability of this level of rationality and impartiality in media that should take into consideration that they have a mission and a humanitarian responsibility, and that even under the domination of market laws its mission should surpass excitement, and to secure high rates of audience, and that their writers and journalists might be carrying preconceived notions as a result of their own upbringing and nurture, and that freedom of expression is vital but not enough, and must be coupled with responsibility. I am talking here about the ethical and humanitarian responsibility, and not the political.

Therefore, we underline the importance of consolidating the effort to correct fallacies and address all destructive trends that promote the spread of hatred, extremism and violence and block the prospects of dialogue and alliance among civilizations.

The major test in this respect is not what we say in conferences but in tackling such destructive ideas internally, when they assume a form of political demagogy that would embarrass rulers, or when their ban contradicts the freedom of expression, so we need methods of enlightenment, or even finding new legal means to address them. …

His Highness

Sheikh Hamad Bin Khalifa Al-Thani

Amir of the State of Qatar

http://www.vienna5unaoc.org/fileadmin/user_upload/Speeches/Speech_of_H.H_The_Amir.pdf

[14] Über den Islam bitte nur unaufgeregt berichten, vorurteilsfrei, unverzerrt und wertschätzend sowieso:

bei uns daheim – Islam in Baden-Württemberg. Ein Magazin der Zeitenspiegel-Reportageschule Günter Dahl. Herausgegeben unter Beteiligung der Robert-Bosch-Stiftung.

Bilkay Öney: „Es existiert leider oftmals ein Zerrbild vom Islam. Dadurch werden Vorurteile verstärkt und Klischees weiter verbreitet.“

auf Seite 33 steht ganz unaufgeregt … und unkommentiert:

„Nach den Regeln des Islam sind Kinder aus gemischten Ehen automatisch Muslime. Es bedarf dafür keiner Taufe oder eines anderen Ritus. Die Heirat muslimischer Männer mit iner Christin gilt im Islam allerdings als unproblematisch, da die Frau in Religionsfragen ihrem Ehemann zu folgen hat. Komplizierter ist der umgekehrte Fall. Hier streiten islamische Gelehrte bis heute über die Zulässigkeit, auch wenn im Koran dazu keine Silbe steht.“

Pfarrerin Ilka Sobottke betet zum Gott von Hidschabzwang, Talaq, Zweitfrau und halbem Erbe für die Tochter:

„Wir glauben an den einen Gott.“

Seite 56 plappert über die frauenfeindliche und kulturrassistische, zugleich die Seele vor der Hölle inschallah rettende Scharia:

„Die Sharia ist das islamische Recht und ein Verhaltenscode für Muslime im Alltag. Seine Hauptquellen sind der Koran und überlieferte Entscheidungen des Propheten.“

http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/downloads/Islam_in_BW_Publikation.pdf

„Das ist wie Margot Honecker zur Bundesbeauftragten für Stasi-Unterlagen zu machen“

Dr. Kristina Schröder damals Dr. Kristina Köhler am 17.11.2005

Die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) muss sich erneut dem Vorwurf der Islamismusfreundlichkeit erwehren. Wie heute bekannt wurde, präsentiert die die Bundeszentrale auf Ihrer Homepage als „Experten für Integrationsfragen“ niemanden anderen als den Vorsitzenden der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland (IGD), Ibrahim El-Zayat. Die IGD wird vom Verfassungsschutz wegen extremistischer Bestrebungen beobachtet.

Laut Bundesverfassungsschutzbericht 2004 gilt die IGD als mitgliedstärkste Organisation von Anhängern der extremistischen Muslimbruderschaft in Deutschland (S. 205). Die Muslimbruderschaft selbst gilt als Mutterorganisation zahlreicher islamistischer Organisationen wie unter anderem der „Jihad Islami“ (Islamischer Heiliger Krieg) sowie der palästinensischen HAMAS. Kristina Köhler (Wiesbaden), die Islamismus-Berichterstatterin der CDU/CSU im Innenausschuss des Deutschen Bundestages, sprach deshalb von einem Skandal. „Einen IGD-Vorsitzenden zum Integrationsexperten zu ernennen, dass ist wie Margot Honecker zur Bundesbeauftragten für Stasi-Unterlagen zu machen.“ Sie forderte die BpB auf, in Zukunft keine vom Verfassungsschutz beobachteten Personen oder Organisationen mehr zu empfehlen.

Die Bundeszentrale für politische Bildung war in letzter Zeit schon einmal wegen einer pro-islamistischen Veröffentlichung in die Kritik geraten. So wurde der BpB vorgeworfen, ihr für die Schulen konzipiertes Begleitheft zum Film „Paradise Now“ verherrliche die palästinensischen Selbstmordattentäter und schiebe die Schuld am Konflikt einseitig Israel zu. Auf der von der Bundeszentrale maßgeblich mitgeförderten Internetseite Quantara.de konnte der Regisseur des Films „Paradise Now“ sogar unwidersprochen Selbstmordanschläge als „sehr menschliche Reaktion“ verherrlichen.

Kristina Köhler forderte Konsequenzen vom Präsidenten der BpB, Thomas Krüger: „Die Bundeszentrale für politische Bildung hat als Leitbild aufgetragen bekommen, das demokratische Bewusstsein in der Bevölkerung zu fördern. Sie ist nicht der Ort, um falschen Ideologien zu verbreiten. Es wird Zeit, dass man bei der Bundeszentrale über Konsequenzen – auch personeller Art – nachdenkt.“

Aktueller Hinweis von Kristina Köhler am 18. November 2005

Inzwischen hat die Bundeszentrale für Politische Bildung die kritisierte Seite aus dem Netz genommen. Gibt man jedoch bei Google „El Zayat“ ein und klickt dann auf „Im Cache“, kann man die Empfehlung der Bundeszentrale nach wie vor nachlesen.

http://www.kristinaschroeder.de/aktuelles/das-ist-wie-margot-honecker-zu/

Ibrahim el-Zayat ist – im wahrsten Sinne des Wortes – ein viel beobachteter Mann. Der Verfassungsschutz hat ihn auf dem Schirm, die von ihm geleitete Islamische Gemeinschaft in Deutschland (IGD) gilt laut Verfassungsschutzbericht als „mitgliedstärkste Organisation von Muslimbruderschafts-Anhängern“ in Deutschland. …

Doch ob er nun wirklich zu den Brüdern gehört oder nicht, und tatsächlich, wie ihm die Ägypter vorwerfen, dunkle Aktivitäten finanzierte, oder nicht – als umstrittener Vertreter des politischen Islam gilt er hierzulande auch so. Schon vor Jahren wurde er von einer Welle der Empörung überrollt, als die Bundeszentrale für Politische Bildung ihn zeitweise als Experten für Integrationsfragen in ihrer Datenbank führte.

Trotzdem war el-Zayat in der vergangenen Woche überraschend Gast bei der Islamkonferenz von Innenminister Wolfgang Schäuble. Der große, schlanke Mann mit dem dunklen Bart und den grauen Haaren unterhielt sich vor Beginn der Veranstaltung angeregt mit anderen Teilnehmern, um dann in der zweiten Reihe Platz zu nehmen.

Wer hatte el-Zayat bestellt? Aus dem Innenministerium hieß es auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE: Nie habe man Zayat eingeladen. Man sei von seinem Erscheinen überrascht gewesen, habe ihn aber aus Gründen der Höflichkeit nicht abgewiesen.

Die Türen geöffnet hat ihm offenbar jemand anderes. „Ich habe seit längerem gewünscht, dass er dabei ist“, sagt der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime Ayyub Axel Köhler. „Er ist nicht auf Einladung des Innenministeriums gekommen“, so Köhler, derzeit auch Sprecher des Koordinierungsrats der Muslime. Er selbst habe el-Zayat mitgebracht. El-Zayat habe ihm in Berlin viel geholfen. Der Zentralrat der Muslime und die IGD sind eng miteinander verbunden, die IGD ist Gründungsmitglied des Zentralrats. …

Schon dass die vom Verfassungsschutz beobachtete Organisation Milli Görüs über den Islamrat vertreten ist, hatte für heftige Kritik gesorgt. Die Organisation gilt als in Teilen integrations- und demokratiefeindlich.

Innenminister Schäuble hatte allerdings stets – und auch zuletzt in einem Interview mit der „Welt“ – argumentiert: „Wenn ich aber von vorneherein jeden ausschließe, der nicht hundertprozentig auf dem Boden des Grundgesetzes steht, dann kann ich es gleich lassen.“ Ein Zitat, bei dem Schäuble Personen wie el-Zayat im Hinterkopf gehabt haben dürfte.

aus: Anna Reimann und Yassin Musharbash: Islamkonferenz: Ungebetener Gast verstört Schäubles Islam-Runde

in: SPIEGEL-online 07.05.2007

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/integrationsgipfel-ungebetener-gast-verstoert-schaeubles-islam-runde-a-481022.html

[15] Gequälte Kreatur: das im Kreis gehende Tier hält den Wasserheber in Gang, hier ein Wasserbüffel, alte chinesische Postkarte, sowie ein Ochsengespann in Nubien bzw. Oberägypten, um 1840 gezeichnet vom Schotten David Roberts (1796-1864). Theofaschist Qutb will den Muslim genau so dressieren wie das kreisende Nutzvieh: „its movement in a fixed circle around a constant centre.“

http://postcard.vcea.net/Postcard/Large/cn00079a.jpg

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/13/David_Roberts_ancient_fountain.jpg/340px-David_Roberts_ancient_fountain.jpg

Ochse, eine Kornmühle betreibend. Qutb frohlockt über so ein frommes Wohlverhalten: „To remain around a constant centre in a fixed circle.“

http://www.worldwideflood.com/ark/technology/ox_mill_small.jpg

Hoher Atlas, Marokko: Esel betätigt gezwungenermaßen die Olivenpresse. Ein gut gelungenes Foto von Jerzy Strelecki. High Atlas, Morocco, The olive grinding mill.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/ce/High_Atlas-The_olive_grinding_mill_%28js%29.jpg

[16] another model of justice and freedom … acknowledge the difference between human conduct in East and West

hier zitiert in: Mshary al-Zaydi: A Different Kind of Democracy

zuerst in: Asharq al-Awsat

http://ikhwanmisr.net/article.php?id=14876

Mshari Al-Zaydi beim amerikanischen, an Saudi-Arabien interessierten Blog Crossroads Arabia

http://xrdarabia.org/page/5/?s=zaydi

Nayhum categorically rejected death for apostasy (p 146) … Nayhum accuses the Ulema (141) … Alberto Fernandez: Liberating Islam from Bondage: The Radical Democratic Discourse of Al-Sadiq al-Nayhum (p 155)

hier in:

http://books.google.de/books?id=8RZNWV8XHj8C&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

Sadiq Al-Naihum – Sadiq an-Naihum – Sadiq Neihoum – Sadiq Nayhoum

http://naohama.blogspot.de/2009/04/sadiq-al-naihum-sadiq-naihum-sadiq.html

Der Libyer as-Sadiq an-Naihum kritisiert den negativen Einfluss machtgieriger Scharia-Juristen und plädiert für den Koran als einzige Rechtsquelle. …

Wie die zahlreichen Beispiele von Kritik- und Reformansätzen gezeigt haben, haben sich die Stimmen für eine echte Annäherung der islamischen Menschenrechtskonzeption an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) bisher innerhalb der islamischen Welt nicht durchsetzen können. Vielmehr wurden und werden die meisten mutigen Reformvertreter entweder direkt von staatlichen Institutionen oder nicht selten unter Duldung des Staates von einflussreichen islamistischen Bewegungen verfolgt und lehren heute fast ausschließlich an westlichen Universitäten. Die großen islamischen Institutionen wie die al-Azhar in Kairo halten weiterhin am Ideal einer Einheit von Staat und Religion fest. Das erschwert trotz aller Fortschritte in einzelnen Rechtsfragen natürlich auch weiterhin die Rahmenbedingungen für das Engagement von arabischen und internationalen Menschenrechtsorganisationen. Die Skizzierung der Kerngedanken einzelner Reformer haben zudem verdeutlicht, dass es keine echte Annäherung an die AEMR geben kann, solange eine kritische Reflexion über das umfassend und zeitlos verstandene Vorbild Muhammads und den Anspruch der Scharia als göttliches und damit nicht hinterfragbares Gottesgesetz mit dem Vorwurf der Apostasie und des Staatsverrats unterdrückt wird.

aus dem Vortrag von Carsten Polanz: Ist eine Annäherung des Islam und seiner Menschenrechtserklärungen an die Moderne möglich?

Gehalten auf dem IGFM-Seminar „20 Jahre Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam“ am 11. September 2010 in Frankfurt am Main

http://www.igfm.de/themen/scharia-islamisches-recht-und-menschenrechte/islam-und-moderne/

[17] von Pakistan aus beworbenes Buch; der zur Jahrhundertwende geborene Asad-Weiss war bei dieser indischen Veröffentlichung erst 34 Jahre alt: Muhammad Asad: Islam at the Cross Roads, Arafat Publications, Delhi, 1934

http://www.renaissance.com.pk/aprbore2y1.html

gefunden auf: Renaissance (Lahore, Pakistan)

http://www.monthly-renaissance.com/

bietet Texte etwa von Javed Ahmad Ghamidi

http://www.monthly-renaissance.com/issue/writers.aspx?option=articles&id=2

http://www.monthly-renaissance.com/issue/content.aspx?id=69

[18] power of including, wholeness, state of including (nearly) all elements, generality or comprehensiveness, generality, universality, completeness, fullness, inclusion

http://www.almaany.com/home.php?language=english&lang_name=Arabic&word=%D8%B4%D9%85%D9%88%D9%84

Islam und Grundgesetz – Inklusion oder Kollision?

Bonn, Sonntag, 09. Dezember 2012, Referenten: Hans Gilles, SeniorenMedienForum Bonn und Prof. Dr. Jamal Malik, Islamwissenschaftler

http://www.integration-in-bonn.de/fileadmin/user_upload/Redaktion/Flyer_Veranstaltungen/121209_Flyer_Islam_und_GG.pdf

Islam, Migration, Rassismus: Herkunft als Schicksal? Hürdenlauf zur Inklusion

Dossier der Heinrich-Böll-Stiftung, 2009

Dossier-Redaktion: Filiz Keküllüoglu und Mohamed Amjahid

http://www.migration-boell.de/downloads/integration/Dossier_Huerdenlauf.pdf

http://www.ufuq.de/online-bibliothek/islam-migration-rassismus/633-herkunft-als-schicksal-huerdenlauf-zur-inklusion

AEMR-zentrierte Kritik an der Scharia Fehlanzeige:

Jamal Malik: Islam in Südasien

http://www.uni-erfurt.de/fileadmin/user-docs/Schwerpunkt_Religion/Texte/Indien_Islam_Prof_%20Dr_%20Malik.pdf

http://www.uni-erfurt.de/schwerpunkt-religion/archiv/prof-dr-jamal-malik/

Jamal Malik , woanders aber in dieser Qualle zu Iqbal und Maududi denkend, als Mitherausgeber, Co-Editor:

Jörg Schlabach: Scharia im Westen. Muslime unter nicht-islamischer Herrschaft und die Entwicklung eines muslimischen Minderheitenrechts für Europa, Münster: LIT 2009

http://www.uni-erfurt.de/fileadmin/user-docs/Islamwissenschaft/publications_jamalmalik_2011.pdf

Jamal Malik beim Wissenschaftsrat, FN 7 verweist auf Naika Foroutan, den „Islamdenker“ Fazlur Rahman nennt er in FN 11 mit der Scharia:

Panel: Ausbildungsziele von Islamischen Studien an deutschen Hochschulen: „Welches akademisch gebildete Personal benötigen die muslimischen Gemeinden in Deutschland?“ Jamal Malik – Erfurt

… die neuzeitliche Trennung von “religiös” und “weltlich”, d.h. von öffentlicher, weltlicher und privater, religiöser Sphäre … Die sogenannte Ent-Privatisierung von Religion fordert nun eine grundständige Revision dieser Trennung, nicht nur im islamischen Kontext. … Ohne einem orientalistischen Romantizismus anhängen zu wollen: macht es Sinn, an prä-koloniale islamische Traditionen fruchtbar anzuknüpfen, um Möglichkeiten einer modernen oder gar post-modernen islamisch formulierten Theologie auszuhandeln – freilich unter Berücksichtigung neuerer und neuester Theorien und Methoden aus Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften? Ich lasse diese Frage hier offen, stelle aber fest: Das vom WR beschworene Paradigma der Rationalität ist nur in enger Kooperation mit kultur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen möglich …

http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/Malik.pdf

[19] [ Berlin ] Die Senatsverwaltung für Bildung hat erstmals unangemeldete Unterrichtsbesuche bei der Islamischen Föderation veranlasst: Zwischen dem 28. April und 5. Mai [ 2004 ] wurden in 16 Grundschulen die Religionslehrer durch die Schulleiter begutachtet. Ihre Beobachtungen besagen, dass der Unterricht „verfassungskonform“ ablief. Zudem hätten sich die Sprachkenntnisse der Lehrer gegenüber früheren Eindrücken verbessert. Die Interessenvertretung Berliner Schulleiter (IBS) lobte die Aktion. Sie warnte allerdings davor, die Beobachtungen überzubewerten.

„In dem Moment, da ein Schulleiter im Klassenzimmer sitzt, überlegen sich die Lehrer doch genau, was sie sagen“, gibt die stellvertretende IBS-Vorsitzende Astrid-Sabine Busse zu bedenken.

In ihrer Grundschule in der Köllnischen Heide unterrichtet die Föderation seit 2003. Eltern berichteten ihr, dass Mädchen, die Nagellack tragen, von dem Lehrer „ausgegrenzt“ würden. „Gute Mädchen tragen Kopftuch“, sei die Botschaft, die von dem Lehrer ausgehe. Er soll den Kindern auch abgeraten haben, zur Weihnachtsfeier zu gehen, so Busse.

Auch Annette Spieler von der Kreuzberger Fichtelgebirge-Grundschule befürchtet eine schleichende Beeinflussung der Kinder. Die im Unterricht der Föderation benutzten Arbeitsblätter würden ausnahmslos Frauen mit Kopftuch zeigen – meist in emsiger Beschäftigung im Haushalt. Auf das Unbehagen vieler Schulleiter stößt auch das Zeugnis, dass die Föderation allen Teilnehmern ihres Religionsunterrichts aushändigt. Dort heißt es: „Es gibt zwei Arten von Menschen: Die einen sind unsere Geschwister im Glauben, mit den anderen sind wir durch das MenschSein verbunden.“

Die Föderation gewinnt unter den Berliner Moslems rasant an Boden. Vom Sommer an will sie die Zahl ihrer Schüler von jetzt 3338 um rund „1500 bis 1900“ steigern, so Vorstandsmitglied Burhan Kesici. Der Unterricht soll auch nicht mehr auf die bisherigen 28 Grundschulen beschränkt bleiben, sondern auf weitere 15 ausgedehnt werden.

aus: Susanne Vieth-Entus: Böger nimmt die Islamische Föderation ins Visier: Erstmals unangemeldete Unterrichtsbesuche in 16 Schulen – Pädagogen warnen vor schleichender Beeinflussung

in: Der Tagesspiegel 07.05.2004

http://www.tagesspiegel.de/berlin/boeger-nimmt-die-islamische-foederation-ins-visier-erstmals-unangemeldete-unterrichtsbesuche-in-16-schulen-paedagogen-warnen-vor-schleichender-beeinflussung/513964.html

[20] die Ethik fragt nach den allgemeingültigen Normen und Maximen der Lebensführung (Code of Conduct) … auf Basis der Primärquellen (Quran und Sunna: Lebensweise des Propheten) … Islamic Banking richtet sich nach der Shariah … Die Shariah gibt den Menschen die Richtschnur für ihr tägliches Handeln …

aus: Zaid el-Mogaddedi: Islamic Banking: Ein alternatives Anlagekonzept? (Institute for Islamic Banking & Finance IFIBAF, Frankfurt), Vortrag im Rahmen einer Veranstaltung der Evangelischen Akademie Arnoldshain

http://www.evangelische-akademie.de/admin/projects/akademie/pdf/material/082828_182.pdf

Investieren mit Bibel und Koran

Tagung der Evangelischen Akademie Villigst fragt nach dem Beitrag von christlichen und muslimischen Investoren für ökonomische Nachhaltigkeit

SCHWERTE – Wie können im Umgang mit Geld – insbesondere im Bereich der Geldanlagen – ethische Werte und Handeln in Übereinstimmung gebracht werden? Wie sind Prinzipien, die auf religiösem Glauben basieren, in die Welt der Unternehmen und Investitionen zu integrieren? Diese und viele weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der Tagung „Investieren mit Bibel und Koran“. Sie findet vom 29. bis 30. März [ 2011 ] in Schwerte statt und wird von der Evangelischen Akademie Villigst veranstaltet.

Professor Christoph Stückelberger (Exekutivdirektor von Globethics, Genf) wird die Tagung mit seinem Referat zum Thema „Geldanlegen im Einklang mit Bibel und kirchlichem Auftrag“ eröffnen. Anschließend führt Zaid el-Mogaddedi (Direktor des Instituts Islamic Banking and Finance, Frankfurt) in „Islamic Finance“ ein und stellt eine islamische Perspektive zu Ethik und Moral in der Wirtschaft vor.

http://www.evangelische-akademien.de/download/EAD_Halbjahresprogramm_1_2011.pdf

Würde eine Reformierung erfolgen, müsste man sich fragen, ob es dann überhaupt noch „der Islam“ wäre. Oder etwas ganz anders, was ja auch für einen wie immer gearteten „Euro Islam“ gelten würde, da dieser nicht einfach durch eine Aufsplittung der Scharia in den Bereich der Ritenausübung (al-’ibadat) und den Bereich der Rechtsbeziehungen (al-mu’āmalāt) entstehen würde, was schon Atatürk versucht hat durchzusetzen. Derzeit sollte man darauf keine großen Hoffnungen setzen, da keine Anzeichen für eine aus dem Inneren kommende Reformierung zu erkennen sind, die eine breite Massenwirkung erzielen könnte. Und das nicht nur wegen der nicht gegebenen Existenz einer übergeordneten religiösen Autorität, die für Sunniten und Schiiten sprechen könnte. Von den vielfältigen anderen islamischen Ausprägungen ganz zu schweigen, die oft von anderen Strömungen nicht anerkannt werden. Auch diese Frage mit ihren weitreichenden Folgen wird in Deutschland fast nicht thematisiert.

Thomas Tartsch, in: CitizenTimes 19.04.2012

http://www.citizentimes.eu/2012/04/19/kein-vollstandiger-sieg-uber-den-jihadismus/

Ibrahim Salama, Universität Osnabrück

Fiqh der Anbetungshandlungen (‚Ibadat))

http://studip.uni-osnabrueck.de/extern.php?module=Persondetails&range_id=29ec406c5046561a8f2ff381fce5f1ac&username=isalama&seminar_id=ba2d14f7a97b0c68f0adb806c4bf82b5&global_id=e7a3c94d517f49ae0c8097ce95831b41

Bülent Ucar, Universität Osnabrück

Muslimische Glaubenspraxis und deren Herleitung II: Einführung in fiqh al-ibadat (gemeinsam mit Jörg Ballnus)

http://studip.uni-osnabrueck.de/extern.php?module=Persondetails&range_id=29ec406c5046561a8f2ff381fce5f1ac&username=bucar&seminar_id=fe373cb9c7f9cae26a0335663e44aba6&global_id=e7a3c94d517f49ae0c8097ce95831b41

Besonders glücklich kann man sich dabei schätzen, wenn man immer wieder mit Gelehrten zusammen sitzen kann, die die geliebte Lebenspraxis mit tiefem Wissen weiter aufhellen und auch zum Beispiel an die vergessenen Elemente der Muamalat erinnern können.

Am Wochenende zuvor war ich nach Istanbul eingeladen und nahm an einer Veranstaltung mit Tayyib Erdogan über „1400 Jahre“ Lehre des heiligen Korans teil. Tenor aller Beiträge war, den Islam und die Offenbarung als Meer des Wissens zu verstehen. Eine unversiegelte Quelle, die in tausenden und tausenden Lehrwerken großer Meister einen kleinen Ausdruck findet. Ohne diese stufenhafte Ausbildung des Verstandes und des Herzens, ohne das feine Verhalten, bleibt das durch Geburt erworbene Merkmal „Muslim“ natürlich ohne nachhaltigere Bedeutung.

Das Versiegen der osmanischen Sprache und damit das Ende der lebendigen Überlieferung der alten Bücher hat in der Türkei eine „Bildungsferne“ zu verantworten, die noch bis heute nachwirkt. Der aggressive Säkularisierungskurs des Landes …

Abu Bakr Rieger am 10.09.2010

http://www.abubakrrieger.de/page.cgi?key=8&nr=972

http://www.abubakrrieger.de/page.cgi?key=8

Die Pluralform ʿibādāt meint die islamjuristische Kategorie. Die Einzahl ist ʿibāda:

Ibadah in Islam

(Friday Speech was delivered by Imam Mohamed Baianonie at the Islamic Center of Raleigh, N. C., on January 24,1997)

http://www.islam1.org/khutub/Ibadah_in_Islam.htm

[21] In the Chapter on Jihad of the Mukhtasar, Khalil mentions some of things which are fard kifaya

http://bewley.virtualave.net/fatwa.html

[22] „Ich freue mich, an der wichtigen Initiative des Generalsekretärs der Vereinten Nationen mitzuarbeiten“, sagte Köhler über seine neue Aufgabe. „Für mich geht es dabei um die Frage einer Entwicklungspolitik für den ganzen Planeten.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die ihn für die UN-Arbeit vorgeschlagen hatte, lobte Köhler als Mann von „weltweit großer Wertschätzung“.

aus: Ex-Bundespräsident Köhler wird UN-Berater

in: DIE ZEIT 01.08.2012

http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-08/horst-koehler-vereinte-nationen

[23] Throughout 14 centuries of history in a variety of geographic and cultural contexts, the teachings of Islam have not obstructed Muslim societies from achieving change and reform, no matter when or where they existed. In Western societies, Muslim intellectual leaders have predominantly urged their community to embrace positive new social and political realities while remaining faithful to the Islamic lifestyle.

Author Tariq Ramadan (2004) supports this notion by saying that Islam is a civilization because it is able to express its universal and fundamental principles through time and space (history and geography), while integrating amid diversity and taking on the customs, tastes and styles belonging to various cultural contexts . …

The last pivot of Muslim identity is its outward expression of faith through positive action and participation in the way one treats oneself, others, and all of creation.

Imam Dr. Zijad Delic, 25.07.2008

http://www.canadianislamiccongress.com/opeds/article.php?id=12571

Zaid Shakir (Toronto, Kanada), Brotherhood and Positive Action

http://www.youtube.com/watch?v=N6QdN526q54

Zaid Shakir

http://www.youtube.com/watch?v=7A1xpGNxJ_g

http://www.youtube.com/watch?v=60nfoJUvrUM

Ich kann aber aus eigener praktischer Erfahrung sagen, dass die Filme gut ankommen. Es gelingt mit ihrer Hilfe, die Jugendlichen miteinander ins Gespräch zu bringen. Sie erleben, dass sie sich über Religion, Geschlechterrollen oder den Nahostkonflikt eigene Gedanken machen und zu eigenen Urteilen kommen können. Und indem der Islam in den Filmen vielfältig, positiv und als Selbstverständlichkeit in Deutschland dargestellt wird, können viele Jugendliche aus einer Verteidigungshaltung geholt werden, in die sie sich sonst schnell begeben, wenn sie sich infrage gestellt fühlen. Auf diese Weise können die Filme meiner Beobachtung nach Jugendliche auch für radikale Sichtweisen und Positionen sensibilisieren.

Unsere Erfahrung – und die vieler Kollegen in Schulen und Jugendeinrichtungen – ist, dass sich die meisten Jugendlichen sehr für Fragen zu Religion und Kultur, Identität, Zugehörigkeit und damit verbundene Missverständnisse, Zuschreibungen und Diskriminierungen interessieren. Erst recht gilt das zum Beispiel für das Verhältnis zwischen Jungen und Mädchen: Warum eigentlich dürfen Jungs oft viel mehr als ihre Schwestern? Nur finden sie oft weder zuhause noch in der Schule den Raum, die Form und Ansprechpartner, um gemeinsam und ohne Druck über solche Fragen nachzudenken. Deshalb bleibt es oft bei unreflektierten Schlagworten und übernommenen Stereotypen.

Jochen Müller (ufuq.de)

http://www.ufuq.de/newsblog/1125-qder-islam-ist-vielfaeltig-positiv-und-selbstverstaendlichq-erfahrungen-mit-den-filmen-qislam-islamismus-und-demokratieq

„weil sie das Bild vom Islam mitbestimmen und auf diese Weise Integrationsprozesse behindern“

Jochen Müller, in: „Salafismus ist eine maximale Protesthaltung“ (DIE ZEIT 08.05.2012), über die angeblich irgendwie unislamischen „Salafisten“ plappernd und zur Grundrechtswidrigkeit der Scharia schweigend.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-05/salafisten-szene

Desinformation pur per staatlich üppig finanzierter Hochglanzbroschüre: Jochen Müller mit Claudia Dantschke, Ahmad Mansour und Yasemin Serbest geben heraus:

„Ich lebe nur für Allah“. Argumente und Anziehungskraft des Salafismus.

Schriftenreihe Zentrum Demokratische Kultur, Berlin 2011

htm http://www.zentrum-demokratische-kultur.de/Startseite/Islamismus-/-Ultranationalismus/Neue-Handreichung/Neue-Handreichung-K361.htm

ZDK, Zentrum demokratische Kultur, Mitarbeiter

http://www.zentrum-demokratische-kultur.de/Startseite/Islamismus-/-Ultranationalismus/Mitarbeiter/Mitarbeiter-K359.htm

[24] MAS-ICNA 2012 : “Toward A Renaissance: Believe, Act & Engage”

http://www.masicna.org/conv2012/

Muslim American Society (MAS) sowie Islamic Circle of North America (ICNA), Chicago 2012, Redner: Tariq Ramadan, Zaid Shakir, Yusuf Estes …

http://www.masicna.org/conv2012/Speakers.aspx

We believe in the ability of Islam, as the final Divine Guidance, in catalyzing “Renaissance” whenever Islam is adopted whole heartedly as part of our belief that Islam brings benefit to society far and wide. … Islam is a religion beneficial for every time and place. Through this year’s theme for the 11th Annual MAS-ICNA Convention in Chicago, we are trying to draw a road map for working toward a Renaissance, Revival, and Awakening which the Muslim community in the United States and across the world is looking for. This is in service of the well being of the whole of humanity through the guidance of Islam.

Our movement and efforts for reaching “Renaissance” should be Islamic by nature, meaning that our efforts should be built on the correct and unshakeable belief in Allah and in His Divine Guidance. This is the same foundation that brought the first Muslim Ummah out of a divided, scattered, and illiterate society in Arabia and into a glorious and unparalleled one. We have to understand the perspective of the Islamic civilizations which was based on the spirit of the revelation. The foremost amongst its principles is the all-encompassing unity of God which also implies the unity of the created world. …

Islam inherently ties the “belief” to “action” and this is why you will rarely find the segment mentioned in the Qur’an “Those who believed” without “and did good”. Participating in a constructive “action” is an obligation that was confirmed several times in the Qur’an.

The keyword “Engage” is critical for paving the way in achieving the new Renaissance we seek.

http://www.masicna.com/conv2012/2012Theme.aspx

Die MAS will Allahzentrik oder Allahbewusstsein („God-Consciousness“) sowie „Freiheit und Gerechtigkeit“ (hurriyya wa ‚adala, vgl. den Namen der Partei der ägyptischen Muslimbrüder)

Muslim American Society, Mission Statement

To Move People to Strive for God-Consciousness, Liberty and Justice, and to Convey Islam with Utmost Clarity.

http://web.maschicago.org/home2/

https://www.facebook.com/maschicago/info

https://www.facebook.com/maschicago

ICNA Convention – The concept of Islam and the muslim in the west

http://www.youtube.com/watch?v=NrMPsqBZKbE

MAS-ICNA 2012: The New „We“ Redefined

http://www.youtube.com/watch?v=jXDXghymen0

MAS-ICNA 2012: Moving Islam Forward in the 21st Century: Content and Discourse

http://www.youtube.com/watch?v=TP9Wcdg27uU

200. Sayyid Qutb: Milestones (Zeichen auf dem Weg)

13. September 2010

معالم في الطريق

maʿālim fi ṭ-ṭarīq

Zeichen auf dem Weg

Muslimische Gemeinschaft in ihrer originalen Form wiederhergestellt. Gottes Souveränität auf Erden.

Zu den »Zeichen auf dem Weg. Maʿālim fi ṭ-Ṭarīq« des Sayyid Quṭb lesen wir eine in Syrien produzierte englischsprachige Fassung. Übertragung der »Milestones« ins Deutsche und Kommentierung von Jacques Auvergne.

Im Jahre 1964 verfasste Sayyid Quṭb seine islamisch-orthodoxe (rückwärtsgewandt-revolutionäre) Schrift »Maʿālim fi ṭ-Ṭarīq« als das arabische Original des späteren englischen »Milestones« (1). In den Händen halten wir eine verbreitete, vom syrischen Verlag Dar al-Ilm, (Damaskus o. D. / 199?) veröffentlichte englische Ausgabe. Das Gleichnis der Kilometersteine oder der Zeichen auf dem Weg ist unter jenen Muslimen, die zum praktizierten Terror neigen, rasch bekannt und weltweit verbreitet geworden (2).

Die Buchstruktur der zwölf Kapitel kann vernachlässigt werden, in jedem Kapitel sind die Argumente grundsätzlich unverändert, wiederkehrend wie der Nacht für Nacht kreisende Sternenhimmel. Die Kapitel II, III, IV und VIII beinhalten Auszüge aus dem dreißigbändigen Korankommentar »Fī ẓilāl al-qurʾān« (In the Shades of the Qur’an), der zwischen 1951 und 1965 entstand.

Andererseits verdeutlicht das Inhaltsverzeichnis der Meilensteine den Anspruch der Muslimbrüder auf universelle Führung und globalen Dschihad:

I Eine einzige koranbasierte Generation 15

II Das Wesen der koranbasierten Methode 23

III Die Merkmale der Islamischen Gesellschaft und die korrekte Methode ihrer Installation 45

IV Auf Allahs dschihadistischem Pfad. Der glaubensbewegte Krieg für die Sache Gottes 53

V „Kein Gott außer Allah“ – Islam als Way of Life 77

VI Das universelle Gesetz 87

VII Islam ist die wahrhaftige Zivilisation 93

VIII Islamisches Konzept und islamische Kultur 107

IX Die Staatsangehörigkeit eines Muslims und sein Glaube 117

X Weitreichende Veränderungen 129

XI Der Glaube wird siegen 141

XII Dies ist die Straße 149

Zum Text.

7. Meilensteine. … Der Menschheit mangelt es an jenen vitalen Werten, die nicht nur zum gesunden Wachstum, sondern auch für jeden wirklichen Fortschritt unabdingbar sind. Selbst die westliche Welt hat erkannt, dass sie nicht in der Lage ist, gesunde Werte für die gesamte Menschheit aufzuzeigen.

Das holt auch in Europa linke wie rechte Zivilisationskritiker geschickt ab, denn zum Thema Werteverfall und Wertewandel hat schließlich jeder etwas zu sagen.

Der über die weltweite Bewegung des koranbasierten Faschismus weniger gründlich informierte Leser der Schrift »Milestones« übersieht vielleicht, dass Sayyid Quṭb auf Seite 7 mit dem Ziel der Vermeidung von Universalität und universellen Menschenrechten eine Aufspaltung der einen Menschheit und ihrer kulturell geprägten Denksysteme in „westlich“ und „muslimisch“ vorgenommen hat. Die AEMR und ihre unveräußerliche Gleichberechtigung der Frau seien den angeblich andersartigen („nicht westlichen“) Muslimen keinesfalls zuzumuten.

Mit dem »Maʿālim fi ṭ-Ṭarīq« halten wir eine Gebrauchsanweisung zum Boykott der kulturellen Moderne in der Hand, mit welcher jeder Muslim nun im Namen der Moral, Gerechtigkeit und Religion dazu aufgerufen ist, an den Lebensstil des Ur-Islam („the generation of the Companions of the Prophet, may God be pleased with them“, Seite 15) anzuknüpfen. Der Ideologe der Muslimbrüder Quṭb ist also der Salafīya zuzurechnen, womit uns die dichte politische Verwandtschaft zwischen den bärtigen Kittelträgern von „Einladung zum Paradies“ (EZP) und den Verbandfunktionären etwa des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD) deutlich wird. Die beiden Kölner Konvertiten, der erfolgreiche Straßenmissionar Pierre Vogel genannt Abu Hamza (* 1978, einstiger Profi-Boxer) und der Finanzberater Ayyub Axel Köhler (* 1938, arbeitete bis 1999 am Institut der deutschen Wirtschaft und beriet bis 1992 die der OIC zuzurechnende, auf Zypern ansässige International Association of Islamic Banks (IAIB)) leben sicherlich in sehr unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, doch folgen sie der derselben Scharia und wünschen dieselbe „Transformation“ der teilweisen oder gesamten säkularen Demokratie in einen schariakonformen Staat.

Jeder Bewunderer der spätestens unter al-Ġazālī (al-Ghazali, † 1111) totalitär vollendeten Scharia, und damit: jeder Muslim hat dem kulturrassistischen Stadtstaat von Medina nachzueifern. Einen Imam, der die Scharia verwirft, wird man auch bei VIKZ und DİTİB nicht finden. Deutschlands Muslime lesen die textgewordene, neun Jahrhunderte alte Methode der Seelenrettung nach al-Ġazālī ganz gerne, wie ein Blick auf die von Ahmet Arif Celik betriebene Seite »kauf & hilf« beweist (3). Ghazalis »Mīzān al-ʿAmal« (Das Kriterium des Handelns) hat Blog Sägefisch als Text Nummer 162 vorgestellt. An Club-Türsteher pardon Himmelstorwächter al-Ghazali kommt niemand vorbei ins islamische Paradies.

Sayyid Quṭb:

7. Die Demokratie des Westens ist in einem derartigen Maße unfruchtbar geworden, dass sie speziell im Bereich der Ökonomie damit begonnen hat, Anleihen beim Sozialismus zu nehmen. Die Gesellschaftstheorien des Ostblocks, allen voran der Marxismus, der durchaus auch im Westen seine Anhänger hatte, sind ein Lebensstil (way of life), der auf einer Ersatzreligion begründet ist. Anderseits erkennen wir, dass keine einzige Nation auf der Erde wirklich marxistisch zu nennen ist. Der Marxismus, dessen Anspruch der menschlichen Natur und den menschlichen Bedürfnissen widerspricht, kann nur dort blühen, wo die Gesellschaft degeneriert ist oder sich in eine Diktatur gewandelt hat.

Es ist für die gesamte Menschheit essentiell, eine neue Führerschaft zu erlangen! Die Führung der Menschheit durch den Menschen des Westens ist im Sinken begriffen, nicht etwa, weil die westliche Kultur im materiellen Sinne verarmt wäre oder weil ihre wirtschaftliche oder militärische Kraft erlahmt wäre, sondern durch den Verlust an jenen Leben spendenden Werten, die sie zeitweise zur Führung der Menschheit befähigt hatten.

Heute ist der Islam das einzige System, das diese Werte und diese Lebensweise (way of life) besitzt. „Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für den Nutzen der Menschheit bereitet worden ist. Ihr ordnet an, was gut ist, und untersagt, was verboten ist, und ihr glaubt an Gott“ (3:110).

8, 9. „Und so haben wir euch zu einer mittigen, ausgewogenen Gemeinschaft gemacht, auf dass ihr der Menschheit zuverlässige Zeugen seid, wie der Botschafter euch ein verlässlicher Zeuge ist“ (2:143).

Mittleres Maß heißt im Iran vaseteh, zu arabisch wasaṭīya, „Mittigkeit“. Der Wegbereiter der Islamischen Revolution Ali Schariati redet vom Islam als von einer Weltanschauung oder Philosophie der „Mitte“ nach dem mathematischen Median oder Zentralwert. Bei einer typisch islamischen sprich xenophoben Herangehensweise ist alles Unislamische damit schlicht abseitig: »Maktab-e Vaseteh-e Islam, The Median School Of Islam« (siehe Sägefisch Text Nummer 171 und 172).

Islam als wasaṭīya wird, völlig korankonform, zu einer Art von (manichäisch verzerrter) Naturreligion, nichtislamisches Leben zum Ausdruck gestörter Harmonie mit dem Kosmos (so sieht es der Sufismus) und zum satanisch zu nennenden Angriff auf Menschheit und Weltall, die uns angeblich ja nur Dank Allahgottes Gnade in jedem Augenblick erhalten bleiben.

In Stadtpolitik und Straßenverkehr steht und geht der seelische und soziale Gesundheit ausbreitende Muslim immer in der Mitte, er darf den Nichtmuslim zu Ehren der sittlichen Ausgewogenheit pädagogisch randständig erscheinen lassen, seinen guten Ruf ins Wanken bringen und den Dhimmi oder Harbi profan-technisch ins Abseits drängen. Islam ist schließlich die Lizenz auf praktizierten Sadismus, von zwei islamischen Führern ist der erwiesenermaßen brutalere derjenige mit der stärkeren „Religion“.

Der Schariaverweigerer möge als exzentrische Randfigur erkennbar sein oder, sofern er sich Gehör verschafft, als ein die Harmonie der „Mitte“ bedrohender Extremist. So verstanden säubert islamische Gewalt von Extremismus und Ungerechtigkeit.

9. Wenn der Islam wieder die Rolle der Menschheitsführung einnehmen soll, wird es nötig sein, dass die Muslimische Gemeinschaft in ihrer originalen Form wiederhergestellt wird.

Große Teile der totalitär denkenden Muslimbrüder bzw. ihr Umfeld treten hier als Salafīya in Erscheinung, als restaurierte Urgemeinde. Das sollten wir ernst nehmen und uns nicht wundern, dass nahezu jede Terrorgruppe zwischen den Philippinen (Moro National Liberation Front (MNLF), Abū Saiyāf (ein MNLF-Abkömmling)), Pakistan (Laškar-ĕ Ṭayyiba, LeT), Europa (Ḥizbu t-taḥrīr, HuT (4)) und Nigeria (Boko Haram) (5)), nahezu jede Missionsgemeinde oder fast jede islamische Partei ihrem eigenen Verständnis nach eine Kalifatsbewegung darstellt.

Auch bei Anhängerschaft und Umfeld der türkischen Millî-Görüş-Bewegung ist das werdende Kalifat dem muslimischen Endverbraucher in Einem Lebenssinn, Sozialwerk, wählbare Partei, ideelle Fortsetzung der heilssichernden Gemeinde der Prophetengefährten (ṣaḥāba) oder der Frommen Altvorderen (as-salaf aṣ-ṣāliḥ) und vermeintlicher Schlüssel zum Paradies, solange der Treueeid (baiʿa) auf den Führer (amīr, türk. emir, einst Necmettin Erbakan oder auch Cemaleddin Kaplan, heute vielleicht Erdoğan plus Bardakoğlu) abgelegt und eingehalten wird (6).

9. Der Islam muss wiederbelebt werden. Zwischen einem Wiederaufleben des Islam und der Übernahme der Führerschaft über die Menschheit, der Weltherrschaft, mag ein weiter Abstand bestehen und große Schwierigkeiten mögen auf dem Weg liegen, aber jetzt heißt es den ersten Schritt zu gehen, den der Islamischen Erneuerung.

10. Zur Erlangung der [moralischen und militärischen] Führerschaft über die Menschheit (leadership of mankind) muss uns etwas anderes dienen als nur der materielle Fortschritt, und diese weitere Qualität kann nur im Glauben liegen und in einer Lebensweise (way of life), die einerseits die modernste Wissenschaft und Technik nutzt und andererseits die Grundbedürfnisse der Menschen auf dem gleichen hohen Niveau erfüllt, wie es die westlichen Technokraten in der Sphäre des materiellen Reichtums getan haben. Dann aber muss dieser Glaube und dieser Lebenswandel (way of life) die konkrete Gestalt einer Gesellschaftsordnung annehmen, anders gesagt: Die Gestalt der Islamischen Gesellschaft (Muslim society).

Niẓāmu l-Islāmī, allahzentrische Gesellschaft. Am 30.07.2006 ließ Abu Bakar Bashir, der Führer des indonesischen Mujahedeen Council und Mitgründer der terroristischen »Jemaah Islamiyah« (JI, al- Ǧamāʿ al-Islāmiya, „Islamische Gemeinschaft“), verlauten, den Staat in eine Allahkratie (engl.: Allahcracy) zu transformieren (7).“

Bashir gilt als Verantwortlicher für den Anschlag von Bali am 12.10.2002, bei dem 202 Menschen ermordet wurden, darunter 88 australische, 38 indonesische, 26 britische, 7 amerikanische und 6 deutsche Menschen.

Der gottesfürchtige Terrorprediger Bashir, wegen guter Führung im Juni 2006 aus dem Gefängnis entlassen, eine Mitverantwortung für den Anschlag auf das Marriott Hotel im Jahre 2003 konnte ihm nicht nachgewiesen werden, führt zur islamischen Seinsweise aus: „Das System der Demokratie ist nicht der Weg des Islam, es ist verboten. Demokratie gründet auf der Volksherrschaft, aber der Staat muss auf Gottes Gesetz aufbauen. Ich nenne es Allahkratie.“

11. Bei der Betrachtung der Quellen und Grundlagen der modernen Lebensformen (ways of living) wird ersichtlich, dass die ganze Welt in die gottlose Barbarei, in die Ǧāhilīya gestürzt ist. Diese Ǧāhilīya entsteht aus der Rebellion gegen Gottes Souveränität auf Erden. Dadurch werden einigen Menschen Eigenschaften zuteil, die nur Gott zustehen, und andere Menschen werden beherrscht. Heutzutage haben wir nicht die einfach strukturierte Form der antiken oder vorgeschichtlichen Ǧāhilīya vor uns, sondern ein System, das sich das Recht anmaßt, charakterliche und soziale Werte selbst zu definieren und die Regeln des Zusammenlebens ohne Rücksicht auf die göttlichen Vorschriften auszuhandeln.

11. Sowohl die Erniedrigung des gewöhnlichen Menschen im Kommunismus als auch die Ausbeutung der Individuen und Nationen im Imperialismus und Kapitalismus sind damit nichts als ein Nebeneffekt der Rebellion gegen Gottes Autorität und der Verneinung der dem Menschen von Gott verliehenen Würde.

Die würdige Frau hat ihren Leib mit einem Tuch zu bedecken, nacktes weibliches Haar ist Krieg gegen Gott.

11. Die Islamische Seinsweise (Islam`s way of life) ist einzigartig, denn in allen anderen Systemen der Lebensführung wird, wenn man es genau betrachtet, ein Teil der Menschheit vergottet und gewissermaßen angebetet. Nur in der Islamischen Lebensweise werden alle Menschen von der Knechtschaft anderen Menschen gegenüber frei, nur in ihr können sie sich der ungeschmälerten Verehrung Gottes widmen, von Ihm alleine Rechtleitung empfangen und sich alleine vor Ihm verneigen. Hier allerdings gabelt sich der Weg. Dies ist die vitale Botschaft, welche die Menschheit noch nicht kennt. Sie ist kein Ergebnis westlicher Erfindungskunst oder des europäischen Genius, sie ist weder östlich noch westlich.

11. Ohne Zweifel besitzen wir diese neue Sache, die unübertrefflich, vollkommen und makellos ist, ein Ding, das der Menschheit unbekannt ist und das sie zu „produzieren“ unfähig ist. Aber, wie bereits ausgeführt, kann die Schönheit dieses neuen Systems nicht ohne eine konkrete Form empfangen werden. Um hier voranzukommen, müssen wir die Bewegung der Islamischen Erneuerung (the movement of Islamic revival) in einigen Muslimischen Staaten begründen. Nur eine solche Erneuerungsbewegung (revivalist movement) könnte eines Tages die Rolle der weltweiten Führung erlangen, sei der Weg bis dahin kurz oder lang.

13. Alle Rechtleitung ist von Gott.

Das war das Vorwort.

Kapitel I Eine einzige koranbasierte Generation

15. Zu einem bestimmten Zeitpunkt schuf die göttliche Botschaft eine Generation von Muslimen, die prophetischen Gefährten, möge Gott Wohlgefallen an ihnen haben, die in der islamischen Geschichte ihresgleichen nicht findet und auch in der Menschheitsgeschichte einzigartig geblieben ist. Das war die erste Periode des Islam, diese klare Quelle, aus der die erste Generation der Muslime ihren Durst stillte. Ob eine Beimischung diese Quelle hätte trüben können, vielleicht zu späterer Zeit?

Die Quelle selbst, aus der die Prophetengefährten tranken, war der Koran und nur der Koran, denn der dem Koran nachgeordnete Hadith ist ja ein Ausfluss aus diesem reinsten Wasser. Der Koran war also die einzige Quelle, die ihren Durst löschte, und das nicht etwa, weil es zu damaliger Zeit keine Zivilisation oder Kultur, keine Wissenschaft oder keine Bücher oder Denkschulen gegeben hätte. Die römische Kultur, Zivilisation und Rechtskultur, die griechische Logik, Philosophie und Kunst sowie die persische Zivilisation, Dichtkunst und Staatsverwaltung waren vielmehr vorhanden und hätten wirksam sein können. Auch die indische und chinesische Kultur waren zum Greifen nahe. Und doch erbaute die Lebensweise des Ur-Islam ihre Zivilisation ausschließlich auf Gottes Eigenem Buch (Book of God).

Der reale Mohammed war wohl eher mit der Islamisierung der polytheistischen bzw. judaisierten zentralarabischen Oasenkultur beschäftigt und hatte das Problem, die jüdische Tradition der Propheten für seine Zwecke zu beschlagnahmen und Abraham, Moses und Jesus posthum zu Ankündigern von Allahkult bzw. Mohammedgehorsam umzufunktionieren, die syrische Stadtkultur zu ignorieren und die entwickelte südarabische Identität auszulöschen. Erst al-Ghazali studierte die griechischen Philosophen, um ihren Einfluss auf den Islam zu verhindern (Islamisierung als ein Lernen, um zu zerstören). Eine beeindruckend antisoziale Haltung verbindet allerdings alle drei, Muḥammad, al-Ġazālī und Sayyid Quṭb, als gemeinsames Feindbild nennen sie die Frau und den mit dem Satanischen und Unmoralischen im Bund stehenden mythischen und realen Nichtmuslim. Mann, Moral und Paradies werden zum lichtgleichen Amalgam, Frau, Nichtmuslim und Teufel fusionieren zur bedrohlichen Gegenmacht.

17. Wahrhaftig, es war die Absicht des Propheten Mohammed, eine Generation heranzubilden, die rein war im Herzen, rein im Verstand und rein im Miteinander. Ihre Ausbildung hatte der von Gott vorgeschriebenen Methode zu folgen, wie sie im Koran niedergelegt ist, gereinigt von allen anderen Quellen.

Gereinigt von allem Nichtislamischen. Das Nichtislamische ist schmutzig und gefährdet den Weg ins Paradies. Der womöglich mal ein Glas Wein trinkende Jude, der Ungeschächtetes oder Schweinefleisch verzehrende Christ, Atheist oder Ex-Muslim stinkt nicht im profanen Sinne, sondern besudelt im spirituellen Sinne die auf dem Wege der Annäherung an Allahgott befindlichen Muslime.

Wie die Islamische Föderation Berlin (IFB) im November 2004 kleinlaut zugab, bevorzugte ihr Imam an der Kreuzberger Mevlana-Moschee allerdings eine drastische Sprache und brachte freche Schariaverweigerung, mangelnde Körperhygiene und ewige Verdammnis in Kongruenz: „Es gibt Deutsche, die auch gut sind. Aber sie sind und bleiben doch Atheisten. Wozu nutzen sie also? Haben wir jemals einen Nutzen von ihnen gehabt? Auf der ganzen Welt noch nicht. Weil Gott mit ihnen Mitleid hatte, gab er ihnen Freuden im Diesseits, aber im Jenseits kann der Deutsche wegen seiner Ungläubigkeit nur das Höllenfeuer erwarten. … Diese Deutschen, diese Atheisten, rasieren sich nicht unter den Armen. Ihr Schweiß verbreitet einen üblen Geruch und sie stinken.“ Die der Millî Görüş sehr nah und dabei der Muslimbruderschaft nicht allzu fern stehende IFB betrieb in Berlin 10 Moscheen und durfte an 37 Schulen islamischen Religionsunterricht erteilen.

Da Demokratie Götzendienst ist, sind die Muslime aufgerufen, alles „Westliche“ zurückzuweisen und den koranbasierten Führerstaat aufzubauen. Islam ist der gewaltbereite Kult um das Eigene und Makellose bei geheiligter Abwehr des Fremden und Unreinen.

Die koranische Republik, das neue Kalifat entsteht durch energische Akte der Reinigung und der Abwehr des Verunreinigenden.

19. Wann immer ein Mensch zu Lebzeiten des Propheten den Islam annahm, trennte er sich zugleich vollkommen vom Bereich der Ǧāhilīya (dem Zustand der Unkenntnis der göttlichen Rechtleitung) ab. Er trat in den Kreis des Islam und begann ein neues Leben und warf alles über Bord, was seinem vergangenen Leben angehörte, als er noch in Unkenntnis über das Göttliche Recht (Divine Law) war. Er betrachtete sein vergangenes, vorislamisches Leben, mit dem sicheren Gespür dafür, dass seine damaligen Taten unrein gewesen waren und im Islam keinesfalls zu tolerieren sind!

20. Der werdende Islam erreichte die völlige Zurückweisung und Abkehr von der ǧāhilī, unwissend und götzendienerisch zu nennenden Umgebung, ihren Gewohnheiten und Traditionen, was durch die Ersetzung des Polytheismus durch das Konzept der Einheit Gottes (Oneness of God) verwirklicht wurde. Die ǧāhilī, heidnisch und gotteslästerlich zu nennende Betrachtungsweise des Lebens und eine entsprechende Weltsicht wurde durch die Islamische Weltanschauung (Islamic view) überwunden. Heutzutage sind wir abermals von Ǧāhilīya umgeben, die in ihrer Natur mit der damaligen Ǧāhilīya völlig übereinstimmt und womöglich noch barbarischer und tiefer ist.

Mustafa Cerić (Muslims who live in Europe should present Islam to the western audience as a universal Weltanschauung, and not as a tribal, ethnical, or national culture (8)) beschreibt die Scharia als die „Weltanschauung“ der Muslime.

»In the sharı¯’’ah as their Weltanschauung, Muslims have their covenant with God, a covenant that is the same in content if not in form as the previous covenant contained in the Old Testament of Moses and the New Testament of Jesus. […]

Hence, this Islamic covenant, the sharı¯’ah, is perpetual, it is not negotiable and it is not terminable. It is perpetual because it is God’s infinite (azalı¯) word in the past; it is not negotiable because it has a power to enforce obedience; and it is not terminable because it is infinite (abad) into the future.

The fiqh (Islamic applied law) is not the sharı¯’ah. Rather, it is a particular understanding of the sharı¯’ah. Thus, the fiqh (understanding) of the shari’ah of a particular person or group is not perpetual, it is negotiable and it is terminable. The sharı¯’ah is the perpetual principle on the basis of which each and every generation of Muslims has the right and the duty to make judgments about good and evil, right and wrong, in the context of its time and space in accordance with its own experience (9).«

Muslime sind nach Auffassung des bosnischen Großmuftis also zur ewigen und unverhandelbaren Scharia verpflichtet, die Anwendung „im Kontext von Zeit und Raum“ erfolgt durch den elitär-gelehrigen und dabei ebenso kulturrassistischen wie frauenfeindlichen fiqh. Die systematische Barbarei wird zum „Einzelfall“ einer Art von Spruchrecht. Die das Fremde verehrenden Europäer lassen sich mit einem grantig-esoterischen „Die Scharia ist nicht der Fiqh!“ abspeisen. Die islamische Deklassierung der Nichtmuslime und Frauen bleibt heilssichernd.

20. Unsere gesamte Umgebung, die Auffassung und Vorstellungsfähigkeit der Leute, alle unsere Gewohnheiten, die Kunst, alle Verordnungen und Gesetze sind finsterste Ǧāhilīya, und sogar das, was wir gewöhnlich als die Islamische Kultur bezeichnen, als Islamische Quellen, Islamische Philosophie oder Islamisches Denken sind ebenfalls nichts als wackeliger Entwurf und falscher Glanz, heidnische Ǧāhilīya. Aus diesem Grunde konnten die Islamischen Werte niemals erfolgreich in unsere Herzen vordringen und sind unsere Gehirne noch nie von Islamischen Konzepten erleuchtet worden. Folglich kann keine Gemeinschaft unserer Zeit zu der Größe heranwachsen, die der ersten Generation des Islam zu Eigen war. Damit aber muss unsere auf den Dienst an der Islamischen BEWEGUNG (Islamic movement) ausgerichtete Arbeit vor allem zu Beginn jeder Einübung und Erziehung darauf achten, dass wir uns von allen Einflüssen der Ǧāhilīya fern halten, die uns umgeben und von denen wir auf manche Art abhängig sind. Wir müssen zur reinen Quelle zurückkehren, aus welcher die Menschen einst die göttliche Rechtleitung erhielten, die einzige Quelle, die von jeder Verschmutzung ganz und gar frei ist.

Taṣfīya – tarbīya, „Reinigung und Erziehung“, das Fremde herausdrängen, das Menschenmaterial allahbewusst drillen. Der in Deutschland beispielsweise von Hassan Dabbagh oder Pierre Vogel vertretene Salafismus arbeitet in diesen zwei Schritten oder Dimensionen, zum ersten setzt er auf die Reinigung von allen unislamischen Elementen (taṣfīya), zum zweiten auf die streng islamgemäße Ausbildung und Erziehung (tarbīya). Die mittelalterlich wirkenden Gewänder sind da nur folgerichtig, Symptom für den gelebten Hass auf alles Nichtislamische und für eine in Faschisierung begriffene Gegenkultur. Der ZMD verzichtet einstweilen auf Bärte und Burkas.

21. Wir müssen zur Quelle der Rechtleitung zurückkehren. Wir müssen uns frei machen von der Gesellschaft, die ǧāhilī ist, von den Weltbildern und Traditionen, die ǧāhilī sind, von den politischen und gesellschaftlichen Führungen und Führern, denn auch sie sind ǧāhilī. Keinen Kompromiss darf es für uns geben mit der widergöttlichen Gemeinschaft und Gesellschaft des Mangels an Allahbewusstsein, mit der Seinsweise der Ǧāhilīya. Zuallererst müssen wir die Lebenspraxis dieser Gesellschaft ändern, das Ǧāhilī-System an seinen Wurzeln greifen. Erheben wir uns daher hier und heute über die Ebene der Ǧāhilīya, ihre Werte und Moral. Wir und es, wir und das barbarische System, das sind zwei verschiedene Straßen, und wer auch nur einen Schritt mit der Karawane der Ǧāhilīya zieht, der wird das Ziel für immer aus den Augen verlieren und unseren Islamischen Weg verlassen.

In der Niedrigkeit der Ǧāhilīya zu leben müsse jeden halbwegs aufgeweckten Muslim zutiefst beschämen, denn in einer jederzeit erreichbaren Nähe gebe es die absolute Makellosigkeit und Reinheit, und nur das völlige Hinwenden zur dieser Quelle, zu Allahgott, bewahre vor dem Versinken im Schmutz der Dämonie.

Das Bejahen der universellen Menschenrechte beziehungsweise freiheitlichen Demokratie ist für einen nichtsäkularen und dabei etwa den »Meilensteinen« anhängenden Muslim Frevel an Gott und Dienst am Satan. Die Gleichberechtigung von Mann und Frau kann für derartig allahbewusste Mitbürger nur eine Einflüsterung des Iblīs, des höchsten Teufels sein, wobei kein DİTİB- oder VIKZ-Imam auch im Bezug auf die Deklassierung der Frau dem Sayyid Quṭb widersprechen könnte, letzterer zwar in der Manier der Salafisten gleichsam den Mantelsaum des Propheten berühren möchte, aber schließlich gegen die in ihrer Verfeinerung erst im Hochmittelalter ausformulierten (von niemand anderem als von Allāh gesetzten) Grenzen der Scharia nicht verstößt.

As-salafīya: Wie mit der Zeitmaschine 1.400 Jahre in die Vergangenheit nach Medina fliegen. Geduldiges, widerständiges Leben im gotteslästerlichen Blendwerk des Heute, äußerlich wie zufällig den Forderungen des Schariagroßmeisters Abū Ḥāmid al-Ġazālī gerecht werdend. Perfektionistisch die Fußspuren des Propheten gleichsam als Erster und Frommster nachschreitend, kann sich ein Abu Anas (Muhamed Seyfudin Çiftçi (10)) oder Abu Hamza (Pierre Vogel) ohne weiteres leisten, den Namen des Persers al-Ġazālī († 1111) und des Ägypters Quṭb († 1966) zu übergehen jedenfalls nicht zu nennen, und doch wird jeder Muslim selbst aus der Blazer und Krawatte tragenden Erbakan- oder Gülen-Bewegung mehr oder weniger gequält zugeben müssen, mit den bärtigen Missionaren von »Einladung zum Paradies / Islamschule« fromme „Brüder“ vor sich zu sehen.

Der Vater des Braunschweigers Muhamed Seyfudin Çiftçi war ein hochrangiger Funktionär der Millî-Görüş-Bewegung. Sohn Abū Anas wirkte zwischen 1992 und 1994 als „Sozialarbeiter“ im bosnischen Bürgerkriegsgebiet für die nachmalig den palästinensischen Terrorismus finanzierende Internationale Humanitäre Hilfsorganisation (IHH, um den Hamburger Arzt und IGMG-Funktionär Mustafa Yoldaş, am 12.07.2010 in Deutschland verboten, IHH-Vertretungen gibt es heute in Belgien, Dänemark, den Niederlanden und in Österreich). Salafistenscheich Abū Anas studierte in Medina ḥadīṯ (Hadith, heilssichernde Überlieferung) und fiqh (Schariagerichts-Praxis) sowie qaḍa (Sakralrichterschaft, zu al-qāḍī, Schariarichter) und bringt den auf Necmettin Erbakan fixierten oder sonstigen kufr betreibenden deutschen Türken damit die unmittelbare Rechtleitung aus dem heutigen bzw. aus dem prophetischen Arabien.

„Ad fontes!“ forderte Erasmus von Rotterdam (11) im Jahre 1511 („Sed in primis ad fontes ipsos properandum, id est graecos et antiquos – Aber vor allem muss man zu den Quellen selbst eilen, das heißt zu den Griechen und den anderen Alten.“). „Kaynaklara“, könnte das „missing link“ zwischen IGMG und Wahhabiten namens Scheich Çiftçi die Deutschtürken ermahnen, „kaynaklara doğru“. (ad fontes!, türk.).

45. Durch alle Epochen der Menschheitsgeschichte hindurch ist der Ruf hin zu Gott von einer einzigen, unveränderten Natur geblieben. Sein Ziel ist ‚Islam‘, was bedeutet, die menschlichen Wesen GOTT zu unterwerfen (bring into submission to God), sie derartig von aller Knechtschaft Menschen gegenüber zu befreien. Sich loszulösen von menschlicher Herrschaft und menschengemachten Gesetzen (human lordship and man-made laws), um die Souveränität und Autorität des EINEN WAHREN GOTTES (of the One True God) anzuerkennen und Sein Gesetz in allen Bereichen des menschlichen Lebens zu befolgen.

46. Der Mensch sollte sich nicht von der Autorität Gottes ablösen, um ein von ihr unabhängiges System zu entwickeln, eine abgetrennte Lebensweise. Demzufolge ist es wünschenswert, dass er in all jenen Bereichen des Lebens dem ISLAM folgt, in dem ihm entsprechende Wahlfreiheit zusteht, er sollte das Göttliche Gesetz (the Divine Law) in allen Lebensfeldern implementieren, damit zwischen ihm und dem Rest des Weltganzen Harmonie entsteht.

46. Ǧāhilīya ist demgegenüber die Herrschaft des Menschen über den Menschen und ist damit ein Verstoß gegen das universelle Prinzip. Ǧāhilīya hat nicht stets dasselbe System, oft hat sie gar keines, sie tritt immer dann auf, wenn die Gesellschaft sich eigene Führungen, eigene Konzepte und Werte oder eigene Traditionen, Gewohnheiten und Anschauungen entwickelt.

Der linke Antietatist wittert Herrschaftskritik, der entgrenzte Fremdenfreund aus der Kirchentagsecke eine Gelegenheit zum Gutfühlen. Nie wieder Unterjochung durch Menschen, jetzt unterjocht Allahgott. Ein Hauch von Sozialismus. Oder so ähnlich.

46 Hinter der Ǧāhilīya verbirgt sich keine weltfremde Theorie, vielmehr ist sie unter gewissen Bedingungen alles andere als theoretisch. Echte Ǧāhilīya tritt uns nicht selten als vitale Bewegung entgegen, die einer eigenen Führerschaft, eigener Werthaltungen und Konzepte sowie eigener Gewohnheiten und Gestimmtheiten nicht entbehrt. Sie ist eine durchstrukturierte Lebensform, ihre intensiv miteinander zusammenarbeitenden Mitglieder fühlen sich einander verpflichtet.

Was uns als Islamophobie unterstellt wird, eine unbegründet-panische Abwehr, ließe sich etwas anders also durchaus auf die Islamisten anwenden: Angst vor einer modernistischen Weltverschwörung. Den salafistischen Freunden des seelischen und geistigen Mittelalters mag die Kultur ungeschmälerter Frauenrechte und Pressefreiheit tatsächlich als Bedrohung erscheinen, andererseits geht es darum, den zur Gottesfurcht (taqwā) verpflichteten Nachwuchs den weltbürgerlich und wissenschaftlich angekränkelten Feinden gegenüber zu immunisieren.

47. Der geistige Grund des Islam, in welchem Jahrhundert auch immer, ist das Bezeugen des »Lā ilāha illā llāh …«, es gibt keine Gottheit außer Gott. Denn Er ist die einzige wahre Gottheit, der Erhalter Seiner Schöpfung und Regent des Weltalls, Er ist der Wahrhaftige Souverän. Dieses einzigartige Zeugnis ist das Bekenntnis, Allāh im Herzen zu haben, Ihm allein Verehrung zu entbieten und Seine Gesetze zu verwirklichen.

Der Beginn der zweiteiligen šahāda, des Bekenntnisses zu Allahgott und Scharia, verpflichtet den sittlichen Menschen zur Unterwerfung unter den Schöpfer und zum persönlichen Durchsetzen des Schariagesetzes. Eine zweite Hälfte des islamischen Credo bezieht sich auf Mohammed, Scharia und kalām sprechen auch von „die zwei Bekenntnisse des Glaubens“, aš-šahādatān.

Hört ein Muslim also auf Sayyid Quṭb oder folgt er heutigen Salafisten wie Bilal Philips (*1947 in Jamaika, „Rette deine Familie vor dem Satan!“ (12)) oder Muhamed Seyfudin Çiftçi (*1973 in Braunschweig, Prediger an der Islamschule Braunschweig und Vorstandsvorsitzender des Vereins Einladung zum Paradies (EZP)), so mag es zwischen orthodoxer Praxis und Ruf zur Religionsdiktatur bzw. zwischen allahkratischem Lebensgefühl und terroristischer Durchsetzung des Kalifats für ihn als Anhänger des „schönen Wortes des Eingottglaubens“ (kalimatu t-tauḥīd), wie die Schahada auch genannt wird, keine grundsätzliche Differenz geben, höchstens einen Unterschied der religiösen Folgsamkeit, der Glaubwürdigkeit, der Schariatreue, der Islamkonsequenz.

47. Das Schariagesetz aufzurichten muss bedeuten, dass die Menschen ihr gesamtes Leben der Unterwerfung unter Gott widmen. Doch kennen wir Menschen Gottes Rechtleitung nur durch eine einzige Quelle, durch den Gesandten Gottes, weshalb sich die Glaubensbezeugung vervollständigt mit einem: »… wa ašhadu anna Muḥammadun Rasūl Allāh«, und ich bezeuge, dass Mohammed der Gesandte Gottes ist.

Nach Auffassung der Sufis ist es gerade die zweite Hälfte der šahāda, die den Muslim vom Teufel unterscheidet, da der absolut Böse schließlich sehr genau weiß, dass es nur einen Gott gibt. Selbstverschuldet ähneln sich Juden und Christen also möglicherweise ein wenig dem Teufel an, weil auch sie den Gesandten verwerfen.

Aus salafistischer Sicht ist das Verhalten der prophetischen Gefährten und, soweit menschenmöglich, des Propheten selbst möglichst genau nachzuahmen. Eine logische oder universell-ethische Begründung des islamisch korrekten Verhaltens ist weder geboten noch möglich, der nicht von den Grenzen der Scharia gebändigte Verstand führe den Menschen in moralische und sexuelle Abgründe. Was nicht korankonform ist, ist unvernünftig, alle sittlich zu nennende heutige Wissenschaft sei bereits im Ur-Islam vorgegeben oder jedenfalls angelegt, jede andere Wissenschaft wie Totalitarismusforschung, Psychologie und Evolution ist satanisch.

Im August 2010 benutzt Salafist Muhamed Seyfudin Çiftçi den im Iran staatlich geplanten Steinigungsmord an Sakineh Mohammadi Ashtiani als Trittbrettfahrer, um für sich selbst und für die totale Scharia zu werben. Die Basler Zeitung bietet ihm ein Forum: „Alles, was im Koran steht und uns vom Propheten überbracht wurde, ist gerecht und vernünftig. Es gibt auch keine Alternative oder bessere Lösung. Somit ist auch die Steinigung als Strafe für Ehebruch gerechtfertigt“ (13).

Die mit der islamischen Ordnung (niẓām islāmī, türkisch: nizamı İslâm, im Schariastaat Pakistan gemäß Zia ul-Haq »Nizam-e-Mustafa. Islamic System« (14)) übereinstimmende persönliche Lebensführung zu verwerfen, die „Aqida“ (ʿaqīda, pl. ʿaqāʾid; wie das radikale IESH, das bei Château-Chinon in Burgund gelegene Institut Européen des Sciences Humaines den Begriff Scharia ganz gerne vertuscht) als die persönlich gelebte Scharia abzulegen, hieße, ins satanische Chaos zu stürzen, weshalb der Frauenleib nach Meinung von Pierre Vogel noch heute unter den Schleier zu bringen ist, möglichst auch unter den Gesichtsschleier, um die jenseitige Strafe halbwegs gewiss zu vermeiden.

48. Der Ur-Islam hatte sich von allen Fesseln des Götzendienstes und der Erniedrigung frei gemacht. Der Medinastaat war auf einem Glauben begründet, der die ganze Wirklichkeit des Lebens umfasste. Dieser Glaube brachte sogleich eine Gruppe von Menschen an die ihnen zustehende Herrschaft, Gläubige, die unabhängig geworden waren von jener menschlichen Herrschaft, die ǧāhilī gewesen war. Islam ist die im Sinne Allahs ausgeführte herrschaftliche Praxis gewesen, niemals eine blutleere Theorie. Gerade auch in den Finsternissen der heutigen Ǧāhilīya kann es für die Menschheit keine andere Weise der islamischen Wiederbelebung (revival of Islam) geben, als seinem naturgemäßen (islamischen) Charakter zu folgen und sich in eine BEWEGUNG und ein organisches SYSTEM zu transformieren.

49. Anstatt diejenigen Wesensmerkmale zu betonen, die sowohl den Menschen wie auch den Tieren gemeinsam sind, beförderte der Islam die zutiefst menschlichen Qualitäten, nährte sie und machte sie zum dominanten Faktor.

Islamverweigerung ist etwas Tierisches. Die Scharia lässt das innere Tier hinter sich und opfert es, sie „enttiert“, vermenschlicht.

49. Im Folgenden konnte der Islam eine großartige Zivilisation aufbauen, die Araber, Perser, Syrer. Ägypter, Marokkaner, Türken, Chinesen, Inder, Römer, Griechen, Indonesier und Afrikaner vereinigte, kurz gesagt: Menschen aller Nationen und Rassen. Ihre so vielfältigen Charaktereigenschaften wurden vereint und in wechselseitiger Zusammenarbeit (mutual cooperation), Harmonie und Eintracht nahmen sie am Aufbau der Islamischen Gemeinschaft und der Islamischen Kultur teil. Diese wunderbare Zivilisation war keinesfalls eine „Arabische Zivilisation“, sondern eine Islamische Zivilisation, denn sie war niemals „national“, sondern stets glaubensbegründet.

Aus einer in sittlicher Hinsicht dem Tier verwandten Niederung erhob sich ein Teil der Menschheit, die umma, in das, was den Namen Zivilisation eigentlich erst verdient. In völkischer bis rassistischer Manier wird ein Plural an nationalen oder ethnischen Eigenheiten angenommen, an einer Integration in universelle Standards hat Sayyid Quṭb als orthodox-islamischer Ideologe gar kein Interesse, sonst könnte ja jemand auf die Idee kommen, für den Dhimmi die Gleichberechtigung zu fordern oder, da sei Allahgott vor, gar für die Frau.

Islam ist geheiligte und heilssichernde Ungleichbehandlung, einen mehrheitsfähigen anderen Islam kann es in zweihundert oder bereits in hundert Jahren ja vielleicht geben – nachdem man sich von Scharia und Fiqh getrennt hat, vorher nicht.

Nachhaltig demokratisches Motto für Kindergarten, Stadt, Verein oder Firma: Muslim rein, Scharia raus.

Kapitel IV Auf Allahs dschihadistischem Pfad. Der glaubensbewegte Krieg für die Sache Gottes

53. Dreizehn Jahre lang war dem Botschafter Gottes aufgetragen, sich zurückzuhalten und die Praxis der Geduld zu üben, Kriegsführung [Dschihad, religiöses Töten] oder der Einzug der Kopfsteuer [Dschizya, religiöse Schutzgelderpressung] war noch nicht seine prophetische Aufgabe. Dann aber ist ihm aufgetragen worden, auszuwandern, und noch später ist ihm die Erlaubnis erteilt worden zu kämpfen [Nichtmuslime zu töten]. Es ist ihm auferlegt worden, diejenigen zu bekämpfen, die ihn bekämpften, und diejenigen zu verschonen, die keinen Krieg gegen ihn führten. Noch später ist ihm aufgetragen worden, die Polytheisten zu bekämpfen [zu ermorden], damit Gottes Religion ganz und gar aufgerichtet werden konnte.

53. Mit dem Ruf zum ǧihād ging die Aufteilung der Ungläubigen in drei Gruppen einher: Die, mit denen man im Frieden lebt, die, mit denen die Muslime im Krieg lagen und, drittens, die Dhimmis.

Juden und Christen als erniedrigte Arbeitskräfte, Halbsklaven. Alle arabischen Polytheisten waren auf Allahs Befehl hin zu ermorden.

53. Der Islam hat den Menschen erklärt, dass der Krieg gegen diejenigen unter den „Leuten des Buches“ geführt werden muss, die offen ihre Feindschaft erklären oder sich weigern, die ǧizya zu entrichten.

53. Die Menschen, mit denen der Gesandte Verträge abschließ, bestanden aus drei Gruppen: Erstens die Vertragsbrecher, Mohammed kämpfte gegen sie und war siegreich, zweitens diejenigen, deren Vertrag auf eine begrenzte Zeit abgeschlossen worden war, im Falle ihres Wohlverhaltens wurden sie in dieser Zeit auch nicht angegriffen, und drittens diejenigen, mit denen kein [übervorteilender, erpresserischer] Friedensvertrag bestand und die sich nicht im Kriegszustand mit den Muslimen befanden. Diese dritte Gruppe betreffend befahl Gott, ihnen eine Gnadenfrist von vier Monaten [vor dem Angriff oder Schutzvertrag] zu gewähren, einige entgingen dieser Gruppe auch dadurch, dass sie [zwar Juden oder Christen bleiben wollten, aber die muslimische Oberhoheit anerkannten und] ihre ǧizya zu entrichten begannen.

55. Diejenigen, mit denen der Prophet im Kriegszustand war, hatten immer Angst vor ihm (The people at war were always afraid of him).

Die näher rückende islamische Ordnung (an-niẓām) soll, Allahgott will es so, den Schariagegnern Angst machen. So dürfen Muslimbrüder bzw. Salafisten ihre Umgebung unter Berufung auf Mohammeds Vorbild energisch terrorisieren, wenn es etwa darum geht, eine Moschee zu errichten oder Sonderrechte für Kopftuch und Burka durchzusetzen. Allahs Liebling verleiht allen, die ihm folgen, den Freibrief zur Ausübung von Psychoterror und Erpressung.

Der Dschihad des Moscheebaus erfordert eine veritable Kultur illegaler Moscheebaustellen (vgl. Krefeld-Oppum, Am Verschubbahnhof 79-81, Sägefisch 044), denn Allahgott will schließlich auch in deiner Nähe ein Hauptquartier für daʿwa (Schariabewerbung) und ḥisba (Schariadurchsetzung), einen „Ort der Niederwerfung“ (masǧid, mosquée) und missbilligt von Menschen gemachte Vorschriften wie z. B. Bauvorschriften.

Bei Aufdeckung werden Lokalpolitiker, Polizeikräfte und Zeitungen mehrschichtig blamiert, indem unerwartete, den Straßenverkehr behindernde Blockadegebete organisiert werden oder indem zu unerwarteter Stunde Kolonnen von Bärtigen und Burkafrauen auf dem Marktplatz auftauchen (»Nächtens in Mönchengladbach« (15)). Örtlicher Christenklerus mag sich solidarisch gegen den Bürgermeister empören, die Antifaschisten gegen die Wertkonservativen und die Presse gegen die Polizei, damit die Moschee rascher fertig wird und Ciftcis Islamschule Braunschweig endlich verlassen kann.

57, 58. Diese Religion ist wahrhaftig eine allgemeine Erklärung der Freiheit des Menschen von aller Knechtschaft anderen Menschen gegenüber und ebenso von der Knechtschaft seinen eigenen Wünschen gegenüber, was ja auch eine Form des auf einen Menschen bezogenen Dienens ist. Diese Religion ist der Ausdruck dafür, dass kosmische Regentschaft und irdische Souveränität allein Gott gehören, dass Er der Herr aller Welten ist. Ja, das ist ganz bewusst eine Herausforderung an das in den verschiedensten Ausformungen auftretende, von Menschen geschaffene System. Wo immer der Mensch sich ein auf einen Menschen bzw. auf mehrere oder auf alle Menschen bezogenes Konzept der Souveränität anmaßte, trat er an die Stelle Gottes und beanspruchte eine Göttliche Eigenschaft (Divine attribute).

Im eigentlichen Sinne dienen, wirklich Knechtschaft ausüben darf der „ʿAbd Allāh“ (wörtlich: Diener bzw. Knecht Allahgottes), der sittlich lebende Mensch schließlich nur Einem gegenüber.

Der Gottesknecht ist damit nach der Doktrin auch der Muslimbrüder und Salafisten wie beiläufig zum Staatsstreich verpflichtet, sofern in seinem Wirkungskreis die Herrschaft Allahs noch nicht realisiert ist. ʿAbd Allāh zu sein als Aufruf zum Gesetzesbruch.

Der Genfer Hani Ramadan (Sohn von Said Ramadan, Sägefisch 109, und Bruder von Tariq Ramadan, Sägefisch 165) oder der Braunschweiger Muhamed Seyfudin Çiftçi werben für die schariakonforme Steinigung, wohl wissend, dass die noch geltenden Gesetze der Ǧāhilī-Demokratie sie nicht erlauben. Für den Salafistenscheich Çiftçi ist „alles, was im Koran steht und uns vom Propheten überbracht wurde, gerecht und vernünftig … Die Steinigung als Strafe für Ehebruch sei gerechtfertigt, sagte der 36-jährige Prediger (16).“

»Einladung zum Paradies« (EZP (17)) bedeutet: Wir brauchen eure Gesetze nicht, wir wollen in den Himmel.

58. Beim Installieren des Göttlichen Gesetzes auf Erden (God`s rule on earth) können wir weder auf Spezialisten zurückgreifen, wie das die Kirche mit ihren Priestern versuchte, noch kann es für uns irgendwelche Regenten als befugte Sprecher Gottes geben, was in einer so genannten Theokratie der Fall wäre. Gottes Gesetz zu etablieren bedeutet vielmehr, dass Seine Gesetze in Kraft gesetzt werden und dass jede letztinstanzliche Entscheidung, in welcher Angelegenheit auch immer, im Einklang mit diesen Gesetzen steht.

58. Die irdische Etablierung der Regierungs- und Kontrollgewalt Gottes, das Untersagen jeder Oberhoheit des Menschen, dem anmaßenden Usurpator die Souveränität wieder weg zu nehmen und sie erneut Gott zu überantworten, die Wirksamkeit des Göttlichen Gesetzes der Scharia (of the Divine Law (Shari`ah)) zuzulassen und das Untersagen aller menschengemachten Gesetze, all das kann durch bloßes Predigen nicht erreicht werden.

59. Diese universelle Erklärung von der Befreiung jedes Menschen von aller Gehorsamspflicht, abgesehen eben von der Autorität Gottes, diese Erklärung, dass Souveränität alleine Gott gebührt, dass Er der Herr des Universums ist, sie ist weit mehr als nur eine kopflastige, philosophische oder passiv akzeptierende Proklamation. Sie ist eine positive, ganz praktische und dynamische Botschaft mit der Perspektive, die Scharia als die Gesetzlichkeit Gottes (the Shari`ah of God) zur Anwendung zu bringen und damit die Menschen von ihrer Knechtschaft anderen Menschen gegenüber zu befreien und sie dem Dienst an Gott (to bring them into the service of God) zu unterstellen, jenem EINEN und Bündnispartnerlosen (the One without associates). Das kann nicht erreicht werden, solange [rituelles islamisches] GEBET und [politische muslimische] BEWEGUNG nicht ganzheitlich ausgesöhnt sind, nicht wirklich gelebt werden.

Salafismus ist: Sich vor Allahgott verneigen und den Gegner ermorden, aktiv werden für das Beten (ad-daʿwa) und das Töten (al-qitāl). Die heutigen Dschihadisten Algeriens verstehen sich als eine derartige Eintracht zwischen rituellem GEBET und politischer BEWEGUNG und nennen sich »Groupe salafiste pour la prédication et le combat« (GSPC, der al-Qāʿida zuzurechnen, al-Ǧamāʿatu s-Salafīyatu li d-Daʿwati wa l-Qitāl).

60. Gott ist [der Schöpfer und in jedem Augenblick auch der] der Erhalter (Sustainer) nicht lediglich der Araber, und auch Seine planerische Weitsicht (providence) ist nicht bloß auf die Angehörigen umma begrenzt. Nein, diese Religion will die ganze Menschheit zu seinem Schöpfer zurückbringen und sie von jedem Dienst befreien, den Dienst an Gott ausgenommen.

Diktatur als gelebter Gottesdienst. Das englische Substantiv „the Sustainer“ ist groß geschrieben: Nichts verdankt sich einem Naturgesetz, die Schöpfung wird Augenblick für Augenblick neu geschaffen, Allahgott könnte jederzeit anders handeln und jeden von uns am Weiterleben hindern, sonst wäre er ja nicht allmächtig.

„Diese Religion“, etwa im Titel der um 1967 entstandenen qutbschen Schrift: »Haḏā d-Dīn. This Religion« ist eine typische Formulierung des ägyptischen Ideologen (vgl. »Die Wolken der Unwissenheit und die Zügel der Macht«, Sägefisch 185). „Diese“ Lehre, die richtige, von „jener“, von der falschen Religion zu unterscheiden und darüber hinaus jede Situation zu „islamisieren“, jede Einzelheit des Weltganzen als „Zeichen“ (Āya, pl. Āyāt, auch: Koranvers) Allahgottes zu sehen und gewissermaßen mit dem Finger darauf zu zeigen, ist etwas sehr Koranisches. Beim Hören auf das welterklärende Ur-Buch, an dem jeder Federstrich unendlich heilig ist, mag sich mancher Muslim zudem an die aus religiöser Dankbarkeit geäußerte und vielfach in Kalligraphien dargestellte gottesfürchtige Redensart erinnert fühlen, die Sure 27:40, entstammt („This is by the Grace of my Lord“) und die dem Sprecher bedeutet: „Dem Schöpfer sei Dank, al-ḥamdu li-llāh: alle Dinge kommen von Gott all unser Dank gilt Gott allein“. In Allahs koranischem Bauplan der Welt nämlich heißt es zu einem menschenseitig geforderten Wunderzeichen, die kecke Königin von Saba verlangte von Salomon, ihren Thron herbeizuzaubern: Haḏā min faḍl Rabbī – [Auch] DIESES geschah durch die Gnade meines Herrn (18).

Der salafistische bzw. dschihadistische Islam versteht sein soziales Tun als reinigend, pädagogisch und befreiungstheologisch, wirklich böse Terroristen sind schließlich nur die Demokraten. Angesichts der absoluten göttlichen Gerechtigkeit, wie sie die Scharia stiftet, ist ein Sozialismus etwas Überflüssiges (Beigesellung). Die christliche Schariaverherrlicherin Beate Sträter, sie hatte einst in Kairo Religion unterrichtet (über Frau Sträter zur Spezies der Muslime: „Beeindruckt hat sie, wie deren Form der Frömmigkeit in den Alltag eingebettet ist, etwa während des Fastenmonats Ramadan“), verglich in ihrer Doktorarbeit den südamerikanischen roten Aktivisten und Christen Leonardo Boff mit dem Theoretiker für expansiven Kulturrassismus Sayyid Quṭb (19).

Kirchentag 2009, Bremen (20). Sträter sinniert zum Thema: »Was bringt der Dialog?« Tja, was – ganz viel Scharia bringt er, sogar für die, die sie gar nicht wollen. Beim Zweiten Ökumenischen Kirchentag (München 2010) zauberte Sträter mit Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik und Generalsekretär Aiman Mazyek (ZMD) zu »Juden, Christen und Muslime lesen in ihren Schriften (21)«.

60. Wenn man den Islam [endlich wieder richtig, ] auf diese Weise versteht, bedeutet Dienst im eigentlichen Sinne (real servitude) Gesetzesgehorsam (following laws), und dieser ist eben ausschließlich Gott vorbehalten. Jeder, der einem anderen dient als Gott, steht folglich außerhalb der [einzig wahren] Religion, selbst wenn er sich als [muslimischer] Religionsangehöriger ausgibt. Der Prophet hat klar gemacht, dass nach der Scharia der Grundsatz „Anbetung ist Gehorsam“ gilt, und wenn man Gottesverehrung (worship) oder Anbetung so versteht, wird erkennbar, dass die Juden und Christen in dem Augenblick, als sie Mohammed den Gehorsam verweigerten, Gott gegenüber „ungehorsam“ waren und damit jenen zu gleichen begannen, die „Gott etwas anderes beigesellen“.

Mohammed aktualisierte die Jahrtausende alte abrahamische Menschheitsreligion, ab der Zeit um 612 oder 622 n. Chr. also haben die verstockten Buchbesitzer voll verantwortlich Schirk betrieben, Polytheismus.

Wer heute der freiheitlichen Demokratie folgt, so ließe sich dieser Gedanke in Schariafolgerichtigkeit, in Islamkonsequenz ja vielleicht im Sinne von Pierre Vogel (Deutschland) oder Nicolas Blancho (*1983 in Biel, Schweiz) fortsetzen, begeht Schirk, ist Polytheist.

Aus Sicht von Salafisten ist Säkularisierung Krieg gegen Allāh.

61. Welches politische System auch immer auf Erden errichtet wird, es sollte seine Autorität von Gott beziehen, seine Gesetze alleine von Ihm empfangend. Nur dann ist jedes Individuum wirklich frei und kann es unter dem Schutzschirm des einigenden, schariabasierten Staates und gesamtgesellschaftlichen Rechtsrahmens sogar seiner eigenen Religion folgen. Nur so und nicht anders kann die Religion gereinigt (purified) werden. Das Wort Religion meint mehr als nur Gläubigkeit (belief), Religion ist Lebensgefühl und Lebenspraxis, eine komplette Seinsweise (way of life), und der Islam gründet im Glauben. Solange die Menschen die Grenzen der gesamtgesellschaftlichen [schariatischen] Gesetze nicht verletzen, die ihrerseits schließlich Göttlich legitimiert sind (based on a Divine authority), können sie ihrem Glauben oder ihrer Religion völlig wunschgemäß folgen. Wer das verstanden hat, der weiß, was dieser besondere Charakter des Schwert-Dschihad (ǧihād bi s-saif) ist, der zum Zwecke hat, der islamischen BEWEGUNG den Weg des Predigens freizuräumen. Der hat auch verstanden, dass Islam keinesfalls lediglich eine defensive politische Bewegung ist (defensiv in einem engen Wortsinne aufgefasst).

Multikulturalisten erstreben die Aufspaltung der Staatsbürger in Glaubensnationen und wollen den Wandel in eine schariakonforme so genannte Gesamtgesellschaft („unsere bunte Republik Deutschland“).

Der Teufel gibt uns die demokratischen Gesetze, von Allahgott allein stammen die richtigen Gesetze:

62. Bei einer Auffassung des Wortes „Verteidigung“ (defense) in einem weiten Sinne verstehen wir das wahre Wesen des Islam, das in einer universellen Erklärung und Verkündung der Freiheit des Menschen von der Dienstpflicht anderen Menschen gegenüber besteht und in einer Aufrichtung des irdischen Königtums Gottes (souvereignty of God) und Seiner politischen Herrschaft (and His Lordship). Damit hat alle menschliche Herrschsucht und Rücksichtslosigkeit (selfishness) ein Ende, das ist die Implementierung des Regelwerks der Göttlichen Scharia (of the Divine Shari’ah) in allen menschlichen Belangen.

Volksouveränität führt in die höllischen Flammen.

73. Es mag geschehen, dass die Feinde des Islam beschließen, in ihren Zonen zu bleiben, um weiterhin der Herrschaft der Menschen über die Menschen zu huldigen, während sie von der Botschaft der universellen Befreiung noch nicht erreicht sind. Aber der Islam kann sich damit nicht zufrieden geben, solange sie nicht die ǧizya entrichten, die ein Zeichen dafür ist, dass sie ihre Tore und Türen für die islamische Predigt geöffnet haben und ihr staatlicherseits keine Hindernisse in den Weg stellen.

Welcome to the Islamic Da`wah Center, a historical landmark in the heart of Houston, one of America’s greatest cities. (22).

78. Das Erkennungsmerkmal einer Muslimischen Gesellschaft ist dieses: Alle ihre Angelegenheiten gründen allein in der anbetenden Hinwendung des Menschen an Gott. Ein Mensch, der nicht an das Einssein Gottes glaubt, verehrt mehr als lediglich Gott.

Der manichäische und totalitäre politische Kult, der hier aus dem tauḥīd, dem Eingottglauben, entwickelt wird, erspart dem salafistischen Endverbraucher der Bewegung »Einladung zum Paradies« (EZP) die eigene Meinung, denn schon ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein könnte Allahgottes Einmaligkeit schmälern und eine erkennbar schariawidrige Meinung muss eine Einflüsterung des Satans sein.

Gesetze können nur beiläufig eingehalten werden, der Salafist ist gewissermaßen zufällig verfassungstreu. Letztlich begegnet uns derlei Ungerührtheit und Faktenresistenz überall, wo Scharia und Fiqh nicht wirklich abgelehnt werden: Von den Moscheevereinen des türkischen Staatsislam der DİTİB über die ihre Imame selbst ausbildenden Gemeinden des VIKZ (Süleyman-Hilmi-Tunahan-Bewegung) bis zu den Naqschbandi-Sufis (Peter Dyck, um Scheich Nazım El-Hakkani), zur hochnäsigen Verherrlichung der rechten Lehre gehört es, nichtmuslimische Ansichten für belanglos zu halten.

Die nicht koranbasierte Weltbetrachtung ist letztlich nicht wichtig. AEMR und GG sind trügerische Oberfläche und lenken ab vom Eigentlichen. Guten Abend Herr Minister, willkommen zum Fastenbrechen in unserer Moschee (23).

Das bevölkerungsreichste deutsche Bundesland hat künftig in Sachen Schariatisierung der Politik auch von seinem Integrationsminister möglicherweise nicht viel Gutes zu erwarten. Das männerrechtliche Markierungszeichen und tugendpolitische Kontrollinstrument des islamischen Schleiers betreffend antwortete Guntram Schneider, Nordrhein-Westfalens frisch gewählter Minister für Arbeit, Integration und Soziales auf die Frage „Wollen sie das Kopftuchverbot für Lehrerinnen wieder abschaffen?“ tolerant tönend und schariafreundlich: „Wenn ein Kopftuch nicht aus politischen Gründen getragen wird, habe ich nichts dagegen. Ebenso wie ich nichts dagegen habe, dass Kreuze in Klassenzimmern hängen.“ Der Sozialdemokrat will also das mühsam errungene Lehrerinnenkopftuchverbot kippen (24).

79. Bevor wir uns aber an die Arbeit begeben können, das Islamische Gesellschaftssystem und die Muslimische Gemeinde zu organisieren, sollten wir beachten, dass die Menschen ihre Herzen reinigen und nichts verehren außer Gott. Denn nur jene, die derart gereinigten Herzens sind, können sich zu einer [wirklich muslimischen] Gruppe zusammenschließen, und nur eine solche Gruppe, deren Glaube und Planung, Gebet und Gesetz vollkommen frei sind von allem Dienst, der nicht Allah gilt, sie allein kann den Aufbau des Muslimischen Gemeinwesens beginnen. Jeder, der wirklich islamisch leben will, wird wie von selbst ein Teil dieser Gruppe werden und wird eine Verkörperung des »Lā ilāha illā llāh, Muḥammadun rasūlu llāh« sein.

Alle Fragen haben ein Ende. Das zum Zweifeln (Überdenken) fähige Ego löst sich in der expansiv denkenden Kultgruppe auf, jedes Individuum entformt sich in die kollektive Formel der šahāda. Aus dem finsteren Sumpf der Ǧāhilīya wächst mit Billigung des Schöpfers ein ehrbares soziales System, und wie ein Molekül rastet der Salafist ein in das wachsende Kristallgitter des koranbasierten Tugendstaates. In Gehorsamspflicht ist der Muslim, einem magnetisierten Teilchen gleichend, auf den Führer zugeordnet, auf den Nachfolger Mohammeds und irdischen Stellvertreter Allahgottes, unendlich bereit, einen militärischen Befehl entgegenzunehmen und unhinterfragt auszuführen. Die Wiederbelebung des Urislam wird den Quṭb-Anhängern, den Quṭubiyūn erlebbar als ein einziges Fließen, vom Glaubensbekenntnis ausgehend, über das tägliche Gebetsritual, hinein in die heilssichernde BEWEGUNG und, in šāʾa llāh, in die realisierte Gottesherrschaft.

Drum hurtig, Bruder aus Paris, eile zum polizeilich nicht genehmigten Gebet auf eine der drei dir bekannten Straßen im 18. Arrondissement, quartier Barbès: rue des Poissonniers, rue Myrha, rue Polenceau, der Verkehr kann dabei um Gottes Willen blockiert werden. Prière musulmane illégale. La rue est totalement occuppée par des musulmans (25).

85. Niemandem steht es zu, ein Gesetz zu erlassen, solange nicht geklärt ist, dass Gott der Gesetzgeber ist und dass die Quelle der Autorität keine Nation, Partei oder Persönlichkeit ist, sondern Gott Selbst. Das Recht, Gesetze zu erlassen, kann nicht an einen Menschen oder eine Gruppe von Menschen delegiert werden, wie das einst in Europa mit der „Kirche“ der Fall war. Im Islam gibt es keine „Kirche“, niemand kann im Namen Gottes sprechen als Sein Botschafter. Zu den Grenzen des Göttlichen Gesetzes der Scharia sind ganz klare Verfügungen erlassen worden.

Allahs Liebling, das vollkommenste aller Wesen. Da fragt man sich doch, was für ein Theater die Muslime eigentlich darüber machen, nur ja nicht Mohammedaner genannt zu werden.

Spuren verwischen. Der Emir oder Scheich möchte sagen können, der Tagesbefehl käme gewissermaßen unmittelbar von Mohammed und Allahgott.

Durch die von Unheil getränkte, von Geistern und Teufeln belebte Welt spannt sich der Ariadnefaden des göttlichen Gesetzes. Die Orientierung bietende Schnur der Scharia ist an zwei Punkten festgeknüpft, in der Vergangenheit im einzig zivilisierten Staatswesen, im Medina Mohammeds, und wie an einer Rettungsleine lässt es sich ins Paradies hangeln, wenn man nicht locker lässt.

88. Der Mensch ist ein Teil des Weltalls, die Gesetze, die unsere menschliche Natur beherrschen, unterscheiden sich nicht von den Gesetzen, die das Universum regieren. Der Schöpfer des Weltalls und der Menschheit, Er, der den Menschen gegenüber den universellen Gesetzen gehorsamspflichtig gemacht hat, hat allen Handlungen und Werken der Menschen die SCHARIA vorgegeben. Wenn ein Mensch der Scharia folgt, ist er in Harmonie mit dem Universum befindlich und auch in Übereinstimmung mit seiner eigenen Natur. Die SCHARIA ist demzufolge ebenso ein Teil des universellen Naturgesetzes wie auch Teil der körperlichen und biologischen Gegebenheiten des Menschen.

Scharia ist Naturzustand, Islam Naturreligion. Das Abhacken von Händen und Köpfen stellt damit lediglich gestörte universelle Harmonie wieder her. Der Biologie gemäße Peitschenhiebe. Das Burka-Gen.

89, 90. Der Gehorsam gegenüber der Scharia ist zur Erhaltung der allgemeinen Harmonie unerlässlich. … Völlige Übereinstimmung zwischen dem menschlichen Gesetz und dem Gesetz des Weltalls ist von unübertrefflichem Nutzen für die Menschheit. Nur in diesem Zustand wird die Menschheit mit sich selbst ausgesöhnt sein und mit dem Universum in Frieden leben können. … Tatsächlich harmonisiert die SCHARIA das äußerliche Verhalten der Menschen mit der inneren menschlichen Natur.

126. Für die Muslime konnte die Dāru l-Islām zum Heimatland werden, dessen Regent Gott ist und dessen Verfassung der Koran. Dāru l-Islām ist das edelste Konzept von Heimat, Nation und mitmenschlicher Beziehung. Diejenigen, die zu Gott einladen, sollten alle Einflüsse der Ǧāhilīya von sich entfernen und auf Dauer von sich fern halten. Denn die Verunreinigung durch den širk, die Beigesellung, ist eine bleibende Gefahr, und eine jede falsche Beziehung der Muslime zu Heimatland, Rasse oder Nation ist ein versteckter širk.

127. Wahrlich, in einem Land, in dem die SCHARIA nicht aufgerichtet ist, gibt es keinen Islam und ein Ort ist nicht Teil der Dāru l-Islām, wenn der Islam zwar bekannt und gewohnt ist, die Göttlichen Gesetze aber nicht angewendet werden.

Ohne Islamische Revolution keine Islampraxis und kein Seelenheil.

132. Sowohl in ihrer historischen als auch in ihrer heutigen Spielart ist die Ǧāhilīya bösartig und zersetzend. Ihr äußeres Gewand mag sich im Laufe der Jahrhunderte ändern, doch bleiben ihre Wurzeln stets dieselben. Ihre Wurzeln sind menschliche Begierden, welche Unwissenheit und Selbstverliebtheit zu verewigen drohen, Begierden, die durch gewisse Personen, Klassen oder Nationen dazu gebraucht werden, über Gerechtigkeit, Wahrheit und Güte zu herrschen. Das reine Gesetz Gottes aber durchtrennt diese Wurzeln, um einem Rechtssystem zum Durchbruch zu verhelfen, das keine menschlichen Beimengungen enthält und das frei ist von Unwissenheit und Partikularinteresse.

Die den Frevel ernährenden Pfahlwurzeln sind gnadenlos auszureißen, dem Satan sind die militärischen Nachschubwege abzuschneiden. Beim Ansinnen, die Dämonie aushungern zu lassen, geht es nicht nur um die Ideologie der Feinde, um die feindliche „kulturelle Reproduktion“ durch ein im Sinne Allahs abzuschaltendes nichtislamisches Schul und Bildungssystem, sondern auch um das Töten des einen oder anderen politischen Gegners im jeweiligen „Einzelfall“.

Mord an den Hartnäckigsten (prominente Atheisten oder Feministinnen) oder den Einflussreichsten (säkular denkende Journalisten, Autoren oder Wissenschaftler wie der 1992 ermordete Faraǧ Fauda (26)) aller Förderer der Ǧāhilīya ist in die große sozialpolitische Reinigungsarbeit der Muslimbrüder inbegriffen. Mordende Säuberung ist besonders geboten, sobald sie „nachweislich“ den Verhinderer der islamischen Unterwanderung, der daʿa, erfolgreich treffen kann. Vordergründig heißt daʿa Missionierung, praktisch gemeint ist allerdings, solange die Scharia nicht überwunden ist, das Zurückdrängen der Pressefreiheit und Rechtsstaatlichkeit.

Eine in diesem Sinne „missionarisch“ tätige pakistanische Dschihadgruppe nennt sich entsprechend „Gemeinschaft der Verkündigung“, Jamaat-ud-Dawa (JuD (27)) und auch die 1953 gegründete, in Deutschland verbotene HuT (Hizb ut-Tahrir, Ḥizbu t-taḥrīr, „Partei der Befreiung“) ist der engagierten daʿa gewidmet: „Ziel von Hizb-ut-Tahrir ist die Wiederaufnahme der islamischen Lebensweise und das Tragen der Da’wa (Botschaft) in die Welt. Dieses Ziel bedeutet, die Muslime wieder zu einer islamischen Lebensweise in Dar ul-Islam zurückzuführen, einer islamischen Gesellschaft also, wo alle Angelegenheiten des Lebens gemäß den islamischen Rechtssprüchen entschieden werden. Die Sichtweise im Leben, der Handlungsmaßstab, muss das (islamisch) Erlaubte und Verbotene (al-ḥalāl wa l-ḥarām) sein, im Schutze des Islamischen Staates, des Kalifats, in dem die Muslime einen Kalifen aufstellen, ihm die Bai’a zum Gehorsam auf das Buch Allahs und die Sunna Seines Propheten leisten und darauf, dass er den Islam als Botschaft in die Welt trägt durch Da’wa und Dschihad (28).“

Nicht nur unter sunnitischen Parteigängern der Scharia gilt die islamische Mission, gilt die daʿa, immer wieder als mit dem religiös begründeten Mord bestens vereinbar. Die vom Iran unterstützte, schiitische irakische »Islamische Dawa-Partei« (Ḥizb al-Daʿwa al-Islāmīya (29)) etwa scheiterte 1982 mit einem Attentatsversuch an Diktator Saddam Hussein und ist im Folgejahr für Bombenanschläge in Kuweit verantwortlich gemacht worden. Ihr ideologischer Führer, der von Saddam Hussein ermordete Großayatollah und Theoretiker einer schariabasierten Wirtschaft Muḥammad Bāqir aṣ-Ṣadr, wollte einen auf der vollständigen Scharia gegründeten Irak errichten. Chomeini übernahm einige wirtschaftspolitische Ideen des irakischen Großayatollahs.

138. Nichts am Islam gibt es, dessen wir uns schämen müssten oder das wir nur furchtsam verteidigen könnten, nichts, was wir heimlich unters Volk schmuggeln müssten. Islam ist die siegreiche Gesinnung, überlegen vor dem Denken des Ostens und dem Denken des Westens und dieser und jener Erscheinungsweise der Ǧāhilīya, das heutzutage auch von so genannten „Muslimen“ vertreten wird, die es wagen, den Islam mit Aspekten derjenigen Zivilisation zu rechtfertigen oder auch nur zu vergleichen, die wir als minderwertig wissen, als ǧāhilī. Diese Menschen sind die Aggressoren gegen die Religion, die den Islam verteidigen, als säße er auf der Anklagebank.

Begrifflichkeiten der Universalität, ob wissenschaftlich oder menschenrechtsbezogen, sind auf die einzig sittlich zu nennende Glaubenslehre nicht anwendbar.

142, 143. Der Gläubige ist unübertrefflich in seinem Natur- und Weltverständnis, da der Glaube an den Einen Gott, in der Weise, wie er dem Islam zuteil geworden ist, die größte Wahrheit ist. Der Gläubige ist unübertrefflich in seinen Werten und Standards, an denen er Lebensereignisse und Personen misst. Und der Gläubige ist unübertrefflich in seinem Gesetz, seiner Lebensführung und seinem Gesellschaftssystem.

Der kirchlicherseits für den Dialog mit dem Islam so oft bemühte Glaube an den „Einen Gott“ findet sich also bereits beim Ideengeber der Muslimbrüder, Sayyid Quṭb.

Die zur kulturrassistischen Scharia schweigende Katholische Kirche betreibt eine derartige, die universellen Menschenrechte gefährdende Toleranz bereits seit 1964 als dogmatische Verschmelzung von Christus und Allahgott unter Berufung auf den Stammvater Abraham und lässt im »Lumen Gentium« antijesuanisch und postchristlich verkünden: „Der Heilswille [Gottes] umfasst aber auch die, welche den Schöpfer anerkennen, unter ihnen besonders die Muslime, die sich zum Glauben Abrahams bekennen und mit uns den einen Gott anbeten, den barmherzigen, der die Menschen am Jüngsten Tag richten wird.“

Im Folgejahr definierte der Vatikan, wiederum unter Verwendung des ungefragten Abrahams, den christlichen Gott als mit dem Islamgott identisch. Polygame Steinigungsfreunde und weltweite Katholiken würden dieselbe Gottheit anbeten, den „alleinigen Gott“, weiß »Nostra Aetate«:

„Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslime, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie Abraham sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gern beruft.“

Zur geistlosen, brutalen und frauenfeindlichen Scharia erklärt der Osnabrücker Katholikenrat in seiner »Islambroschüre«:

„SCHARIA bedeutet ursprünglich ‚Weg’. Der Begriff meint die göttliche Schöpfungsordnung und wird meist mit ‚islamisches Recht’ übersetzt. Erkennbar wird dieser ‚Weg’ für Muslime im Koran und im Vorbild des Propheten. Die Umsetzung der dort niedergelegten Grundprinzipien in Gesetze ist Aufgabe der Rechtswissenschaft (fiqh). Die Scharia ist kein fertiges Gesetzbuch, sondern lebendige Auslegung (30).“

Die extrem multikulturell (antietatistisch, strukturhassend) motivierte Evangelische Kirche im Rheinland (EKIR) schließt sich inzwischen ausdrücklich den vier bis fünf Jahrzehnte älteren, proschariatischen (menschenrechtswidrigen) Standards der katholischen Obrigkeit an, wie sie in »Lumen Gentium« und »Nostra Aetate« als das festgelegt worden sind, was der Islamkritiker und gründliche Kenner von Christentum und Kirchengeschichte Helmut Zott so treffend als den „Jahrtausendirrtum“ bezeichnet. EKIR: »Abraham und der Glaube an den einen Gott (31)«.

152, 153. Und dann gibt es das JENSEITS. Es muss eine existente Sphäre sein, unmittelbar der irdischen Sphäre benachbart und letztlich nicht getrennt von ihr, eine äußere Wirklichkeit ebenso sehr wie sie im Bewusstsein des Gläubigen vorhanden ist. Aber die Anstrengungen haben auch dort noch kein Ende, und die [dortige] wirkliche Entscheidung ist [für uns Menschen] unfasslich. … Jenen, die den Glauben zurückgewiesen haben, den Tyrannen und Verbrechern, hat Gott die Strafe verheißen, während Er ihnen eine begrenzte irdische Lebenszeit zugestanden hat: Obwohl Er einige von ihnen bereits in diesem Leben bestraft, wartet die letztliche Strafe im JENSEITS auf sie.

Die absolute, letztlich einzig bedeutsame Sphäre der unbegrenzten Machtfülle und vollkommen Unverständlichkeit ist uns allen wie zum Greifen nah und berechtigt den faschistoid agierenden Führer (Imam, Ayatollah, Muslimbruder) zur gelegentlich praktizierten Brutalität. Der Muslim hat nach Kräften an der Abschaffung von allgemeinen Menschenrechten, Wissenschaft und Pressefreiheit mitzuwirken.

154, 155. Damit erhellt sich die Bedeutung, die der zu Gott verpflichtende RUF [im Laufe der Jahrtausende] für die Menschheit gehabt hat. Die Geschichte des RUFES und die Geschichte derer, die ihm Folge leisteten, sowie jener, die sich dem RUF widersetzten, umfasst die Mahnung des frommen Noah und die Geschichte jener, die auf Noahs Warnung nicht hörten, sie beinhaltet die Armeen des Pharao und die vor den Ägyptern erfolgreich flüchtenden Gottesfürchtigen. Die einstigen Bekenner Gottes waren die am stärksten rechtgeleiteten Menschen ihrer Zeit beziehungsweise ihrer israelitischen Zeit, obgleich sie die vollständige Durchsetzung der Religion noch nicht erreichen konnten und die ungeschmälerte Gottesherrschaft noch nicht leben durften [was erst Mohammed beschieden war]. Die Geschichte des RUFES wird uns durch die Verworfenheit der Polytheisten bezeugt, die sich von der göttlichen Rechtleitung und dem Glauben an Mohammed abwendeten, und ebenso bezeugt in der auf Gottesfurcht begründeten Siegesgewissheit der GLÄUBIGEN.

An die Gewalttradition des Medinastaates gilt es anzuknüpfen, die verstaatlichte Deklassierung der Dhimmis und Frauen sichert das Seelenheil. Wer sich Allahs erneuerter Herrschaft in den Weg stellt, darf nach prophetischem Vorbild getötet werden.

159. Der Kampf zwischen GLÄUBIGEN und Glaubensfeinden ist niemals aus politischem, ökonomischem oder rassischem Motiv heraus erfolgt, sondern ein echter Krieg der Weltanschauungen gewesen: Unglaube gegen Rechtgläubigkeit, Ǧāhilīya gegen Islam. … Es hat sich also um eine Frage des Glaubens gehandelt und um einen Kampf des Glaubens. Die GLÄUBIGEN mögen dessen eingedenk sein, was auch immer die Islamfeinde dazu erklären, schließlich sind die Gottesfürchtigen den Widersachern Feinde, allein, weil sie an Allah glauben und einzig Ihm ihren Gehorsam und ihre Unterwerfung anbieten.

Bedarfsweise wahrheitswidrig ist jedem Islamgegner eine ungleich größere Destruktivität und Aggressivität zuzuerkennen, damit der Kampf für die Schariagesellschaft zur „Notwehr“ wird. Wir nähern uns dem Ende des Buches:

160. Heutzutage wird die christlich betriebene Geschichtsverfälschung in der Behauptung sichtbar, die Kreuzzüge seien eine Form des Imperialismus gewesen. Das ist aber ganz bewusst völlig falsch erklärt, denn der Imperialismus der jüngeren Vergangenheit ist nichts anderes als eine neue Maske der unveränderten kreuzzüglerischen Gesinnung. Nur weil die Kreuzzugsmentalität heutzutage nicht in ihrer ungefilterten Form umgesetzt werden kann, wie das im Mittelalter noch möglich war, muss sie sich als Imperialismus tarnen.

Menschenrechtsimperialismus. Gleichberechtigungskreuzzug. Der Islam hat es schon schwer mit dem globalisierten Unglauben. Das letzte Zitat:

160. Der unverschleierte kreuzzüglerische Geist aber wurde gegen den Felsen des wahren Glaubens geschmettert, den die Muslimische Führung (Muslim leadership) darstellte.

Soweit unsere Betrachtung der »Zeichen auf dem Weg. Maʿālim fi ṭ-Ṭarīq« des Sayyid Quṭb, ein Buch, das auch heute gelesen und verehrt wird und jede Integration in AEMR oder deutsches Grundgesetz verhöhnt.

Eine felsenfeste „Muslim leadership“ mit der Lizenz zur Gewaltanwendung möchten eben auch die heutigen Muslimbrüder bzw. Wahhabiten und ihr dem Medina-Modell verpflichtetes Umfeld, von Tariq Ramadan bis Ibrahim el-Zayat und von Pierre Vogel (EZP) bis zum Zentralrat (ZMD), gerne mitten in Europa verkörpern, damit sich die frechen Ansprüche auf straffreie Islamapostasie oder Gleichberechtigung der Frau an dieser Geduld und Gelassenheit in Stücke schlägt.

Ein einheitliches säkulares Recht kann den durch Koran und Sunna zur Ungleichbehandlung verpflichteten so genannten Muslimen schließlich nicht zugemutet werden, der Weg der Legalisierung von Polygamie und Kinderverheiratung ist den „Nichtmuslimen“ mit kommunaler und kirchlicher Nachhilfe gefälligst durch „Dialogveranstaltungen“ klar zu machen.

Um ihres Seelenheils willen ist es den Muslimbürgern in den USA und in der Europäischen Union künftig zu gestatteten, das Prinzip der Volkssouveränität für ihre „parallelen“, ihre segregierten politischen Strukturen zurückzuweisen. Der Islam als der religiös begründete Freibrief zur Gewaltpraxis, beginnend beim seine Tochter auch zwangsweise verheiratenden Muslim (nötigender Heiratsvormund, walī muǧbir), ist auf Wissenschaftlichkeit und Rechtsgewissheit keinesfalls zu verpflichten.

Das aus der Hisba (ḥisba, wörtlich: Stimmigmachen, Bewahrheiten) abzuleitende Fernziel der Säuberung der Erde vom Unglauben bleibt bestehen. Der Dschihad ist zu globalisieren und zum Erfolg zu bringen, damit Artikel 23 der saudischen Verfassung weltweit gilt: „Der Staat soll den Islamischen Glauben schützen und die Scharia umsetzen. Der Staat soll das Gute befördern und das Böse untersagen und seiner Pflicht zum Ruf nach dem Islam nachkommen (32)“

Jacques Auvergne

(1) Elmer Swenson: »Sayyid Qutb`s Milestones. Everything You Always Wanted to Know About Sayyid Qutb`s Milestones, But Couldn`t Be Bothered to Find Out«

http://gemsofislamism.tripod.com/milestones_qutb.html#answer_equality

(2) „Kilometersteine. Unterwegs zur Festigkeit im Glauben” nennt der hanbalitisch-salafistisch orientierte Blogger Abu Sabaya (Tariq Mehenna, Tareq Mehanna) seine Seite. »Milestones. On the road to firmness in faith.«

http://iskandrani.wordpress.com/

Salafist Mehenna aus Worcester (Massachusetts, USA) steht der Muslimbruderschaft nicht fern: “Hasan al-Banna – may Allah have Mercy upon him“

http://iskandrani.wordpress.com/2008/02/07/give-advice-without-causing-offense/

Offensichtlich war Salafist Mehenna gerade auf dem Weg in ein Terrorcamp, um anschließend zwei amerikanische Politiker zu ermorden und Menschen in Einkaufszentren zu erschießen. In Boston wurde der mutmaßliche Dschihadist festgenommen.

Quote: „We have been informed from our brothers that are good friends with Abu Sabaya, that he was recently arrested in the Boston airport. He was on his way to his new hospital job to a Muslim Country when the FBI arrested him.“ Tariq Mehanna is blogger Abu Sayaba, see his blog at this link http://iskandrani.wordpress.com/

http://www.billwarnerpi.com/2009_10_01_archive.html

»Br. Tariq Mehanna’s Letter from Prison«

http://muslimmatters.org/2008/12/18/br-tariq-mehannas-letter-from-prison/

Am 26.10.2009 berichtet Pamela Geller auf »Atlas Shrugs« über die MB-nahe Muslim American Society und die drei mutmaßlichen terroristischen Verschwörer, darunter Tareq Mehanna, der sich, wie wir wissen, Abu Sabaya nennt.

http://atlasshrugs2000.typepad.com/atlas_shrugs/2009/10/boston-muslim-terrororist-son-of-mas-muslim-american-society-leader.html

Tariq Mehenna, drei Fotos.

http://www.longwarjournal.org/images/tarek-mehanna.jpg

http://www.csmonitor.com/var/ezflow_site/storage/images/media/images/2009/1022/p02s10-usju.html/amehannatime_p1.jpg/6973448-1-eng-US/AMEHANNATIME_P1.jpg_full_380.jpg

http://cache.boston.com/bonzai-fba/Globe_Photo/2009/03/07/1236473164_3764.jpg

Mehenna unterrichtete Naturwissenschaften und Religion an der Alhuda Academy im US-amerikanischen Worcester, Massachusetts.

http://alhudaacademy.org/

Die Alhuda Academy ist dem Worcester Islamic Center (WIC) angeschlossen.

http://www.wicmasjid.org/

(3). An Club-Türsteher pardon Himmelstorwächter al-Ghazali (al-Ġazālī, † 1111) kommt niemand vorbei ins islamische Paradies, weshalb uns der hilfreiche Kölner Ahmet Arif Celik über »kauf & hilf« Ghazalis Schriften verkauft.

http://www.kaufundhilf.de/advanced_search_result.php?keywords=Ghazali&x=0&y=0

»kauf & hilf« vertreibt Ahmad von Denffer.

http://www.kaufundhilf.de/advanced_search_result.php?keywords=Denffer&x=0&y=0

Quṭb („Qutb“) und al-Maudūdī („al-Mawdudi“) lässt »kauf & hilf« als „zeitgenössische Korankommentatoren“ tätig werden: Tafsir in 5 Bänden (SKD Bavaria).

http://www.kaufundhilf.de/product_info.php?info=p600_Tafsir-in-5-Baenden–SKD-Bavaria-.html

(4) Ḥizbu t-taḥrīr, HuT. „Hizb-ut-Tahrir ist eine politische Partei, deren Ideologie der Islam ist. Politik ist ihre Tätigkeit und der Islam ihr ideologisches Fundament. Sie arbeitet innerhalb der islamischen Umma und mit ihr, zur Wiedererrichtung des Kalifats und um die islamische Botschaft in die gesamte Welt zu tragen.“

http://www.hizb-ut-tahrir.org/DE/

Ḥizbu t-taḥrīr, HuT. Beim Protest in der dänischen Hauptstadt führen HuT-Kalifatsbewegte am 21. Juli 2006 ein gewaltiges Stoffbanner mit sich: “Das Kalifat – Die einzige Schutzmacht der muslimischen Weltgemeinde. Khilafah – The Only Protector Of Muslim Ummah”. Mit “Schutzgelderpressung” liegt man vielleicht nicht völlig falsch. Der Islamische Führerstaat ist ernst zu nehmen. Foto von: EPO.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/54/Hizb_ut-Tahrir_demo_kbh.jpg

HuT-Gründer Taqīu d-Dīn an-Nabhānī (1909-1977, türk. en-Nebhânî) verfasste einen revolutionären Ruf zur Allahkratie: „Die Islamische Gesellschaftsordnung“, »Niẓāmu l-Islāmī«, türkisch „İSLÂM NİZAMI“.

http://www.islam-projekte.com/kalifat/kalifat/webseite/ru_artikel/buecher_deutsch/lebensordnung_des_islam.pdf

Die HuT-Homepage will die hanafitischen Muslime erreichen und wird, neben Englisch und Deutsch, in Urdu, Russisch und Türkisch angeboten. Takiyyuddîn en-Nebhânî: »İSLÂM NİZAMI«. Militanter Fundamentalismus ist ja vielleicht auch für Deutschtürken attraktiv, wer sich seinen Ehepartner nicht aussuchen und auch sonst nie Fragen stellen durfte, droht bei HuT kleben zu bleiben wie eine Fliege am Fliegenfänger.

http://www.hizb-ut-tahrir.org/PDF/TR/tr_books_pdf/Islm_Nzm_2001.pdf

(5) Die nigerianische Dschihadistenmiliz »Boko Haram«, wörtlich: „Bildung ist sündig (ḥarām)“ bzw. „(Westliche) Bücher sind verboten“, will im Norden des Landes die vollumfängliche (totalitäre) Scharia aufrichten. BBC titelt am 26.07.2009 »Dozens killed in Nigeria clashes« und berichtet: “At least 39 people have died in clashes between security forces and a radical Islamist group in the north-eastern Nigerian city of Bauchi … Authorities said the militants belonged to Boko Haram, a group that wants Sharia law imposed across Nigeria.”

http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/8169359.stm

(6) Matthias Knödler (ifi) zur Millî Görüş als Kalifatsbewegung: Unter “Bildung“ versteht die IGMG nach Auffassung des Verfassungsschutzes vor allem islamisches bis islamistisches Gedankengut, das einen unter einem Kalifen geführten Staat als Ziel hat. Bei: Institut für Islamfragen der Deutschen Evangelischen Allianz, mk am 26.04.2010.

http://www.islaminstitut.de/Nachrichtenanzeige.55+M5a731f26047.0.html

Millî Görüş als Kalifatsbewegung. Verfassungsschutz Niedersachsen: „Für islamistische Bewegungen ist die Forderung nach Errichtung einer „Islamischen Ordnung“ kennzeichnend, die auf den Rechtsvorschriften der Scharia basiert. In der laizistischen Türkei hätte die Propagierung des Konzeptes „Nizam Islami“ ein Parteiverbot bzw. strafrechtliche Konsequenzen zur Folge gehabt. ERBAKAN führte daher zwei „neue“ Begriffe in die türkisch-islamistische Debatte ein: „Milli Görüs“ (Nationale Sicht) und „Adil Düzen“ (Gerechte Ordnung). Die von der Milli Görüs-Bewegung propagierte „Gerechte Ordnung“ beinhaltet ein umfassendes soziales, ökonomisches und politisches Regelungssystem, das auf islamischer Grundlage beruht. Ziel ist es, die westliche Ordnung zu überwinden und durch ein islamisches Gemeinwesen zu ersetzen. Entsprechend der Milli Görus-Idee versucht die IGMG in Deutschland, ihren Anhängern ein Leben zu ermöglichen, das sich an ihrer Auslegung von Koran und Sunna orientiert.“

http://www.verfassungsschutz.niedersachsen.de/live/live.php?navigation_id=12349&article_id=54200&_psmand=30

David A. Strauss: »Global Insurgency to Reestablish the Caliphate; Identifying and Understanding the Enemy«. Der Autor der Meilensteine wird hier, für Deutsche Kenner des Milieus um Pierre Vogel zunächst sicherlich irritierend, als Salafist dargestellt, einleuchtender, in die Tradition des Ibn Taimiyya (Taqīyu d-Dīn Aḥmad bin Taimīya) gestellt: “The three most influential figures in Salafism are Taqi al-Din ibn Taymiyyah (1263-1328), the founder of Salafism, Muhammad ibn Abd‘ al-Wahhab (1703-1791) spiritual advisor for the second conquest and reunification of the Arabian Peninsula (Mohammed being the first conqueror and unifier), and Sayyid Qutb (1906-1966) arguably responsible for modern Salafist ideology.”

http://www.dtic.mil/cgi-bin/GetTRDoc?Location=U2&doc=GetTRDoc.pdf&AD=ADA506224

(7) Indonesien. Abu Bakar Bashir, der geistige Urheber des islamistischen Terrorangriffs auf der Insel Bali im Jahr 2002, der 202 Tote forderte, ist der „spirituellen“ Auffassung, dass Muslime nicht in einer Demokratie leben können: „The democratic system is not the Islamic way,“ he says. „It is forbidden. Democracy is based on people, but the state must be based on God’s law. I call it Allahcracy. … George Bush is trying to rot Islam from within, and America is attacking Indonesian Muslims – with ideas. That’s why I’m fighting America – but only with preaching and ideas, of course.“

Quelle: United Press International (UPI), zitiert bei Free Republic (“Free Republic is the premier online gathering place for independent, grass-roots conservatism on the web. We’re working to roll back decades of governmental largesse, to root out political fraud and corruption, and to champion causes which further conservatism in America. And we always have fun doing it. Hoo-yah!“)

http://www.freerepublic.com/focus/f-news/1674673/posts

Zachary Abuza: “In Jemaah Islamiah’s case, the base of the inverse triangle is Majelis Mujahidin Indonesia, an umbrella organisation for political parties, NGOs, civil society organisations, and individuals committed to transforming Indonesia into an Islamic state. Created in 1999, the organisation has an office in Yogyakarta, publishes conspiracy-laden and vehemently antisemitic and anti-American books through Wihdah Press and its own magazine, Risalah Mujahidin, lobbies political officials, and in 2001 and 2003, held high-profile national conferences. Muhammad Jibril, son of Jemaah Islamiah leader Muhammad Iqbal Abdurrahman, runs Ar-Rahman Media, its multimedia publishing house. The use of diverse institutions is deliberate, even as the antipathy toward Indonesian democracy is pronounced.”

Zachary Abuza, »The Rebound«, am 28.04.2009 auf »Australia/Israel & Jewish Affairs Council« (AIJAC, eine jüdische Vereinigung in Australien).

http://aijacorgau.ascetinteractive.biz/index.php?id=newsandarticles&_action=showArticleDetails&articleID=6308&categoryID=360

(8) Mustafa Cerić: »DECLARATION OF EUROPEAN MUSLIMS« (3) Muslims who live in Europe should present Islam to the Western audience as a universal Weltanschauung, and not as a tribal, ethnic, or national culture.

http://www.rferl.org/content/article/1066751.html

http://www.militantislammonitor.org/article/id/2044

(9) Mustafa Cerić: »The challenge of a single Muslim authority
in Europe« In the sharı¯’’ah as their Weltanschauung, Muslims have their covenant with God … The fiqh (Islamic applied law) is not the sharı¯’ah.

http://springerlink.com/content/40280g3825750494/fulltext.pdf

http://www.toomuchcookies.net/archives/1728/scharia-ist-nicht-islamisches-recht.htm

(10) Ciftci. »Salafistische Veranstaltungen in Braunschweig und Hannover«, Verfassungsschutz Niedersachsen. Abu Alia ist der Mönchengladbacher Konvertit Efstathios Tsiounis.

http://www.verfassungsschutz.niedersachsen.de/live/live.php?navigation_id=12260&article_id=54278&_psmand=30

Rede im April-Plenum 2010 zur Großen Anfrage der Fraktionen der CDU und der FDP zum Extremismus in Niedersachsen: »Der islamistische Terrorismus ist nicht wurzellos. Als ideologischer Nährboden gewinnt der so genannte Salafismus stark an Bedeutung. Sein Ziel ist ein rigider „Gottesstaat“, wie er in der Frühzeit des Islam herrschte. Demokratie gilt Salafisten als eine „falsche Religion“.«, bei: Uwe Schünemann (CDU)

http://www.uwe-schuenemann.de/index.php?option=com_content&view=article&catid=17&id=113&Itemid=69

(11) Erasmus von Rotterdam 1465-1536, Portrait, 1523, gemalt von Hans Holbein d. J.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a2/Hans_Holbein_d._J._046.jpg

(12) Bilal Philips: Save your Family from Satan

http://video.google.com/videoplay?docid=-8062229699023259894#docid=-8749261909031056304

(13) Denise Jeitziner: »Die Steinigung ist gerechtfertigt«, in: Basler Zeitung, 18.08.2010. Scheich Çiftçi schüttelt den Kopf über so viel iranischen Unverstand, schiitisch geworfene Steine gehen gar nicht, fliegende Steine müssen sunnitisch sein. Jeitziner über den Braunschweiger Islamisten der Vereine Einladung zum Paradies und Islamschule, bei dem 200 „Schüler“ im Fernstudium die Scharia studieren und der sich Abū Anas nennen lässt: „Der Iran wende nicht das islamische Recht an, sondern das schiitische, was kategorisch abzulehnen sei.“

http://bazonline.ch/ausland/asien-und-ozeanien/Die-Steinigung-ist-gerechtfertigt/story/19626828

Abū Anas, nun Scheich, profan auch Herr Çiftçi. Biographie. Vater Millî-Görüş-Funktionär, er zeitweilig „Sozialarbeiter“ im bosnischen Bürgerkriegsgebiet für die seit Juli 2010 in Deutschland verbotene IHH (Internationale Humanitäre Hilfsorganisation), die Spendengelder für die terroristische HAMAS sammelt. Schariastudium in Saudi-Arabien.

http://www.abuanes.com/index.php/biographie.html

»ISLAM-FETWA. Islamische Rechtsgutachten«, o du Suchender, beim Braunschweiger Salafistenscheich Muhamed Seyfudin Çiftçi, demnächst vielleicht in Mönchengladbach am Niederrhein, bleibt keine irdische Frage offen.

http://www.islam-fetwa.de/

Rechtsfrage an den Scheich: „Was soll der Mann tun, wenn er in der Hochzeitsnacht vermutet, dass die Frau keine Jungfrau ist?“ Der Scheich spricht: „Vor der Heirat sollte der Ehemann sich erkundigen ob sie noch Jungfrau ist, denn ein Muslim heiratet eine Muslima die nach dem Islam handelt.“

http://islam-fetwa.de/index.php?option=com_content&task=view&id=32&Itemid=39

»ISLAMSCHULE. Fachwissen aus allen Bereichen des Islams«, Fernstudium. Schuldirektion unter der Leitung von Muhamed Ciftci, Hamburger Str. 283, 38114 Braunschweig. Anmeldegebühr 80,00 € (einmalig), Gebühr 55,00 € (monatlich).

http://www.islamschule.de/

Rechtsanwältin Wanka schilderte als die „wichtigen Personen“ im Leben ihres Mandanten:

Muhamed Seyfudin Ciftci, Direktor der Islamschule in Braunschweig

Fritz Gelowicz von der Sauerlandgruppe „aus den Medien bekannt“

Bekkay Harrach, den er zu Al Qaida vermittelt habe

Abdulrahman Hussein, „Mitglied bei Al Qaida“

http://www.swr.de/blog/terrorismus/?p=2064

(14) Zia ul-Haq (1924-1988) regierte Pakistan ab 1977 und legalisierte das Abhacken der Hand eines Diebes, womit er Vorreiter für die weltweite Bewegung zur Einführung der ungeschmälerten Scharia wurde. Englisches Wikipedia: »Zia ul-Haq`s Islamization«

http://en.wikipedia.org/wiki/Zia-ul-Haq%27s_Islamization

(15) Wilfried Schultz: »Nächtens in Mönchengladbach 2«, auf: »Die Achse des Guten«

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/naechtens/

Aus Mönchengladbach berichtete Henryk M. Broder: » Als käme der Leibhaftige in die Stadt«, aus: DER SPIEGEL 30.08.2010

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,714471,00.html

(16) Für den Abu Anas genannten Salafistenscheich Çiftçi ist „alles, was im Koran steht und uns vom Propheten überbracht wurde, gerecht und vernünftig … Die Steinigung als Strafe für Ehebruch sei gerechtfertigt.“

http://www.rp-online.de/niederrheinsued/moenchengladbach/nachrichten/Ciftci-Steinigung-ist-gerechtfertigt_aid_896095.html

(17) EZP-Verlag. Man verlinkt zu Scheich Abu Anas (Çiftçi) persönlich, »iFis. Islamic Banking« bietet „Halal-zertifizierte Anlageprodukte“ und „Halal-zertifizierte Takaful-Versicherungen“, wirbt für »ISLAMSCHULE« (Abu Anas / Çiftçi). Kategorien lauten etwa: Hadith & Sinna, Islamisches Recht, Frau und Familie im Islam.

http://www.ezp-verlag.de/new_shop/index.php

Vertraue Allahgott, misstraue den satanischen Medien der Ǧāhilīya.

»11. September war geplant und wurde gesprengt! 9/11«

http://www.ezp-news.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2460:11-september-war-geplant-und-wurde-gesprengt-911&catid=40:ezpartikel

Mehr davon? EZP-Nachrichten. Islam ist Information, Islamkritik Desinformation.

http://www.ezp-news.de/

(18) Koran, 27:40. Haḏā min faḍl Rabbī – Dies geschah durch die Gnade meines Herrn. This is by the Grace of my Lord.

http://salahko.jeeran.com/files/154344.jpg

http://www.shahedblogs.com/userfiles/1%2828%29.jpg

(19) Die Evangelische Klerikerin und Schariafreundin Beate Sträter dissertierte 2007 zu: »Zwischen Radikalisierung und Integration. Politischer Islam in Ägypten und christliche Befreiungstheologie in Brasilien«. Mordplanung für Allahs Herrschaft (Hidschab, Dschihad, Dhimmitude) wird der EKIR als Befreiungstheologie verkauft, der christliche Linke Leonardo Boff wird mit dem islamofaschistischen Theoretiker Sayyid Quṭb verglichen. Das evangelisch-revolutionäre Rheinland stöhnte lustvoll auf, Sträter wurde als Islambeauftragte in Bonn-Bad Godesberg geehrt, die dem tumben Volke diese vertrackte wahhabitische König-Fahd-Akademie zu erklären versuchte. Mittlerweile ist Sträter im Kirchenkreis verantwortlich für Schule (ausgerechnet). Kein Lesetipp, Reisewarnung.

http://www.bol.de/shop/home/artikeldetails/zwischen_radikalisierung_und_integration/beate_straeter/ISBN3-8329-2261-X/ID14381131.html

(20) Beate Sträter 2009. Zum Thema »Was bringt der Dialog?« schwebt Sträter für einen bemerkenswert unbekannten Verein namens »Feministischer Arbeitskreis christlicher und islamischer Theologinnen Bonn« in den Saal. Im Gesamtprogramm fehlen nicht: Ayatollah Seyed Abbas Hosseini Ghaemmaghami (Schia Hamburg (IZH), mutmaßlicher Burkafreund und Steinwurfbilliger, Nachkomme des prophetischen Urenkel Zain al-ʿĀbidīn (Zeynel Âbidin)), Miyesser Ildem (Köln), Yasemin Karakasoglu (Uni Bremen), Pfarrer Hans-Martin Gloël („Brücke-Köprü“, Nürnberg).

http://www.kirchentag.de/fileadmin/dateien/Programm/DEKT_2009_Programmheft3.pdf

„Miyesser Ildem arbeitet als Informatikerin in der Schulverwaltung. Geb. 1947, Ausbildung zur religionspädagogischen Fachkraft beim IPD in Köln, Mitbegründerin des ZIF, zur Zeit im Vorstand des Zentrums, Koordinatorin des „Abrahamischen Teams“ in Köln.“

http://www.amazon.de/Saphir-Religionsbuch-Musliminnen-Muslime-Saphir/dp/3466507839

(21) Beate 2010. Brumlik, Sträter, Mazyek. Sehr dialogisch Richtung Kalifat.

https://2010-oekt-2-muenchen.s3.amazonaws.com/OEKT_Programmheft_Version123c.pdf

Nürnberg: »Brücke-Köprü. Begegnungszentrum für Christen und Muslime«, Mitglied im Koordinierungsrat des christlich-islamischen Dialoges (KCID). Sucht Kontakt nach Penzberg, Necmettin Erbakan und Yusuf al-Qaradawi sind also im christlich-dialogischen Nürnberg, wo selbst der Gewerkschaftschor „Auftakt“ für die Toleranz und die Burka singt, kein Problem. „Beirat: Dr. Rainer Oechslen, Beauftragter für den Interreligiösen Dialog und Islamfragen der Evang.-Luth. Kirche in Bayern. … Ansprechperson: Pfarrer Hans-Martin Gloël.“

http://www.bruecke-nuernberg.de/

»Charta des Zusammenlebens«, Nürnberg. Mit dem Stadtrechtsdirektor und Kopftuchfreund Hartmut Frommer („Das Kopftuch ist kein starkes Symbol des Islam“), mit Hans-Martin Gloël, Ute-Strait Aouichi und Ali-Nihat Koç. Auf, Mädchen, mit dem Hidschab in die Mathestunde und der Bade-Burka in die Schwimmhalle: „3.2. Religiöse Bekleidung: Wir wünschen uns Respekt vor religiös motivierten Kleidungsvorschriften im Schulkontext. Sollte der Sportunterricht nicht geschlechtergetrennt sein, muss das Tragen einer geeigneten religiösen Bekleidung erlaubt werden.

http://www.bruecke-nuernberg.de/pdf/zusammen/Charta_des_Zusammenlebens_Muslime-Nichtmuslime_Nuernberg.pdf

Nürnbergs Stadtrechtsdirektor Hartmut Frommer: „Das Kopftuch ist kein starkes Symbol des Islam, keine Kundgabe des Glaubens, zumindest nicht in den islamischen Staaten“. Am 17.11.2000 titelt Der Freitag »Reizobjekt Kopftuch«

http://www.freitag.de/2000/47/00470502.htm

(22) The Islamic Da`wah Center. Serving the Community by Presenting a True Picture of Islam. Houston, Texas, US.

http://www.islamicdawahcenter.org/

Da’wa-Zentrum IIZ. Islamisches Informationszentrum Ulm (I.I.Z. Ulm e.V., 1999-2007)

http://de.wikipedia.org/wiki/Islamisches_Informationszentrum_Ulm

Verlagert der EZP seine Islamschule von Braunschweig nach Mönchengladbach, um in Nordrhein-Westfalen ein daʿwa-Zentrum aufzubauen? . Die Leiterin des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes, Mathilde Koller, stellt klar: „Wir werden deshalb die weitere Entwicklung aufmerksam beobachten. Wir wollen verhindern, dass gerade junge Menschen durch die in dem künftigen „Dawa“(Missions)-Zentrum vermittelte Ideologie radikalisiert werden.“, aus: Der Westen, 03.08.2010.

http://www.derwesten.de/nachrichten/politik/Verfassungsschutz-nimmt-Islamschule-ins-Visier-id3405625.html

(23) NRW-Integrationsminister Guntram Schneider buckelt vor der Schariapraxis: „Sie haben ein Anrecht darauf, ihre Religion auszuleben“ – türkische Millî Görüş, pakistanische Deobandi und marokkanische Salafisten können zufrieden sein. Im Norden der Stadt marschieren die Salafisten um Scheich Abu Anas (EZP) auf und besetzen in den folgenden Tagen und Nächten den Marktplatz, während im Süden Mönchengladbachs der türkische Botschaftsrat für Religionsangelegenheiten und DİTİB-Vizepräsident dem ewigen Sonderrecht arbeitsteilig den Weg bahnt: „Ali Dere beklagte dass in der Integrationsdebatte noch immer die Andersartigkeit hervorgehoben werde“ – eben, anders bis rechtsverschieden zu leben ist in Ordnung, nur hervorheben sollte man das doch bitte nicht. „Dere mahnte, in der Diskussion über das Zusammenleben auch die Ressourcen der Muslime und die islamische Theologie stärker einzubeziehen“, die Politik wird also dringend gebeten, die Scharia zu berücksichtigen. Der elitäre Dhimmi ist der Nutzbarmachung unterworfen, und triumphierend titelt SABAH AVRUPA: »Schneider fordert Religionsfreiheit für alle«

http://www.sabah.de/de/schneider-fordert-religionsfreiheit-fur-alle.html

Der Evangelische Pressedienst titelt dazu: »Minister nimmt an Fastenbrechen in Mönchengladbach teil« und berichtet und von Schneiders antisalafistischer Motiviertheit seiner Teilnahme am Scharia-Ritual: „Vor dem Hintergrund des Streits um eine Islamschule in Mönchengladbach nimmt der nordrhein-westfälische Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) dort am Montag am muslimischen Fastenbrechen teil. Gemeinsam mit der für Integration zuständigen Staatssekretärin Zülfiye Kaykin wolle er damit in der örtlichen Ditib-Moschee ein Zeichen des interreligiösen Dialogs und der Verständigung setzen, erklärte Schneider am Freitag in Düsseldorf.“

http://www.epd.de/west_index_78474.html

(24) Düsseldorf, Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales. Guntram Schneider meint zum mühsam erkämpften Kopftuchverbot für Lehrerinnen: „Wenn ein Kopftuch nicht aus politischen Gründen getragen wird, habe ich nichts dagegen. Ebenso wie ich nichts dagegen habe, dass Kreuze in Klassenzimmern hängen.“ Zu finden nur noch bei IG Zeitarbeit, ursprünglich in: Rheinische Post, 22.07.2010.

http://www.ig-zeitarbeit.de/artikel/6934

(25) Auf ihrer Website »ATLAS SHRUGS« titelt Pamela Geller am 19.06.2010 zum freitäglichen Gebetsdschihad in der Hauptstadt Frankreichs, Barbès-Viertel: »Muslime übernehmen die Straßen von Paris für ihre Freitagsgebete. The Muslims take over the Paris streets for Friday prayers«

http://atlasshrugs2000.typepad.com/atlas_shrugs/2010/06/muslims-illegally-occupying-streets-of-paris-to-pray-muslim-militia-blocks-the-streets.html

Rue Myrha. „Seit einigen Jahren beten dort jeden Freitag mehrere hundert Muslime. Die Straße wird dazu abgesperrt, Straßenverkehr und Fußgänger werden am Weiterkommen gehindert. Depuis quelques années, plusieurs centaines de musulmans y prient chaque vendredi. La rue est alors fermée par des barrières, empêchant la circulation des voitures et des piétons.“

http://fr.wikipedia.org/wiki/Rue_Myrha

(26) Faraǧ Fauda. Ana Belén Soage: »FARAJ FAWDA, OR THE COST OF FREEDOM OF EXPRESSION« – “Secular activist and author Faraj Fawda was assassinated by Islamist militants in 1992 after al-Azhar accused him of blasphemy.”

http://meria.idc.ac.il/journal/2007/issue2/jv11no2a3.html

(27) Die militante pakistanische Jamaat-ud-Dawa (JuD) betreibt 2010 als „Falah Insaniat Foundation Pakistan“ humanitäre Arbeit für die Opfer der Flutkatastrophe.

Hafeez Tunio: »Militant relief: Undercover, but not out of sight« am 27.08.2010 in der pakistanischen »Tribune« (tribune.com.pk)

http://tribune.com.pk/story/40001/militant-relief-undercover-but-not-out-of-sight/

(28) „Partei der Befreidung“, Hizb-ut-Tahrir (Ḥizbu t-taḥrīr) „Die Tätigkeit von Hizb-ut-Tahrir ist das Tragen der islamischen Da’wa (Botschaft), um den dekadenten Realzustand der Gesellschaft zu verändern und sie in eine islamische Gesellschaft umzuwandeln. Dies geschieht, indem man ihre gegenwärtigen Ideen verändert und sie zu islamischen Ideen umformt, bis das allgemeine Meinungsbild der Menschen davon geprägt ist.“

http://www.hizb-ut-tahrir.org/index.php/DE/def

(29) »Islamische Dawa-Partei«, Ḥizb al-Daʿwa al-Islāmīya, Rodger Shanahan: »THE ISLAMIC DA’WA PARTY: PAST DEVELOPMENT AND FUTURE PROSPECTS«, in: »MERIA. Middle East Review of International Affairs« Volume 8, No. 2 – June 2004

In the case of al-Da’wa, al-Sadr laid out four mandatory principles of governance in his 1975 work, Islamic Political System. These were:

1. Absolute sovereignty belongs to God.

2. Islamic injunctions are the basis of legislation. The legislative authority may enact any law not repugnant to Islam.

3. The people, as vice-regents of Allah, are entrusted with legislative and executive powers.

4. The jurist holding religious authority represents Islam. By confirming legislative and executive actions, he gives them legality

http://meria.idc.ac.il/journal/2004/issue2/jv8n2a2.html

(30) AEMR war gestern, Schariaverharmlosung auf neokatholisch. Bistum Osnabrück, Bistum Hildesheim: „Die Broschüre möchte Vorurteile abbauen helfen und zur interreligiösen Begegnung ermutigen.“

http://katholikenrat-osnabrueck.de/fix/files/608/doc/Islambrosch%FCre.pdf

(31) »Abraham und der Glaube an den einen Gott« – die evangelische Landessynode verabschiedet eine textgewordene „Arbeitshilfe“, um den Dialog zwischen Christen und Muslimen zu fördern. Kein Wort von der Grundrechtswidrigkeit des Islamischen Rechts, bei der Schariaverharmlosung wirkten mit: Ständiger Theologischer Ausschuss, Ausschuss Christen und Juden, Ausschuss für Gottesdienst und Kirchenmusik und Arbeitskreis Christen und Muslime. Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKIR), 16.01.2009. „Der Abrahambund ist uns eine Hilfe zum gegenseitigen Verständnis von Juden, Christen und Muslimen.“

http://www.ekir.de/www/downloads/LS2009-B1032.pdf

(32) Verfassung von Saudi-Arabien, Constitution of Saudi Arabia. Im exportorientierten (expansiv gedachten) Artikel 23 heißt es: „The state shall protect the Islamic creed and shall apply Islamic Shari’ah. The state shall enjoin good and forbid evil, and shall undertake the duties of the call to Islam.“

http://www.mofa.gov.sa/Detail.asp?InNewsItemID=35297

http://www.saudi-us-relations.org/fact-book/documents/2007/071102-basic-law.html

188. Sayyid Qutb: Soziale Gerechtigkeit im Islam

20. August 2010

العدالة

al-ʿadāla

Gerechtigkeit

Erde und Himmel in einem einzigen System. So wacht endlich auf!

Zur Abhandlung »Al-ʿadāla al-iǧtimāʿīya fi l-islām« (1949) des Sayyid Quṭb wird die auszugsweise Übertragung der englischen Fassung »Social Justice in Islam« (1953) ins Deutsche herangezogen. Deutsche Fassung und Kommentare von Jacques Auvergne.

Vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs veröffentlichte Sayyid Quṭb (1) sein »Al-ʿadāla al-iǧtimāʿīya fi l-islām (2)« als das arabische Original des späteren englischen »Social Justice in Islam«. Mindestens sieben textlich etwas voneinander abweichende arabische Auflagen des neben »Milestones« vielleicht bekanntesten Werkes des Theoretikers der 1928 gegründeten Muslimbruderschaft (MB) folgten rasch. John B. Hardie erarbeitete 1953, nur vier Jahre nach dem Erstdruck, eine Übertragung ins Englische, die Hamid Algar (1999 bei Islamic Publications International) nachbearbeitete und die wir für unsere Betrachtung heranziehen (3).

19. In Ägypten und überhaupt in der muslimischen Welt vernachlässigen wir unsere ureigenen Quellen und unser eigenes geistiges Erbe, um stattdessen dem Import fremder Bräuche und Gesetze den Vorzug zu geben. Wir müssen nur ein wenig die Augen aufmachen, um zu erkennen, in welchem miserablen Zustand unsere gegenwärtige soziale Lage ist: Ganz offensichtlich haben unsere gesellschaftlichen Parameter keinen Bezug zur Gerechtigkeit.

Der „Westen“, die kulturelle Moderne, sei wurmstichig, der Islam makellos. Den Islam gelte es nur noch konsequent anzuwenden, um optimale soziale Gerechtigkeit zu verwirklichen. Etwas zu großzügig überblickt der Ägypter die Menschheitsgeschichte:

23. Dann aber hat es Gott gefallen, das Christentum die Ozeane überqueren zu lassen, alle Erhabenheit und Reinheit und Weltverneinung mit sich tragend. Dort traf es auf die Römer, die Erben der heidnischen und materialistischen griechischen Kultur, und ebenso auf die Völker der abgelegenen Teile Europas, was den ersten Kontakt zur barbarischen Welt darstellte.

Allahgott hat den Europäern bzw. Christen eine faire Chance gegeben, den Weg zur wahren Religion zu finden. Konvertiten wie Murad Wilfried Hofmann (* 1931 im unterfränkischen Aschaffenburg) oder Pierre Vogel (* 1978 im rheinischen Frechen) dürfen sich, Allahs christlicherseits missverstandenes Erbe in Europa verwaltend, als Lichtbringer in den europäischen Gefilden der Barbarei fühlen. Etliche Konvertiten zum Islam behaupten, nicht etwa antichristlich, sondern konsequent jesuanisch zu empfinden, Jesus (ʿĪsā) sei als „Hanif“ (ḥanīf, ḥunafāʾ vorislamischer Monotheist) gewissermaßen ein Muslim, in jedem Falle ein nabī (Prophet) und rasūl (Gottesgesandter), der auf den kosmisch letzten Verkünder und Gesandten hinweist, auf Muḥammad, den Stifter der einzig sittlich zu nennenden menschlichen Lebenweise, des Islam.

Nur der Koran verstehe den Nazarener korrekt. Muḥammad wurde, anders als ʿĪsā bin Maryam (Jesus von Nazareth), von Allāh ein besonderes Privileg eingeräumt, nämlich „fī s-sabīl Allāh“ zu schreiten, auf dem Wege Gottes, das bedeutet zumeist, den ǧihād zu praktizieren, zu töten. Theologisch korrekt ist, christlich wie islamisch, dass Jesus auch aus religiösen oder gottesdienstlichen Gründen nicht morden durfte.

23. Das Christentum, dieser selbstlose, selbstverleugnende Glaube.

Dem zauberkräftigen, er könne jederzeit geformte Tonerde in einen lebendigen Vogel verwandeln (Koran 3:49 (4)) Ankündiger des Islam sechs Jahrhunderte vor Mohammed war die Askese auferlegt, erst Mohammed war der berufene Genießer.

24. Europa war nie wirklich christlich. Folgerichtig blieb die christliche Religion vom Geschäftsleben und Alltagsbrauchtum abgespalten.

Das Christentum sei wesensgemäß dürftig und blutleer, erst der Islam bringe der Menschheit die herrschaftliche Macht. Mit dem Medinastaat setzt sich die Gottheit für die gesamte Menschheit gleichsam als Regent ein und nimmt gewissermaßen Platz wie auf einem Thron (vgl. āyatu l-kursī, „Thronvers“, das ist Koran 2:255), die Kalifen herrschen stellvertretend für den wahren König des Weltalls: „Allah hat das Königreich inne über die Himmel und die Erde“ (42:49), „To God belongs the Kingdom of the heavens and the earth (5).“ Das Streben nach der Fülle des Lebens berechtigt, nein, verpflichtet jeden Gläubigen zur allahkratischen Seinsweise (ḫilāfa islāmīya, Kalifat), zur möglichst vollkommenen Umsetzung von Scharia und Fiqh, zur Einziehung der Sozialabgabe (zakāh) und bedarfsweise eben auch zur Tötung des Apostaten oder sonstigen Straftäters. Eine kapitalistische oder marxistische Versuchung besteht für den Allahbewussten nicht:

24, 25. In Europa sah die Kirche mit dem Werkzeug der Inquisition ihre Aufgabe darin, jeden Gegner umzubringen oder zu verbrennen. Seit dieser Zeit ist die Kirche ein erbitterter Feind des freien Geistes. Die Kirche beschränkte sich also keineswegs auf den rein spirituellen Bereich, was ihre ureigene, wahrhaftig christliche Sphäre und Aufgabe gewesen wäre. … Schlussendlich formten die heimlich zum Lager der Kapitalisten übergelaufenen Kirchenmänner ihre Ideologie zu einem Opiat, um die Massen der Arbeiter gefügig zu halten.

26. Doch was hat das alles mit uns zu tun? Die Bedingungen der Geschichte und das Wesen und die Natur des Islam haben mit all diesen Dingen [christliche Askese, europäisches Mittelalter, Kapitalismus, Materialismus, Kommunismus] nichts zu tun. … Der Islam wählte den Weg, Erde und Himmel in einem einzigen System zu vereinigen, einem Staatswesen, das sowohl im Herzen des Individuums als auch im gesellschaftlichen Alltag präsent ist, ein Vorhaben, das keine Spaltung zwischen muslimischer Religionspraxis und religiöser islamischer Intention zulässt.

Es gelte, Himmel und Erde zur korantreuen Diktatur zu versöhnen. Paradiesischer Faschismus im Namen der übermäßig strapazierten Religionsfreiheit.

30. Damit ist klar, dass es im Islam keine Unterscheidung zwischen Glaube und Welt geben kann oder, wie es im frühen Christentum der Fall war, zwischen Theologie und sozialer Praxis. Des Weiteren kennt der Islam keine Priesterschaft und keine andere vermittelnde Instanz zwischen dem Geschöpf und dem Schöpfer, vielmehr hat jeder Muslim, noch auf dem entferntesten Winkel des Landes oder auf dem abgelegensten Teil der Ozeane, die Fähigkeit, sich ohne einen Priester oder Fürsprecher aus eigener Kraft der Gottheit zu nähern. Die muslimische Herrschaft erlangt ihre Autorität nicht von einem Klerus oder vom Himmel, sondern schlicht durch die muslimische Gemeinschaft selbst. Ganz ähnlich entstammen die Prinzipien der Verwaltung dem religiösen Recht, das in Geist und Verbindlichkeit universell ist und alle Menschen als Gleiche behandelt.

Der Ideengeber der Muslimbrüder stolpert aus dem Lobgesang auf das Kalifat in die politische Lüge, denn das Islamische Recht beruht natürlich auf der Ungleichbehandlung. Andererseits wird im Islam jeder gleich ungleich behandelt, Nichtmuslim und Muslim, und jeder darf bei der Deklassierung der Frau mitmachen, insofern meint die Scharia wirklich jeden von uns und versöhnt den Steiniger mit dem Gesteinigten in unsteigerbarer Harmonie.

Im Namen der Toleranz und der Koexistenz können Millî Görüş, Zentralrat der Muslime und VIKZ weiter an der Integration der Diskriminierung arbeiten. Multikulturelle und Kirchenfürsten jubeln: „Mehr Differenz!“

30. Keineswegs steht der Islam dem Lernen oder dem Lernstoff ablehnend gegenüber, ganz im Gegenteil betrachtet er das Lernen als göttliche und geheiligte Befähigung und als Teil der religiösen Pflichten: „Die Erlangung von Wissen ist Pflicht für jeden Muslim“, wie der Islam fordert, der betont: „Strebe nach Wissen, und müsstest du dazu bis nach China reisen!“ Unsere Religion verheißt: „Demjenigen, der den Pfad des Forschens beschreitet, wird Allah den Pfad ins Paradies leicht machen.“

Alle Erkenntnis hat dabei innerhalb der Grenzen der Scharia zu verbleiben. Wissenschaft hat die Aufgabe, diese von Allahgott gesetzten Grenzen zu bestätigen. Was gegen den Koran verstößt, ist falsches Wissen und darf nicht verbreitet werden. Kopftuchkritik etwa ist völlig falsches Wissen.

67. Und so beleuchtet der Islam die Frage nach der Freiheit in allen Einzelheiten und von allen Seiten und erreicht eine vollständige Emanzipation des Bewusstseins.

Das stimmt, der gründlich durchislamisierte Verstand hat alle Korrelation und Kausalität überwunden, Tatsachen oder Menschenrechte sind für das Bewusstsein einfach kein Problem mehr.

67. Der Islam befasst sich keineswegs ausschließlich mit spirituellen Werten oder ausschließlich mit ökonomischen Werten, sondern betrachtet beides zugleich. Er anerkennt die ganz praktische Wirklichkeit des Daseins ebenso wie das Vermögen der Seele und er ist bestrebt, in der menschlichen Natur die höchsten Wünsche ebenso zu wecken wie die profansten Fähigkeiten. Ohne eine solche umfassende Freiheit vermag sich der Mensch nicht vor der Gewalt der Erniedrigung und Ausbeutung zu schützen und kann seine ihm zustehende Soziale Gerechtigkeit nicht einfordern. Diese Freiheit ist also ein Eckstein für den Aufbau der islamischen Sozialen Gerechtigkeit.

Mit islamischer „Freiheit“ ist das Recht auf religiös begründete Rechtsverschiedenheit gemeint, musliminterner „Eckstein“ ist die Ungleichbehandlung der Frau, die das „Recht“ auf einen Schleier und einen Ehemann hat.

Ein universitärer Fachbereich „islamische Betriebswirtschaft“ oder „islamische Evolutionslehre“ wäre immerhin denkbar, um die freiheitliche Demokratie etwas rascher zu beenden.

90. Die islamische Gemeinschaft ist ein einziger Leib und sie empfindet alles gemeinschaftlich: Was immer einem Mitglied der umma widerfährt, klingt im Bewusstsein aller Muslime nach. Das ist das schöne, lebhafte Lächeln, das der edle Botschafter an den Tag legte, während er sprach: „Das Verbindende der Muslime ist, dass sie einander in Liebe und Barmherzigkeit zugetan sind und in ihrer Beziehung einem einzigen Körper gleichen: Sobald ein Muslim einem Leiden ausgesetzt ist, leiden alle Muslime wie von Fieber geschüttelt und wie von Schlaflosigkeit geplagt.“

Das Geschöpfähnliche oder Belebte, das Organische, das Gleichnis, einen einzigen Körper zu bilden oder einen Baum oder eine Harmonie mit der Weltnatur, mag einen rühren oder begeistern, doch setzt das Denken womöglich aus und wird übersehen, dass jeder Totalitarismus eines rhetorischen Holismus oder Organizismus bedarf, sich als Naturreligion, humane Angemessenheit (eine die Gesundheit befördernde „Ergonomie“), in jedem Fall: sich als menschenfreundlich darstellen muss.

Auch das Dritte Reich stellte sich als naturgewollt und naturgemäß dar, oft mit rassistischen Konzepten („entartete Kunst“, „artfremd“) versehen, gelegentlich ließ es sich als schicksalsgemäß bis gottgewollt erscheinen, Hitler sagte „Vorsehung“.

Glaubt man der römischen Legende, verglich Agrippa Menenius Lanatus im Jahre 494 v. Chr. die angebliche Natürlichkeit und Angemessenheit des staatstragenden, etwas entrechteten Plebejertums und herrschaftlichen Patriziertums mit Hand, Magen und Kopf: Einer muss verdauen und arbeiten, der andere denken und lenken. Auch Medinarepublik und mittelalterliches Kalifat sind Halbsklavenhalter- (Dhimmis) und Sklavenhaltergesellschaften zur Ehre Allahs. Die Sklaverei ist im nicht reformierbaren Islam theologisch keineswegs aufgehoben und wird beispielsweise im Sudan und in Mauretanien an den dunkelhäutigeren Bevölkerungsgruppen praktiziert. Philippinische Gastarbeiter in den Golfstaaten oder iranische bzw. ägyptische Bahá’´í leben bisweilen faktisch versklavt.

91. Die islamische Bestrafung für Ehebruch ist schwerwiegend, denn er ist ein Angriff auf das Ehrenwerte und ein Verächtlichmachen des Heiligen und eine Ermutigung der gesellschaftlichen Schamlosigkeit und Unmoral.

Interreligiös verglichen legt der Islam eine seltsame Sexualpanik an den Tag, die dem angeblich keuschen Obszönisieren der Kinder und Frauen dient, natürlich nur zum Zwecke der gründlicheren Kontrolle auf sexuelles und politisches Wohlverhalten. Doktrinäre und totalitäre Sexualmagie und Schuldgefühlerweckung erzeugt ein zur Endlosigkeit gestaffeltes System von Double-Bind-Situationen, ein Gestrüpp der Unerfüllbarkeiten, bei dem jeder Verhaltensfehler in die ewige Verdammnis führen kann. Das der Scharia unterworfene Individuum wird einerseits planmäßig desorientiert und muss den Schariawissenschaftler (ʿālim, Pl. ʿulamāʾ) oder Fiqh-konformen Rechtsgutachtenersteller (muftī, türk. müftü) um Auskunft fragen, andererseits hat es selbst im Sinne der islamstaatlichen oder auf den Islamstaat hinarbeitenden ḥisba religionspolizeilich tätig zu werden, soweit das in seinen Kräften liegt.

91. Eine Bestrafung von achtzig Peitschenhieben ist für denjenigen festgelegt, der eine Frau fälschlicherweise des Ehebruchs bezichtigt. … In so einem Fall ist der Straftatbestand der Bezichtigung genau so schwer zu ahnden wie derjenige der Unmoral, denn er stellt einen Angriff auf den Ruf und die Ehre dar, ein Entzünden des Hassgefühls und der Verbitterung und ein Verbreiten der Boshaftigkeit.

Koran 24:4 (If you accuse an honorable women of adultery, be sure to bring four witness. Otherwise you will receive 80 lashes (6)), Quṭb mahnt zur wortgetreuen Umsetzung des göttlichen Befehls.

Die Muslimbruderschaft hat den Islam keineswegs falsch verstanden.

91. Die Bestrafung für Dienstahl ist ähnlich streng, denn er stellt einen Angriff gegen das menschliche Empfinden für Sicherheit und wechselseitiges Vertrauen dar und ist mit einem Abtrennen einer Hand zu belegen, im Wiederholungsfall ist die zweite Hand abzuschneiden, beim dritten Mal ein Fuß, beim vierten Mal der andere Fuß. Es gibt heute einige Menschen, die derlei Strafen für ein Eigentumsdelikt erschreckend finden, aber der Islam betrachtet diese Angelegenheit vom Standpunkt des Schutzes, der Sicherheit und der gesellschaftlichen Stabilität aus.

Sayyid Quṭb wiederholt lediglich, was gute dreizehn Jahrhunderte eher vom Himmel eingeflüstert und von den Menschen aufgeschrieben worden ist, siehe 5:42 in Allahs Notizbuch: „Richtest du aber, so richte in Gerechtigkeit“ (hier eingebettet in die moderne missionarische Abhandlung »Gerechtigkeit im Islam«, Riad 2008 (7)).

113. Eine Abhandlung über soziale Gerechtigkeit im Islam muss notwendigerweise eine Betrachtung der islamischen politischen Theorie beinhalten, … die alle Aspekte des Lebens umfassen muss und alle Arten von Anstrengung, die aber auch sowohl die spirituellen wie die materiellen Werte beziehungsweise Güter einschließen muss, denn diese sind unlöslich miteinander verwoben. Mit all diesem hat die politische Theorie des Islam zu tun, umso mehr, als dass es letzten Endes um die Implementierung des Religiösen Rechts geht, das sich der Gesellschaft in jeder Hinsicht widmet, um soziale Gerechtigkeit und Ausgewogenheit sicherzustellen und um Wohlstand und Wohlergehen zu verbreiten, soweit sich dieses im Einklang mit den Grenzen der vom Islam akzeptierten Prinzipien befindet. …

Kein Faschismus ohne die Rhetorik der Harmonie. Eine islamische Führerschaft und Richterschaft ergibt sich aus den „religiösen Gesetzen“ wie von selbst, totale „spirituelle“ Überwachung und absoluter heilssichernder Gehorsam bauen den Islamstaat. Der Ruf nach dem wahres Glück bringenden Totalitarismus, der fromme Schrei nach praktizierter Erniedrigung der Frauen und Frevler wird wiederholt:

113. Eine der Hürden beim Verstehen und Erlernen des Islam besteht darin, zu erkennen, dass alle Anordnungen und Dimensionen ein Ganzes bilden, keine religiöse Anweisung kann ohne die andere verstanden werden. Denn diese Religion ist in ihrer Essenz Einheitlichkeit, Gottesdienst und Alltagsarbeit, politische und ökonomische Theorie, rechtliches Erfordernis und geistliche Erbauung, Frömmigkeit und Wohlverhalten, diese Welt und die kommende Welt, sie alle sind Teile eines wohlverstandenen Ganzen.

Über die „Essenz“ wird, unter Verschweigung der Nebenwirkungen, in Deutschland mittlerweile viel Geraune hörbar, etwa bei Kalifatsfreund und Ex-Botschafter Murad Wilfried Hofmann als der 2009 in Dubai gekürten Islamic Personality of the Year (8). Hofmann:

„Es gibt ein Leben nach dem Tod. Sinn der menschlichen Existenz ist die Erkenntnis und das Lob Gottes. Wer sich Gott ganz hingibt, ist Muslim – so wie schon Abraham und wie Moses und Jesus. Jeder ist nur für sich selbst verantwortlich. (Es gibt keine Erbsünde.) Das Verhalten des Menschen entscheidet über sein Schicksal im Jenseits. Muhammad hatte als Prophet die Aufgabe, diese Wahrheiten in Erinnerung zu rufen und damit die Verformungen zu korrigieren, die es im Judentum und Christentum (wegen der Vergötterung von Jesus) zwischenzeitlich gegeben hatte. Insofern ist Muhammad der letzte, das »Siegel« der Propheten (33: 40). Das ist die Essenz der Botschaft des Korans. Wer sie recht bedenkt, versteht, daß der Islam nicht nur die jüngste der monotheistischen Weltreligionen ist, sondern zugleich die älteste – nämlich die unverfälschte Religion Abrahams (9).“

Auch der Stellvertreter Allahs auf iranischer Erde und gottesfürchtige Massenmörder Ayatollah Chamene’i (ʿAlī Ḥoseynī Ḫāmeneʾī) hat dieses zur Führung berechtigende Gespür für die „Essenz“ der einzig anständigen menschlichen Lebensweise:

„Vollständige Beachtung der islamischen Essenz und der islamischen Originalwerke als außerordentlich reiche Quellen für die Anhebung des Niveaus der Humanwissenschaften im Inland und auf Weltebene. Beachtung der religiösen Spiritualität bei der wissenschaftlichen Forschungstätigkeit. … Erforderlichkeit der Moralität der Gesellschaft (10).“

Ein drittes Beispiel für islamische „Essenz“ findet sich unter den schiitischen Mystikern der auf den jemenitischen Eremiten Uwais al-Qaranī (türk. Veysel Karani, Todesjahr 657) zurückgehenden, heute weltweit verbreiteten Shahmaghsoudi-Bewegung (Maktab Tarighat Oveyssi (MTO)), die nicht zuletzt in den Vereinigten Staaten einigen Zulauf hat. In nicht ganz einwandfreiem Deutsch wird die treulich beibehaltene repressive Sunna und Scharia vom zerfließenden Individuum als allahzentrische Ekstase wahrgenommen und als die dem Lehrmeister zu erbringende Huldigung kultiviert, „Essenz“ oder innerer Sinn (bāṭin) werde dem Praktizierenden erfahrbar:

„Der Lehrer, genannt „Pir“, was „das Licht des Weges“ bedeutet, leitet den Suchenden durch den Prozess der Selbsterkenntnis. Die Lehren von Hazrat Imam Mohammad Bagher, dem fünften Imam der Schiiten, erhellen klar den Weg der Kenntnis für den wahren Suchenden. Er sagt: Der Lehrer, der spirituelle Führer, ist eine reine Essenz, die von Gott an das Herz des Suchenden durch sein göttliches Licht eingeführt werden muss. Durch Reinigung, wird das Licht der Erkenntnis allmählich bezeugt (11).“

Imam Bagher ist Muḥammad ibn ʿAlī al-Bāqir (681-733), Sohn des prophetischen Urenkels Alī bin Ḥusain Zain al-ʿĀbidīn (schiitischer Vierter Imam), Vater des Ǧaʿfar ibn Muḥammad aṣ-Ṣādiq (Sechster Imam).

Genug der dem Islamkritiker oder muslimischen Unkundigen verborgenen Essenz.

Sayyid Quṭb ruft zur Revolte:

261. Unsere Mission ist es, nach einer Erneuerung des Islamischen Lebens zu rufen, nach einem Leben, das vom Geist regiert wird und vom Islamischen Gesetz, das allein die Form von Islam erzeugen kann, die wir heute benötigen, und das mit der authentischen Islamischen Tradition konform ist.

Schariarepublik Ägypten, Schariarepublik Deutschland.

261. Es kann für uns nicht genug sein, dass es den Islam als lebendige Kraft irgendwann einmal in der Vergangenheit gegeben hat, es reicht nicht aus, das er einmal weithin erschallte und eine wohldurchdachte Gesellschaftsform zur Lebzeit des Propheten und im Zeitalter des Kalifats möglich machte. Wir müssen erforschen, was die Ursache für das Abbremsen der Ausbreitung des Islamischen Geistes gewesen ist und warum die Entwicklung der politischen und ökonomischen Theorie des Islam so kurz nach dem Zeitalter Mohammeds zu einem Ende kam.

262. Die heutige so genannte Islamische Gesellschaft ist im eigentlichen Sinne des Wortes nicht islamisch. … Wir urteilen nicht nach dem, was Allah uns offenbart hat, die Grundlage unseres Wirtschaftens ist das platte Nutzendenken. … Wir dulden die Extravaganz und den Luxus, die vom Islam verboten sind. … So lange, wie die Muslimische Gesellschaft dem Islam treu Folge leistete, konnte keinerlei Schwächlichkeit aufkommen und konnte sie den Alltag der Gesamtgesellschaft kontrollieren.

263. Die Ausbreitung des Islamischen Geistes ist niemals ganz gestoppt worden, auch wenn sich das tolerante Kalifat in eine tyrannische Monarchie verwandelt hat. … Vielmehr konnte die Scharia bis in das 19. Jahrhundert als Grundlage des bürgerlichen Rechts in Kraft bleiben, bis wir die französischen Gesetze einführten.

Die heutigen Muslime können sich also beauftragt sehen, die Scharia im Personenstands- und Familienrecht zu verwirklichen, damit Zweitfrau und Kindbraut auch in Europa, Tunesien oder in der Türkei legal möglich werden. Besonders „französisch“ ist die standesamtliche Trauung, die von einem jeden praktizierenden Gläubigen im Sinne der Muslimbruderschaft offensichtlich durch die Imam-Ehe zu ersetzen ist.

270. Wir müssen über den Hass gegen den Islam reden, der aus dem Geist der Kreuzzügler stammt und der in Europa nach wie vor und kaum wahrgenommen wirksam ist.

Jetzt müssen kalifatstreue Islamisten, nichtmuslimische Antiimperialisten und Kirchenfunktionäre die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte nur noch so lange und so laut als „europäisch“ oder „westlich“ etikettieren, bis erst die Sozialpädagogen und dann die Politiker glauben, dass die Forderung nach afrikanischer und asiatischer Gleichberechtigung von Mann und Frau als Versuch der erneuten Kolonialisierung zu deuten ist. Unter der Führung von Tariq Ramadan, Mustafa Cerić und Mathias Rohe mag es gelingen, auch in der Europäischen Union ein auf der Scharia beruhendes muslimisches Recht zu integrieren, damit sich die Korantreuen nicht so entfremdet und gedemütigt fühlen. Zwei letzte Zitate:

318. Wir stehen wahrhaftig an einer Weggabelung: Werden wir der Karawane des Westens folgen, die sich als Demokratie bezeichnet, oder werden wir uns der östlichen Karawane anschließen, die im Westen als Kommunismus bekannt ist? Oder werden wir zum Islam zurückkehren und ihm die vollumfängliche Gültigkeit in Alltag, Geistesleben, Forschung, Gesellschaft und Wirtschaft einräumen?

319. Die Bedingungen für unser Anliegen sind günstig, denn zwei große Islamische Gebilde sind geboren worden: Indonesien und Pakistan, und die Arabische Welt erwacht sowohl im Osten wie im Westen. Letztlich wird Allah alle menschlichen Angelegenheiten bestimmen und unsere Pflicht bleibt, Ihm zu vertrauen und den Glauben zu bewahren.

Die Religionsdiktatur zu errichten ist Pflicht für alle charakterlich Aufgeweckten und geistlich Aufgewachten, der muslimische Demokrat ist eine Schlafmütze.

Jacques Auvergne

(1) Sayyid Quṭb, Fotografie. Das Blog »Ketethaya« schreibt wie selbstverständlich Märtyrer (šahīd) Sayyid Quṭb

http://ketethaya.blogspot.com/2010/02/blog-post_19.html

Zu Shahid (šahīd, Pl. šuhadāʾ) erläutert das englische Wikipedia: “Schahid ist ein religiöser islamischer Begriff, der zwar im Ursprung Zeuge bedeutet, doch in der Praxis den Märtyrer meint. It is a religious term in Islam, literally meaning ‘witness’, but practically means a ‘martyr’.”

http://en.wikipedia.org/wiki/Shahid

Sayyid Quṭb, in einer Zeichnung. Auf der Seite »Wuǧūh« (“Portraits”).

http://www.wojouh.com/index.php?action=gallery.details&id=210

(2) Tödliche Eleganz, kalligraphischer Faschismus: Bucheinband: »»Al-ʿadāla al-iǧtimāʿīya fi l-islām«, Sayyid Quṭb

http://www.nessma.com/books/sqotb010/page0001.gif

Gefunden bei den Terrorismusverherrlichern von »Palestine`s Dialogue Forum« (paldf.net)

http://www.nessma.com/books/sqotb010/page0001.gif

(3) »Social Justice in Islam«, Sayyid Qutb (Autor), John B. Hardie (Übersetzer), Hamid Algar (Übersetzer), Taschenbuch: 352 Seiten, Verlag: Islamic Publications International; Auflage: Revised (August 1999), Sprache: Englisch

http://www.amazon.de/Social-Justice-Islam-Sayyid-Qutb/dp/1889999121

(4) Im Koran sagt Jesus über sich selbst, das Tonvogelwunder vollbringen zu können. I fashion for you out of clay the likeness of a bird, and I breathe into it and it is a bird by Allah’s leave.

http://www.islamonline.net/servlet/Satellite?pagename=IslamOnline-English-Ask_Scholar/FatwaE/FatwaE&cid=1119503549308

(5) Mit dem Koran (42:49) von der nordamerikanischen oder europäischen Parallelgesellschaft zur göttlichen Monarchie? To God belongs the Kingdom of the heavens and the earth (Arthur John Arberry). The kingdom of the heavens and earth belongs to Allah (Aisha Bewley).

http://www.islamawakened.com/Quran/42/49/default.htm

(6) Quṭb zitiert den Koran und hält bei falscher Bezichtigung des Ehebruchs achtzig Peitschenhiebe für sozial gerecht. Punkt 25 bei: »Skeptic’s Annotated Quran« in der tabellarischen Übersicht »Women in the Quran«.

http://skepticsannotatedbible.com/quran/women/long.html

(7) Koran 5:42, Richtest du aber, so richte zwischen ihnen in Gerechtigkeit. Aus dem Text: »Gerechtigkeit im Islam« der vom saudi-arabischen Riad (ar-Riyāḍ, „die Gärten“) aus durch die „Cooperative Office for Dawah in Rawdah“ betriebenen Seite »The Religion of Islam« – „Beschreibung: Gerechtigkeit als Grundziel des Islam und ein sittlicher Wert, sowie der Standard der Gerechtigkeit aus der Sicht des Quran.“

http://www.islamreligion.com/de/articles/376/

(8) Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) steht der Muslim Brotherhood nahe und berichtet am 09.09.2009 über sein Ehrenmitglied und Beiratsmitglied: »Beim diesjährigen „Dubai International Holy Quran Award“ wurde der deutsche Muslim, Dr. Wilfried Murad Hofmann zur „Islamic Personality of the year“ erklärt. Die Ehrung ist verbunden mit einem Ehrenpreis in Höhe von umgerechnet 180.000 Euro. An diesem Donnerstag wird Hoffmann die Urkunde aus den Händen Seiner Hoheit, Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum als Vizepräsident und Premierminister der Vereinigten Arabischen Emirate und Herrscher von Dubai, entgegen nehmen.«

http://www.zentralrat.de/13853.php

(9) Da ist sie wieder, die geheimnisvolle islamische “Essenz”, angesichts derer Burka und Steinigung nicht so wichtig sind. Murad Wilfried Hofmann.

http://www.randomhouse.de/content/edition/excerpts/36844.pdf

(10) Es ist Herbst geworden, die oft studentischen Protestierer des Sommers sind eingeschüchtert oder eingesperrt oder ermordet und die göttliche Diktatur lädt die Nachwuchsforscher aus Atombombenbau, Propaganda und Unterhaltung am 28.10.2009 nach Teheran und gibt bekannt: „Am heutigen Morgen fanden sich mehrere Hundert Elitekräfte aus Wissenschaft, Kultur und Literatur zu einem Treffen in freundschaftlicher Atmosphäre mit Ayatollah Chamenei, dem Oberhaupt der Islamischen Revolution ein und legten ihm ihre Standpunkte und Vorschläge bezüglich verschiedener Fragen vor.“

Aus: »Internetseite des Büros des geehrten Führenden Seyyed Ali Khamenei, Jahr der Innovation und Entfaltung«

http://www.leader.ir/langs/de/index.php?p=contentShow&id=6072

Führer, englisch leader. Man beachte die aus sechs Buchstaben bestehende URL, es kann nur Einen (Führer) geben. The Office of the Supreme Leader Sayyid Ali Khamenei

http://www.leader.ir/

(11) »Maktab Tarighat Oveyssi Shahmaghsoudi, School of Islamic Sufism« – „Shahmaghsoudi, bezieht sich auf den 41. Meister der Oveyssi Schule, Hazrat Shah Maghsoud Sadegh Angha“

Das sozialpädagogische Heil rinnt aus dem Medinastaat heran und bedarf des initiierten Führers. Die silsila ist die ununterbrochene Kette der baraka, Segnungskraft, und des von Meister zu Meister übereigneten Führertums aller einzelnen Orden (ṭarīqa, Pl. ṭuruq) des Sufismus (taṣauwuf, ṣūfīya).

http://www.mto.org/website/tr/history.html

185. Sayyid Qutb: Dieser Glaube

30. Juli 2010

هذا الدين

hāḏā ʾd-dīn

Cette religion. This Religion

Diese totalitäre Heilslehre,

dieser politische Gehorsam

Die Wolken der Unwissenheit und die Zügel der Macht

Über die ungefähr ein halbes Jahrhundert alte, islamisch argumentierende Revolutionsschrift »Hāḏā ʾd-Dīn. Dieser Glaube der Islam« des Sayyid Quṭb denkt Jacques Auvergne nach.

Der ägyptische Journalist, Schriftsteller, politreligiöse Ideologe und einflussreichste Theoretiker der Muslimbrüder Sayyid Quṭb (*1906, † 1966) war das älteste von fünf Kindern eines im mittelägyptischen Dorf Mūšā, Gouvernement Asyūṭ, aufgrund von Frömmigkeit und Bildung respektierten Abgeordneten der Nationalen Partei. Sayyids jüngerer Brüder Muḥammad Quṭb war später ebenfalls als islamischer Publizist und Aktivist tätig, zwei von Sayyids drei Schwestern, Āmina und Ḥamīda, erlangten Ansehen im Umfeld der Bewegung der 1928 gegründeten al-Iḫwān al-Muslimūn, der Muslimbruderschaft (MB).

Quṭb verfasste seine schariatreuen (gegenmodernen, gegendemokratischen, menschenrechtsfeindlichen, frauenfeindlichen) Werke zwischen 1949 (Social Justice in Islam. Soziale Gerechtigkeit im Islam, al-ʿadāla al-iǧtimāʿīya fi ʾl-islām) und 1964 (Milestones. Zeichen auf dem Weg, maʿālim fi ʾṭ-ṭarīq). In den vorausgegangenen eineinhalb Jahrzehnten war er als Absolvent eines Instituts für Lehrerausbildung im staatlichen Auftrag mit der Verbesserung des Erziehungswesens befasst, ohne dort nennenswerte Spuren hinterlassen zu können, nebenbei begann er, Poesie und Autobiographisches zu schreiben. Das ägyptische Erziehungsministerium war es auch, das ihn zwischen 1948 und 1950 in die USA schickte, wo er in mehreren Großstädten das Schulwesen untersuchen sollte, doch statt dessen in koranbasierter Hochnäsigkeit die „rassistische, gottlose und unmoralische“ amerikanische Gesellschaft zu verachten und zu kritisieren lernte.

In Sachen Rassentrennung lag der Ägypter, die damalige USA betreffend, die als »Brown v. Board of Education« bekannten Sammelklagen gegen die Rassentrennung in der Schule fanden erst zwischen 1952 und 1954 statt, in manchen Staaten waren Parkbänke oder Aufzüge mit „Whites only” und „Coloreds only” beschriftet und die afroamerikanische Bürgerrechtlerin Rosa Parks stand erst am 01.12.1955 in einem Bus in Baltimore für einen Weißen nicht auf, sicherlich nicht ganz falsch, und wahrscheinlich war er wirklich wegen seines etwas dunkleren Hauttyps einiger Diskriminierung ausgesetzt.

Dass der kulturell rassistische Islam die Segregation zu den als sittlich minderwertigen Nichtmuslimen heiligt (al-walāʾ wa ʾl-barāʾa, Lieben für Allāh, Hassen für Allāh) und einen exorzistischen und heilssichernden Apartheidsstaat aufbaut, die als wankelmütig und unmündig eingestuften muslimischen Frauen unterliegen dabei einer eigenen, innerislamischen Segregation, fand der tugendhafte Ägypter zeitlebens völlig in Ordnung. Gegen die klassisch islamische Doktrin der Dhimma und gegen die Jahrhunderte alte und bis heute alltägliche Gewalt an den ägyptischen Christen und Kairoer Juden hatte der beispielsweise in Greeley (Colorado, USA), wo er sich monatelang zum Studium am Colorado State College for Education aufhielt, angeblich so sehr leidende gottesfürchtige Muslim ebenfalls keine Einwände. Derartig entrückt konnte sich Sayyid Quṭb darauf beschränken dem „Westen“ Materialismus, Oberflächlichkeit und Obszönität vorzuwerfen.

Scharia (totalitäre Orthopraxie) und Fiqh (islamische religiöse Gerichtsbarkeit) verunmöglichen eine jede staatsbürgerliche Haltung, der Islam braucht eine Civil Rights Movement.

1954 hatte Oberst Gamal Abd an-Nasser (Ǧamāl ʿAbd an-Nāṣir) die Macht und das Präsidentenamt ergriffen, ein Panarabist und Nationalist, der Israel von der Landkarte streichen wollte und 1958 eine dreijährige Staatsunion mit Syrien erreichte, deren Präsident natürlich er, Nasser, selbst war. Weitere neun Jahre, bis zu seinem Tod (1970), blieb Nasser das ägyptische Staatsoberhaupt.

Als Reaktion auf das misslungene Attentat des Muslimbruders Mohammed Abdel Latif gegen den ägyptischen Präsidenten am 26.10.1954 kam es zur Verhaftung von mehr als 20.000 Menschen, überwiegend Muslimbrüdern, darunter auch Sayyid Quṭb, ferner einigen Kommunisten sowie Nationalisten der Wafd-Partei (Quṭb gehörte einst selbst der Ḥizb al-Wafd an, der „Partei der Delegation“). Quṭb wurde mit sieben anderen führenden Muslimbrüdern zunächst zum Tode und dann zu sechzehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt, kam aber nach zehn Jahren (1964) frei. Quṭb erlebte, wie die Muslimbrüder in der Haft gefoltert wurden, viele wurden ermordet. 1964 kam Quṭb vorzeitig aus der Gefängnishaft frei, wurde jedoch bald zum zweiten Mal angeklagt, zum Tod durch Erhängen verurteilt und am 29.08.1966 hingerichtet. Bis 1955 dauerte die brutale ägyptische staatliche Verfolgung der inzwischen verbotenen Muslimbrüder, deren führende Mitglieder ins Ausland flüchteten, später aber folgte eine, zuerst inoffizielle, Duldung ihrer Aktivitäten.

Revolutionäre schariatreue Bewegungen wie die algerische Islamische Heilspartei (FIS, Front islamique du Salut, bedeutender Wahlsieg 1991, Verbot 1992, nachfolgend der Bürgerkrieg mit über 100.000 Toten) und die tunesische an-Nahḍa (wörtl. „Wiedergeburt, Renaissance“, niedergeschlagen durch den seit 1987 und bis heute amtierenden Präsidenten Zine El Abidine Ben Ali, der Zehntausende von Islamisten verhaften und mit Schauprozessen verurteilen ließ) und Terrorgruppen wie Takfir wa’l-Higra („Erklärung zu Ungläubigen und Auswanderung“) und Islamischer Dschihad (al-Jihad al-Islami) spalteten von der MB ab.

Heute bildet der ägyptische Teil der weltweit agierenden und antimodern gebliebenen Muslimbruderschaft mit einer Million Angehörigen und einem Mehrfachen an Unterstützern eine gewaltige Kraft im ägyptischen Staat. Die MB unterhält Sozialwerke mit Krankenstationen und Armenspeisung sowie Bildungszentren und kandidierte 1995, da sie offiziell nach wie vor nicht zugelassen ist, mit 150 „unabhängigen“ Kandidaten für das Parlament. Seit einem Vierteljahrhundert starke bis stärkste Oppositionsgruppe, würden die Muslimbrüder freie Wahlen womöglich gewinnen, um dann, vielleicht, freie Wahlen abschaffen und eine islamische Theokratie auszurufen. Am 22.02.2008 titelte die Süddeutsche zu dieser prekären Situation: »Verhaftungswelle gegen Muslimbrüder rollt« und berichtete: „Vor den Kommunalwahlen hat die ägyptische Polizei eine Kampagne gegen die oppositionelle Muslimbruderschaft begonnen. Nach Angaben der Organisation wurden in den vergangenen Tagen mehr als 100 Muslimbrüder verhaftet. … Die ägyptischen Muslimbrüder streben nach eigenen Angaben eine „Islamisierung“ des Staates mit friedlichen Mitteln an (1).“

Ähnlichkeiten zur Türkei sind erkennbar, die Säkularen sind in beiden Staaten leider nach wie vor sehr schwach, und wenn die mit dem Iran Handelsgeschäfte unterhaltende deutsche Bundesregierung mit Achmadinedschad-Vorgänger Chatami, ECFR-Scheich Cerić, Schariaminister Zakzouk und dem deutschen Umfeld von Necmettin Erbakan und Muslimbruderschaft über universitäre Imamausbildung reden will, wie im Juli 2010 im Beisein von Ministerin Annette Schavan, werden die orientalischen (nicht selten unter einiger persönlicher Gefahr bloggenden) Säkularen (2) in ihrer großen Bandbreite von religiös bis atheistisch und von idealistisch bis spaßkulturell nicht gerade gestärkt.

Die im Folgenden betrachtete Schrift »Hāḏā ʾd-Dīn«, wörtlich: „Diese islamische Religion“, deutsch als: »Dieser Glaube der Islam«, veröffentlichte der Ägypter irgendwann nach 1954. Ein anderes Werk, dieser Seitenhieb auf den Wissenschaftsrat (WR) sei hier gestattet, veröffentlichte Quṭb 1953 als »Dirasāt Islāmīya«, was ganz genau „Islamische Studien“ (Islamic Studies (3)) bedeutet (zu: d-r-s, studieren, vgl. mudarris, Lehrer; madrasa, Islamische Lehrstätte, Hochschule für Scharia, türk. medrese). Der WR beliebte, seit Januar 2010 das Etikett Islamische Theologie zu vermeiden und die islambezogen etwas hofberichterstatterische Presse zur ab Herbst 2010 in Frankfurt und wohl auch Münster geplanten universitären Imamausbildung begeistert über »Islamische Studien« reden zu lassen, damit das Volk, immerhin noch der Souverän, nicht allzu rasch auf die Grundrechtswidrigkeit der Scharia und die diskriminierende juristische Praxis des Fiqh stößt und etwa auf die Idee kommt, die drohende Rechtsspaltung im Familienrecht und wohl auch im Erbrecht abzuwenden. Wie will der WR garantieren, dass die an den Imam-ausbildenden Unis geplanten „islamischen Räte“ oder „Beiräte“ nicht vom Geist und Personal der Muslimbrüder geprägt sind?

Das deutsche »Dieser Glaube der Islam« (1992) stammt aus einem Verlag und einer Druckerei in der schariakonform-konstitutionellen Monarchie Kuwait (2,75 Mio. Einwohner, davon 60 % rechtlich deklassierte Gastarbeiter und 25 % unter 15 Jahre alt, Islam ist Staatsreligion), Herausgeber ist die International Islamic Federation of Student Organizations (IIFSO), Verleger die Al-Faisal Press. Die IIFSO steht ist Teil eines saudisch finanzierten, hanbalitisch-wahhabitischen, antisemitischen und der Muslimbruderschaft (MB) nahe stehenden Netzwerks zur Islamisierung Nordamerikas und Europas (4), das auch dem MB-Sprössling HAMAS verbunden ist (5).

Herausgeber IIFSO ist ein gegendemokratischer und revolutionärer „religiöser“ Dachverband, dem das westeuropäische Forum of European Muslim Youth and Student Organizations (FEMYSO) angehört, das der Muslimbruderschaft zuzurechnen ist. Erster Präsident der FEMYSO war Ibrahim el-Zayat, der 1968 in Marburg geborene Ehemann der Sabiha el-Zayat-Erbakan. Sabiha, Nichte des Milli-Görüş-Gründers und zeitweiligen türkischen Ministerpräsidenten Necmettin Erbakan sowie Schwester von Mehmet Erbakan, einem langjährigen Milli-Görüş-Vorsitzenden, arbeitet als Dozentin für islamische Hermeneutik und Didaktik am Zentrum für Islamische Frauenforschung und -förderung (ZIF).

Das dichteste Umfeld der Clans el-Zayat und Erbakan, darunter Rabeya Müller (Müller-Haque, * 1957 in Mayen in der Eifel, ZIF, GMSG, HUDA, RfP / WCRP), weilte auf Einladung der Bundesregierung und des Wissenschaftsrats (WR) am 13. und 14. Juli 2010 im Kölner MediaPark, um sich selbst und die bevorstehende Errichtung von universitären Islamischen Studienzentren zu feiern, die, wenn man so weitermacht, personell und politreligiös irgendwo zwischen Mekka und Dschidda, Kairoer al-Azhar, Institut Européen des Sciences Humaines (Stammsitz Château Chinon in Burgund (6), Außenstellen Paris (7), Llanybydder (Wales (8)) und Birmingham (9)) und Dar ul-‚Ulum (Deoband (10), Pakistan; Ableger weltweit (11)) angesiedelt sein dürfte, eine Prise Aufklärungshumanismus soll das Gebräu erträglich würzen. Bildungsministerin Annette Schavan will die Scharialehrstätten demokratisch gezähmt halten, und wissenschaftlich soll die Seelenrettung gleich auch noch sein.

Langweilig wird das nicht. Das wird gefährlich.

Sayyid Quṭb:

21, 22. Es steht also eindeutig fest, daß die Verwirklichung der Gebote Gottes den menschlichen Bemühungen überlassen bleibt. … Die Wahrhaftigkeit des Glaubens hat sich noch nicht voll erwiesen, solange die Menschen seinetwegen nicht den Kampf auf sich nehmen. Den Kampf gegen ihre eigene Abneigung und ihren Widerstand, den Kampf, durch den sie sich selbst aus dieser ablehnenden Haltung in eine dem Islam und damit der Wahrheit zugewandte Haltung versetzen. Ein Kampf mit dem gesprochenen Wort, durch Erklärung und Verbreitung des Richtigen und durch Zurückweisung und Entkräftung des Falschen, Unrechten anhand der vom Islam offenbarten Wahrheit. Jedoch auch ein physischer Kampf auf dem Weg, durch den die Hindernisse auf dem rechten Pfad entfernt werden, wenn brutale Gewalt ihn zu verbauen oder zu zerstören droht. In diesem Kampf wird einem Unglück und auch Leid widerfahren. Man wird sehr viel Geduld benötigen.

Da muss man als engagierter Gottesfreund nur noch den Kunstgriff anwenden, den Untugendhaften oder Religionskritiker als brutal zu etikettieren, um jede „glaubensbezogene“ (WR) Gewaltanwendung als Notwehr zu erklären.

Quṭb nutzt die Formel der ḥisba (Koran 3:110 al-amr bi ʾl-maʿrūf wa ʾn-nahy ʿani ʾl-munkar – ihr gebietet was recht ist und verbietet was verwerflich ist (12)), nach der ein jeder Muslim aufgerufen ist, seine soziale und politische Umwelt zu allahkratisieren, der Scharia anzugleichen. Zu ḥ-s-b gehören heute sehr profane Worte wie Computer, „Rechner“, ḥāsūb, Pl. ḥawāsīb, denn ḥisba bedeutet auch „ausrechnen, bilanzieren, gleich machen“, Deutsche dürfen allerdings denken: gleichschalten.

Die Verfassung Saudi-Arabiens (Artikel 23) fordert, diesem polizeilichen Herabrufen des Segens und Abdrängen des Teufels ganz entsprechend, „das Gute zu ermutigen und das Böse zu entmutigen – The State shall protect the Islamic Creed, apply the Sharia, encourage good and discourage evil“ (13) beziehungsweise, wie es die heilssichernden »Maǧlis aš-Šūrā« des Jahres 1365 nach hiǧra (1985 bzw. 1986) zu Gehör bringt: „Die Tugend anzuordnen und das Übel zu verbieten, to enjoin virtues and forbid evil (ebd.).“

Die Wahhabiten haben den Islam nicht falsch verstanden, eher schon tun das die Herrschaften vom Wissenschaftsrat, welche die „deutsche Wissenschaftslandschaft“ in der „religiösen Pluralität“ irgendwie „ankommen“ lassen wollen und zu ihrer mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und der Stiftung Mercator am 16.-17.06.2010 abgehaltenen Berliner Tagung »Vielfalt der Religionen – Theologie im Plural« entgrenzt tolerant schwärmen: „Die deutsche Gesellschaft hat sich religiös pluralisiert“. So kann man das im Aufbau befindliche und religionsbegründet differenzierende (diskriminierende) Kalifat natürlich auch umschreiben.

Dieser ḥisba treu und damit völlig korankonform nannten die afghanischen Taliban ihre religionspolizeiliche Behörde „Ministerium zur Bewahrung der Tugend und Abwehr des Lasters“ (Ministry for the Protection of Virtue and Prevention of Vice / Ministry of Amr bil Marouf (14)). Islamische Religionspolizei (muṭawwiʿūn, Sg. muṭawwiʿūn) gibt es im nördlichen Nigeria sowie in Algerien, Libyen, Ägypten, Saudi-Arabien, Jemen, Iran, Usbekistan, Indonesien, Malaysia, im Sudan, in den palästinensischen Gebieten sowie Teilen von Pakistan. Afghanistan überlegt noch, die Schariapolizei mit der Lizenz zum Verhaften und Verprügeln wieder einzuführen.

Am 27.05.2007 titelt man bei http://www.netzeitung.de »Saudi wegen Alkoholkonsums zu Tode geprügelt« und berichtet aus dem authentischen Islam: „Eine Gruppe von Religionspolizisten soll in dem islamischen Königreich Saudi-Arabien einen 28 Jahre alten Mann zu Tode geprügelt haben, weil sie ihn des Alkoholkonsums verdächtigte. Die Zeitung »Arab News« berichtete am Sonntag, die bärtigen Aufpasser der Behörde für die Förderung der Tugend und die Verhinderung des Lasters hätten sich in der Nacht zum vergangenen Donnerstag mit Gewalt Zugang zu dem Haus des Mannes in Riad verschafft … . bei einer Lesung des saudi-arabischen Autors Abdu Chal in der Stadt Hail sei es am gleichen Abend zwischen dem Publikum und dem Vortragenden zu einem heftigen Streit über die Rolle der Religionspolizei gekommen, an dessen Ende der Autor den Saal nur in Begleitung mehrerer Leibwächter habe verlassen können (15).“

23. Am meisten gefährdet ist der Geist des Menschen. Er kann durch Stagnation verdorben werden, die den Willen schwächt und schließlich lahm legt. Diese Stagnation greift dann auf das ganze Leben über.

Die dezidiert aufklärungsferne Lamya Kaddor pflegt 2010 in ihrem »Muslimisch – weiblich – deutsch«, rezensiert in Sägefisch 168 »Sapienti sat. Augenzwinkern«, sehr ähnlich zu argumentieren, hat nichts gegen Scharia und Fiqh einzuwenden und sagt statt Stagnation Depression, um sich als freiheitlich demokratisch und kulturell modern darzustellen, was ihr eher misslingt, was wiederum bei Bundes- und Landesregierung niemanden interessiert: „Trotz oder gerade wegen ihrer Gläubigkeit befinden sich die Muslime in einer Situation, die ich die „Islamische Depression“ bezeichne. Wir müssen endlich herauskommen aus dieser Sackgasse, in die wir gedrängt wurden und in die wir uns haben drängen lassen, indem wir die Meinungsführerschaft einer fundamentalistischen Minderheit überlassen haben. … Zu schweigen, wenn Muslime den Islam angreifbar machen, ändert nichts! Sich im Stillen über pauschale Islam-Kritik zu ärgern, ändert nichts! Wir müssen die „Islamische Depression“ überwinden!“

Sayyid Quṭb:

25, 26. Die Tatsache, daß die von Gott gegebene Religion nur durch menschliche Anstrengungen verwirklicht werden kann, und zwar innerhalb der Grenzen menschlicher Fähigkeiten und der materiellen Wirklichkeit des menschlichen Daseins in den verschiedenen Entwicklungsphasen der äußeren Gegebenheiten, besagt nicht, daß der Mensch hierbei ganz und gar unabhängig ist, daß er von göttlichem Plan und Willen, von Seiner Hilfe und Seinem Beistand ausgeschlossen ist.

Der islamisch-revolutionäre Endanwender kann sich als Teil der Armee Gottes fühlen, deren Führer paradiesische Befehle empfangen jedenfalls weitergeben. Gewaltbereiter Gehorsam wird zur sozialen Wohltat, Dschihad zum Gotteslob. „Gott mit uns“ prangte es auf den Gürtelschließen der kaiserlichen deutschen Soldaten im Ersten und Zweiten Weltkrieg.

Integration in eine heutige europäische, aus einem Nationalstaat erwachsene Solidargemeinschaft, die auf ihr Gewaltmonopol bestehen muss, ist mit dem Gedankengut eines Sayyid Quṭb verzichtbar bis störend. Das gewaltbereite Religionsvolk (milla, türk. millet) der US-amerikanischen, britischen, französischen oder deutschen Muslime will, falls es dem hoch angesehenen Islamtheoretiker Quṭb folgt, den Staat im Staate, das Aufsprengen der Offenen Gesellschaft in das Gefüge ethnoreligiöser Kollektive, letztlich eine Variante der Stammeskultur. Deutschlands „Alternative“ oder „Linke“ können das noch für einige Zeit als die humanistische und emanzipierende Überwindung von Nation und Nationalismus feiern, als „Befreiungstheologie“ (Pfarrerin Dr. Beate Sträter, die in ihrer Dissertation Sayyid Quṭb mit dem Südamerikaner Leonardo Boff verglich, Sägefisch 087) oder „Antiimperialismus“ (Sabine Schiffer; vgl. Sägefisch 134). Dass das alte Kalifat eine grausame Kolonialgesellschaft war und der politische Islam ein Imperialismus ist, sehen sie nicht.

49. Erstens einmal ist es nicht wahr, daß der Islam mit seinen Geboten den Menschen Mühen auferlegt, die zu hart sind, um ertragen oder für mehr als eine kurze Zeit ausgehalten werden zu können.

Destruktiv-männlichkeitsverherrlichendes Getue aus der Werbung für legale Drogen wie Tabak oder Wodka: Ist er zu stark bist du zu weich. Quṭb beschämt den muslimischen Endverbraucher und prangert ihn als pflichtvergessen an, als verachtenswert faul. Das macht er in Anlehnung an Sure 2 und die in der weltweiten islamischen Schwarzen Pädagogik leider übliche Ermahnung „Allah erlegt niemandem eine Bürde auf, die zu tragen zu schwer für ihn ist“ (16). Ach, Tochter, unter der Burka ist es heiß? Pass nur auf, in der Hölle ist es noch heißer (17).

49. Der Islam ist fürwahr eine erhabene Religion. Doch er ist zugleich eine natürliche Religion und das Kapital, auf das er sich verlässt und das er einzusetzen trachtet, ist nichts anderes als die menschliche Natur in ihrem wesentlichen Kern.

Bei der Suche nach den Ursprüngen des erstaunlichen Begriffes vom islambezogenen „Kern“, Hans-Gert Pöttering (2008) und Horst Köhler (2010) nennen den originalen, authentischen Islam von Hidschab, Scharia und Fiqh in Ansprachen an das Deutsche Volk öffentlich eine iKfR, eine „im Kern friedliche Religion“, stoßen wir also sogar auf den ägyptischen Ideengeber der Ikhwan al-Muslimoon, der Muslimbrüder.

Den Islam als „fürwahr erhaben“ zu bezeichnen, hat erst geometrische bzw. topologische (Kurt Lewin) und dann rasch soziale und rechtliche Folgen, die sich die entwerdende freiheitliche Demokratie rasch klar machen sollte: Das Nichtislamische wird abgewertet, hinabgedrückt in die imaginierte Zone des Unerwünschten, Ekelerregenden, Widernatürlichen und Diabolischen, ein Vorgang, den unsere Dialogbetreiber aus Kirche, Wohlfahrtsverband oder Partei inzwischen als die Herausforderung betrachten, (noch) ein wenig um den Platz auf dem Gipfel der Prahlerei und Selbstverherrlichung mit zu rangeln.

In der aufkommenden Wirtschaftskrise beginnt der von den (um al-Azhar, Wahhabiten sowie MB / ECFR angeordneten) Schariagelehrten angeführte christliche und sonstige Klerus den Einzug in unsere Parlamente und Rathäuser zu halten, vorerst noch eher symbolisch und zu staatlichen Festtagen, doch längst bei „multikultureller“ Inkaufnahme der ansteigenden Diskriminierung, der jeder nichtmuslimische Islamkritiker im Lehrerzimmer einer staatlichen Schule und jeder muslimische Verweigerer der Scharia in unseren sich „muslimisierenden, schariatisierenden“ Straßenzügen oder Stadtvierteln ausgesetzt ist. Quṭb bezeichnet, dem Konzept der fiṭra folgend, der Geschaffenheit jedes Menschen auf Allahgott hin, den Islam als „natürlich“, wir dürfen, so lange wir wissen, dass es nicht stimmt, hören: als Naturreligion.

Ein auf Frauendeklassierung begründeter totalitärer politischer Kult, und einen anderen organisierten Islam kann es bedingt durch die orthodoxe, bis zum Mord bereite Gewaltbereitschaft einstweilen nicht geben, so lange Scharia und Fiqh nicht überwunden sprich abgelegt worden sind. Diesen Kult als naturhaft, der menschlichen Natur entsprechend zu bezeichnen, sollten wir nicht hinnehmen.

Nach dem wohl jedes menschliche Denken bestimmenden Grundmodell von „Figur und Grund“ aber gibt es eine Option, wie der eklatante Abstand zwischen Scharia und AEMR doch endlich aufgehoben werden könnte. Dem albernen Witz von der ostfriesischen Fahne: „Weißer Adler auf weißem Grund“ entsprechend, könnte der nichtmuslimische Rest der Welt die Misogynie und Gewalt gegen Andersdenkende des orthodoxen (revolutionären) Islam übernehmen, um für Ausgleich, Harmonie und Erträglichkeit zu sorgen. Oder man stellt sich auf die Apartheid ein, die sich „erlebnispädagogisch“ so anfühlen wird, wie es ein Dhimmi in Mohammeds medinensischem Stadtstaat oder im angeblich „goldenen“ al-Andalus erlebt hat und wie es ein Bahá’í in Teheran oder Kairo erlebt bzw. ein Christ in Pakistan. Wir dürfen gespannt sein, wie unsere Politiker das Aufweichen bzw. Zurückweichen der für alle, eben auch für Atheisten und sogar für Frauen geltenden Maßgaben von AEMR, (negativer) Religionsfreiheit und Pressefreiheit erklären wollen, Pötterings bzw. Köhlers Formel von der »iKfR« war ein interessanter Auftakt der staatlich inszenierten, einer neuen Heilslehre gleichenden und zwangsläufig auf Faktenferne gründenden Islambeschwichtigung.

59, 60. Das schönste an dieser Religion, die den Menschen zu den höchsten Gipfeln führen will, ist dies, daß sie keineswegs die Länge des vor ihm liegenden Weges außer acht lässt, daß sie keine Stadien überspringt. Der Raum, der sich vor ihr erstreckt ist unendlich groß und weit. Sie erstreckt sich nicht nur auf die Lebensspanne des Einzelnen. Wer sie befolgt, wird nicht gehetzt von der Angst, der Tod könnte ihn einholen, bevor er das ferne Ziel erreicht hat, wie dies bei den Verfechtern irdischer Systeme und Weltanschauungen der Fall ist. … Ihnen fehlt die Geduld für ein ruhiges, natürliches Vorwärtsschreiten.

Im „das schönste an dieser Religion“ findet sich der Titel der Schrift: „Diese Religion“.

Nach Quṭb hat der Politkult tröstenden Charakter, man könnte freilich auch sagen, das Individuum sei ausgelöscht. Richtig ist, dass der über mehrere oder viele Generationen ausgedehnte Prozess der Islamisierung die zur Kalifatwerdung bzw. zum Kalifatserhalt zweckmäßige islamische Gelassenheit – brutale Ungerührtheit, lässige Asozialität – befördert und auf Hektik beruhende Zauberkunststücke vermeidet. In Wirklichkeit ist der Zauber nicht weniger faul, aber praktischerweise, da die Lebensspanne des Individuums übersteigend, nicht mehr durchschaubar, und, sowie vor allem, durch das „auf Zeit und Raum bezogene“ Individuum oder vielmehr Ex-Individuum nicht in Frage zu stellen.

60. Die islamische Lebensweise ist leicht und bequem. … Alles was sie fordert ist, daß sich der einzelne nach besten Kräften bemüht, auf dem rechten Wege Fortschritte zu erzielen.

Der islamisch inkorrekt Handelnde, der gotteslästerlich Schludrige darf durch Allahs irdische Stellvertreter ermahnt, beschimpft, bedroht, geschlagen bis ermordet werden, selbstverständlich ohne dabei zu übertreiben, denn Islam ist Ausgewogenheit, „Mittigkeit“ (al-wasaṭīya, Thus have we made the Muslim nation a justly balanced nation, Quran 2:143 (18)). Die engagiert (Quṭb: „nach besten Kräften“) erfüllte totalitäre bis faschistoide zwischenmenschliche Praxis der muʿamala, der Pflichterfüllung, die du deinen Mitmenschen gegenüber hast, führt dich, vielleicht, ins Paradies, Deutschlands Salafisten sagen „ad-dīnu muʿamala – Religion ist Verhalten“, wenn du deinen gottesdienstlichen und gottesknechtischen Teil der Gesetze Allahs, die so genannte ʿibāda nicht vernachlässigst.

60, 61. So wie ein mächtiger Baum stets noch höher wächst, nachdem seine Wurzeln tief in die Erde eingedrungen sind, und wie sich seine Äste ausbreiten und ineinander verschlingen, so wächst diese Lebensweise in den Herzen der Menschen und in der Welt. Sie breitet sich langsam und unmerklich mit unfehlbarer Sicherheit und Zuversichtlichkeit aus. Und sie wird schließlich das sein, was Gott gewollt hat. … Ebenso zeichnet sich der Islam durch Unbeschwertheit aus, und die in ihm vorgeschriebenen Pflichten liegen ganz leicht auf den Seelen der Menschheit.

Diese ein halbes Jahrhundert nach Sayyid Quṭb in Europa und Deutschland in ihrer Werdung befindliche Dhimmitude, diese organisierte, die universellen Menschenrechte und dabei vor allem die Frauenrechte verweigernde Gegenmoderne beliebt das höchste deutsche Beratungsgremium für Wissenschaftspolitik, der Wissenschaftsrat (WR), mit Worten wie: „in einer zunehmend pluralen Gesellschaft“ oder mit: „die wachsende Pluralität religiöser Zugehörigkeiten in Deutschland“ zu verschleiern, wenn er die Ausbildung von Imamen und von Lehrern für den Islamischen Religionsunterricht (IRU) an zwei oder drei (oder vier) Universitätsstandorten fordert und eben darüber mit Erbakans und Qaradawis Gefolgschaft diskutiert, die er offensichtlich an den geplanten „Beiräten“ beteiligen möchte.

Die mittelalterkundigen Professoren Peter Strohschneider (germanistischer Mediävist aus München, seit 2005 Mitglied und seit 2006 Vorsitzender des WR) und Lutz Raphael (Historiker aus Trier, seit 01.02.2007 Mitglied im WR) werden vielleicht schon bald in den Jubelruf der kosmischen Saubermacher mit einstimmen können:

99. Die Muslim-Gemeinschaft wurde von der Verunreinigung der Tage der Unwissenheit befreit. Auch dies geschah in Übereinstimmung mit Gottes Willen und Seinen Gesetzen.

Makellosigkeit hört auf dem Namen al-islām, der Rest ist mehr oder weniger verdreckt.

99. … wollen wir uns mit den angeführten Beispielen begnügen, daß die wahre menschliche Natur über die « Realität », die momentanen Gegebenheiten obsiegt, daß sie aus dem Trümmerhaufen falscher Ansichten einen Ausweg findet und die äußeren Umstände überwinden kann, die durch Menschen herbeigeführt worden sind, die nichts von göttlicher Führung wissen. Diese Gegebenheiten setzen sich aus Meinungen und Ideen, aus Umständen und Traditionen sowie aus wirtschaftlichen Faktoren zusammen.

Demnächst haben Bundesrepublik, Universitätsrektorat und Stadtverwaltung den Zugang zu ihrem eigenen Wesen gefunden und folgen der göttlichen Führung. Quṭb weiter zur trügerischen Oberfläche und zu den diesem Anschein auf den sprichwörtlichen Leim gegangenen Verschüchterten oder Wahrnehmungsgestörten:

99, 100. Zusammengenommen erscheinen sie dem, der sich der Macht des Glaubens und der echten menschlichen Natur nicht bewußt ist, als überwältigende und unabwendbare Tatsachen, als alles beherrschende Wirklichkeit. Der Islam hat sich dieser Realität jedoch nicht ergeben, oder gar vor ihr resigniert. Vielmehr schaffte er sie ab und errichtete an ihrer Stelle seine eigene, überlegene und einzigartige Struktur, die auf fester und unumstößlicher Grundlage fußt. Was einmal geschah, kann sich jederzeit wiederholen.

Damit ist das Medina-Modell gemeint, der Prototyp eines jeden Gemeinwesens (Staatswesens) und aus orthodoxer (separatistischer, totalitärer, militärpolitischer) islamischer Sicht die einzige Möglichkeit, ein sittliches Leben bzw. ein gelingendes Leben zu führen. Die einzige Quelle der sich in jeder Sekunde regenerierenden Schöpfung, Allahgott, sprudelt ungebrochen machtvoll weiter:

100. Was geschehen ist, stand im Einklang mit einem Willen, der nicht aufgehört hat zu existieren und ist nicht etwa auf ein außergewöhnliches Wunder zurückzuführen. Diese Struktur erhob sich aus den der menschlichen Natur innewohnenden Kräften, die allen zur Verfügung stehen, die sich ihrer zu bedienen wünschen, … Die Menschheit ist heute viel besser in der Lage, diese Ziele zu verfolgen, denn sie braucht nur den Spuren zu folgen, die von der ersten Welle des Islam in der Geschichte zurückgelassen worden sind, als sie sich den bittersten Widerständen gegenübergestellt sah und sich doch dadurch nicht von ihren Bahnen abbringen ließ, sondern vielmehr als leuchtendes Beispiel vor unser aller Augen steht.

Die „Bahnen“, die es unbeirrt fortzusetzen gilt, erinnern uns an Planetenbahnen, die Dynamik der korantreuen Faschisierung bekommt auf diese Weise etwas Naturhaftes, Kosmisches und vor allem Unabänderliches. So, wie Mohammed und seine Gefährten „leuchtendes Beispiel“ sind, ist auch der 1966 ermordete Revolutionär Allahs und Verfasser der »Meilensteine« im Kreis der Muslimbrüder und ihrer Sympathisanten zu einem solchen Vorbild geworden.

Das von Allāh ausgehende Heil kommt von innen, aus dem Inneren der Welt, der Menschheit und jedes Menschen, aus dem Herzen (al-qalb, das Herz ist im Islam der Sitz des Verstandes), die Verunreinigung und der Teufel kommen von außen und fesseln zu barbarischen Zeiten die auf die Gottheit hin ausgerichtete Menschennatur und Gesellschaft, was den Propheten Mohammed zum Dazwischenschlagen berechtigte:

101. Die menschliche Natur konnte sich bald befreien und sie antwortete so deutlich auf den Ruf des Islam, daß bald alles Falsche, Unklare hinweggefegt war. Das war also eine wirklich bemerkenswerte Epoche, … ein leuchtendes Beispiel. Wie wir schon sagten, war dies alles von Gott gewollt und vorgesehen, damit sich dieses einmalige Ideal unter den Umständen und Gegebenheiten des realen Lebens verwirkliche und damit man später darauf zurückkommen könne, um erneut eine derartige Epoche herbeizuführen, soweit dies innerhalb der Grenzen menschlicher Fähigkeiten liegt.

Äußerliches ist teuflisch verschmutzt, die Innerlichkeit allein makellos und schariakonform. Weiter zum nachahmenswerten Ur-Islam:

102. Es handelte sich also nicht um die natürliche Folge der damaligen Umstände, sondern vielmehr war das, was geschah, die Frucht der freigewordenen, zur Tat aufrufenden inneren Kräfte der menschlichen Natur, die sich auf diese Weise äußerten, als ihnen ein klarer religiöser Weg, eine Führung und Leitung aufgezeigt wurde.

107. Auf diesem Planeten [ist] der Islam … nicht ohne Einfluß auf jeglichen Aspekten des menschlichen Lebens geblieben … . Jede einzige der großen Bewegungen der Geschichte der vergangenen zwölf- oder dreizehnhundert Jahre ergab sich direkt aus diesem bedeutenden Geschehen, … aus diesem universalen Phänomen. Die religiöse Reformbewegung, die Luther und Calvin in Europa ins Leben riefen; die Renaissance, an der Europa bis heute noch zehrt, die Zerstörung des Feudal-Systems und die Befreiung aus der Herrschaft der Aristokraten; die Bewegung, die Freiheit und Gleichheit und dieselben Rechte für jedermann forderte und sich in der Magna Charta und in der Französischen Revolution manifestierte; die Versuchsmethoden, auf die sich der wissenschaftliche Ruhm Europas gründete – all diese Errungenschaften, die ganz allgemein als die Hauptfaktoren für die geschichtliche Weiterentwicklung angesehen werden, haben ihren Ursprung in dieser großen islamischen Welle und standen von Anfang an und hauptsächlich unter ihrem Einfluß.

Das hätte uns Unerleuchteten klar sein müssen, dass sogar die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte auf Allahs Weisheit, Gabriels Einflüsterungen und Mohammeds Befehl zurückzuführen ist. Die Gotteslästerer und Ex-Muslime hat Herr Quṭb allerdings beschwiegen und die gleichen Rechte für die Frauen ebenso, so etwas würde zwar dem Geist der Renaissance entsprechen, aber dem Koran widersprechen, weshalb der Koran sauber sein muss und die Lutherbibel verschmutzt, die Scharia lupenrein und die AEMR angefault.

Schließlich ist mit Billigung Allahs der oberste Satan nicht untätig geblieben:

132. Überall in der Welt gibt es zwei Parteien: die Partei Gottes und die des Teufels. Die Partei Gottes steht unter dem Banner Gottes und trägt seine Insignien. Die Partei des Teufels erstreckt sich auf jede Gesellschaft oder Gruppe, jedes Volk, jede Rasse und jeden Einzelnen, der nicht unter dem Banner Gottes steht.

Wäre sie anthropomorph und nicht eigenschaftslos, würde die Gottheit des differenzierten Diskriminierens Anerkennung nicken, denn sowohl Hans-Gert Pöttering und Horst Köhler („im Kern friedliche Religion“) als auch Annette Schavan, Peter Strohschneider und Lutz Raphael (waren im Juli 2010 bereit, mit Chatami, Zakzouk in Cerić ins Gespräch zu kommen) geben sich alle Mühe, nicht auf der falschen Seite zu stehen.

136. Gott erlegte den Muslimen die Pflicht zum Dschihad nicht auf, damit sie andere Völker dazu zwingen sollten, sich zum Islam zu bekehren, sondern vielmehr damit sie auf Erden eine wahre, gerechte und vollkommene Gesellschaftsordnung errichten.

136, 137. Es steht den Menschen frei, sich im Schatten dieser schützenden Ordnung den Glauben zu wählen, den sie wollen – einer Ordnung, die Muslimen und Nicht-Muslimen vollkommene Gerechtigkeit zuteil werden lässt. … Die Länder, in denen die islamische Gesellschaftsordnung errichtet wurde und wo das islamische Gesetz herrscht, werden als Dar-ul-Islam bezeichnet, egal ob ihre Einwohner alle zu diesem Glauben übergetreten sind oder ob einige von ihnen andere Religionen befolgen. Die Länder, die nicht entsprechend der islamischen Ordnung regiert werden und in denen das Gesetz des Islam keine Gültigkeit besitzt, werden als Dar-ul-Harb (Bereich des Krieges) angesehen, wozu auch immer ihre Einwohner sich bekennen mögen. Wenn der Dar-ul-Islam durch einen Vertrag oder ein Übereinkommen an den Dar-ul-Harb gebunden ist, dann muß dieser Vertrag oder dieses Übereinkommen eingehalten werden.

Die Deutsche Islam Konferenz (DIK) oder die Kölner WR-Tagung mit der Bundesregierung und mit dem Dunstkreis von Muslimbruderschaft und Milli Görüş ist ja vielleicht so ein „Vertrag oder Übereinkommen“, das von den Dhimmis keinesfalls gebrochen werden darf. Auch das Gespräch oder den Dialog (christlich-islamischer Dialog; geplanter jeweiliger Uni-Beirat für die Islamischen Studien) einstellen darf man nicht, denn:

137. Täuschung oder Betrug sind ebenso verboten wie ein Abbruch der Beziehungen oder gar ein Überraschungsangriff. …

Militärpolitik ist in Allahs Planstaat integriert:

137. Wenn ein Waffenstillstand auf unbestimmte Zeit vereinbart wird, dann muß er unbedingt eingehalten werden, es sei denn es müßte ein Verrat von seiten des Dar-ul-Harb befürchtet werden. …

Hör mal, ich habe über unsere Beziehung nachgedacht. Du könntest morgen den Vertrag brechen wollen. Oder übermorgen. Und das sehe ich heute als Kriegserklärung.

Die Dschizya ist im „friedlichen“ Islam der dem Dhimmi mit allerhöchster und schriftlich vorliegender Genehmigung des Welterschaffers abgepresste Tribut:

138. Wenn sich der Feind zum Frieden bereit zeigt, indem er einen Vertrag unterschreibt, eine Kopfsteuer entrichtet und sich der islamischen Gesellschaftsordnung unterwirft, wobei er jedoch seine eigene religiöse Freiheit selbstverständlich beibehält, so steht ihm das Recht zu, den Frieden von den Muslimen zu verlangen.

Doch die Lage ist bitter, klagt der Allahkrat:

145. Die Menschen in ihrer Gesamtheit sind heute weiter von Gott entfernt als sie es je zu sein pflegten. Die trüben Wolken, die sich über die wahre Natur des Menschen gelegt haben, sind dicker und dichter als je zuvor.

148. Es ist wahr, daß Korruption und allgemeine Auflösungserscheinungen, Nerven- und Gemütskrankheiten, intellektuelle und sexuelle Perversionen an der Substanz der westlichen Zivilisation zehren, den einzelnen und ganze Völker an der Rand des Abgrunds bringen … . Doch die Menschheit läßt sich immer noch nicht von ihren bestialischen Vergnügungen abbringen, von ihrem irren Rausch, sie versinkt immer mehr in Tumult und Durcheinander. Unser Jahrhundert wird vorübergehen, bevor den Menschen die Augen ganz geöffnet werden und ihre Gedanken sich von der Trunkenheit gereinigt und sie sich aus dem Dämmerzustand erhoben haben.

Jetzt ist Elite gefragt, nennen wir sie Muslimbruderschaft:

149. Was nottut ist, daß eine Gruppe von Gläubigen sich vollkommen Gott anvertraut und dann vorwärts marschiert und sich dabei als unumstößlicher Realität ständig des Versprechens Gottes bewußt ist, wobei ihre einzige Sehnsucht ist, Gottes Wohlgefallen zu erlangen. Durch diese Gruppe von Gläubigen werden sich Gottes Vorschriften für die Verwirklichung Seiner Religion in die Tat umsetzen lassen. Diese Gläubigen werden die Wolken der Unwissenheit hinwegfegen, die die menschliche Natur verdunkeln. Sie werden dem Willen Gottes Ausdruck verleihen, auf daß Sein Wort auf Erden herrschen werde und die Zügel der Macht Seiner Religion anvertraut seien.

Auch zwei oder drei Generationen nach der Abfassung des »Hāḏā ʾd-Dīn. Dieser Glaube der Islam« darf sich der Muslim in Ägypten, Nordamerika oder Europa von Niedrigkeit und Finsternis umwölkt wissen und hat die Zügel der irdischen und staatlichen Lenkung, in der saudi-arabischen Verfassung beschrieben als „Gods guidance“ (18), der Gottheit zu übergeben, was nichts anderes heißt, als dass der Muslim einstweilen und in göttlicher Stellvertreterschaft den politischen Streitwagen (19) lenken soll.

Die Seele jedes Rechthandelnden mag vor den höllischen Flammen zu retten sein, wenn Islam zum Staat wird.

Jacques Auvergne

(1) Ägypten, das beliebte Touristenziel, hat mit einer freiheitlichen Demokratie leider noch viel zu wenig Ähnlichkeit. Am 22.02.2008 titelte die Süddeutsche: »Verhaftungswelle gegen Muslimbrüder rollt« und berichtete: „Vor den Kommunalwahlen hat die ägyptische Polizei eine Kampagne gegen die oppositionelle Muslimbruderschaft begonnen. Nach Angaben der Organisation wurden in den vergangenen Tagen mehr als 100 Muslimbrüder verhaftet. … Die ägyptischen Muslimbrüder streben nach eigenen Angaben eine „Islamisierung“ des Staates mit friedlichen Mitteln an.“

http://www.sueddeutsche.de/politik/aegypten-verhaftungswelle-gegen-muslimbrueder-rollt-1.278044

(2) Der säkulare und allein damit von der islamischen Gewalt bedrohte Orient bekommt keine Einladung zum Wissenschaftsrat (WR), will aber auch keine Imamausbildung, sondern schreibt Internet-Tagebuch = WebLog = Blog. Drei Beispiele, Oman, VAE, Iraq:

»Moshtok«. Ein anonymer Blogger aus Nizwā im mittleren Oman ist vermutlich männlich und jung, sein Online-Tagebuch wäre im Iran oder in Saudi-Arabien allein aufgrund der hier und da im Bild dargestellten, wenig bekleideten Damen wohl nicht möglich.

http://moshtok.blogspot.com/

»The Land Of Sands«, gedacht und gemacht von einem Techniker für Telekommunikation aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Ein arabischer Atheist und bekennender Provokateur jedenfalls Nonkonformist, der Umberto Eco liest, reist und gerne lernt.

http://benkerishan.blogspot.com/

»Atheer«. Ein sehr atheistischer Iraker, der seine Kindheit in Bagdad und in einer Familie praktizierender Muslime verlebt hatte, betreibt dieses Blog, hält jede Religion für von Menschen gemacht und will die von Wissenschaft und Menschenrechten geprägte Bürgergesellschaft.

http://www.atheerkt.blogspot.com/

(3) Islamic Theology. Im Französischen schlicht als »aqida« (ʿaqīda, Pl. ʿaqāʾid, frz. croyance, „Glaube“, das heißt koranbasierte Gläubigkeit bzw. Glaubensstärke im Sinne der Scharia, anglisiert »’aqeedah«)

http://en.wikipedia.org/wiki/Islamic_theology

Islamic Studies. Wissenschaft, Orientwissenschaft, kann sein, Exorzismus und Kalifatslehre kann auch sein. Also entweder Islamwissenschaft (aufklärerisch-rational, emanzipatorisch) oder „Islamologie“ (nach Amir Zaidan, heilsrettend und potentiell kulturrassistisch). Im magischen („postsäkularen“) Falle die „Islamization of knowledge“ bezweckend.

http://en.wikipedia.org/wiki/Islamic_studies

Islamization of knowledge. Bundesregierung und Wissenschaftsrat billigen das Aufweichen der kulturellen Moderne, wollen die Islamisierung der Wissenschaften („religionsbezogene Wissenschaften“).

http://en.wikipedia.org/wiki/Islamization_of_knowledge

Prägte den Begriff von der Islamization of knowledge: Syed Muhammad al Naquib bin Ali al-Attas (* 1931, Malaysia)

http://en.wikipedia.org/wiki/Syed_Muhammad_Naquib_al-Attas

(4) Informationen zur IIFSO (International Islamic Federation of Student Organizations) und ihrem Umfeld aus Wahhabiten, Muslimbrüdern, WAMY, Vertreibern der antisemitischen Hetzschrift von “Die Weisen von Zion” und Aufrufern zum Dschihad und Kalifat finden sich am 10.03.2003 bei: Matthew Epstein: »Saudi Support for Islamic Extremism in the United States«. Suchbegriff IIFSO, Seite 7 und 8

http://www.investigativeproject.org/documents/testimony/340.pdf

(5) In IIFSO, weiß »The Global Muslim Brotherhood Daily Report«, arbeitet dicht an der Muslimbruderschaft im Allgemeinen und der HAMAS im Besonderen: “However, while living in South Africa, Khanfar was also was the Director of Human Resource Development for the International Islamic Federation of Student Organizations (IIFSO), an organization closely tied to the global Muslim Brotherhood. A memo purporting to be a 1998 briefing document prepared for the South African President Thabo Mbeki has long been posted on the Internet and describes the IIFSO as working closely with Hamas”, GlobalMB @ June 1, 2010

http://globalmbreport.org/?p=3096

(6) IESH

http://www.iesh.org/

IESH, unsere Dozenten

http://www.iesh.org/index.php?option=com_content&task=section&id=10&Itemid=113&lang=de

Imamausbildung. Das Wort Scharia wird bewusst vermieden und, nicht falsch, mit Dogme de l’Islam umschrieben, englisch »’Aqeedah«, Islamisches Recht (Droit musulman) ist die sakraljurisprudentielle Anwendung der Scharia, ein Aufbaukurs müsste sich eigentlich, wie es an der / den Darul Uloom gehandhabt wird, Mufti-Studiengang nennen

http://www.iesh.org/index.php?option=com_content&task=view&id=42&Itemid=97&lang=fr

»’Aqeedah« ʿaqīda, Pl. ʿaqāʾid, frz. croyance, „Glaube“ (koranbasierte Gläubigkeit, Glaubensstärke im Sinne der Scharia)

http://en.wikipedia.org/wiki/Islamic_theology

IESH. Da endlich steht Scharia, auf arabisch: »maqāṣid aš-šarīʿa«, man könnte sagen „Ziele und Anwendungen der Scharia: Schariavision und Schariapraxis“

http://www.iesh.org/index.php?option=com_content&task=view&id=47&Itemid=100&lang=ar

IESH, unsere Dozenten, auf Arabisch. Anders als im Französischen und Deutschen wird das Wort šarīʿa, Scharia, wird neun mal benutzt.

http://www.iesh.org/index.php?option=com_content&task=section&id=10&Itemid=109&lang=ar

Hauptsache maqāṣid (schariabasierte Strategie und Nutzbarmachung), aus London. Die al-Furqan Stiftung schreibt ehrlich Scharia (anders als Benjamin Idriz, der 2010 die Scharia öffentlich abstreitet, am IESH im Fernstudium Scharia und Fiqh lernt und mit MB-Scheich al-Qaraḍāwī den Briefwechsel pflegt). The al-Maqasid Centre in the philosophy of Islamic Law (markaz dirasat maqasid al-shariah al-islamiyah), was established in London by HE Ahmed Zaki Yamani, as a project of al-Furqan Islamic Heritage Foundation. 22A Old Court Place, London W8 4PL, England – UK.

http://www.al-furqan.com/en/al-furqan-foundation/al-maqasid/mission-statement

(7) IESH Paris, gegründete 1999 von Ahmed Jaballah

http://www.ieshdeparis.fr/

(8) European Institute of Human Sciences (EIHS) Highmead Foundation, Llanybydder, Ceredigion, Wales. Ein Hauch von Islamischer Revolution, oder bereits eine kräftige Brise? Wohltäter aus den Golfstaaten sorgten einst für die Finanzierung: „IESH was primarily funded by benefactors in the Persian Gulf region.“ Weil Gott Arabisch redet, bleibt Englisch seit 1999 ganz draußen: “Islamische Studien in Scharia, Imamat-Kunde und Sprachunterricht …”, “We have a proven track record in providing Islamic studies in sharia, imamate and language courses to university degree standards since 1999 all in the medium of Arabic.”

http://www.eihs.org.uk/

(9) Keinen Internetauftritt hat das englische European Institute of Human Sciences (EIHS), The Bordesley Centre, Stratford Road, BIRMINGHAM, B11 1AR. Man bietet Intensivkurse für Arabisch an. Im »Muath Centre« oder in diesem IESH / »EISH« haben zwei Organisationen am 11.01.2009 für „Gaza“ sammeln dürfen (Families Relief und Yemen Voice) Einer weiß: Neuerdings hat sich das „Bordesley Centre of Further & Higher Education“ in Muath Centre umbenannt.

Arabisch und Koranrezitation

http://www.ummah.com/forum/showthread.php?228478-Arabic-and-Tajweed-classes-in-Birmingham-UK

Saturday School & Football Club For Youths In Sparkhill

http://www.ukislamicevents.net/on/midlands-ongoing.html

(10) Darul Uloom Deoband, India.

http://www.darululoom-deoband.com/

Darul Uloom, Bücher.

http://www.darululoom-deoband.com/english/books/index.htm

»Nikah (Marriage) In Islam«, von: Maulana Ashraf Ali Thanvi Rahmatullah Alaihi. Ein dezenter Aufruf zum Boykott von Standesämtern sowie zum „Arrangieren“ (elterliches Absprechen bis Erzwingen) der Ehe. Über die junge Braut weiß der seelenrettende Islam: „However, if she does not marry a person who is of the same social standing as her, and instead, marries a person who is of a lower standing than her family, and her wali is not happy about this marriage, then the fatwa in this case is that the nikah will not be valid.”, „Wenn sie nicht jemanden heiratet, der derselben sozialen Schicht wie sie angehört, vielmehr einen Mann niederen Ranges ehelicht, und ihr wali darüber nicht glücklich ist, dann sagt die fatwa, dass die nikah nicht gültig ist”, Kaiser, König, Edelmann, Bürger, Bauer, Bettelmann, und alle schön voneinander separiert inschallah, und von den Unreinen sowieso. Und ohne wali keine Heirat. Bemerkenswert etwa zur Blutsabstammung auf dem Way to Allah: “Adoption is not considered in the Shari ‘ah.” Du bist unmündig, ohne Heiratsvormund gibt es für dich keine Heirat: “The first wali of a boy or girl is their father. If the father is not present, the grand-father becomes their wali. … A kafir cannot be a wali for any Muslim.” Polygamie hingegen geht in Ordnung: “If a person has more than one wife it is wajib upon him to treat each one equally.”

http://www.darululoom-deoband.com/english/books/nikah.htm

»Post-Emigration: Islamic Conduct With Enemy«, Nach der Auswanderung: Gottesfürchtiger Umgang mit dem Feind. Autor Mufti Shabbir Ahmad Qasmi hat explizit den Propheten im Blick, aber es könnte ein Muslim in der europäischen „Verbannung“ und „Verderbnis“ ja auf die Idee kommen, sich als „Auswanderer“ zu verstehen und ein Gemeinwesen anzustreben wie das medinensische …

http://www.darululoom-deoband.com/english/books/postemigration.htm

(11) Darul Uloom Al Arabiya Al Islamica Holcombe Hall, Holcombe, Bury, Lancashire BL8 4NG. Bei: BBC

http://news.bbc.co.uk/2/shared/bsp/hi/education/09/school_tables/secondary_schools/html/351_6007.stm

Bei: Inter Islam. Darul-Uloom Holcombe-Bury & Madinatul-Uloom.

http://www.inter-islam.org/

(12) Amr-bil-Maroof. Von Khalid Baig

http://www.albalagh.net/food_for_thought/maroof.shtml

(13) Verfassung von Saudi-Arabien, Artikel 23: „das Gute zu ermutigen und das Böse zu entmutigen – The State shall protect the Islamic Creed, apply the Sharia, encourage good and discourage evil.“

http://www.shura.gov.sa/wps/wcm/connect/ShuraEn/internet/Laws+and+Regulations/The+Basic+Law+Of+Government/Chapter+Five/

(14) Tugenderhöhung, synchron Lasterabsenkung: Frau allein, verprügelt oder erschossen, Frau mit Nagellack, Fingerkuppe abgehackt. »Who Are the Taliban? Their history and their resurgence«, von Laura Hayes, Borgna Brunner und Beth Rowen:

“Most shocking to the West was the Taliban’s treatment of women. When the Taliban took Kabul, they immediately forbade girls to go to school. … Women were also prohibited from leaving their home without a male relative—those that did so risked being beaten, even shot, by officers of the „ministry for the protection of virtue and prevention of vice.“ A woman caught wearing fingernail polish may have had her fingertips chopped off. All this, according to the Taliban, was to safeguard women and their honor.“

http://www.infoplease.com/spot/taliban.html

Majlis Ash-Shura, 1365 A.H. „Die Tugend zu befördern und das Übel zu verbieten, to enjoin virtues and forbid evil.“

http://www.shura.gov.sa/wps/wcm/connect/ShuraEn/internet/Royal+Speeches/Majlis+Ash-Shura,+1365+A.H/

Majlis. Die Malediven (400.000 Einwohner, Präsidialrepublik, keine Gewaltenteilung, explizit keine Religionsfreiheit, keine Staatsbürgerschaft für Nichtmuslime), sind „zweifelsohne“ auf dem Way to Allah.

http://en.wikipedia.org/wiki/Majlis_of_the_Maldives

Malediven

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/0/04/Kuredu_Palms01.jpg

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/4/40/Kuredu_Palms02.jpg

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/16/Egyptian-Chariot.png

(15) Netzeitung, 27.05.2007: »Saudi wegen Alkoholkonsums zu Tode geprügelt«. Islam pur: „Eine Gruppe von Religionspolizisten soll in dem islamischen Königreich Saudi-Arabien einen 28 Jahre alten Mann zu Tode geprügelt haben, … die bärtigen Aufpasser der Behörde für die Förderung der Tugend und die Verhinderung des Lasters“

http://www.netzeitung.de/ausland/657470.html

(16) „Allah erlegt niemandem eine Bürde auf, die zu tragen zu schwer für ihn ist.“ Salma Sanwari (»Handling the Pain in Our Neck«) weiß zur Gottvergessenheit und Glaubensschwäche irdischer Nackenschmerzen: „But, in the surah of al-Baqarah, Allah promises us that we will never have to carry a burden greater than we can bear. … All of the burdens that we have are a test from Allah – we know that already. What we sometimes forget is how to handle those burdens.”

http://www.a2youth.com/articles/coping_with_adversity/handling_the_pain_in_our_neck/

„Nicht ohne Ursache wird uns die islamische Praxis schwer, die wichtigste Ursache ist Mangel an Frömmigkeit. There are reasons why the practice of Islam can becomes hard: 1) Lack of piety”, aus »Islam, the Religion of Ease«, bei: http://saaid.net/

http://www.saaid.net/islam/3.htm

(17) „Unter dem Tschador oder Schleier ist es heiß? Nimm dich nur in acht, die Hitze der Hölle ist noch stärker. Ach, wenn sie nur verstehen würden. 4. It is so hot in my country and I can’t stand it. How will it be if I wore Hijab. – Allah gives an example by saying: Say: The Fire of Hell is more intense in heat if they only understand. [Soorah At-Taubah 9:81]”, aus: »Top Ten Excuses for NOT donning Hijab. Top Ten Excuses of Muslim Women regarding Hijab and Its Responses«

http://worldupdates.tripod.com/newupdates10/id61.htm

Auf die Frage der Betreiberin des Blogs »Forever Fatimah«, einer amerikanischen Studentin („Fatimah, 20 something, Muslim Hijabi“), ob es unter dem Hidschab nicht schrecklich heiß sein kann, antwortet die finnische Ex-Christin und Neomuslima Nadia am 04.04.2010 „Islamfriede sei mit euch, leider habe ich keine brauchbaren Praxistipps anzubieten, aber den hilfreichen Spruch, dass es in der Hölle noch heißer ist. Es ist gar kein Vergleich zu den Höllenflammen dort, hier den Schleier zu tragen. Salam aleikum, well I don’t have any good tips unfortunately, but I have heard some people saying that it will be even hotter in the Hell, so wearing hijab feels nothing compared to it. Maybe it’s not the best comparison but it reminds us why we should use hijab.”

http://foreverfatty.blogspot.com/2010/04/dont-you-get-really-hot-wearing-hijab.html

(18) Unsere Mittigkeit ist unsere islamische Absage an jeden Extremismus … denn extremistisch sind schließlich immer die anderen!!! In »40 Hadîth on the Islâmic Personality« zitiert Scheich ‚Alee Hasan ‚Alee ‚Abdul Hameed den Koran: Thus have we made the Muslim nation a justly balanced nation (Quran, Soorah al-Baqarah, 2:143). Bei den wahhabitischen »SunnahOnline.com«, wo man sich »Islam Today« (Shaykh Salman Al-Awdah = Salman al-Ouda = Salman bin Fahd al-Oadah = »Abū Muʿād«, http://www.islamtoday.net/) sowie »Islam-QA. Islam Question & Answer« (Shaykh Sâlih al-Munajjid / Shaykh Muhammed Sâlih ad-Dîn al-Munajjid, http://www.islam-qa.com/de) verpflichtet fühlt (und dem Allahgott natürlich).

http://www.alsunna.org/forum/index.php?topic=327.0

Wohlausgewogen in seiner Liebe, wohlausgewogen in seinem Hass. The Muslim is justly balanced in his loving and his hating. Bei »Sunnah Online«

http://www.sunnahonline.com/ilm/purification/0039.htm

(19) Saudi-Arabien und die Göttliche Führung. Article 11: Saudi Society is based on full adherence to God’s guidance. Members of this society shall cooperate amongst themselves in charity, piety and cohesion.

http://www.shura.gov.sa/wps/wcm/connect/ShuraEn/internet/Laws+and+Regulations/The+Basic+Law+Of+Government/Chapter+Three/

Saudi-Arabien und die Scharia. Article 8: Government in the Kingdom of Saudi Arabia is based on justice, shura (consultation) and equality according to Islamic Sharia.

http://www.shura.gov.sa/wps/wcm/connect/ShuraEn/internet/Laws+and+Regulations/The+Basic+Law+Of+Government/Chapter+Two/

Article 26: The State shall protect human rights in accordance with the Sharia.

http://www.shura.gov.sa/wps/wcm/connect/ShuraEn/internet/Laws+and+Regulations/The+Basic+Law+Of+Government/Chapter+Five/

(20) Streitwagen. Ägyptisch, Abu Simbel.

http://ascendingpassage.com/Abu-Simbel-chariot.jpg